• RPG-Foren.com

    DIE Plattform für Fantasy & Sci-Fi Rollenspiele

    Ihr findet bei uns jede Menge Infos, Hintergründe zu diesen Themen! Dazu Forenrollenspiele, Tavernenspiele, eigene Regelwerke, Smalltalk und vieles mehr zu bekannten und weniger bekannten RPG-Systemen.

Kap. 2: Karoline ...

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
AW: Kap. 2: Karoline ...

Ich stieß einen annerkenden Pfiff aus und steckte meinen Dolch wieder ein. Er hätte mir mit meinem verletzem Arm sowieso nichts genutzt.

"Gute Reflexe hast Du da" meinte ich anerkennend zu Eluned.

Dann ging ich zu Zorgan und stubste ihn mit der Spitze meines Stiefels an, um mich davon zu überzeugen, dass er auch wirklich tot war.
"Schon fast eine Verschwendung" murmelte ich und wandte mich dann wieder an die Frau

"Wer war das? Ein Freund von Dir?" ich nickte hoch zur Galerie. "Auf jeden Fall ein guter Schütze." Ich kniete mich neben Zorgan und betrachtete den Pfeil genauer, ob ich irgendwas erkennen konnte. Nebenbei griff ich zu meinem Geldbeutel. Der Wirt würde die Sache sicherlich unaufälliger regeln, wenn er Bares sehen würde.

Ich schielte auch zu Luca an der Bar. Seltsam jemand aus Europa tauchte auf und schon wollte mich jemand umbringen. Nun, mir war bewusst, das Zorgan kaum ein Handlanger von ihr gewesen sein konnte. Des weiteren bezweifelte ich, dass mein Schwager neuerdings Frauen als Agenten losschickte. Nein, das lag unter seiner aufgeblasenen Würde.
Dennoch beschloß ich, erstmal Vorsicht mit der Kleinen walten zu lassen. Und der Schatz, den Pelgram in Aussicht gestellt hatte, war mir jetzt sowieso wichtiger geworden, als Europa.
Meine Mannschaft und ich hatten uns schon oft in fremde Welten verirrt ohne den Ausgang sofort wieder zu finden. Abenteuer war es, was uns immer wieder durch den Rift in neue Welten trieb, und Abenteuer war es, was Pelgram uns nun in Aussicht gestellt hatte.
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Kap. 2: Karoline ...

Mein erster Impuls war gewesen, dem Grünen zu folgen. Aber er war gar zu schnell gewesen. Nun stand ich da und starrte auf die Leiche vor mir.

War der Grüne ein Freund? Nur weil er unseren Angreifer erschossen hatte? Auf jeden Fall war er uns gefolgt. Auch wenn er uns vielleicht aus einer brenzligen Lage geholfen hatte, warf das Fragen auf.

Als Karoline den toten Zorgan mit dem Stiefel anstiess, erwachte ich aus meinen Gedanken.

"Wie? Was? Ein Freund? Äh, nein."

Hier passierten eindeutig zu viele seltsame Dinge. Ich liess mich neben Zorgan auf die Knie nieder. Ich wollte Antworten und vielleicht fand ich ja ein paar davon hier.
Mit einigem Widerwillen begann ich Schicht für Schicht seiner bierdurchtränkten Kleidung zu durchsuchen.
 
AW: Kap. 2: Karoline ...

In der Gaststätte setzte Gemurmel ein. Keiner ging weg. Schlägereien waren ja an der Tagesordnung, aber ein Toter war da schon seltener.

Während Eluned den Toten durchsuchte und außer ein paar Silberstücken und dem Dolch nur noch eine Dose mit Tabak fand, bereitete sich Karoline darauf vor, mit dem heraneilenden Wirt zu verhandeln. Luca hatte Karos Blick bemerkt und erinnerte sich auch schlagartig daran, dass das Stichwort, weswegen sie hier in die Kneipe gegangen war, "Europa" lautete.

Der Wirt kam heran und herrschte Karo mit unterdrückter aber dennoch scharfer Stimme an: "Ihr könnt doch nicht einfach hier herein kommen und meine Gäste umbringen!" Sein Gesichtsausdruck sagte Karoline, dass das Gegenteil seiner Aussage durchaus schon mal vorkam. Seine Augen glichen Goldstücken und seine Zunge leckte sich leicht über die Lippen. Karoline war überzeugt davon, dass bei der richtigen Summe nicht einmal die Stadtgarde etwas von einem Toten in seiner Gaststätte erfahren würde.
 
AW: Kap. 2: Karoline ...

Ein wenig enttäuscht beendete ich die Durchsuchung von Zorgans Kleidung und hockte mich auf die Fersen. Die Silberstücke hatte ich als Entschädigung für den Ärger, den wir mit ihm gehabt hatten, an mich genommen, den Dolch ebenfalls - einer mehr konnte nicht schaden. Ich wog ihn in der Hand und überlegte, wo ich ihn am besten verstaute. Zorgan musste doch noch irgendwo die passende Dolchscheide tragen? Ich begann ihn erneut zu durchsuchen.

Dabei gingen mir Pelgrams Bemerkungen über Sholto durch den Kopf. Alt und klapprig? Das passte nun wirklich nicht. Aber wenn er es doch war? Mein Magen zog sich fast schmerzhaft zusammen und ich wusste nicht, ob dieses beklemmende Gefühl die Sorge um Sholto war oder meine Furcht davor, plötzlich feststellen zu müssen, auf der falschen Seite zu stehen.
Sholto, dieser Mistkerl. Ich beschloss, dass es nichts weiter als der Schreck über den plötzlichen Angriff war. Jawohl. Das musste es sein. Deswegen zitterten wohl auch meine Hände so.
 
AW: Kap. 2: Karoline ...

Jäh zuckte ich zurück, als der Trunkenbold leblos auf den Holzboden fiel. Ich stand wachsam an der Bar und starrte mit aufgerissenen Augen auf den leblosen Körper. Dann, binnen weniger Sekunden, schnellte mein Kopf herum und ich erkannte grade noch das grüne Cape, welches um die Ecke verschwand. Eilig setzte ich dem Unbekanntem nach, versuchte ihn einzuholen und verließ den Schankraum. "Hey!" rief ich, doch als ich um die Ecke bog, war von dem grünem Zipfel nichtsmehr zu sehen.
Verwirrt, und einige Sekunden brauchend, starrte ich in den leeren Korridor vor mir. Dann wandte ich mich mit gemischten Gefühlen ab, und kehrte zurück in den Schankraum. Eluned war soeben zu dem Toten gegangen und begann seine Sachen zu durchwühlen. Zornig flammten meine Augen auf, und ich machte einige Schritte auf sie zu. "Lasst das!" meinte ich mit schneidender Stimme und packte sie an der Schulter. "Habt ihr garkeinen Anstand!?" kopfschüttelnt kniete ich mich zu dem Toten und griff dann kurz auf den Tisch, wo Eluned, Karoline und Pelgram gesessen hatten, und zog einen der Kleider , die ich Eluned wiedergeben wollte, herunter. Vorsichtig legte ich den Stoff über den leblosen Körper und drückte dann wütend Kraolines Fuß weg, als sie versuchte Zorgan zu berühren. Funkelnd blickte ich, nachdem ich mich erhoben hatte, zu beiden hinauf. "Er ist tot! Bisschen mehr Respekt!" abermals schüttelte ich den Kopf und wandte mich dann ab, mit Blick auf die Tür, in welcher der Unbekannte verschwunden ist.

Mir schwirrte die ganze Zeit das jene Wort im Kopf herum, weswegen das hier eigentlich alles stattfinden sollte. Wir wollten und hier treffen, um über Europa zu reden, und stattdessen haben wir nichts als Ärger! Unzufrieden setzte ich mich auf einen Barstuhl und starrte nachdenklich hinüber zu der nichtssagenden Tür. ..
 
AW: Kap. 2: Karoline ...

Da mir nichts an dem Pfeil aufzufallen schien, erhob ich mich wieder und schaute die wütende Luca mit hochgezogener Augenbraue an.
"Das hier ist nur ein Haufen totes Fleisch, Süße. Ob der gute Zorgan Respekt erhält wo auch immer er jetzt ist, hängt ganz von ihm ab. Meiner Meinung nach wird er wohl als Stein wieder geboren werden." weiter murmelte ich mehr zu mir als zu Luca "Anstand? Hab ich mal gegen ne wirklich gute Flasche Rum eingetauscht"
Ich zuckte die Schultern und wandte mich zum Wirt.
"Aber nein, natürlich können wir das nicht... und haben wir auch nicht. Ein schreckliches Mißverständnis das ganze hier." Damit tippte ich wieder sachte mit der Stiefelspitze an Zorgan's Körper und löste den Geldbeutel, den Pelgram mir gegeben hatte von meinem Gürtel. "Was meint Ihr denn, könnte dieses Mißverständnis so schnell und unauffällig wie möglich aus dem Weg räumen? Oder vielmehr würde das hier reichen?"
Ich nahm eine großzügige Menge Goldmünzen aus dem Beutel.
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Kap. 2: Karoline ...

Die Hand, die meine Schulter packte, riss mich abrupt aus meinen Gedanken. Immer noch unter Spannung stehend hatte ich mich erhoben und meinem mutmasslichen Angreifer entgegengedreht. Die freie linke Hand war wie von selbst nach vorne geschnellt, um wegzustossen, was mich bedrohte. Der Dolch in der rechten folgte ihr die halbe Strecke.

Erst da erkannte ich, dass es Luca war, der offenbar irgendetwas missfiel, was ich tat. Die Worte waren an mir vorbeigerauscht, nur der aggressive Ton war zu mir durchgedrungen.
Vor Zorn war ich einen Moment unfähig zu sprechen, ich atmete heftig und meine ausgestreckte Linke zitterte nun ziellos vor Lucas Gesicht. Mühsam beherrschte ich mich, schloss die Augen und liess die Arme sinken.

Nach ein paar Augenblicken war ich mir sicher, dass ich sie nicht anschreien würde.
Während sie eines von Sholtos alten Hemden über die Leiche deckte, sagte ich:

"Deine Rührseligkeiten sind hier fehl am platz. Du solltest diese unpraktische Einstellung ablegen, Mädchen."

Mit diesen Worten nahm ich meine Habe wieder an mich und verstaute sie in dem Bündel, das Luca auf dem Tisch hatte liegen lassen.
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Kap. 2: Karoline ...

Ich warf nur wütende Blicke in die Richtung von Eluned und Karoline, und blickte abermals zu der Tür. Kopfschüttelnt und gleichzeitig seufzend, schob ich die Grübelei erstmal beiseite. Dann funkelte ich Karoline an, danach Eluned. "Na toll.." knurrte ich "Superhelden!" fauchte ich bissig in die Richtung der anderen und schüttelte den Kopf. ~Ich hasse solche Menschen, sie und ihr ewiges hartes Auftreten~ dachte ich bei mir, ehe ich erneut die Schultern hob. "Bitte, wie ihr meint, aber, eines, mein Name ist LUCA und nicht 'Mädchen, oder Süße' klar?!" dann wandte ich den beiden den Rücken zu und starrte mit glasigen Augen an die Bar. Der Tot von Zorgan war mich nicht so nahe gegangen, wie die Tatsache das dort ein Toter lag. Und schon hingen meine Gedanken erneut bei meiner Last, meiner Schuld , meinem schlechtem Gewissen einen guten Freund im Stich gelassen zu haben.. Das alles wühlte mich auf, ich konnte nichts dagegen machen, dieser Ort, die Art und Weise.. und ich wollte lediglich ein neues Leben anfangen...
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
AW: Kap. 2: Karoline ...

Der Wirt nahm ohne weitere Worte die Münzen, die wohl gut einem Drittel von dem entsprachen, was insgesamt in Pelgrams Beutel gewesen war. Innerhalb weniger Minuten verschwand der Tote und alles, was an ihn erinnern konnte. Die Stadtgarde tauchte nicht auf. Entweder hatte der Wirt hier seine Gäste im Griff, oder den Anwesenden war nicht daran gelegen, dass hier irgendein Uniformierter unangenehme Fragen stellte. Wahrscheinlich war beides mehr oder weniger zutreffend.

Luca schien mit der Situation etwas überfordert zu sein. Oder war es nur die Frustration ob der fremden Welt, die sie entsprechend aussehen und reagieren lies? Eluned und Karoline sahen sich an. Obwohl sie offensichtlich aus unterschiedlichen Welten stammten (und dies in mehr als einer Hinsicht), schien es zwischen den beiden ein paar gemeinsame Wesenszüge zu geben. Vor allem dann, wenn es darum ging, zu leben und leben zu lassen.

Das Rätsel um den "grünen" Bogenschützen würden sie jetzt nicht lösen können. Außerdem waren Pelgram und sein Schatz viel greifbarer. Und Luca würde dabei sein. Erstens rechnete Pelgram bereits fest mit ihr und zweitens wusste sie bereits zu viel darüber.

Jemand würde jetzt die Fäden in die Hand nehmen müssen, wenn sie nicht bis in alle Ewigkeit hier herumstehen wollten.
 
AW: Kap. 2: Karoline ...

"Nun ja..." ich nahm meinen Hut wieder auf und drehte ihn in meinen Händen.
"Übermorgen Abend gehts los.. ich muß mich da noch um einige Sachen kümmern."
Ich setzte meinen Hut auf und tippte mit meinem Zeigefinger an dessen Spitze.
"Meine Damen, wir sehen uns spätestens Übermorgen Abend. Ihr könnt die SeaSprite im Hafen nicht übersehen"

Damit wandte ich mich ab und ging Richtung Tür. Ich hatte in der Tat viel zu tun. Ich musste meine Crew unterichten und einige Leute von ihr abziehen, damit sie Juri suchen würden, während wir auf Schatzsuche fuhren.
Bill und Jamie schienen mir dafür geeignet. Die beiden Iren, waren eigentlich meine Kanoniere, doch ohne Pulver hatten sie nicht viel zu tun in letzter Zeit. Auf die beiden war Verlass und sie würden sich sicherlich bemühen Juri zu finden.
Dann musste da natürlich noch die Vorratssituation geklärt werden und ich mußte meiner Crew beibringen, dass wir Neue an Bord kriegen würden.

Alles in Allem würde ich meine Zeit bis Übermorgen schon rumkriegen.
 
AW: Kap. 2: Karoline ...

Ich nickte nur kurz zu Karolines Worten. Im Augenblick war alles gesagt. Dem Wirt liess ich ein paar Kupfer für das Bier auf dem Tisch und ging nach draussen. Ich brauchte Bewegung und wollte ein wenig allein sein, um besser nachdenken zu können. Zuerst wollte ich zurück zu Flann, den ich in einem Stall an den Stadttoren untergebracht hatte, entschied mich aber dagegen und ging Richtung Markt. Ein wenig ziellos durch Gassen und Gässchen streifend, suchte ich nichts bestimmtes und hing nur trüben Gedanken nach.
 
AW: Kap. 2: Karoline ...

Und so ging jede der drei Frauen ihren eigenen Weg!

Karoline begab sich schnurstracks auf ihr Schiff, um ihre Mannschaft über die neusten Entwicklungen zu informieren und weitere Vorbereitungen zu treffen. Da sie nicht wußte, wie lange die Reise dauern würde, musste sie vorbereitet und die Seasprite vollständig ausgerüstet sein.

Eluned hingegen schlenderte über den Markt, sah später nach Flann und fand einen Stall, wo sie ihn für die Dauer der Reise unterbringen konnte. Die Anzahlung kostet sie einen nicht gerade geringen Teil ihrer Barschaft, aber da ja Karoline noch Pelgrams Beutel besaß, sollte sich das wieder relativieren.

Luca ließ sich ebenfalls durch die Stadt treiben und mit dem ihr eigenen Charme kam sie auch mit ihren geringen Mitteln gut über die nächsten beiden Nächte.

Der Treffpunkt und der Zeitpunkt des Wiedersehens standen ja fest. Am Morgen des übernächsten Tages im Hafen von Hagenport, direkt auf dem Kai vor Karolines Schiff: Der Seasprite.


Das Schicksal jedoch hatte weder eine Pause noch ein Einsehen. Während die Welt noch nichts ahnte, arbeitete es weiter an seinem Plan und spann Personen darin ein, die später noch eine tragende Rolle spielen sollten. Doch noch war es zu früh, als dass jemand etwas wissen durfte.


[OT]Ende Kapitel 2[/OT]
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben Unten