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Kapitel 2 - Die Gewalten der Wolkenströme

Der Muff bekam ein Gefühl.
Bei Fleischlingen stellte es sich ein, wenn sie gerade auf dem Abort saßen, oder im Bade lagen und genau in diesem Augenblick wollte unbedingt jemand dringendst mit einem sprechen und klopfte drängend an die Türe. Ja, der Einwand, das der Drummel nicht aufs Klo müsse, ebenso wenig baden oder eine Tür bräuchte, ist berechtigt, aber der Luftgeist bekam dieses Gefühl trotzdem.
Genau jetzt.
Jetzt, wo der Magister mit ihm reden wollte.
Gut, ja, er wurde verehrt, so als Drummelmuff und Gesamtkunstwerk. Der Meister war ja auch in Ordnung und fragte artig nach Drummel's Meinung. Da gabs eigentlich nix zu meckern.
Aber jetzt ? Ausgerechnet JETZT ?
Himmelarschundwolkenbruch !
Ei jaaaa, natürlich, jetzt auch noch mit Bild. Der Herr hats gern komplett.
Na so war jedenfalls nicht an ein unbeschwertes nurfliegen zu denken, denn er dachte ja schon an was ganz anderes. Und das brachte den Muff aus der Stimmung, was Trition auch bemerkte. Doch zwischen den beiden Geistern brauchte es keine großen Worte, dafür kannten sie sich schon viel zu lange. Der Drummel machte halt und der Nordwind zog weiter, freundlich zum Abschied winkend. Aber der Muffelgeist konnte ihn ja jederzeit finden und besuchen. Das war das Gute an Leuten mit Job, sie hatten einen so berechenbaren und geregelten Tagesablauf.
Dann stand der Schollologee seinem Meister und Magister zur Verfügung.

"Ja nu, das ist ganz normaler Luftwiederstand, Meister. Darum sind ja auch diese erbärmlichen Segelflügel eingezogen worden. Jetzt wirds heiß, aber das ist bestimmt gut, weil dann das Zeug, das im Weg ist wegbrennt oder bricht. Dann fliegt das Schiff auch besser."

Für den Drummel ging das klar, weil warum sollte auch schlecht sein, das einen besser fliegen ließ. Und darum hatte der Magister ihn aus seiner schönen Flugtrance geholt ?

"Aber es wär schön, wenn jemand Lidia im Krähennest bescheidsagen könnte. Sie erschlickt doch so leicht. Wars das ?"
 
"Ah, ajah ... mhm ..." Fidelius schreibt gewissenhaft alles mit und nickt bestätigend. "Ähm, Moment bitte ... Luftwiderstand? Und wieso heiß und wegbrennen?", fragte er leicht verwirrt. Und nachdem er dem Geist die entsprechenden Antworten entlockt hatte - Kommunikation zwischen einem lockeren Geist und einem peniblen Wissenschafter können äußerst amüsant sein, sind aber auch anstrengend langwierig - wurde er recht blass um seine leicht krumme Nase. "Oh du meine Güte. Nein, das ist gar nicht gut. Bei Schiffen zumindest. Von dem Zeug da oben brauchen wir alles ... und zwar ganz und nicht brennend. Wäre es möglich, dass ihr daran etwas ändert? Wenn nämlich nicht, müssen wir abbremsen und das sofort." Des Magisters Stimme zitterte leicht - das letzte Mal hatte er so geklungen, als ein Mann mit rauchender Zigarre heftig gestikulierend in seiner Bibliothek mit ihm diskutiert hatte. Dieser dachte damals, er hätte den alten Mann eingeschüchtert und grinste deshalb selbstbewusst, aber der hatte nur ernsthafte Sorge um seine Schriften gehabt, aber das ist eine andere Geschichte.

Sobald der Skriptor erfasst hatte, was hier passierte, schickte er alles mental (er musste das üben, das würden sie demnächst ja offensichtlich öfter brauchen) an Dianthe, inklusive der Frage an den Drummel.
 
Ja, es war auch für den Muff nicht leicht. Er mußte dem Magister klar machen, das Luft vielleicht nicht so dicht und fest war wie Wasser oder Steinoder Holz, aber dennoch absolut da, nur eben luftiger und damit besser. Man traf sich schließlich bei den zwei Hölzchen und wie man damit Feuer machte, was schließlich dazu führte, das der Drummel eidesstattlich erklärte, das sowas auch mit Luft ging, wenn man sich nur schnell genug an ihr rieb, was hier offensichtlich der Fall war.
Das brachte ihm einen besorgten Meister ein.
Sogar so besorgt, das er was vom Muff wollte, das seine Anwesenheit erforderte.
Trition war auch nicht weiter als einen Astralhüpfer entfernt, genau wie der Meister, bloß eben in entgegengesetzter Richtung.
Aber da er nun schonmal aus der Flugtrance war, war er ein Fluupp später neben Fidelius.
Und guckte sich erstmal seelenruhig das Schiff an, worauf er mit einer Meinung zurückkehrte.

"Also da bin ich mir garnicht so sicher Meister. Die Masten sind größtenteils von der magischen Verstärkung ausgespart worden. Das meiste davon ist um den Rumpf herum, also soll das Segelzeug wohl doch weg. Aber wenn nicht, dann kann ich der Luft natürlich sagen, das sie bitte um diese Masten drumrumfliegen soll, das ist nicht schwer."

Das sagte der Luftgeist nicht nur dem Magistermeister, sondern damit auch der Kapitänin, die daneben stand und mit einem großen Rad rang. Sicherlich wollte sie die Segelflügel auch loswerden, denn dann würde das Schiff viel windschnittiger und auch leichter zu steuern sein.
Lidia, die der Muff gleich mal mit runtergeholt hatte, als er oben gewesen war, sah die Dinge nicht ganz so locker wie der Elementargeist und zitterte noch mit den Knien, während sie Dianthe flehentlich ansah, ihr geliebtes Krähennest zu retten. Damit wärs nämlich aus und vorbei, wenn nicht bald was getan wurde.
 
Fidelius raufte sich kurz die Haare. Niemals war kultureller Unterschied ersichtlicher als in diesem Moment. "Ähm ... darüber reden wir lieber ein anderes Mal. Bitte, verehrter Drummel, die Takelage soll bleiben. Ich wäre dir überaus dankbar, wenn du das für uns tun könntest. Und ich bin sicher, auch die Kapitänin wäre nicht undankbar dafür."
 
"Die Kapitänin wäre sogar sehr dankbar dafür." bemerkte Dianthe trocken, ohne sich wirklich vom Steuern ablenken zu lassen. "Und Lidia auch. Was soll sie denn ohne ihr Krähennest machen?" Dann aktivierte sie eine Sprechverbindung in den Maschinenraum, ja Basri war wirklich ein seeehr umtriebiger Technomagier. "Basri, hier oben gibt es Komplikationen, kommst du dir das bitte mal anschauen?" Danach konzentrierte sie sich wieder ungeteilt auf das Steuern. Zum Glück hielt der Antrieb nicht mehr lange durch, nicht das wirklich noch etwas abfackelte. Und wie gut, dass sie etwas Zeit für Ildrea eingeplant hatte, schließlich sollte der Magister im Archiv noch einige Nachforschungen anstellen. Da würde genug Zeit für Reparaturen bleiben.
 
Tja, da waren sich die Fleischlinge offenbar einig und besonders Lidia nickte vehement, als es um ihr keines Reich ging. Die Kapitänin hatte sogar persönlich zugegeben, das sie dankbar wäre und nach ihrem schönen Lied, na da konnte der Drummel ruhig was für sie tun.
Und für den Meister sowieso.

"Naaaguuut, dann mach ich halt bei den Mastdingern das selbe wie im Luftwegraum. Aber dann darf da keiner rumklettern, dort nach oben. Gibt nix mehr zu atmen."

Es würde aber sowieso keiner der Matrosen da hochwollen, wo sogar Lidia nur mit Drummel's Hilfe runtergekommen war. Egal ob mit oder ohne Luft.
Den Masten tat die Kur aber gut. Dieses Knacken hörte auf und es kokelte auch nicht mehr, so ohne Luft. Dennoch konnte man meinen, das die Sternenwanderer streng auf ihre Besitzerin runterguckte, als wolle sie fragen, was sie sich dabei gedacht hatte.
Lidia kam es jedenfalls genau SO vor, als schaue das arme gebeutelte Krähennest auf diese Weise herab.
Gerwin guckte ebenfalls etwas genervt aus der Wäsche. Ja sicher, natürlich auch wegen des Schiffs, aber als ersten Offizier wurmte es ihn sogar noch mehr, das dieser Muff zu allem und jedem erst überredet werden mußte. Für den Zwerg kam sowas nun überhaupt nicht in die Tüte. Zu allem Überfluß mußte er auch noch das Maul halten, weil es diese fliegende Kackbratze ja hätte verärgern können.
Uiuiui, und das wollte ja keiner.
Scheiße war das.
SCHEIßE !
Aber Gerwin WUßTE wie man Befehle ausführte, darum blieb er still. Merken tat man höchstens was, wenn man nicht in sein bärtiges Steingesicht schaute, sondern auf die Hand, mit der er den Griff seines treuen Entermessers umklammerte. Seine Knöchel traten nämlich genauso hervor, wie die seiner Kapitänin.
 
Rubinya htte ihre Runden gedreht und diese neue Art zu fliegen genossen. Pahlu war, sehr zu seinem Leidwesen zurück geblieben, aber diese neue Art zu Fliegen würde das Landen unglaublich leichter machen, also war er damit zufrieden. Mit zerzausten Haaren und roten Wangen landete sein Schützling wieder neben ihn. "Das war herrlich Pahlu, so anders und aufregend." Teilte sie ihm mit funkelnden Augen mit. "Unter den Schuppen spürt man ja kaum den Wind, aber so..." Sie seufzte seelig und kehrte an ihren Platz bei den Seilen zurück.
Den gravierenden Nachteil diese art zu Fliegen würde sie erst am Abend bemerken, denn dann musste sie ihr Haar kämmen.
 
Während dem Skriptor deutlich leichter ums Herz wurde - nicht nur, weil das Schiff kein Feuer gefangen hatte UND die Takelage noch vollständig geblieben war, sondern auch, weil das Verhältnis zwischen Drummel und Dianthe sich scheinbar besserte - trat der Bootsmann an Rubinya heran und musterte sie mit zusammengekniffenen Augen. "Mir ist wohl bewusst, dass ihr hier eine besondere Stellung an Bord habt, Magierin ..." und dann verhärtete sich sein Blick noch mehr, "aber wenn ihr noch einmal den euch zugewiesenen Platz während eines kritischen Manövers ohne triftigen Grund verlasst, werde ich das handhaben wie jeden anderen Verstoß. Und glaubt mir, der Kuss der neunschwänzigen auf eurem nackten Rücken, wird der Mannschaft mehr Schmerz als euch und mehr Freude als mir bereiten." Ohne eine Antwort abzuwarten, wendete der vierschrötige Mann sich von ihr ab und stapfte, scheinbar wahllos Matrosen anschnauzend, davon.
 
Sie überlegte schon ob sie ihn zurechtweisen sollte, auserdem schreckt sie die neunschwänzige nicht, ihre Haut würde nicht einen Striemen davon tragen, geschweige denn sie überhaupt was spüren, aber das konnte und musste er weder ahnen noch wissen. Also akzeptierte sie seine Rüge mit einem zerknirschten Blick und einem "Jawohl!"
"Bist du wahnsinnig Mädel, einfach von Deck zu springen? Mir ist fast das Herz stehen geblieben!" Zeigte sich auch Rugar besorgt. "Kein problem, wenn das nicht funktioniert hätte, hätte ich meinen Drachen Gerufen, die Grüne illusion." Erklärte sie munter und ganz und gar ohne Schlechtes Gewissen.

Pahlu seufzte innerlich, Rubinya war es einfach gewöhnt zu tun was sie wollte, und wer wollte schon einen großen Drachen bestrafen? Aber was sollte er tun? Ihr Vater war genauso ein Freigeist wie seine Tochter, erst als er die Herschaft über Drakenheim übernommen hatte, war er ruhiger geworden, und natürlich seine Frau hatte kennengelernt.
 
Der Drummelmuff !
Ja, der Drummel hätte den doofen Flatterlapp gerne irgendwie bestraft, dafür, das der so getan hatte, als würde er ihn leiden können, und dann doch bloß vergessen hatte.
Aber es fiel ihm nichts passendes ein.
Jaaaa, sicherlich hätte er die kleinen Geister verscheuchen können, die Rubinya trugen, und ihr damit einen tüchtigen Schrecken einjagen, doch das hatten die kleinen Geister nun wirklich nicht verdient. Die wollten schließlich auch bloß das, was der Muff auch gewollt hatte, bevor er vergessen worden war.
So war die Luft nunmal. Sie wollte immer Beachtung, fein ein- und wieder ausgeatmet werden. Ein und aus, ein und aus. Und dann wieder von vorn. Jemand, der das vergaß, oder sich nur davon abhalten ließ, der stand bald ohne Luft da und das war von atmenden Wesen nicht zu wünschen. Eine Luft war schließlich auch kein Stein, den man eben mal irgendwo hinpacken und dann schlappe 1000 Jahre vergessen konnte, bis man ihn wieder brauchte. Sowas machte man einfach nicht.
Und schon garnicht mit Luft, die einen eigenen Geist besaß und die Fähigkeit, sich sowas zu merken.
Natürlich wußte der Drummel nichts von Rubinya's Stubenarrest und wenn, dann wäre er wohl sauer auf Pahlu gewesen. Aber auf den war er ja auch böse, denn der grüne hatte genauso wenig an ihn gedacht, wie der goldäugige Flatterlapp.

Dem Agenten war das nur recht. Und weil die herrschenden Windverhältnisse gerade waren wie sie waren, hatte die Mannschaft nicht allzuviel zu tun. Der Agent hatte also genug Zeit, um dem Drummel die Aufmerksamkeit zu geben, die dieser wollte.
 
Basri unterdessen war wieder an Deck und nachdem er sich ordnungsgemäß festgebunden hatte, gesellte er sich zur Kapitänin. "Die Tackelage wär fast abgefackelt, aber wir waren auch sehr viel schneller als wir hätten sein dürfen. Hier schwirren ein paar Luftgeister umher. Lass dir vom Muff mal erklären, was da los war." Sie nickte nur ganz kurz in Richtung Geist, bemerkte, dass er da nicht mehr schwebte, sondern bei einem der Männer. Kurz verengten sich ihre Augen zu Schlitzen, dann konzentrierte sie sich wieder voll aufs Steuern, während Basri sich auf den Weg zum Luftgeist machte. Eigentlich war es für Seeleute nicht typisch, sich um magische Wesen zu bemühen und die meisten ihrer Leute waren noch recht angespannt. Flasche hatte den Vorteil, dass der Weingeist im Prinzip unendlich viel Rum bedeutete, aber der Schmollmuff? Den Matrosen da würde sie ab jetzt ein wenig im Auge behalten, nicht, dass das in die falsche Richtung ging. Schließlich hatte sie sowohl einen dickköpfigen Luftikus, der ihr Schiff abstürzen lassen konnte, als auch zwei Drachen (davon einen ebenso eigenwilligen wie jungen), die das Schiff abfackeln konnten, wenn sie wollten. Obwohl die beiden zu verstehen gegeben hatten, dass sie lieber abhauen als kämpfen würden. Trotzdem wäre so etwas nicht gut für ihre Reputation oder ihrer Stellung gegenüber der Crew. Eine aufmüpfige Crew noch dazu, nein danke. Sobald der Magister etwas gefunden oder eben auch nichts gefunden hatte, würden sie sowieso über das weitere Vorgehen beraten müssen. Ihren Kapitänsvorschuss konnte sie schließlich nicht ewig ausreizen.

Mit solcherlei Gedanken verging die restliche Zeit wie im Flug. Schließlich schaltete sich der Windstoßkristall ab und auch die Batterie war Leer, weshalb sich die anderen Antriebe ebenfalls abschalteten und die Sternenwanderer nun deutlich langsamer wurde. Wenn die Tackelage noch in Ordnung war, würde Diathe vielleicht ein wenig Segel setzen lassen, um die Strömung noch voll auszunutzen. "Willst du auch mal?" fragte sie Gerwin und bemerkte erst jetzt, dass der Zwerg am vor sich hinkochen war. Sie lächelte Gerwin warm an. "Manchmal frage ich mich, wie du es mit mir ausgehalten hast. Ich kann mich an eine Zeit erinnern, da hatte ich genauso viele Flausen im Kopf." Dies brachte ihr ein empörtes Schnauben des Zwerges ein, als er brummelnd das Steuer übernahm. "Jetzt weißt du wenigstens mal, wie das ist...." Der Rest ging in seinem Bart unter.

Sie ließ ihren Blick über das Deck schweifen, während sie sich telepathisch an Phalu wandte. "Ich weiß, dass was wir über das Verrichten niederer Arbeiten vereinbart hatten, aber mein Maat hat recht. Sie hat ihren Posten verlassen und sollte diszipliniert werden. Ich würde aber Deckschrubben ohne Magie vorziehen, ich denke nicht, dass es über Gebühr anstrengend sein wird, eher wird es sie zu tode langweilen. Dann hat sie genug Zeit um über Verpflichtungen nachzudenken. Einverstanden?"
 
Das war eine gute Frage.
Pahlu mußte wirklich überlegen. Ein Deck zu schrubben, ganz egal welches, war eindeutig unter der Würde ihrer Hoheit. Andererseits war das eigentlich keine schlechte Idee. Der Grüne war der festen Meinung, das es Rubinya eine Portion Demut lehren würde, was ihre Erziehung wohl um einiges leichter machen konnte. Nun hielt seine Majestät aber garnicht mal soviel von Demut, was man auch wiederum nachvollziehen konnte, weil Drachen im Allgemeinen schon nicht viel damit am hut hatten, Drachenkönige aber noch viel weniger. War ja auch klar. Man wurde auch nicht der größte, stärkste und klügste Drache, wenn man demütig war.
Dann war die Prinzessin aber auch wieder halb Mensch und der König hatte gesagt, das sie auch in dem zu unterrichten sei, was für Menschen wichtig sein könnte und für Menschen war Demut etwas wichtiges, auch für königliche. Drachen waren für die Macht geboren, aber Menschen konnten nicht so gut mit ihr umgehen. Man hatte schon von Herrschern gehört, die mit zuviel Geld und zuwenig Demut angefangen hatten Streichhölzer aus Fachwerkhäusern zu bauen.
Der König würde höchst unzufrieden sein, wenn Pahlu sein Mädchen derartig versaute und es war aus Prinzip zu vermeiden, das der König unzufrieden wurde. Das hatte die schmerzvolle Angewohnheit ein an sich langes Drachenleben drastisch zu verkürzen.

"Also gut, einverstanden. Eine unzumutbare Auspeitschung wäre nicht nur wirkungslos, sondern könnte einen potenziell sehr tödlichen Reflex auslösen. Ein vielleicht kaputter Besen wäre halb so schlimm. Lassen wir ihre Hoheit mal ein wenig putzen."

Ja, im Grunde gönnte Pahlu Rubinya das auch aus vollem Drachenherzen.

Der Muff wurde vom Matrosen, mit dem er grad geredet hatte, weggeholt und flatterte mit Basri mit. Beide verschwanden im Maschinenraum, wo der Halbling dem Schmollgeist vielleicht ein neues Spiel zeigte, das seinen Geräten nützte. Hoffentlich. Aber nach der wilden Fahrt hatten seine Maschinen, die magischen Artefakte und auch der Windstoßkristall alles aus sich rausgeholt, was bedeutete, das sie so leer waren wie die Batterie.
Was für ein Glück, das der Drummel wieder am schmollen war, denn so waren seine Blitze viel potenter. Der Maschinenraum wurde wieder in ein stroboskopisches Licht getaucht.
Diesmal aber hatte Basri daran gedacht, ein Schild an die Tür zu hängen, welches jeden warnte, damit keiner zufällig reinging, so wie Dianthe vor kurzem und vielleicht eine gewischt bekam.
 
Rubinya war etwas erstaunt als der Maat der sie kurz zuvor zusammengestaucht hatte ihr grinsend eröffnete das sie das Deck schrubben sollte und ihr Eimer und Wurzelbürste hinhielt. "Deine Strafe dafür das du deinen Posten verlassen hast Magierin!" Sein Grinsen wurde noch etwas breiter. "Kapitänin Dianthe sagt Ohne den Einsatz von Magie!" Etwas Ratlos sah sie auf Eimer und Schrubber und dann zu Dianthe, doch ehe sie diese Telepatisch Fragen konnte was das sollte mischte ihr Lehrer sich ein "Das hat schon seine Richtig,eit Hoheit. Seht es als etwas Körperliche Ertüchtigung, außerdem habt ihr ja wirklich eine Befehl missachtet, und denkt nur was dies fürDianthe an Gesichtsverlust bedeutet wenn ihr euch weigert" "hör auf so selbstzufrieden zu grinsen Pahlu" murrte diese und lies sich dann auf die Knie sinken um sich daran zu machen das Deck zu schrubben. Natürlich wollte sie nicht das Dianthe wegen ihr etwas an ansehen einbüste. Sie hatte mit dem Schmollgeist schon genung Stresse und wenn dann noch herauskam das hier zwei Drachen an Board waren, daran wollte sie garnicht denken. Und so nutze sie diese Arbeit um Dianthes Melodie vor sich hinzusummen und etwas zu meditieren.

Pahlu war etwas überrascht wie schnell sich die Prinzessin der Strafe fügte und das Deck schrubbte, er hatte beinahe mit wiederstand gerechnet, besonders wenn er an den Kried dachte der Herachte wenn sie ihr Zimmer aufräumen sollte.
 
HA !
HAHA !
Die Prinzessin wußte ja garnicht wie es war, wenn einen ein Muff wirklich stresste. Der Drummel war keiner von den kleinen Geistern, die Rubinya vorhin so bereitwillig getragen hatten.
Zum Glück war Basri da und gab dem Quängelgeist etwas zutun.

Basri: "So, mein lieber Drummelmuff, jetzt wollen wir mal unsere Batterie und den Windstoßkristall aufladen."
Drummel: "Ach ja, wollen wir ? Wie denn ?"
Basri: "Hehe, dann paß mal auf. Du weißt ja, das so ein Kristall den Wind einfängt und speichert, bis man ihn wieder freisetzt..."
Drummel: "Klar, das weiß doch jeder."
Basri: "Du sagst es. Damit das aber schneller geht, hab ich mir was einfallen lassen. Weil so eine Aufladung, die dauert eine ganze Weile, schließlich läßt man den Wind viel schneller wieder frei, als man ihn eingefangen hat. Jaa, es könnte auch schneller gehn, wenn man in einen Sturm fliegen würde, wo der Wind viel schneller ist, aber das will die Kapitänin nicht, selbst wenns keine Blitze gibt."
Drummel: "Die hat ja keine Ahnung."
Basri: "Doch, doch, die hat sie schon und das ist auch ganz gut so, denn wenn wir uns benehmen würden wie Luft, dann wären wir schon alle tot. Oder würde es dir gefallen, wenn dein Meister sich einfach so vom Schiff in die Wolken schmeißt, oder zwischen Blitzen herumtanzt, um dann von einem erschlagen zu werden ?"
Drummel: "Najaa, nöö. Das wäre nicht so toll."
Basri: "Wir sind ja auch keine Luftgeister, sonst würden wir keine Windstoßkristalle brauchen, um schneller fliegen zu können."
Drummel: "Hmm, das leuchtet ein."
Basri: "Und darum habe ich mir was ausgedacht. Mit deinen Blitzen können wir die Batterie aufladen, mit der Batterie treiben wir das Turbinenartefakt, das dann wiederum..."
Drummel: "Na das ist ja ein Mumpitz."
Basri: "Wieso ?"
Drummel: "Na weil das völlige Verschwendung ist ! Bevor da auch nur ein einziges Lüftchen in den Kristall kommt, ist die meiste Kraft meiner blitze schon von deinen Maschinen gefressen worden."
Basri: "Öhhmm, najaaa, da ist was dran, aber..."
Drummel: "Nix aber, das ist Mumpitz ! Es ist viel besser, wenn ich gleich in den Kristall puste."
Basri: "Würdest du das tun, Drummel ?"
Drummel: "Na klar ! Man sollte sowieso keinen fleischling tun lassen, was ein Luftgeist viel besser machen kann."
Basri: "Danke. Vielen Dank, Drummel, du bist der Beste."
Drummel: "Ja, da hast du allerdings wieder vollkommen recht."

Und damit hatte der schlaue Halbling wiedermal das bekommen, was er gewollt hatte. Es war ja so viel leicher den Muff zu etwas zu überreden, als die Kapitänin, das er im Grunde nicht wirklich nachvollziehen konnte, wieso die kluge Frau solche Probleme mit ihm hatte.
Was der Technomagier aber nachvollziehen konnte war, das Energien gleich Materien waren, bloß in anderer Form. Und da wo sich die beiden trafen, das war höchstwahrscheinlich der Astralraum, wo das Mana herkam, was sowohl das eine wie das andere sein konnte, bzw. noch nichts von beidem war. Es wurde von Menschenartigen aller Art schon sehr lange damit herumexperimentiert und es wurden auch beträchtliche Fortschritte bei der Umwandlung von einem ins andere gemacht, aber es ging immernoch viel Kraft dabei verloren. Allen Verbesserungen an Maschinen, Materialien und Magie zum Trotz, war man noch nicht annähernd soweit wie Wesen wie der Drummelmuff, die das mit einer spielerischen Leichtigkeit und Selbstverständlichkeit taten.
Andererseits machten die das auch schon seit...
...Basri hatte keine Ahnung seit wann, aber jedenfalls verflucht lange.
 
Die Kapitänin schaute unterdessen immer noch zweifelnd in die Tackelage. Ein paar Taue hatten noch so lange gequalmt bis der Muff die Luft verscheucht hatte. Schließlich entschloss sie sich doch ein paar Rahsegel zu setzen um die Windströmung noch gut ausnutzen zu können. Anders als ihre Mannschaft hatte sie sich nicht festgebunden und war mit dem geringeren Gewicht gut zurecht gekommen. Nun da der Antrieb aber aus war, konnte sich auch der Rest der Crew wieder losbinden und auch die Luft durfte wieder an die Tackelage. Da die Kapitänin froh war, dass das der streitbare Luftgeist beschäftigt war, fragte sie ein paar andere Luftgeister, ob sie der Luft wieder erlaubten, um die Tackelage zu streifen. Da es sich bei dem Muff aber um einen sehr resoluten Luftgeist handelte, konnte nur die gemeinsame Überredungskunst mehrerer anderer Luftgeister die Luft davon überzeugen, dass sie wieder erwünscht war. Nun stand dem Setzen der Segel nichts mehr im Wege. Aufgrund der starken Luftströmung wollte Dianthe nur ein paar Segel setzen lassen. Die Mannschaft schaute nicht schlecht, als die Kapitänin selbst in die Tackelage kletterte, aber schließlich wollte Dianthe den Schaden begutachten. Dabei stand sie ihren Matrosen in Nichts nach und bewegte sich sicher auch über die schwierigsten Stellen der Tackelage. Es schien ihr sichtlich Spaß zu machen, mal wieder in den Seilen unterwegs zu sein. Sie suchte die Segel mit am wenigsten angekokelten Seilen und wies ihr Mannschaft an, diese zu setzen. Und schon flog die Sternenwanderer wieder nur so dahin. In diesem Tempo würden sie Ildrea tatsächlich schon am Abend errreichen.
 
Und so war es auch. Als sich die Sonne dem Horizont zuzuneigen begann, kam Ildrea in Sicht. Eine wunderschöne Stadt, die in der untergehenden Sonne orange glühte. Am Tage strahlte sie in blendenden weiß, denn die normalen Häuser waren mit dem ortsüblichen weißen Kalkputz versehen, während die wichtigen Gebäude mit weißem Marmor verkleidet waren. So erhoben sich über dem Gewirr der Dächer die wuchtige Masse des Gouverneurspalastes und die schlanken Türme der Unniversität, sowie dicht daneben die der großen Bibliothek ganz in eben jenes Baumaterial gehüllt.
Obwohl die Stunde schon vorgerückt war, herrschte am Hafen noch reges treiben und so suchte sich die Kapitänin sehr vorsichtig ihren Weg durch den gut besuchten Hafen zu einem unauffälligen Liegeplatz verborgen hinter einigen weit größeren Schiffen. Trotzdem war ihre Ankunft nicht unbemerkt geblieben und es waren die Taue noch nicht einmal richtig festgezurrt, als auch schon der hiesige Hafenmeister mit einer Abteilung der Stadtwache am Pier auftauchte. Man spührte förmlich, wie die Stimmung der Mannschaft beim Ablick einer Abteilung Bewaffneter sankt. Genauso konnte man zusehen wie die Stimmung der Soldaten beim Anblick der vierschrötigen Seemänner sank. Und so war die Stimmung ein wenig gereizt, als Hafenmeister und Stadtwache an Bord kamen. Nach den üblichen Fragen nach Schiffsname, Heimathafen und solch belangloses Zeug, kamen dann die empfindlichen Fragen.
"Und unter welcher Flagge segelt ihr?"
"Unter welcher auch immer der werte Herr Gouverneur wünscht."
lächelte die Kapitänin, woraufhin der Hafenmeister erstaunt die Augenbrauen hochzog. Dianthe holte eine Urkunde aus einem Beutel an ihrem Gürtel hervor. "Das sollte eure weiteren Fragen beantworten." Mit diesen Worten reichte sie ihm die Urkunde zur Inspektion. Diese Urkunde war der Grund gewesen, warum sie Feng so gut hatte ignorieren können. Sie brauchte keinen Fälscher, denn sie hatte einen echten Kaperbrief, der ihr sogar erlaubte in Ildreanischen Gewässern unter beliebiger Flagge zu segeln, das aufbringen von Schiffen aber auf die aktuellen Feinde Ildreas beschränkte. Der Hafenmeister prüfte das Dokument sorgfältig, Siegel, Wasserzeichen, Papier, Handschrift, alles betrachtete er genau.
"Trotzdem muss ich euch nach euren Geschäften fragen und die Liegegebühr einfordern." grummelte er dann und gab Dianthe den Brief zurück.
"Ich möchte ein paar Nachforschungen in der Bibliothek anstellen, mehr nicht." Dianthe überreichte ihm ein kleines Geldsäckchen. Der Hafenmeister warf einen kurzen Blick in das Säckchen und nickte zufireden. "Dann wünsche ich einen schönen Aufenthalt in Ildrea." Damit wandte sich der Hafenmeister zum Gehen und bedeutete der Stadtwache ihm zu folgen. Der Hauptmann sah so aus, als wolle er noch etwas sagen, überlegte es sich dann aber anders. Als er schon fast von Bord war, drehte sich der Hafenmeister noch einmal um. "Ich werde eure Ankunft an den Gouverneur weiterleiten. Ich würde an eurer Stelle damit rechnen, eine Einladung zu erhalten, es scheint Probleme in der Nähe auf einer der Handelsrouten zu geben." Danach zogen die Ildreaner endgültig ab.

"So Männer, wie versprochen gibt es den Abend frei und weil der Aufenthalt in Geredith so kurz war, auch noch den nächsten Tag. Ich muss noch ein paar persönliche Sachen erledigen und werde mir anhören, was der Gouverneur im Zweifelsfall zu sagen hat, dann werden wir beratschlagen, was wir tun werden. Also, am übernächsten Morgen versammelt euch alle wieder hier, bis dahin Minimalbesetzung und Standardrotation. Rubinya ist diesmal noch wachfrei, weil sie zu wenig Erfahrung hat. Wir werden das übermorgen ebenfalls diskutieren. Und wer die Freirunde haben möchte, kommt mit Zum Goldenen Anker, der Rest kann machen was will, nur keinen Ärger, verstanden?" Dann wendet sie sich noch einmal gesondert an den Magister und Rubinya. "Ihr könnt auch auf dem Schiff bleiben oder euch ein Gasthaus nach euren Wünschen suchen, wie ihr wünscht. Magister, ich würde euch morgen vielleicht schon in der Bibliothek vorstellen, damit ihr schnellstmöglich mit den Nachforschungen zu dem Kästchen beginnen könnt. Teilt mir einfach über den Kommunikatinszauber mit, wo ich euch morgen früh finde." Nach diesen Worten macht sie sich auf in die ildreanische Nacht, den Großteil der Mannschaft im Schlepptau, die sich nun auf ihre Runde Freigetränke freuen.

Der Goldene Anker war eine recht große und für einen Hafen ziemlich feine Taverne. Das dreistöckige Gebäude war sehr gut in Schuss, hübsch verputzt und für eine Taverne sehr sauber. Die Dielen des Gastraumes waren blankgeputzt, die Stühle gepolstert und die Tische aus gutem stabilen Holz. Trotzdem waren die Preise nicht zu hoch und so war die Taverne immer gut mit Seeleuten gefüllt. Es spielte Musik und es wurde gesungen und gelacht, auch gab es gelegentlich eine Rauferei, aber niemald würde die Einrichtung dafür benutzen, denn dann riskierte man ernsthaften Ärger mit dem Wirt und der war noch keinem gut bekommen.
Dianthe bestellte ein Fass Rum und ein Fass Bier für ihre Mannschaft, die daraufhin gut gekaunt eine Ecke der Taverne für sich in Beschlag nahm. Dann machte sie einen kleine Runde durch die Taverne und fragte einige ihr besser bekannte andere Kapitäne nach ihrem Befinden und ihren Geschäften. Dem genauen Beobachter wärde aufgefallen, dass sie ein klein wenig hibbelig war und öfter mal zur Tür schaute. Nach einer Weile wurde die Tür schwungvoll aufgerissen und mit einem kalten Windstoß trat ein gutaussehender Herr unbestimmten Alters ein. Er sah verwegen und abenteuerlustig aus, ein ziemlich windiger Typ eben. Das war er ja auch, nicht nur ein windiger Typ, sondern ein Wind und das in Menschengestalt. Schließlich hatte Trition sich mit Dianthe verabredet. Er winkte ihr vergnügt zu. Wie auf eine Eingebung hin fingen die Musiker an, ein bestimmtes Lied zu singen und während er noch seine Sachen ablegte, fing Trition schon an singen. Daraufhin schnappte sich Dianthe einen Weinbecher von einer Kellnerin und stimmte in das Lied mit ein, während sie sich ihren Weg zu Trition bahnte.

Der für die Stimmung

Und der fürs ganze Lied zum anhören

Natürlich erregte es Aufsehen, als die beiden tatsächlich auf dem Tisch tanzten und die Stimmung in der Taverne war gut, aber es sollte für diesen Abend die einzige Darbietung der Kapitänin bleiben, denn bald zogen sich die beiden in ein Zimmer zurück um offensichtlich nicht nur den Abend sondern auch die Nacht miteinander zu verbringen.
 
Den Drummel kümmerten die Hafenwächter nicht sonderlich und auch die Flasche war an der Ankunft nur in sofern interessiert, wie diese den Meister trug. Der Weingeist hatte natürlich längst mit der Heulerei aufgehört, weil Dianthe nicht die ganze Zeit über sang und auch weil der Muff beim Flennen viiiiel ausdauernder war als er. Aber ein Gutes hatte die Weinerei aber, nämlich eine Flasche voll reinem Alkohol, der brüderlich zwischen Artie und Mahir aufgeteilt wurde. Einmal für medizinische Zwecke und dann für... ähhm... ebenfalls medizinische Zwecke.
Nur einmal äußerlich und dann wieder innerlich angewandt.

Leider wuchs auch das Übel an Bord. Noch war es nur ein kleines Übel, das da im luftigen Herzen des Drummel's heranwuchs, doch der Agent wußte, wie man es mit den Tränen des Muff's goß und mit der Sorglosigkeit der Kapitänin und des Magisters düngte. Eben deshalb gedieh es prächtig und auch deswegen, weil der Agent ein Meister des Wortes war.
Ben war wiederum ein Meister der Rattigkeit.
Und unter seinem Kommando formierten sich die Ratten an Bord zu einer kleinen Armee. Obwohl sie nun garnichtmal mehr so klein war, denn im Hafen bekam die schwarze Ratte Verstärkung. Doch weil er sie geschickt koordinierte, bekam keiner etwas davon mit. Sie gingen schlau vor, die Ratten. Sie fraßen aus den schon offenen Säcken, statt einfach Löcher in die anderen zu nagen. Auch konnte man nicht mehr Rattenköttel finden, als man es gewohnt war, weil die Ratten tatsächlich über Bord schissen.
Alles in allem waren nur die üblichen Rattenspuren zu entdecken, die man auf allen Schiffen fand, denn bislang war noch kein Kraut gewachsen, kein Gift gebraut und auch kein Zauber ersonnen worden, die es mit der Unverwüstlichkeit und Überlebenskraft der Ratten auf Dauer hätte aufnehmen können.
Im Gegenteil.
Die unzähligen Tötungsversuche und Ausrottungsbemühungen hatten erst Ratten wie Ben entstehen lassen.
Ratten von unnatürlicher Schwärze, Intelligenz und Macht.

Basri hätte dem Drummelmuff noch einiges zutun geben können, doch der hatte keine Lust mehr und der Halbling war schlau genug, um ihn nicht zu drängen. Außerdem lief gerade ein lustiger Streit und den wollte der Luftikus nicht verpassen.
Wie es der Zufall, oder das Pech, es wollte, ankerte die Sternenwanderer ausgerechnet neben der Jolandi. Das war für niemanden von sonderlicher Bedeutung, außer für Mahir.
Der Smutje des anderen Schiffes war nämlich sein Erzrivale.
So kam es, das nur eine viertel Stunde nachdem Dianthe ihr Schiff verlassen hatte, die Köpfe der beiden Schiffsköche aus den Bullaugen ihrer Kombüsen gesteckt wurden und man sich gepflegt beleidigte.
Das ging jetzt bereits eine Stunde so und der Muff war begeistert.

Mahir: "Kannst du deinen Fraß nicht woanders hinstinken lassen, du Giftmischer ?"
Spadafora: "Komm doch rüber, dann kannst du noch was lernen, du kulinarische Nulleinheit !"
Mahir: "Wenn ich noch was von dir lernen könnte, würd ich deine Pampe sogar fressen vor Verzweiflung, du Pfannenschänder !"
Spadafora: "Erzähl doch nicht, du Tellerwichser, als ob du nicht schon viiiiel Abartigeres gefressen hättest !"
Mahir: "Kann schon sein, du Gurkenficker, ABER WENIGSTENS IMMER MIT BESTECK !"

Nein, Gerwin ging nicht dazwischen. Ohhhh, natürlich nervte es ihn, aber den Fehler machte er nicht nocheinmal. Einmal war er nämlich eingeschritten und hatte den beiden die Brüllerei untersagt, worauf die beiden Köche kurz später mit ihren Bratpfannen aufeinander losgegangen waren.
Und nachdem Gerwin diese konfiszierte, bald darauf mit ihren Nudelhölzern, gefolgt von Fleischermessern und Hackbeilen.
Nein, das wars nicht wert.
Außerdem wurden sie nach spätestens einer Stunde heiser. Alles in allem war das kürzer und tat auch weniger weh.
Nein, Gerwin ging nicht dazwischen.
 
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"Komm Mädchen genug geschuftet, hast den Ladykaptän gehört, gibt Freibier!" Rugar reichte ihr die hand und half ihr auf. "Ah meine Arme...." stöhnte sie und rieb sich selbige, dafür aber glänzte das Deck sauber wie nie. "Hast gute Arbeit geleistet, jetzt lass uns den Landgang genießen!" nickte der Seemann anerkennend.

"Geh du schon mal vor, ich muss mich umziehen und die Haare kämmen. Ich komme dann nach!" die Jungdrachin würde sich auf keinen fall ein zweitesmal zum trinken verleiten lassen. "Außerdem habe ich Hunger und Mahir schuldet mir noch ein essen!" "Gut Mädel aber lass dir nicht zu viel zeit sonst is das Bier wech!" meinte Rugar und ging mit etlichen anderen von Bord.



Sie sah den anderen nach und setzte sich dann auf die Reling um übers Hafenbecken blicken zu können.

"Bisher war es eine sehr ruhige Reise findest du nicht? Wenn sie deswegen auch nicht weniger Aufregend war" Pahlu lehnte neben ihr an der Reling. "ja das war es in der Tat." stimmte der Altdrache zu. Rubinya öffnete ihre langes Haar und begann es mit einer Bürste aus Elfenbein zu entwirren. Das nächste mal wenn sie auf die Idee kam mit Luftgeistern zu spielen sollte sie ihre Haare mit einem magischen Schutzschild belegen. Es gab kein haar das nicht verknotet war, nicht eines.

"Du Pahlu, warum hast du eigentlich nie Menschengestallt angenommen, du bist doch ein Gestalltwandler, und es währe viel einfacher für dich, als in dieser Stabgestalt" fragte sie dann

"nun Hoheit...das zu erklären würde viel zu lange dauern... aber bis ich eure Mutter habe kennenlernen dürfen hatte ich nicht viel übrig für diese kurzlebigen wankelmütigen Wesen, und hielt es nie für erstrebenswert Menschliche gestallt anzunehmen." erwiderte der Altdrache überlegend. "Sicher macht es das einfacher sich unter Menschen zu bewegen, aber erstens empfand ich es unter meiner Würde so auszusehen und mich dazu hinabzulassen und zweitens verbraucht es unverhältnismäßig viel Energie sich so vollkommen zu verändern. Euer Vater hat es übrigens auch erst gelernt als er eure Mutter kennen lernte!"

"Hm komisch, ich finde das überhaupt nicht schwer" überlegte Rubinya und zerrte ungeduldig an einem besonders hartnäckigen knoten "Das ist eine gute Frage, vielleicht liegt es daran das eure Mutter Menschlich ist. das es euch leichter fällt weil ihr die Gene in euch tragt. Aber meine liebe Prinzessin wir wissen es nicht, es gibt bei weitem nicht genügend erfahrungswerte für Halbdrachen" "Kein wunder ich bin der einzige!" "Ja das seid ihr in der Tat. Wir waren alle überrascht als Eure Mutter mit euch schwanger wurde, keiner hätte das je für möglich gehalten... immerhin war sie nur ein Mensch, Magisch aber ein Mensch..." Die beiden wurden von dem Streit der Köche unterbrochen. Rubinya sah hinab auf Mahis kopf der aus dem Bullauge herauslugte und die Pfanne schwenkte.

"Meinst du es ist überhaupt möglich das Menschen und Drachen frieden schließen? ich meine sie schaffen es ja nicht mal untereinander, was ist bitte ein Gurkenficker?"

Wenn Pahlu gekonnt hätte dann hätte er ungeduldig mit den Klauen auf die Reling geklopft. Er war gerade dabei ein ernsthaftes Gespräch zu führen und dieser Mensch lenkte die Prinzessin schon wieder ab "Das kann er euch nachher selber erklären." fast war er ein wenig Schadenfroh, Mahir würde schön in Erklärungsnot kommen, aber er sollte versuchen ihre Hoheit wieder auf das eigentliche Thema zurückzubringen "Ich denke nicht das es wirklich jemals einen dauerhaften frieden zwischen Drachen und Menschen geben wird. Genauso wenig wie es jemals Frieden zwischen Drachen und Drachen und Menschen und Menschen geben wird. Ich habe in den letzten 70 Jahren so viele Völker entstehen und im Kampf wieder untergehen sehen ohne jemals eine Sinn darin zu erkennen... Selbst als die Erdoberfläche zerbarst und die Brocken und das Wolkenmeer entstanden viel den Menschen nichts besseres ein als sich zu bekriegen." erklärte er. Jetzt mochte der gemein gelehrte den Finger heben und erklären das die Brocken vor 300 Jahren entstanden sind und nicht vor 70 aber man musste bedenken das ein Drachenjahr 10 Menschenjahre bedeuteten. Das bedeutete das Pahlu mit seinen 70 Drachenjahren bereits 700 Menschenjahre hinter sich gebracht hatte und damit gerade im besten Alter war. Und auch wenn man es dem Jungen Mädchen nicht ansah, sie wirkte keinen Tag älter als 16 so war auch sie bereits 160 Jahre alt, eben 16 Drachenjahre. "Drakenheim ist ein besonderer Ort. Als die Erdoberfläche damals zerbarst, zerbrach auch jeglicher Frieden, viele Drachen die lange geschlafen hatten erwachten wieder und kämpften miteinander rum die Brocken. Die Menschen bekriegten sich ebenfalls, aber dieser krieg ist weniger wichtig. Irgendwann konzentrierten sich die Kämpfe auf den großen Brocken der heute Drakenheim ist, es waren schon viele Drachen gefallen, als es euren Vater traf, ich nahm schon an das er gestorben sei. Keiner von uns wusste das auf jenem Brocken eine kleine Gemeinde Menschen lebte. Diese Menschen waren sehr Naturverbunden, kundige Heiler und Hüter allen Lebens. Eure Mutter war es die sich um die Wunden seiner Hoheit kümmerte und ihn rettete. Zum Glück ist eure Mutter eine Tochter Satuarias oder wie die Fleischlinge sagen eine Hexe und damit unsterblich und was noch viel richtiger ist in der Lage Eier zu legen... Hoheit, hört ihr mir zu?" fragte Pahlu als er merkte das sein Schützling unaufmerksam wurde und weiter dem Streit der Köche folgte und das offensichtlich viel intresanter fand als eine Liebesgeschichte die sie schon tausende male gehört hatte. "Weil meine Mutter selber eine Eigeborene Hexe ist, ist sie in der Lage Eier zu legen weswegen sie ein Drachenkind zur Welt bringen konnte und alle überrascht waren und der Zufall es wollte das mein Vater ein Gestaltwandler war und Menschliche gestallt annehmen konnte." fasste sie zusammen, "Was hältst du von was zu essen?" fragte sie und machte sich auf den Weg in die Küche. Der Gurckenficker interessierte sie gerade mehr als alte Geschichten. Sie schnappte sich Pahlu und ging unter Deck.



Leider war Mahir so damit Beschäftig den anderen Koch anzubrüllen das er gar kein Augenmerk für die junge Prinzessin hatte, und sich diese dann schließlich doch in die Schenke zurückzog und gerade noch rechtzeitig zu Dianthes Gesangseinlage zu Rugar und den anderen stieß. Das Bier das ihr angeboten wurde reinigte sie diesmal allerdings magisch von dem Alkohol.



Zur dunkelsten stunde der nacht kehrte sie aufs Schiff zurück. "Drummelmuff? kleiner Windgeist bist du da?" rief sie leise in der Sprache des Windes. Sie wollte noch etwas fliegen gehen und vielleicht ein wenig jagen. Pahlu war müde und würde in der Kabine auf sie warten.
 
Ja, der Drummel war da und weil er bei einem Torm Steinschläger in die Schule gegangen war, kannte er sich bestens mit Beleidigungen aus. Der Drummel wußte genau, was mit Gurkenficker gemeint war. Nagut, vielleicht doch nicht so genau, aber zumindest, das es eine Beleidigung für Gemüse und Mensch war. Wahrscheinlich jedoch eher eine fürs Gemüse.
Der Muff war durch die Stadt geweht und hatte sich die Menschen beguckt, nachdem die Smutjes sich ausreichend heiser geschrien hatten.
Er war allerdings schnell angeödet gewesen.
Nein, die Fleischlinge hatten sich auch hier nicht geändert. Nichtmal auf Ildrea und dabei war dieser Brocken für seine Friedlichkeit bekannt.
Friedlichkeit...
Ein schlechter Witz !
Ohh ja, der Brocken lag mit niemandem im Krieg, wie so viele andere Brocken, aber das lag nur daran, das so ziemlich jeder bedeutendere Gott einen Tempel, Schrein oder Hain auf Ildrea hatte und keiner die geballte klerikale Macht zu spüren bekommen wollte, wenn jemand diesen Frieden störte.
Obwohl, es hatte alles so schön angefangen und Ildrea hätte als ein leuchtendes Beispiel für alle Brocken dienen können. Anfangs, kurz nach der, wie sollte man es nennen, Brockifizierung der Welt, hatte Ildrea tatsächlich Hoffnung gegeben. Haufenweise waren die übriggebliebenen Menschen dorthin geflohen und logischerweise waren ihnen die Kirchen und Kulte gefolgt, um sich der Haltlosen anzunehmen. Es hatte auch nicht lang gedauert, bis die Geistlichen den Brocken unter sich aufgeteilt hatten.
Von da an ging es nur noch bergab.
Die Priester, Schamanen und Vorbeter waren nun, da sie ihre Pfründe abgesteckt hatten, immer weniger daran interessiert, den Unglücklichen und Armen zu helfen, sondern eher daran, ihr Gebiet von eben jenen frei zu halten. Selbstverständlich kamen immer noch mehr und genauso selbstverständlich verschlossen immer mehr Tempel ihre Tore, so das die Flüchtlinge in der gleichnamigen Hafenstadt Ildreas bleiben mußten.
Des ach so wichtigen und kostbaren Volkes Stimme, war nicht mehr viel wert, wurde vom Waffengeklirr der Stadt- bzw. Tempelwachen und dem Geklimper in den Kollekten wirksam übertönt.
Vox populi, Vox Rindvieh, hätte Meister Torm vielleicht gesagt.
Der Drummel hatte das alles natürlich weder erfragt, noch irgendwo nachgelesen. Er war nur an einem Schnellrichter vorbeigeflogen, der einen Landstreicher zur Zwangsarbeit verurteilte, weil er ein Stück Brot gestohlen hatte.
Warum er das getan hätte, fragte der Richter gelangweilt. Weil er doch auch leben müsse, antwortete der Hilflose, worauf seine "Ehren" erwiederte, das er dafür keine größere Notwendigkeit sähe und es bedauere, das auf Landstreicherei nicht die Todesstrafe stünde.
DAS hatte dem Muff gereicht.
Er hatte seinem Ärger Luft gemacht, war als wilder Luftzug in die Unterlagen des Richters gefahren, das seine Büttel noch stundenlang durch die Stadt laufen konnten, um sie alle wieder einzusammeln, und hatte dem armen Kerl zur Flucht verholfen.
Zugegeben, es waren nicht alle Kirchen so, aber doch die meisten, wenn vielleicht auch nicht offiziell.
Jedenfalls mochte der Drummel nicht mehr durch die Stadt fliegen und mit Menschen abgeben. Er hatte das Gefühl, seine Luft würde anfangen zu stinken, wenn er noch länger dablieb.
Er kehrte lieber zur Sternenwanderer zurück, sah der Flasche dabei zu, wie er den zurückgebliebenen Wachen etwas Freischnaps spendierte, weil sie ja nicht mit ins Wirtshaus gehen und Freibier saufen konnten. Und als er darauf auch keine Lust mehr hatte, flog er hoch ins Krähennest zu Lidia, wo er mit der Raptorianerin zusammen einen langen menschenfreien Ausblick genehmigte.
Da war er auch noch, als der junge Flatterlapp auftauchte und nach ihm rief.

Der Drummel sah hinab und dachte sich, das die Drachen auch nicht mehr das waren, was sie mal gewesen waren.
Früher.
Da hätte keiner, nichtmal ein junger Flatterlapp, gesagt, das er "klein" war. Man sah in diesem Zeitalter einfach nicht mehr so gut.
Oder man wollte einfach nicht mehr so gut sehen.
Es kam aufs selbe raus.
Was er wohl wollte, der "kleine" Flatterlapp ?

"Jaaa, ich bin hier," sagte der Muff und materialisierte sich neben Rubinya. "Was willst du ?"
 
Natürlich war die Luft nicht klein, das wusste auch Rubinya. Aber in seiner Gegeben Gestallt, das Zwergenkind war er nunmal Klein und niedlich.

Rubinya schreckte herum. "Du bist sicher böse auf mich weil wir nicht zusammen fliegen konnten" stellte sie zerknirscht fest. "Erst hatte ich Stubenarrest weil ich Alkohol getrunken hatte und dann konnten wir heute mittag nur schnell Jagen, da blieb keine Zeit fürs Spielen." Entschuldigte sie sich.
"Was meinst du? Sollen wir jetzt spielen gehen?" Schlug sie vergnügt lächelnd vor.
 
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