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Itras By

AlecdeNocturn

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Hallo, mein Name (hier) ist Alec,

erst einmal wollte ich mich bei diesem Forum bedanken. Durch einen Beitrag hier durfte ich das Wochenende meine erste Rollenspiel Con in Dreieich genießen. Also danke.

Dann komme ich einfach mal zum Titel dieses Beitrags. Ich durfte von Samstag auf Sonntag Nacht einem ziemlich genialen Erzählrollenspiel zuschauen. Ich wollte hier einfach mal nachfragen, ob einer von euch dieses Rollenspiel Itras By kennt oder schon mal gespielt hat, oder vielleicht sogar der Spielleiter gewesen ist. Wenn ja würde ich mich über mehr Informationen über das Spiel freuen. Ich habe das Gefühl, dass man diese Art zu spielen vielleicht auch auf andere Systeme umsetzen könnte und ich wäre dankbar, wenn jemand (vielleicht der Spielleiter) mir sagen könnte, wie er sich auf das Spiel vorbereitet hat, ohne dass er seine Speiler auf einen zu vorgebenden Weg gedrängt hätte.

Ich bedanke mich einfach schon einmal im Voraus für hilfreiche Informationen.

LG
Alec
 
Wie gesagt habe ich bei dem Spiel leider nur zu geschaut, also könnte meine Beschreibung nicht dem eigentlich Spilesystem entsprechen. Aber ich beschreibe es mal so, wie ich es gesehen habe.
Der Spielleiter hatte die Charaktere vorgebaut gehabt (wie es ja auch Cons üblich zu sein scheint). Es waren keine eigentlichen Sheats sondern mehr wie ne kurze Biographie mit kurzer Hintergrundgeschichte und Motivationen des Charakters, sowie seinen treibenden Eigenschaften und zwei bis drei speziellen Fertigkeiten, die sich aus seiner Biographie ergeben haben. Die Geschichte hat in einer Art surrealistischen Stadt in einer Traumwelt gespielt. Mir hat sich das Ganze ein wenig wie Kafka gemischt mit Dali dargestellt.
Die Geschichte hat sich aus einem Problem ergeben, dass die Charaktere zusammen gelöst haben. Die Plottwists oder Schwierigkeiten, die ja eigentlich durch Wüfel simuliert werden, wurden durch eine Art Ereigniskarten vorgegeben, die sehr vage gehalten waren und die vom Spielleiter oder anderen Spielern auf diese Situation hin interpretiert worden sind.
Leider habe ich nicht wirklich sehen können, wie das ganze in einem Kampf umgesetzt wurde, dafür war ich einen Tick zu spät bei der Gruppe als Zuschauer dabei. Scheinbar wird also das ganze Spiel nur durch Erzählungen und Interaktion der Charaktere mit dem Spielleiter/NSCs gelöst.
Ich fand die ganze Stimmung einfach interessant und die Art zu spielen kannte ich eben aus dem "normalen" P'n'P auch noch nicht. Ich meine, es gibt ja auf anderen Foren aus verschiedenen Fandoms genügend reine Schreib-RPGs. Aber eben so etwas ist mir bei den meisten Rollenspielen noch nicht untergekommen.
 
Supi,
klingt, wie meine Art zu spielen. Würfelfrei und ausgespielt eben.
Das System fühlt sich so an, als ob man einen David Lynch Film, wie Nacked Lunch z. B. , in den goldenen Zwanzigern spielen soll, wobei es aber Pflicht zu sein scheint, dieses Gold möglichst gruselschräg zu verdrehen.
Die Art zu spielen ist absolut mein Ding, das Spiel selbst aber eher nicht. Ich werde mich also nicht näher damit beschäftigen.

LG Sam
 
Bei Itras By scheint es sich um ein derzeit nur auf englisch erhältliches Rollenspiel zu handeln. Das Setting folgt dabei, wie schon erkannt, surrealistischen Gegebenheiten.

Das Spielprinzip liegt im erzählerischen Bereich. Konkret heißt das, dass vor dem Griff zu den Würfeln eine möglichst detaillierte erzählerische Lösung bevorzugt wird, was eine deutlich größere "Harmonie" zwischen SL und Spielern erfordert. Die einzelnen Charaktere und deren Entwicklung treten dabei zugunsten der Geschichte in den Hintergrund. So etwas muss man halt mögen.

Ein anderes RPG - aus dem Fantasy Bereich - welches in diese Spielrichtung tendiert, aber bei weiten nicht so extrem, ist "Der Eine Ring", das vom Uhrwerk-Verlag auch auf Deutsch verlegt wird.
 
Also ein charakterzentiertes System mit Karten statt Würfel als Zufallsexperiment und etwas Player Empowerment (Spieler gestalten die Welt etwas mit)? Mit dieser Grundlage würde ich die Frage, ob man so auch andere Rollenspielsysteme spielen kann, mit Ja beantworten.
Um die Charaktere in den Mittelpunkt zu stellen, muss sich die Spielleitung mit Ihnen beschäftigten und ihr "Abenteuer" zurück stecken oder erst gar nicht im Detail ausdenken.
Karten statt Würfel zu nutzen ist Geschmackssache. Auf Karten bringt man in der Regel mehr Informationen unter, die man gegegebenfalls sehr unterschiedlich deuten kann. In Herz 9 (zum Beispiel) mag mehr hineinterprätieren können als einer 9 auf einem w12. Aber die Würfel setzen der eigenen Phantasie auch keine Grenzen.
Player Empowerment geht ohne Regeln oder sehr einfach zu "implementieren", in dem z.B. jeder Spieler 5 Erdnüsse bekommt und jedes Mal, wenn er eine isst, darf er irgendwas bestimmen. Isst er gleich alle auf einmal darf er etwas "größeres" bestimmen.

Auf das Setting gehe ich jetzt nicht weiter ein, das ist persönliche Geschmackssache. Zwar habe ich mit Begeisterung Changeling: The Dreaming gespielt, aber wenn ein Setting zu "traumähnlich" wird, verliert es auch irgendwann den Reiz, weil eben Alles und wirklich Alles möglich ist sowie das Phantastische alltäglich wird.

Bei Itras By scheint es sich um ein derzeit nur auf englisch erhältliches Rollenspiel zu handeln. Das Setting folgt dabei, wie schon erkannt, surrealistischen Gegebenheiten.
Laut der oben verlinkten Webseite ist es zumindest noch auf norwegisch sowie finnisch erschienen und an einer deutschen Version wird wohl gearbeitet:
Itras by is originally a Norwegian role playing game. It’s been translated to Finnish as Itran kaupunki, and is to be published in English and German by Vagrant Workshop in the period 2012-13.
 
OK, OK, ich bin davon ausgegangen, dass die norwegische bzw. finnische Version hier nicht soooo interessant sind. ;)
 
Hallo,

Itras By benutzt keine herkömmlichen Spielkarten, sondern ein eigenes Kartenset.

Zum einen gibt es die Entscheidungskarten. Sie kommen ins Spiel, wenn ein Spieler (!) der Meinung ist, eine von ihm verursachte Handlung könnte möglicherweise auch unvorhergesehene Ereignisse aufweisen. Die Karten enthalten Angaben wie beispielsweise "Ja, aber..." Dann folgt eine kleine Erklärung, z. B.: Die Aktion ist geglückt, aber irgendetwas anderes ist dabei schiefgegangen. Oder: "Ja, und... Die AKtion ist geglückt und noch etwas anderes hat hat geklappt... vielleicht sogar etwas zu sehr", oder "Du brauchst Hilfe", oder "Nein, aber... irgendetwas anderes Positives hat sich ereignet, das mit der Aktion nichts zu tun hat." Diese Karten sollen laut Regelwerk einmal pro Szene gezogen werden. Man muss sich also von der Vorstellung verabschieden, dass da irgendwie Kampfrundenmäßig Charaktere langsam dezimiert werden. Stattdessen wird im Konfliktfall die Auseinandersetzung improvisierend geschildert und das Endergebnis dann möglicherweise per Entscheidungskarte ermittelt. Die Entscheidungskarten sind mit voller Absicht immer auslegebedürftig. Es geht ums Erzählen, nicht ums Ermitteln von Ergebnissen.

Zum anderen gibt es die Chancen-Karten. Die sind da, um den surrealistischen Charakter des Spiels zu betonen. Laut Regelwerk darf jeder Spieler einmal pro Sitzung (!) von dort eine Karte ziehen. Diese Karten sind ziemlich unterschiedlich. Einige sind halbwegs harmlos (Von der Vergangenheit verfolgt: Irgendetwas, was dein Charakter in der Vergangheit getan hat, hat Konsequenzen für die Gegenwart. Erzähle dem Spielleiter, was diese Karte deiner Meinung nach bedeutet), andere sind ungewöhnlich (Zwei Neuigkeiten: Der Charakter erhält zwei Neuigkeiten, eine gute und eine schlechte. Der Spieler, der die Karte gezogen hat, denkt sich die schlechte Neuigkeit selbst aus, die gute denkt sich der Spielleiter aus), wieder andere lassen jeden traditionellen Rollenspieler einmal tief durchatmen (Stille Post: Gerüchte sprechen sich schnell herum. Erzähle der Person zu deiner Linken ein Gerücht über die aktuelle Szene. Das Gerücht wandert dann von Spieler zu Spieler und jedesmal sollte es verändert und weiter übertrieben werden. Wenn es zum Ausgangsspieler zurückgekommen ist, wird es wahr).

Das Regelwerk besteht zur Hälfte aus einem (in meinen Augen sehr charmanten und faszinierenden) Setting, zu weiteren 40% aus Rollenspieltipps, der mickrige Rest behandelt die kaum vorhandenen Regeln. Die mangelnden Regeln werden von den Autoren bewusst als Aufforderung zur Improvisation verstanden. Sicher kein Rollenspiel für jeden... aber wer es ausprobiert, der hat eine Chance, etwas wirklich Ungewöhnliches zu erleben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wer Itras By einmal ausprobieren möchte, kann das auf dem Dreieich Con am 21. 11. ab 11:00 Uhr tun. Ich biete dort eine Kennenlern-Runde an.
 
Ich kapere mal diesen 7 Jahre alten Thread um herauszufinden ob es hier irgendwelche aktiven Itras By Spieler hier gibt.

Ich persönlich leite grade eine Online Gruppe und es macht wirklich spass. Die Spielwelt ist wirklich einzigartig. Leider findet man wirklich sehr wenig online zu dem Spiel.
 
Hallo, ich spiele zwar im Moment kein Itras By, aber das Spiel ist für mich alles andere als abgehakt. Zwar habe ich rollenspieltechnisch im Moment schon ziemlich viel um die Ohren, aber zumindest mal hören, was du da so treibst... das würde mich schon interessieren.
 
mal hören, was du da so treibst... das würde mich schon interessieren.

Ich habe eine kleine Online Gruppe mit Freunden, 4 Spieler. Nachdem wir den Oneshot aus dem Buch gespielt haben, habe ich eine Kampange entworfen in der die Spieler als Futuristen versuchen die Pläne des Maschienengotts zu vereiteln. Die Kampange läuft ganz gut und macht den Spielern auch viel spass, auch wenn das organisieren der Termine etwas müßig ist. Ich versuche aber grade noch etwas herauszufinden wie man das Spiel am besten spielt. Einerseits ist es mit so einer ausgereiften Kampange wie ich sie im Kopf habe nicht ganz so einfach improvisierte Elemente einzubringen und auch meine jetzige Gruppe hat das Ganze am eher klassisch lösungsorientiert angegangen. So das der eigentliche surreale Aspekt etwas unter die Räder gekommen ist.

Für die nahe Zukunft würde ich gerne noch ein paar OneShots leiten in denen der Improvisations-Anteil stärker ausgeprägt ist.

Auf lange sicht möchte ich die Kampange gerne noch mit einer anderen Gruppe ausprobieren da ich recht viel arbeit da rein Gesteckt habe und gerne herausfinden würde wie andere Spieler das, doch sehr frei gestalltete, Szenario angehen.

TL;DR;
Ich versuche noch eine gute Mischung aus Improvisation und durchgeplanter Storyline zu finden.
 
Ja. So ähnlich habe ich auch mal eine Kampagne begonnen. Heute würde keine kompletten Abenteuerplots mehr schreiben, sondern nur ein paar Szenen entwerfen. Ich würde auch nicht mehr als eine Sitzung im Voraus planen. Ich habe gemerkt, dass ich dann viel mutiger beim Improvisieren bin... aber wer weiß... wenn deine Spieler sehr plotorientiert sind, geht´s vielleicht auch anders. Mögen die das Spiel?
 
Mögen die das Spiel?
Ja sie scheinen recht begeistert zu sein. Allein die 3 Stunden sitzung in der ich das Setting erklärt habe und die Spieler ihre Charactäre und die Dynamik untereinander festgelegt haben war EXTREMST lustig
Heute würde keine kompletten Abenteuerplots mehr schreiben, sondern nur ein paar Szenen entwerfen

Na ich habe tatsächlich hauptsächlich einen groben Plan wie die NPC zusammenhängen und was der Plan des Maschinengottes ist. Und dann wie in dem Buch vorgeschlagen 4-5 Szenen im Hinterkopf. Als zusätzliches Handout habe ich eine kleine Zeitung mit 4 Seiten erstellt in dem auf bestimmte NPC und zusammenhänge Bezug genommen wurde, aber auch vollkommen abiträres zur Spielwelt stand damit die Spieler einen Eindruck haben. Das kam wirklich gut an. Aber ein Hauptproblem ist das die anderen Spieler immernoch nur wenig über die Spielwelt auch wenn ich viel erklärt habe und auch dazu noch ein Handout gemacht habe.

Ich würde auch nicht mehr als eine Sitzung im Voraus planen.

Ja das ist sehr richtig, aus der vorherigen Session ergibt sich immer so viele Anknüpfungspunkte das ist unglaublich.
 
Hast du die Karten irgendwie digital?

Es gibt ein PDF auf der Seite des Verlags (auf englisch gibt es noch ein paar mehr aus der Mangerie Erweiterung) das habe ich ausgedruckt und mir eigene Karten gebastelt. Wobei das natürlich Offline etwas schöner ist mit Karten ziehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ah, du hast also schon ein bisschen gebastelt. O.K.
Hast du den Menagerie-Band gelesen? Ein paar Ideen dort finde ich ganz prima.
Interessant fand ich beispielsweise diese Aktion, wo man vorher mit der Gruppe so einen gemeinsamen Häuserblock entwirft.
Ich könnte mir vorstellen, dass die Leute damit ein bisschen flotter ins Spiel kommen, weil sie den relevanten Teil des Settings selber gemacht haben.
 
@mitschoko
Tipp lösch den Link ,
könnte sein das Du eine Verwarnung bekommst.
Links zu anderen Seiten müssen erst von einem Admin erlaubt werden.
Nur ein Tipp
P.S. Macht das lieber mit den Links über PM.
 
@PZII Hab ich gemacht. Danke für den Hinweis!

Hast du den Menagerie-Band gelesen?

Ja habe ich zu wnachten bekommen und schon einige Artikel daraus gelesen. Einige waren etwas anregender als andere... aber es hat ganz eindrücklich gezeigt wie unterschiedlich das Spiel so gespielt wird. Einige Ansätze und Karten waren mir fast etwas zu konzeptionell, bzw. zu abgedreht. Ich denke man braucht schon allgemein eine gewisse Ordnung in damit die surrealen Elemente besser zur Geltung kommen.

Interessant fand ich beispielsweise diese Aktion, wo man vorher mit der Gruppe so einen gemeinsamen Häuserblock entwirft.
Ich könnte mir vorstellen, dass die Leute damit ein bisschen flotter ins Spiel kommen, weil sie den relevanten Teil des Settings selber gemacht haben.

Ja die idee fand ich auch echt super, wobei ich glaube das grade so etwas dann doch besser offline geht. Wenn ich das nächste mal einen Einführungs OneShot mache dann würde ich wahrscheinlich auch am Anfang nicht viel über die einzelnen Stadtteile und Historie erzählen sondern die Spieler eher in ein Szenario werfen das sie aus der Innenstadt in die Randgebiete führt, und ihnen dann auf dem Weg entweder die Details der Spielwelt näher bringt und/oder ihnen die Möglichkeit gibt ein paar Teile der Stadt selbst zu beschreiben.
 
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