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Kap.2: Wilde Reise durch die Nacht

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Luzifer

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AW: Kap.2: Wilde Reise durch die Nacht

Gegen die Übelkeit ankämpfend, die der Geruch von verbrannten Fleisch und verschmorten Haaren um ihn herum verströmen, stemmt sich Q hoch. Er wühlt sich durch die Leiber über ihm hindurch, bis er endlich wieder steht. Ungläubig blickt er auf die verkohlten Kadaver, als wäre ein Feuersturm über ihm hinweg gezogen.
Zwar ahnt er desses Ursprung aber dennoch blickt er sich sorgevoll nach Zam um, sowie nach Überlebenden unter den Bestien. Von dem Kampf und der Wüterei Mjesgolds kann er sich ein Bild machen, auch wenn er nicht versteht, was er da sieht. Noch viel mehr irritiert ihn aber, dass er deutlich die Gedanken Mjesgolds spürt, die stur auf Töten ausgerichtet sind. So etwas hat er noch nie erfahren und schürt sein Mißtrauen gegen ihn.
 
T

Tali

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AW: Kap.2: Wilde Reise durch die Nacht

Die Szenerie hat etwas Unwirkliches: Im fahlen Morgenlicht ziehen Nebelfetzen zwischen den Bäumen und vermischen sich mit dem Rauch, der von den Leichen der Hunde und dem Unterholz aufsteigt. Ein paar trockene Zweige haben Feuer gefangen und brennen leise knisternd.
Mjesgolds Opfer liegen weit verstreut um ihn. So, wie Mjesgolds Blut den Boden tränkt, spürt Q auch seine Tierhaftigkeit aus ihm herausfliessen, bis sein Geist in Bewusstlosigkeit sinkt.
Zwei der weissen Hunde haben jedoch tatsächlich seinen Blutrausch überlebt und beobachten mit heraushängenden Zungen aus sicherer Entfernung das Geschehen.

Obwohl Zam nur ein paar Schritte von ihm entfernt inmitten eines ähnlichen Haufens toter Tiere steht, wie sie auch um Q liegen, scheint ihr Geist ziemlich weit fort zu sein - ausser einem vagen Gefühl des Staunens ist da nichts. Sie hat ihren Mantel verloren und ihre Arme hängen schlaff herunter. Der zerrissene, lavendelfarbene Surcot ist an vielen Stellen von Blut durchtränkt und sie schwankt ein wenig.
 

Luzifer

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AW: Kap.2: Wilde Reise durch die Nacht

Mit erhobenem Stock geht Q einige Schritte auf die beiden letzten ihrer Art zu und schreit laut, bellt fast schon in der Hoffnung, dass sie ihre Lust auf Jagd endgültig verloren haben.

Ohne sich dann weiter um sie zu kümmern bleibt er auf Höhe von Zam stehen und packt sie mit beiden Händen an den Schultern. Er versucht ihren Blick zu fangen. Unstet sieht er mit flackernden Augen einen Anschein dessen, welche Anstrengung des Geistes sie gerade vollbracht hat und was es sie gekostet hat. "
Alles in Ordnung?"
 
T

Tali

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AW: Kap.2: Wilde Reise durch die Nacht

Der Rausch ist weg, und mit ihm Mjesgolds ganze Kraft. Kurz bevor er in die Ohnmacht hinübergleitet, sieht er - träumt er? - wie in einer Höhle eine alte Bärin aus dem Winterschlaf erwacht und ihre graue Schnauze witternd in die Luft streckt. Vom Geruch des frischen Blutes angelockt, trottet sie durch den Wald.

Die überlebenden Hunde trollen sich gemächlich, in einiger Entfernung machen sie halt und setzen sich wieder.

Q fängt einen Blick aus Zams geweiteten Augen auf und weiss: Da ist niemand zuhause. Auf seine Frage hin hebt sie langsam die Hände - ihre Handflächen sind blasiges, rohes Fleisch - und meint matt:
Ich habe mich verbrannt. Dann geben ihre Knie nach.
 

Luzifer

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AW: Kap.2: Wilde Reise durch die Nacht

Ob der offensichtlichen Verletzung und des eben erlebten Feuerballs huscht ein Lächeln über Qs Gesicht, das sich sofort wieder verflüchtigt, als Zam ohnmächtig wird. Mit blitzschneller Reaktion fängt er sie auf und legt sie sorgsam auf den verrusten Waldboden. Um ihr Raum zum Atmen zu geben öffnet er ihre Oberbekleidung und überprüft ihre Luftzüge. Ein ebenso besorgter Seitenblick sucht währenddessen die Umgebung ab.
 
T

Tali

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AW: Kap.2: Wilde Reise durch die Nacht

Beim Beiseiteschieben der zerrissenen Überreste des Surcots fällt ein kleines Büchlein, eigentlich eher ein Heftchen, aus dem blutdurchtränkten Futter. Ausserdem tritt eine Bisswunde an der Schulter zutage, aus deren ausgefransten Rändern immer noch Blut in dünnen Rinnsalen über Zams Brust läuft. Ihr Atem geht schnell und flach, und ihre Haut fühlt sich klamm an.
 

Luzifer

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AW: Kap.2: Wilde Reise durch die Nacht

Um das Buch zunächst vor Verlust zu sichern steckt Q es in sein Hemd. Anschließend macht er sich daran Streifen aus dem Surcot zu reißen. An einer Stelle, da er nicht weiter kommt, nimmt er seinen Dolch zu Hilfe. Notdürftig säubert er die Bißwunde an der Schulter mit Wasser aus seinem Trinkschlauch und bindet dann den Behelfsverband um die Verletzung. Mit ein paar Tropfen benetzt er auch Zams Lippen, erleichtert, dass sie scheinbar keine lebensgefährlichen Angriffe erlitten hat.

oO
Was das wohl für eine Anstrengung ist. Und die Überwindung erst, sich selbst zu schaden, um solch eine Magie zu wirken. Oo
 
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Tali

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AW: Kap.2: Wilde Reise durch die Nacht

Vom konzentriert arbeitenden Q unbemerkt, bahnt sich eine kleine Gestalt den Weg zu Mjesgold, von der die Hunde respektvoll Abstand halten. Sie beugt sich zu ihm hinab, entwindet die beiden Äxte seinem verkrampften Griff und dreht den Hünen mit einiger Mühe auf den Rücken. Erst die dabei entstehenden Geräusche machen Q darauf aufmerksam, dass er mit den beiden Bewusstlosen nicht mehr allein ist.
 

Luzifer

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AW: Kap.2: Wilde Reise durch die Nacht

Erschreckt über das Auftauchen des Fremden schießt Q in die Höhe, schnappt seinen Speer und geht vorsichtig auf die Gestalt zu. Die Stahlspitze weist auf dessen Hals.

"
Wer bei allen Haifischflossen seid ihr? Lasst von ihm ab, oder ihr seht die Sonne nicht mehr aufgehen!"
 
T

Tali

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AW: Kap.2: Wilde Reise durch die Nacht

Die in weite grau-grüne Gewänder gehüllte Gestalt hebt den Kopf und Q erkennt unter der Kapuze eine schon ältere, grauhaarige Frau, die ihn nun etwas missmutig anschaut.

Naruvarda hat beschlossen, diesen hier noch nicht sterben zu lassen. Also lass mich meine Arbeit tun.

Ohne Q und seinen Speer weiter zu beachten, beugt sie sich wieder über Mjesgold und beginnt, seine Wunden zu begutachten.
 
T

Tali

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AW: Kap.2: Wilde Reise durch die Nacht

Nachdem sie aus einer großen Umhängetasche ein braunes Fläschen und einige getrocknete Moosballen gefischt hat, beginnt sie die größten Wunden zu säubern, und nachdem sie das Moos aufgelegt hat, mit langen Stoffstreifen fest zu verbinden. An einer stark blutenden Stelle am Oberschenkel bindet sie zudem ein Stöckchen quer auf die Verletzung.

Q wird nicht mit einem Blick bedacht, auch nicht, als sie sich nach einiger Zeit erhebt und am Kopf- und Fussende des Bewusstlosen je eine kleine Räucherschale aufstellt und in seltsamen Singsang verfällt. Die Luft knistert vor Magie als sie kleine Kohlestücke entzündet und einige weisse Kristalle in die Schalen fallen läßt, die sofort einen scharfen, durchdringenden Geruch verbreiten.


Fast augenblicklich spürt Q Mjesgolds Geist zurückkehren, während die Gedanken der Frau so undurchdringlich und dunkel bleiben wie ein schattiger Waldsee.
 

Luzifer

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AW: Kap.2: Wilde Reise durch die Nacht

Aus irgendwelchen Gründen, die Q im Nachhinein nicht benennen kann, schafft er es nicht der mysteriösen Frau etwas zu erwidern oder ihr gar zu widersprechen. Also lässt er es geschehen, was sie mit Mjesgold macht und sieht ihr fasziniert zu. Die letzten Stunden waren so seltsam und so surreal gewesen, dass er die Bündelung an Ereignissen noch gar nicht richtig fassen kann.

Als di eBehandlung Mjesgolds Früchte zu tragen scheint, kümmert sich Q wieder um Zam. Er gibt ihr erneut zu trinken und versucht sie aufzuwecken. Hierzu holt er aus seinem Rucksack ein Beutelchen, in dem ein kleines Bündel grünes Gras oder ähnliches verstaut war. Es ist nass und glitschig. Etwas davon verreibt er zwischen den Fingern und hält es Zam unter die Nase. "
Wach auf" flüstert er.

Auch ihm steigt der scharfe Geruch des zerriebenen Suds in die Stirnhöhle.
 

Tufir

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AW: Kap.2: Wilde Reise durch die Nacht

Ruckartig fähjrt Mjesgols Oberkörper nach oben. Mit jahrelang trainierten Reflexen versuchen seine beiden Hände nach den Äxten zu greifen, die jedoch nicht dort sind, wo sie von seinem Extremitäten vermutet werden. Dann zuckt ein krampfartiges Verziehen der Muskeln über sein Gesicht, als er den Schmerz zu spüren beginnt, der überall in seinem Körper steckt. Seine Augen weiten sich, als er die Frau erblickt, die an seiner Seite kniet. "Odûn! Nok tar ak sun Zwanfir?" kommen die Worte aus seinem Mund, während er sie anstarrt.
 
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Tali

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AW: Kap.2: Wilde Reise durch die Nacht

Das Gesicht der Frau ist von unzähligen Fältchen wie mit einem Spinnennetz überzogen. In ihren braunen Augen vermutet Mjesgold Güte und Fürsorge, aber im Moment blicken sie ihn nur streng an:

"Wenn Du Dich nicht sofort wieder hinlegst, werden Deine Wunden wieder aufbrechen und ich habe mich umsonst mit Dir abgemüht."
schimpft sie stirnrunzelnd.

Währenddessen regt sich Zam leise und schlägt schliesslich mit einem kleinen Schmerzlaut die Augen auf. Für einen Augenblick schaut sie Q verwirrt an.
"Sind sie weg?" fragt sie dann aber erleichtert, verzieht aber noch im gleichen Moment das Gesicht, als ihre verbrannten Hände bei dem Versuch sich aufzusetzen den Boden berühren.
Q ist ihre Nähe unbehaglich, denn er spürt Zams Schmerz als schwachen Schatten.
 

Tufir

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AW: Kap.2: Wilde Reise durch die Nacht

Mjesgold senkt den Kopf, murmelt "Domar, Odûn!" und legt sich wieder hin. Dann schließt er die Augen und beginnt, seine Vision zu überdenken, die er hatte, kurz bevor er bewußtlos wurde.
 

Luzifer

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Nachdem Zam sich aufgerichtet und Q sie nochmals eines prüfenden Blickes unterzogen hat, steht er rasch auf. "Gut, dass du wach bist. Geht es dir gut? Sie sind fast alle tot, nur zwei haben es überlebt, sind aber geflohen." Während er spricht klaubt er seine Habseligkeiten zusammen und packt sie anschließend ans Feuer zurück, wo sie ursprünglich gesessen hatten. Scheinbar unschlüssig, wo er sich niederlassen, oder ob er Zam aufhelfen soll steht er zwischen ihr und Mjesgold, der mit der Behandlung offensichtlich einverstanden zu sein scheint. Fragend sieht er Zam an: "Was hast du da getan? Wie hast du es getan?"
 
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AW: Kap.2: Wilde Reise durch die Nacht

Zunächst scheint es, als hätte Zam ihn nicht gehört - sie bleibt auf dem verbrannten Waldboden sitzen und versucht mit verbissenem Gesicht, sich mit den Resten ihrer Kleidung zu bedecken. Dennoch kann sie das Unbehagen, das Qs Fragen bei ihr auslösen, nicht vor ihm verbergen.

"Was es auch war - es ist wohl etwas ausser Kontrolle geraten." sie lächelt schief, schaut aber an Q vorbei, über die Leichen und schliesslich hinüber zu Mjesgold und dem Neuankömmling, während sie, ohne ihre Hände zu benutzen, aus dem Schneidersitz aufsteht und - immer noch ein wenig wackelig - an ihm vorbei zum Feuer geht. "Wer ist das?" fragt sie über ihre Schulter.

Als die Alte Mjesgolds Kopfwunde verbindet, durchfährt ihn ein brennender Schmerz, der ihn daran erinnert, dass er einen Teil seinen Skalps verloren hat.
 

Luzifer

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Q

Q unterdrückt den Drang der wankenden Zam zu helfen und sieht zu, wie sie sich selbst halten kann.

"Eine Tochter
Naruvardas wohl. Ist sehr barsch. Was sie tut scheint aber zu helfen. Deswegen ließ ich sie."
 

Tufir

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Mjesgold

Mit der zurückgewonnenen Beherrschung unterdrückt Mjesgold ein Aufstöhnen, als der Schmerz ihn durchfährt und bleibt ruhig liegen.
 
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Tali

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AW: Kap.2: Wilde Reise durch die Nacht

"Gut." brummt die alte Frau zufrieden und macht einen letzten Knoten. "Du kannst jetzt versuchen aufzustehen." Sie rückt ein Stück von Mjesgold ab, hockt sich auf die Fersen und sieht ihn abwartend an.

Zam nickt.
"Ah, gut." erwidert sie abgelenkt - und starrt nachdenklich in die knisternden Flammen. "Ich habe wohl während des Kampfes etwas verloren..." sie klingt unsicher und Q fühlt ihre Vorsicht, "Du hast es nicht zufällig gefunden?"
 
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