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Innovationen im Rollenspiel (Nicht Alle Mäuse sind grau)

WyrmSlayer

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Hallo zusammen,
ich habe gerade auf rollenspiel-almanach.de die Neuheiten zum Warhammer RPG gelesen. Beim Lesen ist mir der erste Kommentar aufgefallen. Mich würde mal dazu Interessieren wie andere RPGler dazu stehen, das immer mehr Systeme auf den Markt geworfen werden welche innovativ sind. Mich Persönlich hat der Kommentar zum neuen Warhammer RPG sehr zum nachdenken und vielleicht auch zum Umdenken gebracht. Denn wie ich finde sehr guten Kommentar möchte ich euch natürlich nicht vorenthalten.


Stefan am 27 Aug 2009 um 13:23 #
Hi,
hab’ mich neulich mal ein wenig mit der neuen Warhammer RPG-Edition und den Reaktionen darauf beschäftigt.
Fazit: Rollenspieler wollen eigentlich ihr Leben lang immer die gleichen Sachen kaufen/spielen.
Da beschwert sich einer, dass man statt einer neuen Edition lieber noch ein Halbling- oder Zwergenhandbuch hätte herausgeben sollen. Oder was über die Städte in der Alten Welt. Stimmt, solche Handbücher wären sensationell und innovativ. So was hatte noch keiner .
Klar, Warhammer III wird vermutlich kein Rollenspiel in dem Sinne, wie wir es nun seit 20 Jahren (oder 30?) immer wieder vorgekaut bekommen. Es ist wahrscheinlich mehr am Boardgame angesiedelt als am Tabletop (was ja nicht unbedingt ein Nachteil sein muss), es ist bunt, hat ‘nen Haufen lustige Gadgets und das Schlimmste: Es macht vielleicht sogar Spass.
Kann natürlich auch sein, dass das Schrott sein wird. Aber wenigstens versucht mal jemand, was grundsätzlich anderes auf den Markt zu bringen. Und was passiert? Es wird genölt.
Leuts, kauft weiter Labyrinth Lord, Dragonslayer oder Das Schwarze Auge 1 (im Originaltext garantiert ohne jede Abweichung, aber diesmal alles in einem Band) und beschwert Euch gleichzeitig, dass die Szene verkümmert.
Und nicht vergessen: D&D 4 ist kein Rollenspiel. Von mir aus. Muss es ja auch nicht. Minigolf ist auch kein Fußball. Macht aber trotzdem Spaß.
Wenn Metalmusiker so denken würden wie diese ganzen Nerds, gäb’s heute nur noch Iron Maiden (und vielleicht Hammerfall ).
In diesem Sinne
Stefan
Quelle : Warhammer 3. Edition | Rollenspiel-Almanach - Im Angesicht des Würfels
 

SoulReaper

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AW: Innovationen im Rollenspiel (Nicht Alle Mäuse sind grau)

Ich halt nicht soo viel von dieser Aussage. Denn die xte Auflage eines Fantasy- RPGs halte ich nicht mehr für so innovativ.

Natürlich kann die 4. Edition von D&D Spaß machen. 3.5 tuts aber auch! Außerdem sind da die Regeln so, wie ich sie kenne und mag und ich habe eh schon genug Geld dafür ausgegeben.

Innovation wäre für mich, wenn endlich mal wieder ein RPG jenseits des altbekannten Fantasies entstehen würde. Ein schönes Cyberpunksystem wäre doch mal toll...

Ratten! ist für mich zum Beispiel innovativ. Und was die in dem Zitat genannten RPGs betrifft, bleibe ich weiterhin liebend gerne bei Iron Maiden.^^

MfG, SoulReaper
 
S

Samsonium

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AW: Innovationen im Rollenspiel (Nicht Alle Mäuse sind grau)

Mahlzeit,
also von mir aus kann Onkel Stefan so lange im Müll wühlen, bis er was hübsches gefunden hat. Ich machs nicht mehr. Allenfalls hole ich mir einen Roman aus der jeweiligen Spielewelt und schau, ob dieses Universum etwas zu bieten hat.
Aussagen, wie solche, das wenn man dies und jenes ändern würde, DANN...
In der nächsten Edition wird das ganz sicher behoben, WENN...
Alles Bullshit.
Und WENN die Katze ein Pferd wär, DANN könnte man die Bäume raufreiten, oder was ?
Inzwischen ist es einfach leichter für mich, mir einfach ein paar hübsche Elemente herauszufischen und den Rest friedlich auf seinem Kompost ruhen zu lassen.
Was Warhammer im Speziellen angeht, so kann es mir regel- und kauftechnisch gestohlen bleiben. Bei Games Workshop kann man sich drauf verlassen, das es unnötig teuer und mit peinlicher Regelmäßigkeit neu editiert wird, da diese Brüder da ganz besonders gierig sind.
Fazit:
Warhammer III ? Nöö, laß ma. Det kann mir jestohln bleibn.

LG Sam
 

hexe

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AW: Innovationen im Rollenspiel (Nicht Alle Mäuse sind grau)

Sehr innovativ ist Stefans Post jetzt auch nicht.

Es ist immer so, dass irgendjemand herum nörgelt, wenn ich irgendetwas in einem Internetforum ausstelle. Egal ob ein neues Rollenspielsystem oder irgendwas anderes. Oft schreiben auch nur die Leute etwas, die es irgendwie blöd finden und die große Mehrheit, die es ganz nett findet sagt gar nichts.

Es ist auch eine Tatsache, dass ich zum Rollenspiel ein Regelwerk brauche (oft reicht auch nur ein Grundbuch), ein paar Würfel, einen Stift sowie Papier. Damit bin ich die nächsten 30 Jahre glücklich. Das ist ein verdammt blödes Geschäftsmodell. Deshalb muss ich neue Editionen herausbringen. So was kaufen einfach mehr Leute, als das Buch über die Zwerge im Wald von Hinterdemhügel.

Wenn ein Verlag also irgendwie überleben will, dann muss er hin und wieder irgendwas herstellen, was irgendwie Absatz findet. Games Workshop im Speziellen ist da uhm ja... sagen wir mal sehr geschäftstüchtig (wir haben nun weniger Metall in den Figuren und weil das gesünder ist, kosten sie jetzt mehr) (in der neuen Edition brauchen Sie 10 statt 5 Orks für eine Einheit). Wenn jemand sein Geld nicht mehr hin tragen möchte ist das verständlich.

Und Spaß haben? Ja, ich kann mit vielen Dingen Spaß haben. Aber wenn ich zum Rollenspielen treffe, dann will ich halt Rollenspiele und nicht Tabletop Spiele spielen. Wenn ich zum Minigolf gehe, will ich kein Basketball spielen. Wenn ich mir eine Kaffeemaschine kaufe und einen Toaster in der Packung finde, bin ich durchaus verärgert, obwohl man auch mit einem Toaster viel Spaß haben kann...
 

Abacab

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AW: Innovationen im Rollenspiel (Nicht Alle Mäuse sind grau)

Oh weh... das leidige Thema "Innovationen"... und dann auch noch in Verbindung mit Rollenspiel...!

Innovationen sind ansich schon so eine Sache wie Sonnenlicht. Die einen wollen und brauchen
es, können gar nicht ohne es leben. Andere gehen ihm aus dem Weg und freuen sich über jedes
Fitzelchen an Schatten, das sie finden können. Wieder andere können mit und ohne gut leben,
Hauptsache es ist warm und trocken... usw.

Im Grunde sind doch die Geschmäcker unter den aktiven und erfahrenen Rollenspielern bereits so
unterschiedlich, dass man es schon beim Setting niemals allen recht machen kann. Hat man sich
darin erst einmal geeinigt, gibt es Diskussionen über das System und selbst wenn das mal geklärt
ist, steht noch die Frage nach der Version bzw. der Edition im Raum. Da können sich, noch bevor
man das erste mal zum Spielen kommt, Abgründe auftun und Freundschaften zerbrechen.

Meine persönliche Meinung zum Thema "Innovation im Rollenspiel":

Die Verlage sollten sich endlich bewusst werden, dass eine Überschwemmung des Marktes nicht
innovativ ist, egal für wie gut sie ihre Produkte halten. Vielmehr sollten sie einen grösseren Teil
ihres Kapitals, ihrer Arbeitskraft und ihren Ideen dafür aufwenden, Rollenspiele besser zu
vermarkten und den Menschen näher zu bringen, damit diese überhaupt erst darauf aufmerksam
werden und Spass daran finden. So könnte die schrumpfende Zahl der Menschen, die Rollenspiele
kennen und mögen, wieder angehoben werden und der Markt sich erholen. Einsteigerfreundliche
und leicht verständliche Grundregelwerke sollten dabei in jeder Produktlinie vorhanden sein und
nicht gleich mehr als dreissig Euro kosten. Eine kleine Einsteiger-Kampagne für drei bis fünf
Abende (sagen wir mal maximal fünfzigundzwanzig Stunden reine Spielzeit) für nicht mehr als
fünfzehn Euro könnten das Ganze abrunden und nicht nur weiteres Interesse wecken, sondern
(vor allem) dass befriedigende Gefühl wecken, dass man für sein Geld auch wirklich einen
echten Gegenwert bekommen hat.

Just my two cents...

Gruss,
Abacab
 
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Arkam

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AW: Innovationen im Rollenspiel (Nicht Alle Mäuse sind grau)

Hallo zusammen,

mich stört das Innovation häufig auf zwei Punkte bezogen wird die aus meiner Sicht keine Innovation sondern nur noch Feinschliff gebrauchen kann.

Da sind ein Mal die grundlegenden Regeln. Ich vermag nicht daran zu glauben das es tatsächlich noch ein Regelmechanismus noch nicht genutzt wurde. Von da aus würde ich mir wünschen das nicht mehr wild interessante Regelteile zusammengeführt werden sondern lieber ein gutes geschlossenes System.

Auch im Hintergrund bringt es nichts möglichst viele seltsame Rassen spielbar zu machen und ihnen alle seltsame und schlecht zu merkende Namen zu geben.

Innovationen würde ich mir in mehreren Teilbereichen wünschen.
Eine vernünftige Integration von Handwerkern und ihren Erzeugnissen in das Spiel.
Die Integration von Fahrzeugen in ein taktisches und mit Aufbau arbeitendes Kampfsystem.
Regeln zum Umgang mit größeren NPC Mengen sowohl im Kampf als auch etwa auf Expeditionen bei minimalem Verwaltungsaufwand.

Gruß Jochen
 

Gleichgewicht

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AW: Innovationen im Rollenspiel (Nicht Alle Mäuse sind grau)

Mhh? Aber wollen wir Innovationen? Ich für meinen Teil bleibe lieber bei grauen Mäusen, bei denen ich mir sicher bin, dass sie mir gefallen. Denn ein innovatives RPG geht immer das Risiko ein, dass es zu schräg und fremd wird. Und da im RPG-Bereich fast alles abgedeckt ist, finde ich erzwungene Innovation unnötig ;)
 

sonic_hedgehog

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AW: Innovationen im Rollenspiel (Nicht Alle Mäuse sind grau)

Die große Frage ist meiner Mainung nach, was man als Innovation betrachtet. Bei uns (beruflich) unterscheidet man Sprunginnovationen und Schrittinnovationen. Sprunginnovationen präsentieren etwas grundsätzlich Neues während Schrittinnovationen bestehende Produkte verbessern. Das Ratten! Rollenspiel wäre wohl eine Sprunginnovation, da das Szenario mir vorher noch nie auch nur ähnlich begegnet ist, die Einführung eines Kaufsystems bei DSA 4 eine Schrittinnovation (innerhalb des Systems DSA, in anderen Systemen gab es sowas ja schon länger). So betrachtet wären auch neue Editionen innovativ.

Als Spieleverlag würde ich mich auch eher um die schrittweise Verbesserung kümmern als das Risiko etwas völlig neuen einzugehen. Ich sehe es an mir - aus der Masse an RPGs mit denen ich in meinem Leben Kontakt hatte, spiele ich StarWars D6, Earthdawn, DSA. Eher althergebrachtes also. Warum? Weil sie ein Konsens sind - alle Mitspieler kennen sie oder finden genug vertrautes in ihnen und alle haben ihren Spaß. Natürlich ist Ratten! eine wirklich tolle Idee, aber eine Mehrheit fand es in unserem Abstimmungen nicht. Schade, aber wahr.

Insofern muss ich mich jedenfalls nicht wegen eines Mangels an neuen Spielideen beklagen - ich kann mich da nur an der eigenen Nase packen. Ich hoffe also mehr, dass die schrittweisen Verbesserungen, die in Neuauflagen stattfinden, auch Verbesserungen sind - und nicht Verschlimmbesserungen, wie leider so oft. Und da sind wir wieder dabei, warum so oft im Umfeld neuer Editionen genölt wird: Zum einen zwingen sie mich, Sachen neu zu erwerben, die ich aus der alten Edition schon habe (sofern ich aktuell bleiben will, worüber man geteilter Meinung sein kann), zum anderen ist es eben leider, dass bestehende Systeme in neuen Editionen nur selten sinnvoll verbessert werden, sondern oft nur noch komplexer gemacht werden. Und Veränderungen der Veränderung wegen oder schlecht durchdachte, nicht ausgetestete Änderungen kann man durchaus damit kommentieren, dass ein weiteres Quellenbuch für die alte Edition sinnvoller gewesen wäre.

[ot]Weswegen ich so gespannt bin auf die Pegasus Ausgabe der SR4 Regeln - nach der sinnvollen Änderung der Würfelpools von SR3 nach 4 abe ich die Hoffnung, dass auch in anderen Bereichen mit dem eisernen Besen gekehrt wurde. Wenigstens ein bisschen...[/ot]
 

Screw

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AW: Innovationen im Rollenspiel (Nicht Alle Mäuse sind grau)

Eine Innovation, die ich gerne sehen würde, wäre, dass Regelwerke und Welten mit ihren Rassen getrennt behandelt werden würden.

Was meine ich damit genau?
Ich nehme ein Regelwerk her. Dieses ist erprobt, ausgearbeitet, feingeschliffen und/oder variabel (Optionale Regeln usw.)
Ich nehme eine Spielwelt her. Diese ist durchdacht, detailliert und umfangreich, lässt aber genug Freiraum für die Ideen von Spielern und Spielleitern.

Was brauche ich?
Prinzipiell nur 3 Bücher:

  • Das Grundregelwerk
  • Den Quellenband
  • Die Regeladaption für die Welt
Sprich, ich suche ein Regelwerk mit dem alle Spieler einverstanden sind, eine Welt in der alle Spieler spielen möchten, und setze dies zusammen. GURPS hat hier ja schon den ersten Schritt gemacht (und ich glaube Traveller auch), also warum nicht den zweiten auch?

cul8r, Screw
 

sonic_hedgehog

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AW: Innovationen im Rollenspiel (Nicht Alle Mäuse sind grau)

GURPS hat doch an der Stelle auch den zweiten Schritt gemacht, oder? Es gibt doch einige Konversionen und den Rest kann man doch durchaus basteln.

Ansonsten wäre da noch Savage Worlds, das momentan mWn auf einem ähnlichen Stand ist wie Traveller - universell gedacht, es mangelt nur an Umsetzungen. Oder natürlich das ganz alte D6, sowie das vielen verhasste D20 System.
 

hexe

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AW: Innovationen im Rollenspiel (Nicht Alle Mäuse sind grau)

Es gibt auch Fan-Projekte wie GURPS Aventurien.
 

Athanor

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AW: Innovationen im Rollenspiel (Nicht Alle Mäuse sind grau)

Zum Thema Innovationen im Rollenspiel möchte ich gern eine Idee aus unserem Projekt beisteuern.
Mit Athanor planen wir, Spielern und Spielleitern die Möglichkeit zu geben, Veränderungen in der Welt zu bewirken. Ich habe dazu den folgenden Abschnitt aus den Ankündigungen aus unserer vorläufigen Informationsseite Athanor • Foren-Übersicht (nochmals Dank an den Kardinal und die Fürsten, dass ich diesen Link setzen darf) kopiert:



Wir bieten der Spielrunde eine Meta-Ebene. Dies bedeutet, dass wir in Spielrunden erwirkte Veränderungen der Spielwelt (natürlich nach sorgfältiger Prüfung und Auswahl) in die fortlaufenden Chroniken Athanors einbinden werden.

Dies erzwingt allerdings auch das Treffen bestimmter Vorkehrungen:

Es muss gewährleistet sein, dass die Spielerschaft nach einem Regelsystem arbeitet. Es muss gewährleistet sein, dass teilnehmende Spielleiter ihren Spielern Grenzen aufzeigen. Das heißt nicht, dass der Tutonische Kaiser nicht ermordet werden darf. Es heißt nur, dass alles Handeln bestimmte Konsequenzen hervorruft.

Absprachen der Spielleiter untereinander und der Spielleiter mit uns sind wichtig, um nicht gegensätzliches Wirken zu provozieren - sonst wären wir gezwungen, zwischen einander widersprechenden Plots auszuwählen. Zu diesem Zweck haben wir für Spielleiter einen Kommunikationsbereich eingerichtet.

Durch das nach Veröffentlichung des Spiels erscheinende Quartalsmagazin wird die Spielerschaft über alle Neuerungen und Errungenschaften in Kenntnis gesetzt.

Dadurch versprechen wir uns eine dynamischere und lebendigere Spielwelt, in der der Einzelne wirklich im großen Rahmen etwas zu bewirken in der Lage ist. Das, was im Kreise der eigenen Spielrunde gang und gäbe ist, wird nun durch dieses Konzept spielrundenübergreifend und Athanor-umfassend.

Warum machen das nicht auch andere Verlage, bzw. machen das andere Verlage?

Die Schwierigkeit, die dieses Konzept für bestehende Verlage bedeutet, ist ihre eigene Größe. Sitzen in einem Verlag viele Redakteure, arbeiten mit dem Verlag viele Autoren, so müssen alle zu jeder Zeit über Neuerungen informiert werden. Ganze Bücher müssen umgeschrieben werden...

Wir sind ein sehr kleines Team und stehen nicht vor diesen Problemen.

Es gibt von anderen Verlagen zwar durchaus immer wieder die Versuche, Spielereinsendungen zu berücksichtigen, aber aufgrund der starren Strukturen ist kein bekanntes Rollenspiel darauf ausgerichtet, sich allein aufgrund der Spielereinsendungen zu entwickeln.

Wir haben allerdings von Anfang an alles darauf ausgerichtet, den Spieler die Chroniken schreiben zu lassen.




Mich würde interessieren, ob Ihr dies nun als eine relevante Innovation im Rollenspiel erachtet oder eher als ein kleines Bonbon.
 

SoulReaper

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AW: Innovationen im Rollenspiel (Nicht Alle Mäuse sind grau)

Innovativ ist die Idee auf jeden Fall, ich weiß nur nicht, in wie weit sie auch praktikabel ist...

Man müsste zum Beispiel immer damit rechnen, dass es Gruppen gibt, die durch unmöglichtest Regelauslegen darauf aus sind, die ganze Spielwelt auf den Kopf zu stellen. Was macht man, wenn man immer wieder Einsendungen bekommt, wo Gruppen eine riesige Horde Dämonen beschwört, die ein Königreich dem Erdboden gleich machen, oder dass jedes Quartal mal wieder der oberste Herrscher gemeuchelt wird? Auf Dauer würde mich sowas eher nerven, denke ich. Vor allem müsste man immer relativ viel Hintergrundmaterial lesen, wobei ich auch einfach mal froh bin, den HG eines Systems verstanden zu haben und nun darauf aufbauen kann.
Außerdem braucht der Verlag immer Autoren, die das gesammte Material sichten und bearbeiten, was durchaus viel Geld kostet, wenn man das System gewerblich vertreiben möchte. Wie soll das Gelöd denn reinkommen? Denn wenn man sich jedes Quartal dafür ein neues Buch oder dergleichen kaufen muss, könnte das schon problematisch werden, kann ich mir vorstellen

Etwas Ähnliches kenne ich von Games Workshop und ihren Sommerkampagnen für Warhammer 40k. Dort war es so, dass man ein kleines Heftchen mit ein paar Karten, Regeloptionen und Szenarien bekommen hat und dann munter seine Schlachten ausgetragen hat. Die Ergebnisse wurden dann an GW geschickt, die daraus den großen Verlauf der Kampagne über einen oder zwei Monaten im Internet aufgelistet hat und dann mit einer großen Abschlussschlacht beendet haben. Der Ausgang dieser Schlacht hat dann auch aktiv den Hintergrund des Warhammer 40k Universums beeinflusst, wobei ich damals in meiner aktiven Zeit immer eher davon enttäuscht war.
 

hexe

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Ich habe mich etwa nach einem Jahr vom offiziellen DSA-Metaplot losgesagt. Im Grunde konnte ich es als Spielleiter nicht brauchen, dass ständig irgendjemand irgendwo wieder irgendwas verändert hat. Dabei ist mir s... sehr egal, ob das jetzt nur von der Redaktion oder von der Redaktion und der Spielerschaft kommt. Wenn ich Geschichten spinne möchte, dann lieber ohne dass mir jemand rein redet und gut.

Aber es gibt sicher andere, die das vielleicht toll finden. Allerdings wird man es nie allen Recht machen können, sodass es immer irgendwo Unzufriedenheit und Missstimmung geben wird. Außerdem denke ich, dass da eine Menge Arbeit auf einen zu kommt, wenn man alle Einsendungen sichten, sortieren und den neuen Soll-Zustanden wieder verteilen muss.
 

Athanor

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AW: Innovationen im Rollenspiel (Nicht Alle Mäuse sind grau)

Man müsste zum Beispiel immer damit rechnen, dass es Gruppen gibt, die durch unmöglichtest Regelauslegen darauf aus sind, die ganze Spielwelt auf den Kopf zu stellen. Was macht man, wenn man immer wieder Einsendungen bekommt, wo Gruppen eine riesige Horde Dämonen beschwört, die ein Königreich dem Erdboden gleich machen, oder dass jedes Quartal mal wieder der oberste Herrscher gemeuchelt wird?

Ich gebe Dir recht, dass dieses Konzept viel Feingefühl erfordert. Wir werden natürlich nicht jede Einsendung berücksichtigen können. Um uns Arbeit zu sparen, werden wir Kurz-Inhalte (möglicherweise eine Seite nach DIN A4) zunächst prüfen und auswählen, welche in frage kommen. Erst in zweiter Instanz werden wir den genauen Bericht zum Spielverlauf der jeweiligen Gruppe durcharbeiten und bei Unklarheiten gegebenenfalls den Spielleiter befragen.

Wir behalten uns jederzeit das Recht vor, gewisse Änderungen nicht zu übernehmen. Wie Du schon sagtest, gibt es gewiss einige, die einfach nur die Welt "rocken" wollen...

Vor allem müsste man immer relativ viel Hintergrundmaterial lesen, wobei ich auch einfach mal froh bin, den HG eines Systems verstanden zu haben und nun darauf aufbauen kann.

Das ist tatsächlich ein Nachteil, der kaum zu vermeiden ist. Damit aber nicht allzuviele neue Versionen von Quellbüchern nötig sein werden, soll das Quartalsmagazin zu einem erschwinglichen Preis die Spielerschaft über den aktuellen Stand der Welt informieren. Wenn ein Spielleiter spezielle Fragen zu bestimmten Regionen oder Hintergründen hat, weil er eben nicht alles gelesen hat, dann kann er sich natürlich auch direkt an uns wenden. Ich gehe außerdem davon aus, dass mit Erscheinen des Spiels im Forum des Bereichs der Spielleiter-Ecke aktuelle Neuigkeiten schnell erscheinen und diskutiert werden können.

Außerdem braucht der Verlag immer Autoren, die das gesammte Material sichten und bearbeiten, was durchaus viel Geld kostet, wenn man das System gewerblich vertreiben möchte.

Je mehr Autoren wir einstellen, desto schwieriger wird es. Wir gehen davon aus, dass die Anzahl der Spieler überschaubar bleiben wird. Falls die Einsendungen überhand nehmen, werden wir weitere Leute benötigen, die uns unterstützen. Bis dahin werden unsere drei Autoren damit noch fertigwerden, so hoffe ich.

Wie soll das Gelöd denn reinkommen? Denn wenn man sich jedes Quartal dafür ein neues Buch oder dergleichen kaufen muss, könnte das schon problematisch werden, kann ich mir vorstellen

Wir haben nicht vor, Regeln in Version 2, 3, 4 usw. aufzulegen, um dadurch unseren Geldeingang zu gewährleisten. Stattdessen werden nach und nach Regionalbücher (unter Mitwirkung der Spielrunden) zu den diversen Gebieten erscheinen. Sobald diese durch sind, hoffen wir, unsere Einnahmen durch das Quartalsmagazin und ein paar Nebenprodukte halten zu können, wenn wir bis dahin mit etwas Glück genügend Spielrunden bedienen.

Ich habe mich etwa nach einem Jahr vom offiziellen DSA-Metaplot losgesagt. Im Grunde konnte ich es als Spielleiter nicht brauchen, dass ständig irgendjemand irgendwo wieder irgendwas verändert hat. Dabei ist mir s... sehr egal, ob das jetzt nur von der Redaktion oder von der Redaktion und der Spielerschaft kommt. Wenn ich Geschichten spinne möchte, dann lieber ohne dass mir jemand rein redet und gut.

Natürlich kann man das Spiel auch losgelöst von dem Meta-Plot spielen. Ich halte es für eine regeltechnisch hervorragende Alternative zu bestehenden Spielen. Es lohnt zumindest das Reinschauen, um sich selbst davon zu überzeugen.

Außerdem denke ich, dass da eine Menge Arbeit auf einen zu kommt, wenn man alle Einsendungen sichten, sortieren und den neuen Soll-Zustanden wieder verteilen muss.

Da hast du absolut recht. Ich hoffe, dass wir als Entwickler in kleiner Gruppe verbleiben können, ohne auf zu viele neue Mitarbeiter zurückgreifen zu müssen, um die Gewinne auf einer lukrativen Ebene für jeden Mitwirkenden zu halten. So wäre auch die Möglichkeit gegeben, sich voll und ganz diesem Projekt zu widmen, ohne anderweitig als Arbeitnehmer fungieren zu müssen. Das dürfte dann auch genügend Kapazitäten für Sichtung, Auswahl und Anpassung bereitstellen.



Danke für die ersten Anregungen Euch beiden.
 
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