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Kap. 12c: Eluned & Pelgram

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AW: Kap. 12c: Eluend & Pelgram

Ohne dass Pelgram etwas sagte, nahmen Olil und Hashtet auf der Strasse taktische Positionen ein. Olil ging ein paar Schritte vorweg, da er den Weg kannte und Hashtet deckte der Gruppe den Rücken. Es wirkte so, als hätten die beiden und Pelgram bereits öfter solche Aktionen durch gezogen. Sie waren bereits ein paar Schritte gegangen, als Pelgram Eluned erneut ansah und fragte: "Interessiert es dich gar nicht, woher ich diese Ahnung hatte und wie ich nun vorzugehen gedenke? Vielleicht hast du ja sogar eine bessere Idee!" Er blinzelte sie kurz lächelnd an.
 
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Ich sah ihn ehrlich überrascht an: "Ich hatte nicht angenommen, von dir eine Antwort auf eine derartige Frage zu bekommen. - Was deine Pläne angeht, warst du bisher nicht sehr mitteilsam."
Mittlerweile hatte ich seine Hand losgelassen, um schnell genug an meine Waffe kommen zu können.

"Aber: Ja! Natürlich interessiert es mich. - Vor allem würde mich deine Einschätzung der Möglichkeiten und Motive unseres Gegners interessieren."
 
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Pelgram lachte kurz auf. "Solch einen Eindruck hast Du von mir? Naja, ich bin meist viel zu sehr mit mir selbst beschäftigt, um zu bemerken, dass ich verschlossen wirke. Das nächste Mal frage ruhig!" Pelgram schüttelte gedankenverloren den Kopf.

"Also: Der Feind greift uns auf offenem Meer an, ganz offensichtlich ohne uns versenken und damit aufhalten zu wollen. Der Kobold versteckt unsere einzige Möglichkeit, den Schatz zu finden, aber hinterlässt uns einen Hinweis. Für mich ist damit klar, dass dem Gegner etwas Entscheidendes fehlt, um das Ziel erreichen zu können. Wir besitzen das wohl. Genau aus diesem Grund ist Luca noch nicht tot. Ich gebe zu, es war ein Risiko, sie als Lockvogel zu missbrauchen. Aber Du musst zugeben, dass sie sich hervorragend dafür eignet." Pelgram lachte erneut. "Lass sie das bloß nicht wissen!" meinte er verschwörerisch.

"Somit finden wir den Kontakt zu ihnen nun schneller als auf jedem anderen Weg. Was wir nicht wissen, ist, ob der Feind weiß, dass uns etwas fehlt, nämlich die Entschlüsselung der Linien. Und wir wissen nicht, ob der Feind etwas hat, das wir nicht haben, aber benötigen. Aber er könnte es wissen. Auf all diese Fragen sollten wir in den nächsten Stunden Antworten bekommen."

Pelgram holte kurz Atem. "Das Vorgehen: So direkt und kompromisslos wie nötig. Der Feind kennt keine Gnade. Damit können wir uns auch keine leisten!" Der letzte Satz klang wieder grimmig.
 
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Während ich am Rande wahrnahm, wie Olil und Hashtet gewohnt professionell ihrer Arbeit nachgingen, widmete ich den Großteil meiner Aufmerksamkeit dem nachwievor friedlichen Treiben auf dem Markt. Irgendwo in dem Gedränge war hier gerade eine junge Frau entführt worden - und nichts schien verändert.

"Was Lucas Entführung angeht, stimme ich dir zu. Aber zumindest der explodierende Schrank hätte uns ziemlich endgültig ausser Gefecht setzen können. Das passt noch nicht ganz zusammen. Entweder war unser Gegner uns zu diesem Zeitpunkt sehr nahe und der Überzeugung, dass er das, was er braucht auch unseren Leichen abnehmen kann - oder es sind zwei Parteien mit unterschiedlichen Vorgehensweisen."

Misstrauisch behielt ich meine Umgebung im Auge, suchte in den Gesichtern der Menschen, die uns entgegenkamen nach Anzeichen für Gefahr.

Nach Pelgrams letzten Satz machte ich ein unschuldiges Gesicht: "Ich wusste nicht, dass man anders vorgehen kann...?"
 
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Pelgram sah Eluned völlig perplex an. Dann lachte er schallend. "Der ist gut, mein Schatz, der ist wirklich gut! - Sie wusste nicht, dass man anders vorgehen kann!" Es dauerte einen Augenblick, bis Pelgram sich wieder beruhigt hatte.

Dann beantwortet er Eluneds unausgesprochene Frage: "Der Schrank kann ein finaler Akt gewesen sein. Nach dem Motto: Was ich nicht haben kann, sollt ihr auch nicht haben. Oder dem Feind war bewusst, dass wir nicht alle gleichzeitig beim Schrank sein würden. Hätte es uns erwischt, hätte er nun mit Karoline alleine leichtes Spiel gehabt."

Schließlich wurde er wieder leise und seine Augen nahmen einen fast traurigen, dumpfen Glanz an. "Oder er weiß von meinen Fähigkeiten und wollte nur euch aus dem Weg räumen! - Es gibt einige Erklärungsmöglichkeiten." In diesem einen Augenblick wurde Eluned klar, dass Pelgram tatsächlich für jeden einzelnen von ihnen sein Leben aus Spiel setzen würde.
 
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Zufrieden in mich hinein grinsend wartete ich, bis Pelgram wieder zu Atem gekommen war und hörte mir dann wieder ernster werdend an, wie er unsere Lage beurteilte.

Ich berührte leicht Pelgrams Hand, als ich die Sorge wahrnahm, die in seiner Stimme mitschwang.

"Sie haben sich mit den falschen angelegt. Wir werden sie fertig machen!" Mein Lachen klang eher trotzig als zuversichtlich, denn ich konnte mich eines Gefühls der Ohnmacht nicht ganz erwehren: Wenn Pelgram recht hatte, wusste unser Gegner erstaunlich viel über uns - soviel, dass er unsere Reaktionen vorhersagen konnte. Es war fast so, als wäre er ständig in unserer Nähe, um uns zu beobachten.
Reflexhaft sah ich mich um.
 
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Zwanzig Minuten später erreichte die kleine Gruppe wieder die Pagodengasse und stand vor dem Haus von Murgol. Eluned fragte sich kurz, warum Pelgram so sicher war, dass der Feind in diesem Haus saß, dann sah sie Olil an der Glocke stehen. Pelgram nickte ihm zu und Olil zog am Seil. Eine helle Glocke klang auf. Seltsamerweise jedoch nicht am Tor selbst sondern nahe am Hause in fast dreißig Schritt Entfernung. Magie! Es dauerte ein oder zwei Minuten, dann erschien am Haus ein Diener in Livrée und kam auf das Tor zu. Pelgram gab Olil einen Wink, dass er machen sollte.

Als der Diener das Tor erreichte fragte er näselnd nach dem "Wer?" und dem "Begehr". Fast schien es sich zu reimen. Dann bellte Olil, eine Hand auf der Waffe, los: "Mach das Tor auf, Alter. Pelgram, der Mächtige wartet nicht gern." Der Diener trat entsetzt einen Schritt zurück. Pelgram nahm Olil am Arm und sagte "Höflicher, Olil, höflicher." Dann sah er den Diener an. "Würdest Du uns bitte das Tor öffnen. Pelgram aus Mai Dong begehrt deinen Meister in einer privaten und delikaten Angelegenheit zu sprechen." Der Ton seiner Stimme hatte sich verändert. Obwohl liebenswürdig duldete er keinen Widerspruch. Und tatsächlich, der Diener nahm einen Schlüssel aus der Tasche und öffnete. Dann bedeutete er der Gruppe, ihm zu folgen.

Während sie durch den Garten auf das Haus zu gingen, raunte Pelgram Eluned etwas zu: "Drinnen werde ich mit anderen Dingen zu beschäftigt sein, um mich auf Gespräche zu konzentrieren. Ich werde also an dich verweisen. Du schaffst das schon. Sei einfach Du selbst!" Dann zwinkerte er ihr erneut zu.
 
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Ich selbst sein? Na, zusammen mit >direkt und kompromisslos< war das mal eine klare Handlungsanweisung - das sollte eigentlich kein Problem sein. Kühl lächelnd nickte ich leicht und erwiderte Pelgrams Zwinkern, um dann den Weg durch den Garten fortzusetzen.
Ein wenig mulmig war mir schon, wenn ich daran dachte, wie machtvoll unser Gegner bisher aufgetreten war und dass der einzige, der ihm tatsächlich die Stirn hatte bieten können, Pelgram war.
 
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Als Eluned nickte, bemerkte Pelgram ihr kurzes Zögern. Er bleckte die Zähne nochmals zu seinem <das wird schon> Grinsen und gab Eluned zu verstehen, dass er ihr voll vertraute, indem er nichts weiter dazu sagte.

Der Diener führte alle vier ins Haus durch einen Flur in ein Nebenzimmer und näselte dann "Wenn die Herrschaften bitte hier warten würden!" Er zeigte damit, dass er seine Beherrschung wieder erlangt hatte und ging hinaus.

Das Zimmer hatte zwei Fenster in einer Wand, die beide zum Garten hinausgingen. Neben der Tür zum Flur, durch die sie herein gekommen waren, gab es noch eine zweite, die nach rechts wieder aus dem Raum führte. Die Wand gegenüber der zweiten Tür wurde komplett von einem Schank mit verglasten Türen eingenommen. Dort befanden sich, soweit man sehen konnte, Flaschen und Gläser. Die Mitte des Raumes wurde von einer Sitzgruppe mit zwei Dreisitzersofas und einem dazwischen gestellten Tisch eingenommen. Der Boden wurde komplett von einem Teppich bedeckt und die Decke war holzgetäfelt. Die sichtbaren Wände waren mit Seide drapiert. "Olil Fenster, Hashtet, Eingangstür!" befahl Pelgram. "Nimm Du dir mal den Schrank vor, Eluned, ich schaue mal hinter die zweite Tür." Olil stellte sich zwischen den beiden Fenstern auf und Hashtet bezog so Position, dass ihn die Tür beim Öffnen nicht überraschen und behindern konnte.
 
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Nachdem ich mich kurz im Raum orientiert hatte, zog ich meine Handschuhe an und bevor ich mir den Schrank vornahm, fuhr ich mit den Händen über die Seide an den Wänden und tastete hinter die Polstern der Sofas. Dannach öffnete ich vorsichtig die Schranktüren und begann eine gründliche Durchsuchung.
 
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Die Vorsicht, welche Eluned walten ließ, war notwendig, aber genauso überflüssig. Erwartungsgemäß konnte sie nichts Besonderes entdecken. Der Schrank war zu großen Teilen leer und dort, wo das nicht der Fall war, enthielt er wirklich nur Geschirr. Ein Teeservice, Gebäckschalen, Likör- und Weingläser, Karaffen. Die vorhanden Flaschen waren teils geöffnet und schienen Wein, Liköre und andere Spiritousen zu enthalten. Also nichts Weltbewegendes. Eines fiel Eluned allerdings bei dieser Einrichtung auf und ein Blick zum Tisch bestätigte dies. Es gab nichts, rein gar nichts, was darauf hingedeutet hätte, dass hier geraucht wurde. Das war ungewöhnlich für einen Empfangsraum dieser Art.

Pelgram war schneller fertig als Eluned. Er versuchte die Tür zu öffnen und musste feststellen, dass sie verschlossen war. Gewalt wollte er hier und jetzt nicht anwenden. Er sah Eluned zu und als sie den Schrank wieder schloss und mit den Schultern zuckte, lächelte er und nahm einen Platz vor dem Fenster ein und sah hinaus. Im gleichen Augenblick hörten sie Schritte auf dem Flur. Der Diener erschien erneut und sagte näselnd: "Der Herr lässt bitten. Wenn die Herrschaften mir folgen wollen!" Er drehte sich um und ging hinaus.

Pelgram nickte Hashtet zu und dieser übernahm die Spitze. Eluned und er selbst folgten, während Olil diesmal den Abschluss bildete. Der Diener führte sie tiefer ins Haus. Sie kamen an einer Menge Türen vorbei und an einer Treppe, die nach oben führte. Ab und zu sah man ein Bild an der Wand hängen. Unbekannte Leute sahen sie an oder sie erblickten unbekannte Landschaften. Dann öffnete sich eine doppelflügelige Tür und ließ sie einen großen Salon betreten, der von der Größe her gut eine Trainingshalle für den Schwertkampf hätte sein können. Der Diener blieb an der Tür zurück und schloss sie von außen, nachdem Olil als Letzter den Raum betreten hatte.

Auch dieser Salon war vollkommen mit Teppichen ausgelegt. Es gab zwei Sitzmöglichkeiten. Eine bequeme Sitzgruppe an einem Kamin und eine Art Konferenztisch mit Stühlen in Ecke unter einem Fenster. Der Raum hatte insgesamt drei Ausgänge. In jeder Wand, außer der mit dem Fenster nach draußen war eine Tür. Diejenige, durch die sie gekommen waren, war jedoch die einzige mit zwei Flügeln. Dort, wo keine Türen oder Fenster in der Wand waren, war der Raum mit Bücherregalen vollgestellt. Eluned konnte sich nicht erinnern, jemals so viele Bücher auf einer Stelle gesehen zu haben. Im Kamin brannte ein Feuer. Ein Mann lehnte sich an den Kamin, drehte ein Weinglas in der linken Hand und sah die Eintretenden an.

Olil blieb an der Eingangstür stehen, während Hashtet ein paar Schritte nach rechts, in Richtung einer der anderen Türen, machte. Allerdings nicht so viele, dass es unhöflich wirkte. Pelgram trat zwei Schritte nach vorne und gab Eluned einen kaum sichtbaren Wink, an seiner Seite zu bleiben.

Der Mann am Kamin war ganz in ein weißes Gewand gekleidet, dass mit seltsamen Symbolen bestickt war und von den Schultern bis zum Boden reichte. Er hatte schwarzes Haar und im krassen Gegensatz dazu einen weißen Vollbart, der ihm bis zum Kehlkopf ging und sehr gepflegt aussah. Eines von beiden, das Haupt- oder das Barthaar, war offensichtlich gefärbt. "Willkommen", ertönte seine Stimme im Tonfall eines Lehrers. "Darf ich euch etwas zu Trinken anbieten?" Pelgram blieb still.
 
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Ich hatte leise den Schrank geschlossen und war gerade rechtzeitig aufgestanden, umdie Schritte auf dem Gang zu hören. Schnell liess ich mich in eines der Sofas sinken, legte die Beine übereinander und versuchte den Eindruck zu erwecken, als säße ich schon die ganze Zeit gelangweilt hier herum.
Nachdem der Bedienstete erschienen war und uns gebeten hatte, ihm zu folgen, stand ich auf und schloss mich den anderen an.

Den Fluren und Räumen des Anwesens widmete ich gerade so viel Aufmerksamkeit, dass ich den Weg zurück finden würde. Die Größe des Salons beeindruckte mich aber dann doch ein wenig.
Auf die Frage des Mannes in Weiss antwortete ich mit meinem freundlichsten Lächeln: "Danke. Nein."
 
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Der Mann am Kamin schien durch irgendetwas verwirrt zu sein. Zuerst reagiert er nicht auf Eluneds Stimme. Er hob den Kopf und sah Pelgram an. Dieser setzte sein berüchtigtes Grinsen auf und hob in einer fast schon gleichgültig wirkenden Geste die Hand und deutete auf Eluned. "Sie ist hier der Boss. Ich bin nur der Leibwächer!" Sein Ton war auf einfach Art grausam. Sie schien wie Dolchstoß den Mann zu durchdringen. Pelgram wusste etwas, dass er Eluned nicht verraten hatte.

Der Mann wandte sich Eluned zu. "Dann wollt ihr euch sicherlich auch nicht setzen! Mit wem habe ich die zweifelhafte Ehre?" Eluned ging ein Licht auf. Standesdünkel zwischen Geschlechtern. Vorurteile. Pelgram hatte versucht, zu provozieren und es gelang! Sie wusste, dass sie jetzt im Vorteil sein konnte. Darauf, mit einer Frau zu verhandeln, war der Mann nicht vorbereitet. Darin vertraute ihr Pelgram, der Fuchs, also!
 
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Meines neuen, vorteilhaften Äusseren sehr bewusst, schritt ich mit aufreizendem Hüftschwung auf den Mann zu und setzte ein aggressives Lächeln auf:

"Jetzt bin ich aber enttäuscht." meinte ich und ignorierte seine unhöfliche Frage, als ich nahe vor ihm am Kamin stehenblieb und einen Ellenbogen leicht auf dem Kaminsims ruhen liess. "Ihr wollt mir keinen Platz anbieten?"
 
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Hinter sich hörte Eluned ein Geräusch, dass man durchaus als unterdrücktes Lachen hätte deuten können. Dann begann Pelgram zu husten. Der Mensch hatte Nerven.

Der Mann wich vor ihr fast erschrocken einen Schritt zurück, als ob er Angst vor ihr hatte. Doch seine folgenden Worte straften diesen Eindruck Lügen. "Nein, will ich nicht. Ihr ward bereits meinem Diener gegenüber unhöflich und nun lehnt ihr den Willkommenstrunk ab. Warum sollte ich also höflicher werden. Sagt wer ihr seid und was ihr wollt und dann können wir das schnell wieder beenden!" Der Mann machte nicht den Eindruck, als könne ihn eine Waffe oder eine andere Gefahr erschrecken. Was also veranlasste ihn, vor Eluned Angst zu haben? In diesem Augenblick bemerkte Eluned den starken Zug, der vom Kamin ausging und sie stellte fest, dass es auch in diesem Raum überhaupt nicht nach Rauch roch, trotz des brennenden Kamins. Hier legte anscheinend jemand Wert auf eine vollkommen rauchfreie Zone.

Der Blick des Mannes ging nun an Eluned vorbei. Irgendetwas tat Pelgram in ihrem Rücken, so dass Eluned es nicht sehen konnte.
 
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"Oh. Es tut mir leid. Wir hatten einen unglücklichen Start..." ich trat einen kleinen Schritt vom Kamin weg und brachte mich gleichzeitig noch ein kleines Stück näher an den Mann. Jetzt musste er zur Seite treten, wenn er Pelgram noch sehen wollte und ich hatte hoffentlich wieder seine Aufmerksamkeit.

"...mein Name ist Eluned." ich hob die Hand als ob ich einen Handkuss erwartete und sah ihn liebenswürdig an. "Ich wechsele keine Worte mit Dienern - mag sein, dass einer meiner Leibwächter ein wenig ungehobelt war - und zu dieser Tageszeit trinke ich nie. Aber vielleicht sollte ich heute mal eine Ausnahme machen, wenn Ihr soviel Wert darauf legt...?"
 
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Hinter Eluned hörte es sich an, als hätte ein Hund Magenschmerzen und offensichtlich auch einen Hustenanfall. Jemand klopfte einer anderen Person auf den Rücken. Der Mann im weißen Gewand trat weiter zurück. "Na gut! Weiß- oder Rotwein? Und dann setzt euch, bitte. Ich bin Murgol, aber das habt ihr euch sicherlich schon gedacht!" Er klatschte in die Hände, ohne auf Eluneds Antwort zu warten.

Sogleich öffnete sich eine der kleineren Türen und ein Diener trat herein mit einem Tablett in den Händen auf dem 2 Karaffen und 2 Gläser standen. Die eine Karaffe enthielt eine dunkle und die andere eine helle Flüssigkeit. Der Diener stellte das Tablett auf den Tisch und sah seinen Herrn fragend an. "Sie entscheidet noch! Du kannst gehen und nimm das eine Glas wieder mit. ER ist nur ein Leibwächter!" Der Spott war ätzend und als direkte Folge davon verstummten die Geräusche in Eluneds Rücken.
 
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Wenn Pelgram so weiter machte, würde ich nicht mehr warten bis wir auf der Seasprite waren, um ihn zu verprügeln...
Äusserlich ruhig nahm ich platz, schlug die Beine übereinander, lehnte mich zurück und legte die Unterarme links und rechts von mir entspannt auf die Armlehnen.

Dann sah ich Murgol wieder an: "Ja, das dachte ich mir." ich lächelte "Ich bevorzuge Rotwein."
 
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Eluned sah ihn nicht, konnte jedoch fühlen, wie Pelgram direkt in ihrem Rücken Aufstellung nahm. Es wirkte äußerst beruhigend. Vor ihrem geistigen Auge sah sie, wie Pelgram den angrinste, der sich Murgol nannte. Irgendwie war sie sich plötzlich nicht mehr sicher, dass dies wirklich Murgol war.

"Bedient euch!", sagte der Bärtige jovial "Dann sagt mir, was euch hierher zu mir führt!" Pelgram beugte sich zu Eluned und flüsterte ihr etwas ins Ohr. Das heißt, eigentlich tat er nur so, als würde er etwas flüstern und hauchte in Wirklichkeit nur einen Kuss auf ihre Ohrmuschel. Dann richtet er sich wieder auf. "Der Wein ist nicht vergiftet!" sagte der Bärtige daraufhin etwas zu schnell, um wirklich entspannt zu wirken. Verdammt! Eluned grinste in sich hinein. Pelgram kannte diesen Menschenschlag sehr gut!
 
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Der Wein, den ich aus der Karaffe in den Kelch vor mir goss, war so dunkel, dass er fast schwarz wirkte. Als ich das Glas ein wenig hob fing sich ein Lichtstrahl darin und liess ihn von innen rubinrot aufglühen.

"Natürlich nicht. So etwas hätte Murgol doch nicht nötig. Auf sein Wohl."

Ich umfasste den Kelch mit beiden Händen und hob ihn an den Mund, so dass für den Mann vor mir nicht sichtbar war, dass meine Lippen weder Glas, noch Wein berührten. Beinahe bedauerte ich das, denn er verströmte einen schweren, süßen Duft und ich hätte ihn gerne probiert.

Ich behielt den Kelch in der Hand und sah mein Gegenüber durch die Weinschlieren am Glas an. "Ich bin hier, um Murgols sachverständigen Rat in Bezug auf ein paar Schriftstücke einzuholen."
 
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