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Kap. 6c: An Deck der Brautschleier

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Tufir

Drachling
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Pelgrams rote Gestalt dreht sich einmal um die eigene Achse, um sich vollständig zu orientieren. Längst hatte er wieder beide Schwerter in seinen Händen. Dorn und Leid sollten weitere Opfer erhalten. Er fixierte die Piratencrew, von denen sich einige bereits wieder zu ihm umgedreht hatten. In seinen Augenwinkeln nahm er eine Bewegung war und er drehte den Kopf.

Soeben landete Eluned nach einem beherztem Sprung auf dem Achterdeck des Piratenschiffes und schickte sich an die Kapuzengestalt zu bedrängen. Noch war nicht klar, was beide zu tun gedachten.

Pelgrams Lippen entfuhr ein lautloser Fluch. Zwei schnelle Bewegungen mit den Schwerten trennten zwei Piratenhände samt Waffen von ihren Besitzern, dann setzte sich Pelgram in Richtung Achterdeck in Bewegung. Dort begann die Kapuzengestalt einen seltsamen Tanz mit den Armen, während sie langsam vor Eluned zurückwich.
 
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Ich kam hart auf den Planken auf und faste mein Kurzschwert fester. Kurz durchzuckte mich kalte Angst, lähmte mich fast, aber ich rang sie nieder und rannte, ohne mich weiter umzusehen meinem Ziel entgegen, das nur wenige Meter vor mir mit den Armen wedelte. Wenn es irgendeine Teufelei ausheckte, wollte ich bei ihm sein, bevor es Gelegenheit hatte, sie zu vollenden. In der Absicht, es mit meinem Schwung und meinem Gewicht umzureissen, beschleunigte ich meinen Lauf.
 
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Eluned wusste nicht, wie ihr geschah. Kurz bevor sie die Gestalt erreicht hatte, riss diese ihre Arme nach recht und vollführte eine kurze Drehung mit dem Körper. Eluned änderte unbeabsichtigt ihre Richtung und rannte mit voller Wucht gegen das herrenlose Steuerrad des Schiffes. Ein grauenvoll krächzendes Lachen kam unter der Kapuze hervor.
 
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Noch nie hatte ich die Wirkung von Magie tatsächlich erlebt. Sholto wäre begeistert gewesen. - Das war ein seltsamer Gedanke, während ich buchstäblich in mein Unglück lief. Ich hatte keine Macht mehr über mich - konnte meinen Beinen nicht befehlen stehenzubleiben. Im letzten Moment streckte ich noch die Arme nach vorn, um den Aufprall zu mildern, aber es nützte nichts.

Es gab ein hässliches Geräusch, als ich in das Steuerrad krachte und sich ein greller Schmerz von meiner Schulter durch den linken Arm zog. Ich rutschte zu Boden und rang keuchend nach Atem. Auf den rechten Arm gestützt, versuchte ich wieder auf die Beine zu kommen - die Zeit, die dabei verging, kam mir wie eine Ewigkeit vor.
 
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Eluned spürte, wie jemand .... etwas .... Unsichtbares sie an ihrem Kopf nach oben zog. Die Knochen und Muskeln im Hals begannen daraufhin auch zu schmerzen. Dann hörte sie die Worte, die klangen als hätte jemand ein Reibeisen im Hals: "Ich hätte nicht gedacht, dass es so einfach werden würde. Sprich ein letztes mal zu deinem Gott!". Dann ertönte wieder dieses grässliche Lachen.
 
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Eine unbändige Wut stieg in mir auf und vermengte sich mit dem Schmerz zu etwas sehr... belebendem, etwas das kraftvoll genug war, mich wieder auf die Beine zu stellen. >Gut, dass Du mir dabei hilfst, Du Mistkerl.< dachte ich trotzig und biss die Zähne zusammen, um nicht vor Schmerz zu wimmern. Mit der Rechten zog ich das Messer aus der linken Armscheide, hielt es nah am Körper und verdeckt vom linken Arm, den ich immer noch an mich presste.

"Bei Macha und Badhbh..." schrie ich ihm entgegen, während ich mich zu ihm umdrehte, "...mögest Du zu den äußeren Winden auffahren und auf ewig um diese Welt kreisen und mit den verdammten Seelen heulen!" - ich hoffte inständig, meine Götter würden den Fluch hören, gleichzeitig schleuderte ich das Messer in seine Richtung.
 
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Der Dolch flog durch die Luft. Die Gestalt reagierte unglaublich schnell. Doch nicht schnell genug, um seine offensichtliche Überraschung zu verbergen. Die Waffe streifte seinen Arm und sofort begann sich der Stoff dunkel zu färben. Er oder es blutete!

Dies war der Augenblick, in dem Pelgrams rotgeschuppte Gestalt das Achterdeck betrat. "So einfach wird es wohl doch nicht werden, Magral!" rief er dem Kapuzenträger zu und grinste dabei, was Eluned trotz des dünnlippigen Echsenmundes erkennen konnte.

Eluned fühlte sich plötzlich von der ziehenden Kraft befreit. Der Zauberkundige richtete seine Aufmerksamkeit anscheinend nun auf Pelgram. "Ich verfluche dich, Drakonier!" röchelte es aus der dunklen Höhle, in der das Gesicht stecken musste.

Pelgram hatte eine Position ungefähr 4 Meter von Eluned eingenommen, so dass sie den Magier in die Zange nehmen konnten. Er lachte auf: "Versuch es!" höhnte er ihm kampfbereit zu. Der Vermummte stecke seine rechte Hand in sein Gewand; Pelgram gab Eluned ein Zeichen: WARTE!! Als er die Hand langsam wieder hervorholte folgte, dieser ein schwarz glänzendes Schwert.
 
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Mein Atem ging heftig und ich hatte kaum bemerkt, wie sich Pelgram näherte. Noch immer war ich wie im Rausch und die Schmerzen befeuerten nur meine Wut. Das Pelgram-Monster sagte etwas, das an meinen Ohren vorbeirauschte und der Zug an meinem Kopf liess nach. Ich taumelte etwas und als ich mich fing, wollte mich nur blindlings auf meinen Gegner stürzen - nur Pelgrams Geste hielt mich davon ab.

Ich blinzelte kurz, versuchte einen klaren Gedanken zu fassen. Das viel mir fürchterlich schwer. Aber immerhin gelang es mir, festzustellen, dass ich mein Schwert nicht mehr in der Hand hatte! Ich hatte es losgelassen, als ich zu Boden ging. Einen Schwächeanfall vortäuschend sank ich erneut in die Knie und beugte mich dabei über die Klinge, so dass ich sie beim Aufstehen greifen konnte. Während die Aufmerksamkeit des Kapuzenmannes Pelgram galt, erhob ich mich langsam wieder, täuschte weiterhin schwankend Schwäche vor und verbarg das Kurzschwert hinter den Falten meines Rockes.
 
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Eluned konnte später nicht mehr sagen, wer den Kampf begonnen hatte. Just in dem Augenblick, in dem das Schwert des Magiers zu flammen anfing, begann Pelgram seinen Tanz. Und wenn Eluned vor ein paar Minuten noch gedacht hatte, Pelgram würde den Kampf zelebrieren, so war dies nun die reinste Show. Er wirbelte um die eigene Achse und dabei umtanzte er die Kapuzengestalt. Schlag auf Schlag prasselten seine beiden Schwerter auf diese nieder. Und das erste Mal verstand Eluned, warum Hashtet von >Dorn< und >Leid< gesprochen hatte. Die beiden Klingen sangen wieder ein Lied und jeder Ton, den sie hervorbrachten sprach vom Leid, das sich wie der Dorn einer Rose in die Haut seiner Zuhörer bohrte. Pelgram wurde immer schneller und bald konnte Eluned einzelne Gliedmaßen nur noch mit Mühe unterscheiden. Doch so schnell er auch war, der Zauberkundige, den Pelgram >Magral< genannt hatte, wehrte jeden einzelnen Schlag mit dem Schwert ab, dessen Klinge von einem wabernden schwarzen Feuer umgeben war, und dies obwohl er nur diese eine Waffe besaß.

Eluned selbst konnte nicht eingreifen. Sie würde niemals vorher sagen können, wen sie in dem Augenblick treffen würde, in dem sie zustieß. Sie hatte Pelgram bislang nur wenig kämpfen sehen, aber sie wusste irgendwie, dass er nichts Unüberlegtes tat. Als er vor ein paar Minuten (Bei den Göttern, war das wirklich erst ein paar Minuten her?) die beiden Monster erledigt hatte, die nach unten wollten und als er danach Luca und Sie vor dem Aufprall schützte, das alles zeugte von wohl durchdachter Taktik. Und mit einem Mal war Eluned klar, dass Pelgrams Tanz lediglich der Vorbereitung diente ..... und ..... dass er sie brauchen würde.
 
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Magral und Pelgram zuzusehen war entsetzlich schön. Ich hatte noch kein menschliches Wesen sich so schnell so präzise bewegen sehen. Aber ich konnte hier nicht stehen bleiben. Schon während der wenigen Augenblicke, in denen ich die beiden beobachtete, verebbte meine Wut und mit ihr schien alle Wärme aus mir herauszufliessen, der Schmerz hämmerte in meinem ausgerenkten Arm.

Unschlüssig schaute ich mich um, der Kampf schien für mich für's erste vorbei zu sein und ich hatte die Hälfte meiner Waffen eingebüßt. Aber ich war noch nicht bereit, zu gehen: Magral blutet. Die Welt war schön.

Suchend schaute ich über das Achterdeck... hier musste es doch etwas geben, hinter dem ich mich verstecken und den Ausgang des Kampfes abwarten konnte...
 
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Pelgram war faszinierend. Pelgram war gefährlich! Pelgram war unbesiegbar. Doch was war das? Plötzlich stolperte Pelgram über ein Tau, das schon die ganze Zeit in seinem Weg lag. Da hatte er bereits 5 Runden um den Zauberer gemacht und nun das. Ließ etwa seine Konzentration nach? Das konnte, das durfte nicht sein! Verflucht! Er kam ins Straucheln. Beide Schwerter verfehlten ihr Ziel und fuhren mit einem lauten "Klonk" in die Planken des Achterdecks. Zum ersten Mal, seit der Kampf begonnen hatte, hob Magral sein von schwarzen Flammen umzüngeltes Schwert nicht zur Abwehr. Eluned wusste, dass dieser Schlag Pelgrams Leben ein Ende setzen würde. Gut dass Magrals Körper das meiste von Pelgram verdeckte. Sie wollte das nicht sehen. Sie konnte nur seinen Kopf erkennen, der seitlich an Magrals Körper vorbei sah und da traf der Blick aus seinen schlitzförmigen, grünen Augen den ihren. Sie sagten nur ein Wort: "JETZT!"
 
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Magral hatte das Schwert mit beiden Händen über seinen Kopf erhoben, ich sah meine Gelegenheit und stürzte nach vorn, stiess das Kurzschwert von unten links unter den Rippenbogen, wo es leicht eindringen konnte, die Spitze war nach oben gerichtet und ich schob es so fest ich konnte weiter nach links oben.
 
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Rotes Blut floss die Hohlhehle entlang, überwand die Parierstange und lief über Eluneds Hände. Grinsend erhob sich Pelgram und sagte "Doch nicht so einfach, Magral!" und dann riss er die Augen auf. Blitzschnell klemmte er sich seine Schwerter unter einen Arm und griff mit dem anderen nach Eluned. Ehe sie sich versah, hatte er sie wie eine Feder hochgehoben und rannte mit ihr das Achterdeck entlang in Richtung Seasprite. Mit einem gewaltigen Satz übersprang er mit seiner Last die Lücke und landete dieses Mal ungeschickt auf dem Deck der Seasprite und musste sich abrollen. Eluned lies er dabei los. In diesem Augenblick explodierte die Gestalt auf dem Achterdeck der Brautschleier in einer Feuerlohe und setzte dort alles in Brand.
 
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Ich krachte auf das Deck und versuchte unwillkürlich, mich mit den Armen abzustützen. Das war keine gute Idee. Mir blieb die Luft weg und Tränen schossen mir in die Augen. Zusammengerollt blieb ich liegen und wartete, dass die tanzenden Sterne vor meinen Augen verschwanden und ich wieder atmen konnte.

Der Gedanke, dass ich schon zum zweiten Mal heute geschnappt und weggetragen wurde wie ein hilfloses Kind, ging mir durch den Kopf. Beide Male hatte es mir vermutlich das Leben gerettet - aber es bereitete mir dennoch Bauchschmerzen. Vor allem wenn ich an die Leichtigkeit dachte, mit der es Hashtet und Pelgram gelungen war.
 
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