Das mit den Kalibern ist weniger ein Problem. Das Hauptproblem ist, die richtige Patronenform für die richtige Treibladung zu finden und diese dann auch noch auf die Stärke und Art der Panzerung zu finden, sollte die Option einer ungepanzerten Stelle nicht bestehen oder schlicht zu geringe Treffer-Chancen bieten.
Bis auf die kleinsten Kaliber lässt sich kaum eine Kugel von menschlichen Körpern aufhalten und nur die stärksten Knochen könnten daran vielleicht etwas ändern. Also: die gute alte Hohlspitz- oder Manstopper-Option, wobei Hohlspitz nur bei stabileren Gegnern (Konstitution 5+) eine Möglichkeit darstellt, da sonst nur ein Austrittsloch von der Größe eines Fußballes bleibt. Manstopper sind Projektile, deren Spitze aus Kunststoff besteht und sich beim Eintritt in den Körper nach außen spreizt, wodurch das Trägheitsmoment äußerst effektiv auf den getroffenen Körper übertragen wird. Damit soll primär verhindert werden, dass die Kugel hinten wieder rauszischt und weitere Personen verletzt; sekundär sorgt es für den herrlich cineastischen Effekt, dass die getroffene Person wie von einem gut gesetzten Tritt umgeworfen wird.
Gepanzerte Ziele sind da schon sehr spezifisch, wie
@Samsonium schon angedeutet hat. Dazu müsste man entweder im vorhinein wissen, welche Art Panzerung das Ziel trägt, und dann die entsprechende Uranmantel-Munition besorgen. Billig ginge auch schlichte Teflon-Beschichtung, aber das verdreckt einem echt schnell den Lauf und kann auf größere Distanz die Präzision beeinträchtigen. Am Besten also auf ungepanzerte Stellen zielen oder zu einer anderen Methode (z.B. APDS-Sieb-Taktik) greifen.
Was den Millisekunden-Timer betrifft ... auch eine Überlegung, aber dann sollte man schon einen verdammt gut eingestellten Rangefinder montiert haben. Die Airburst-Munition unserer heutigen Realität sind durchwegs Schwerkaliber im Sinne von Flak, RPG und Kleingeschütze aufwärts. Diese sind so konzipiert, dass durch ein Fenster, eine Tür oder andere Öffnungen geschossen und die Splitterladung direkt dahinter gezündet wird. DURCH Panzerung geht das Zeug auch nicht bis kaum.
Was ginge, da lehne ich mich aber ziemlich aus dem Fenster, ist eine Munition, deren Mantel sich "abschält". Ähnlich wie bei APDS, aber nicht durch Deformierung der Bleihülle, sondern eher ein Hartmantel wie eben Uran in einem dünnen Bleimantel. Die äußerste Bleischicht isoliert nicht nur vor der geringen Reststrahlung des Urans, sondern schält sich nach dem Abschießen auch ab, wodurch das Projektil im Flug spitzer wird und so besser Panzerung durchdringt, und das gleiche passiert beim Einschlag mit dem Uranmantel. So wird die komplette kinetische Energie auf dem Weg ins Innere des Zieles aufgebraucht (so der Idealfall) und die Sprengkapsel bleibt dort, wo sie hin soll. Dann noch mit einem Kurztimer und Wärmesensor versehen der auf konstante Körpertemperatur reagiert, und bumm.
Aber egal, wie man sich das in der Spielewelt zusammenreimt; ich denke, bei ungepanzerten Zielen braucht man mindestens 3 Nettoerfolge um den Schuss so plaziert zu haben, dass die Kugel eben wirklich im Ziel bleibt - dass das eigentlich für viele Ziele sowieso schon fast einen Kill darstellt, ist im Anime ja auch ersichtlich. Aber darum geht's ja nicht. Bei gepanzerten Zielen braucht man sich da weniger Sorgen machen, hinten gibt's die Panzerung ja auch, und da muss das Projektil erst mal raus kommen, vor allem wenn man die oben beschriebene "Schäl"-Munition benutzt.
Viel Spaß beim Durchdiskutieren mit eurem SL
cul8r, Screw