• RPG-Foren.com

    DIE Plattform für Fantasy & Sci-Fi Rollenspiele

    Ihr findet bei uns jede Menge Infos, Hintergründe zu diesen Themen! Dazu Forenrollenspiele, Tavernenspiele, eigene Regelwerke, Smalltalk und vieles mehr zu bekannten und weniger bekannten RPG-Systemen.

Thema des Monats [Juni '17] Homosexualität im Rollenspiel, in Game, Thema oder kein Thema?

Taktikus

Eingesessen
Beiträge
171
Punkte
33
Alter
60
Hm, was soll ich sagen ... Ich würde immer für eine Welt kämpfen, in der Homosexualität ausgelebt werden kann, und sei es in einem Spiel. Wenn es dann aber, wie im Moment von mir so empfunden, als normal gelebt werden kann, ist mir Homosexualität egal. Mir ist es einfach Wurst (oder Donut), wer wen als Partner hat, ist nicht meine Sache.

Ich verwende aber desöfteren Dinge wie (von meinen Chars) selbst erlebte Sklaverei als Mittel, um Charaktere und ihre Handlungsmotivationen in bestimmten Situationen nachvollziehbarer zu machen. Falls unklar ist, was ich damit meine, mein aktueller Dieb (immer Dieb oder Fernkämpfer) wurde zeitweise versklavt, ist nicht gut auf das Thema anzusprechen und immer bereit, gg. Sklaverei zu kämpfen. Das ist denke ich mal so ähnlich.
 

hexe

Gelehrt
Magistrat
Pen & Paper Rollenspiele
Beiträge
2.321
Punkte
158
Was hier angesprochen wird geht im Kern darum, dass man gerne auch soziale Konflikte ausspielt. Diese müssen allerdings nicht aufgrund von Diskriminierung von Geschlecht oder der sexuellen Orientierung sein. Sondern können jeden anderen Kern haben: wie dass die Unterhurzenbacher in Oberhurzenbach halt nichts verloren haben und wenn eine Personen aus Unterhurzenbach meint, sie könnte jetzt den wichtigen Posten im Bachrestaurierungsamt bekommen, dann bekommt sie aber gewaltig Gegenwind, etc.

Auf der anderen Seite hat man gewisse Dinge auch irgendwann genug bespielt. Nach zwei Jahrzehnten muss man nicht schon wieder 'Prinzessin möchte aber Ritterin werden' spielen. Zur Zeit spiele ich mal einen Mann in einem von Frauen dominieren Setting, um einfach mal etwas anderes 'zu sehen'.

Und dann hängt es immer von den persönlichen Erlebnissen der Mitspielenden ab. Wenn man Flüchtlinge aus Kriegsgebieten in der Runde hat, dann bespielt man Kriegsszenarien anders oder gar nicht. Wer sich ständig auf Grund seiner Queerness herumschlagen muss, muss das nicht auch noch in ihrer Freizeit haben.
 

Domi G.

Eingesessen
Beiträge
104
Punkte
33
Alter
29
Ich glaube auch, dass das auf die Motivation der Spieler ankommt. Möchte ich mich einer größeren Herausforderung stellen oder möchte ich meine ideologischen Ansichten vom realen Leben an den Spieltisch bringen? Wenn das Setting diese Dynamiken (Homosexualität in einer Homophoben Gesellschaft) zulässt und man das Thema mit GM und Mitspielern besprochen hat, spricht nichts dagegen. Wenn es aber nur darum geht, dass man seine Ideologie vertreten kann (z. B. eine Represantation in der Party, nur um sich moralisch überlegen fühlen zu können), dann bin ich der Meinung, dass das nicht an den Spieltisch gehört.

Also Ende vom Lied: Sowas sollte unbedingt in der Gruppe besprochen und entschiedwn werden. 👍
 

Ascaso

Auf Abenteuer
Beiträge
253
Punkte
48
Ich denke aus einer SL perspektive sieht die Frage noch mal ein wenig anders aus. Ich stelle in dem Fall dann ja nicht nur einzelne Charaktere dar, sondern ich muss mir überlegen wie meine Welt aussieht. Und natürlich sind dort, wie auch im RL, Beziehungen und Sexualität relevante Faktoren wie eine Gesellschaft funktioniert.

Auf einer Seite lässt sich mit Sicherheit auf offizielles Material verweisen, das üblicherweise einem Heteronormativen Kontext folg, in dem dann alles an LGBTQIA+ schlicht nicht auftaucht. Wobei es da auch Ausnahmen gibt wie etwa Monsterhearts oder Dish Pit Witches.

Aber auf der anderen Seite ist es immer auch unsere Welt, und wir erfüllen sie mit Leben. Dann ist es vielleicht einfach mal ein Wirt der den Laden mit seinem Ehemann führt, oder die Wache am Eingang ist Trans, oder die Straßenhändlerin Queer. Einfach so, ohne viel Aufheben darum zu machen. Das Argument selbst nicht Queer zu sein zieht da für mich auch nicht. Ich bin kein Orc und kann die dennoch bespielen ohne dabei in eine Sinnkriese zu verfallen.^^

Ich habe beispielsweise in meiner Welt Homosexualität Gesellschaftlich geächtet, und damit letztlich dafür gesorgt das genau das Thema tatsächlich mehr Aufmerksamkeit bekommt, statt es nur unsichtbar im Hintergrund als eine "Möglichkeit" mitlaufen zu lassen. und so habe ich auch mal eben einen breiten und leicht verständlichen Gesellschaftlich Konflikt, für den es im RL tonnenweise Material gibt, eingebaut, und allein dadurch haufenweise Kontext und Tiefe für viele meiner NPCs geschaffen.

Und ich glaube das selbst kleine Schritte von Inklusion unser Hobby insgesammt attraktiver, und damit letztlich auch reicher gestallten können. Es braucht manch mal echt nicht viel.
 
Zuletzt bearbeitet:

Squire Werwolf

Eingesessen
Beiträge
132
Punkte
33
Alles in Allem ist es mir persönlich ziemlich egal, ob es in einem Setting/System vorgegeben, erlaubt, erschwert oder verboten ist, die verschiedenen unheterosexuellen Ausrichtungen in das Spiel zu integrieren. Es sei denn die Welt ist an sich derartig feindetailliert ausgearbeitet.
Meiner Meinung fällt das ansonsten eher in den Bereich 'Kultur der Region, in der gespielt wird.' auf der einen Seite und trotzdem auf der Anderen in den Bereich 'Was möchte das jeweilige, mitspielende Leut für den eigenen Charakter?'.
Den ganzen Rest bespreche ich mit den Spielenden in den Sitzungen 0 oder wenn eine konkrete Situation oder Problem am Spieltisch oder im Spiel erscheint.
Die sexuelle Ausrichtung halte ich für einen eher sekundären, aber trotzdem wichtigen Anteil des Wesens eines Charakters. Zugegeben auch sehr abhängig von Rasse, da z.B. ein Gnom aus D&D 2 bis 4 eine drastisch andere Einstellung zu Sexualität hat, als eine AI aus Shadowrun 5.
Wenn es im Spiel nicht genutzt wird oder sich keine Möglichkeit ergibt es auzuspielen, dann ist das halt so. Gleichermaßen, wenn sich ein Abenteuer primär um sexuelle Thematiken dreht und es quasi essentiell ist, eine sexuelle Ausrichtung festgelegt zu haben.

Habt ihr schwule oder lesbische Charaktere in eurer Gruppe? Spielt ihr gar selbst mal eine/n? Was sind die Beweggründe oder Klischees?
In meiner ersten DSA-Gruppe gab es einen schwulen und in den folgenden jahrzehnten in verschiedenen Gruppen sehr vereinzelt weitere homosexuelle Charakter.
In meiner letzten Tails of Equestria-Gruppe hatte ich ein lesbisches und ein hetero-Paar, wobei sich Letzteres aus PC & NPC zusammensetzte.
Die Charaktere meiner aktuellen Shadowrungruppe setzen sich aus zwei asexuellen und einem bisexuellen Charakter zusammen. Das hatte ich so noch nicht.

Persönlich habe ich für verschiedene Settings/Systeme einige wenige unhetero-Charaktere. Die Meisten davon homosexuell oder bisexuell.
Eine Charakterin ist quasi aus "Berufsgründen" (Klerikerin einer Leidenschafts- & Lustgottheit) bisexuell, drei Weitere sind derartig lebensfroh und genußsüchtig, daß man sie am Besten pansexuell nennt.
Spezifische Beweggründe außer zum Hintergrund oder zum Charakter passend habe ich, abgesehen von den vier Genannten, fast keine. Gelegentlich fühlt sich es für mich für den Charakter halt einfach richtig an, etwas Anderes als eine heterosexuelle Ausrichtung festzulegen.
 

Torik Hammerschlund

Neubürgerlich
Beiträge
15
Punkte
8
Alter
38
Als DM habe ich schon einige NPCs entworfen welche Queer waren. Oftmals bemerkten meine Spieler*innen überhaupt das überhaupt nicht. Ist ja im echten Leben auch nicht so als würden da alle mit einem Schild rumlaufen. Aber es gab eben auch schon andere Situationen bei denen meine Spieler*innen die NPCs aufgrund ihrer Geschlechtsidentität und oder sexuellen Neigungen schamlos ausgenutzt haben um an Informationen zu kommen. Einmal allerdings, passierte es auch aus reiner Freude am Spiel.
Wichtig ist wohl anzumerken dass die LGBTQIA+ Akzeptanz in meiner Welt sehr hoch ist. Tieflinge haben es da schon etwas schwerer 😜

PS: Das zweite Frühstück steht jetzt langsam an... mhh
 

koruun

Neubürgerlich
Beiträge
10
Punkte
8
In einer Forgotte Realms Kampagne hat unser SL einmal eine Tavernenbesitzerin lesbisch dargestellt (war im Setting selbst natürlich nicht so dargestellt, weil aus den 80ern oder 90ern).
Anfänglich empfand ich es etwas merkwürdig, weil das in den FR nie wirklich thematisiert wurde, aber langfristig hat es keinen Unterschied gemacht, was diese Wirtin in ihrem Privatleben so macht bzw. mit wem.
 
Oben Unten