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Kap. 4: Koboldjagd

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Tufir

Drachling
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Das Wetter des nächsten Tages unterschied sich nur unwesentlich von dem des Vortages. Vielleicht war es ein bisschen wärmer geworden. Das war ja auch zu erwarten gewesen, nachdem die Seasprite gen Norden fuhr und man in ein paar Wochen den Äquator erreichen würde, wenn man das denn wollte. Außerdem sollte ja auch irgendwann einmal der Sommer wieder einkehren in diesen Breiten. Weiße Wattewölkchen waren am ansonsten blauen Himmel zu sehen, welche jedoch die Frühlingssonne nur unwesentlich und kurz am Scheinen hinderten.

Karoline und Pelgram standen am Heck in der Nähe des Ruders und schienen sich zu unterhalten, als Luca und Eluned fast zeitgleich an Deck erschienen. Die Körperaltung Pelgrams drückte irgendwie Zufriedenheit aus und auch Karoline war, wie im übrigen anscheinend die gesamte Mannschaft, guter Laune.

Als Eluned kurz zum strahlenden Himmel blickte, glaubte sie wieder ein Stück dieses grünen Tuches zu sehen, dass sie bereits gestern einmal auf einer Rah erblickt hatte. Diesmal war sie sich jedoch sicher, dass sich dieses Tuch nicht einfach in Luft aufgelöst hatte, sondern in dem momentan anscheinend unbesetzten Krähennest an der Spitze des Mastes untergetaucht war. Eluned sah zu Luca, die ihrem Blick gefolgt war und konnte an deren Gesichtsausdruck erkennen, dass auch sie dieses Stück Tuch, das sich krass vom Weiß der Segel und den Braun des Holzes abhob, gesehen hatte.

Da oben im Ausguck versteckte sich etwas, dass anscheinend nicht dahin gehörte. Doch wo war das Crewmitglied, dass sich doch sonst immer dort oben befinden musste?
 
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Auch diese Nacht schlief ich unruhig und hatte schreckliche Alpträume. Seit meinem Vorwurf gegenüber Karoline, hatten wir keinerlei Worte mehr gewechselt, und nur kurz ging mein Blick in ihre Richtung, als ich fast zeitgleich mit Eluned das Deck, an diesem Tag, betrat. Es war wie die letzten Tage wunderschön und angenehm warm, auch wenn ich andere Temperaturen gewöhnt war. Tief ließ ich die Seeluft meine Lungen füllen, und genoss einfach das Gefühl das mir der blaue Himmel und die leichte Brise gab.

Eluned hatte den Kopf gehoben, und ich folgte ihrem Blick. Stirnrunzelnd hob ich meine Hand, hielt sie wie einen Schirm vor meine Augen und konnte grade noch einen grünen Zipfel erkennen. Seltsam.. Dieses grüne Ding war also auch auf dem Schiff, und verfolgte uns somit. Vielleicht sollte man der Kapitätnin endlich bescheid geben, dass sich ein blinder Passagier an Bord befindet, und das die Crew nach ihm suchen sollte.

Eluneds Gesichtausdruck verriet mir, dass auch sie diesen grünen Zipfel gesehen hatte, doch ich hob nur die Schultern und flüsterte "Zumindest kann es nicht weg" auf Come'Tang - etwas hatte ich von Eluned gelernt- und grinste flüchtig. Dann ging ich hinüber zur Reling und starrte, wie die letzten Tage auch, einfach nur zum Horizont und auf das Wasser..
 
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"Na und Pelgram, wie gefällt Dir das Leben auf See bis jetzt so?" Fragte ich den Mann.
Aus dem Augenwinkel sah ich wie Eluned und Luca an Deck kamen und sich irgendwas im Krähennest anschauten. Genauso wie Nacht, der ebenfalls nach oben starrte.
Bastet saß neben mir und hatte während meines Gesprächs mit Pelgram diesen nicht aus ihren Augen gelassen.
 
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Nun, es war Zeit, die Karten auf den Tisch zu legen. Karoline musste wissen, was hier lief. Es war ihr Schiff und sie war schliesslich auch für die Leute hier verantwortlich.
Ich schlenderte hinüber zu ihr und Pelgram, legte einen Arm um ihre Hüfte und lächelte Pelgram an:

"Entschuldige, wenn ich Karoline für einen Moment entführe - Frauengespräche." dann zwinkerte ich Karo verschwörerisch zu und nickte in Lucas Richtung, eigentlich ohne Zweifel, dass sie mitspielen würde.
 
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"Na soetwas kann natürlich nicht warten. Du entschuldigst uns, Pelgram?" flötete ich und folgte Eluned.

"Na da bin ich ja mal gespannt!"
 
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Ich musste mich sehr zusammenreissen, um nicht laut loszulachen - Pelgram hätte das sicher missverstanden.
Als wir bei Luca ankamen berichtete ich in Kürze von unseren Begegnungen mit dem Grünen, von denen Karoline ja auch eine miterlebt hatte und bat Luca anschliessend die Erlebnisse nochmal aus ihrer Sicht widerzugeben und nötigenfalls Dinge zu ergänzen, die ich ausgelassen hatte.
 
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Nachdem Eluned geendet hatte, wiederholte ich ziemlich genau, nur aus meiner Sicht. Es gab wohl keinen Zweifel, dass wir hier einen Grünen an Bord hatten, der uns nur einige Tage zuvor das Leben rettete. "Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, was der Grüne von uns will. Er rettete uns das Leben, vielleicht verlagt er eine Gegenleistung.. zum Beispiel.. den Schatz? Vielleicht hat er Wind bekommen und denkt uns unauffällig folgen zu können.." ich zuckte die Schultern. "Keine Ahnung" dann lehnte ich mich mit dem Rücken gegen die Reling und ließ meine Ellbogen auf dem glatten Holz liegen.
 
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Ich schüttelte nachdenklich den Kopf. "Ich glaube nicht, dass es hinter dem Schatz her ist. Wir trafen es zuerst, als wir beide noch nichts davon wussten. Meiner Meinung nach muss es ein spezielles Interesse an einem von uns haben." Meine Augen verengten sich leicht und obwohl ich mich bemühte, leise zu sprechen, hob sich meine Stimme unwillkürlich, als ich Luca prüfend ansah. "Hast Du es vielleicht vorher schonmal gesehen? Weisst Du, was es ist?"
 
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"Ja, DAS würde mich allerdings auch interessieren."

Ich packte einen vorbeigehenden Seemann am Arm. "Hey, bring mir sofort Herrn Eschenbach und Leo Chow her!"

Dann wandte ich mich wieder an die beiden

"Ich werde Teile der Crew nach diesem grünen Etwas suchen lassen. Ist aber wohl besser, wenn es vorher keiner weiß."
 
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Als Eluned mich mit einem unterschwelligem Vorwurfston ansprach, schaltete ich auf stur. Ich verschrenkte trotzig meine Arme und funkelte sie an. "Meinst du wirklich ich hätte euch das dann verschwiegen!? Ich schätze von uns dreien seid ihr beide " und ich nickte zu Karoline und Eluned "diejenigen mit den meisten Geheimnissen!" ich grinste, konnte jedoch eine leichte sarkastische Note nicht sein lassen. "Mal ehrlich, es ist doch recht unwahrscheinlich das mich jemand aus deiner Welt verfolgt, oder? Also, du solltest eher bei dir suchen, anstatt bei anderen, Eluned!" Ich blickte nur kurz zu Karoline. "Es ist dein Boot.. Schiff" ich zwinkerte.
 
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Aber nicht doch! Innerlich schlug ich die Hände über dem Kopf zusammen. Hatte ich schon wieder nicht den richtigen Ton getroffen? Egal. Ich hatte keine Zeit, um auf irgend jemandes Gefühle Rücksicht zu nehmen - ich wollte jetzt meine Antworten! Meine Hände krallten sich links und rechts von Lucas Ellenbogen in die Reeling, meine Stimme war so leise und beherrscht, wie es mir in dem Moment möglich war - und dennoch: zu laut. Unsere Maskerade war dahin. Das wusste ich im selben Moment.

"Was ist es? Bevor ich Dich traf, habe ich so etwas noch nie gesehen! Vielleicht hast Du es ja mitgebracht? Strandgut, wie Du?! Ist es uns von Anfang an gefolgt?" Aufgestaute Gefühle brachen sich Bahn, als ich meiner ohnmächtigen Wut freien Lauf liess - ein Teil von mir bedauerte es sogleich und ich wandte mich ab. Nach zwei Atemzügen, glaubte ich mich wieder unter Kontrolle zu haben und drehte mich erneut Luca zu:

"Es tut mir leid. Ich wollte nicht grob sein."
 
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Wütend funkelte ich Eluned an. "Strandgut!? Dann hättest du mich liegenlassen sollen! Wer hebt schon Müll auf!" fauchte ich ihr zornig entgegen und als sie sich abwandt, ging ich einige Schritte von der Reling weg. "Dieses Ding folgt uns ALLEN, Eluned, nicht nur mir! Ich weiß genauso wenig wie du, sieh es ein und lass deine Wut über deine Unwissenheit nicht an mir aus!" mit einer raschen Handbewegung entschied ich die Unterhaltung für mich beendet. Ich kehrte den beiden den Rücken und ließ sie alleine, sie würde mich nicht brauchen bei dem, was sie nun vielleicht tun würden. Ich ging in die Richtung aus der Karoline gekommen war, ging jedoch an Pelgram vorbei und weiter bis das Schiff sein Ende fand. Dort ließ ich mich auf einem zusammengedrehtem Tau nieder und rieb mir über das Gesicht. Meine Wut verflog sehr schnell und wich somit der altbekannten Einsamkeit -die ich niemandem erzählen würde.
 
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Heftig atmend und ein wenig ratlos sah ich Karoline an. Wut kochte noch in meinen Adern und liess mich zittern. Und ich konnte noch nicht mal sagen, worauf ich so zornig war! Unfähig auch nur ein Wort zu sprechen, lehnte ich mich an der selben Stelle gegen die Reeling, an der Luca zuvor gestanden hatte. Ich war so müde.

- Der Gedanke genügte schon, damit ich mich straffte und aufrechter stellte. Schwäche war mir zuwider.

Ich warf einen kurzen Seitenblick auf Pelgram und grinste dann Karoline angriffslustig an: "Komm, lass uns dieses Ding jagen!"
 
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Inzwischen hatte ich mich auf den Boden gelegt, die Arme links und recht von meinem Kopf angewinkelt, die Handflächen nach oben, und die Beine ausgestreckt. Das Linke winkelte ich etwas an und legte das Rechte darüber. Tief und ruhig atmete ich, starrte in den blauen Himmel und lauschte dem Rauschen des Meeres. Eine sanfte Brise streifte mein Gesicht, spielte mit meinem Haar und ließ mich innerlich völlig ruhen. Was Eluned oder Karoline machten wusste ich nicht, ich verlor jegliches Zeitgefühl..
 
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Während sich Eluned mühsam beherrschte und Luca ihre Entspannung suchte zog Karoline ob dieser Szene nur eine Augenbraue in die Höhe. Inzwischen waren auch Wolfram Eschenbach, ein richtiger Seebär, wie Eluned sofort erkannte und Leo Chow, ihr Trainingspartner von gestern erschienen. Beide wirkten leicht außer Atem. Offenbar hatte der Seeman die Wichtigkeit von Karolines Befehl verstanden und so weitergegeben, dass sich beide richtig beeilt hatten, dem befehl nach zu kommen. "Käpt'n?" lautete die einfache, aber respektvolle Frage Eschenbachs, übrigens ein Wort, welches Eluned nicht verstand, während Leo beiden Frauen einfach nur wieder freundlich lächelnd zunickte, wobei er Eluned mit einem längeren Blick bedachte als seine Kapitänin.

Pelgram war die Szene auch nicht verborgen geblieben und offenbar rang er mit sich, ob er sich einmischen sollte oder nicht. Als jedoch die beiden Seemänner erschienen, entschied er sich zu wissen, dass die Zeit für Frauengespräche offensichtlich vorbei war und gesellte sich dazu. "Probleme?" fragte er.
 
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Ich schaute zwischen Pelgram, Eluned, Chow und Wolfram hin und her.

"Naja, wie es scheint haben wir einen blinden Passagier an Board. Nur könnte sich das etwas interessanter gestalten..."

Ich erzählte schnell, was ich von Eluned und Luca gehört hatte.

"Bevor wir hier alle Pferde scheu machen, sucht ihr Zwei mal lieber etwas unaufälliger nach diesem Wesen. Nur wenns nicht anders geht, informiert ihr den Rest der Crew.
Schlimmer als diese Gnome in der Fol Osver Welt wirds schon nicht werden" setzte ich nach, als ich die zweifelnden Blicke sah, die meine beiden Crew Mitglieder austauschten.

"Was auch immer dieses Ding ist, es scheint Höhen zu lieben. Also sehen wir uns die Takelage als Erstes mal genauer an. Eluned, wie gut kannst Du klettern? Lust auf einen kleinen Ausflug mit mir ins Krähen Nest?"
 
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Ich nickte knapp in Richtung des Krähennestes: "Ich folge dir."
 
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Ich grinste breit und zog schnell meine Stiefel aus. Barfuß ließ es sich doch noch am besten in der Takelage klettern. Ich begann mit dem Aufstieg und schaute kurz nach unten, ob Eluned auch alles richtig machte. Sie schien nicht den Eindruck zu machen, als ob sie beim ersten Schaukeln aus den Seilen fliegen würde, sondern wusste wohl genau was sie tat.

Also kletterte ich weiter nach oben und achtete dabei genau auf meine Umgebung... auf irgendwas Grünes zwischen den Tauen.
 
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Als Karoline ihre Stiefel auszog, tat ich es ihr nach. Sie wusste hier besser als ich, worauf es ankam. Dann folgte ich ihr - nicht ohne ein aufregendes Kribbeln im Bauch - schliesslich war ich noch nie auf einem Schiff geklettert...
 
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Während Eluned und ich den Großmast hochkletterten, tat es uns Leo am vorderen Fockmast gleich. Wolfram blieb unten und wartete, ob wir vielleicht irgendetwas "aufscheuchten"
 
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