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Nicht gelistetes System Ich würde gern leiten, aber... Oder, die Angst vorm Versagen

darkbesenstiel

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Hallo zusammen,

mich bedrückt eine kleine Frage. Davor aber kurz ein paar Worte zu mir, damit ihr die Frage besser einschätzen könnt.
Ich bin absolut neu im Hobby Tabletop RPG. Seit ca. Anfang Februar habe ich mich in das Grundregelwerk von Pathfinder eingearbeitet.
Ziemlich zeitgleich habe ich auch begonnen Leute zusammen zu suchen, mit denen ich spielen kann. Der Plan war, dass ich leite, mir andere Leute suche, die Interesse daran haben mal ein Pen and Paper auszuprobieren und wir gemeinsam Stück für Stück alles genauer lernen. Ich habe sowohl im Freundeskreis (zeitliche Abstimmung ist uns bisher nicht gelungen) und in einer Video Gamingcommunity (Verlässlichkeit der Spieler stellt sich als problematisch dar) eine Gruppe zusammengestellt mit denen es mir noch nicht vergönnt war zu spielen.

Nun die Frage: Wie wird es in der Regel von erfahreneren(das Wort sieht schlimm aus) Spielern aufgenommen wenn jemand der noch nie gespielt hat, als SL eine Gruppe, bzw. Spieler sucht? Stellt euch vor, ich stelle hier ins Forum die Anfrage danach „SL sucht Pathfinder Spieler“ und im Text dann, dass ich online spielen möchte, totaler Anfänger bin und so weiter und so fort.
Ich würde gern leiten. Mir macht das Geschichten ausdenken, Karten zeichnen und Dungeons und Battlemaps basteln sehr viel Spaß. Nur bin ich mir unsicher wie erfahrene Spieler darauf reagieren wenn vllt. nicht alles perfekt oder so wie sie es gewohnt sind beim ersten Mal klappt. Es wäre nicht schön ständig jemand neuen suchen zu müssen, weil einer abspringt nur weil ich noch Erfahrungen sammeln muss. Ich will ja auch niemand seine Lebenszeit rauben und dann ist er/sie unzufrieden.

Sagt mir bitte eure Meinung dazu. Soll ich vllt. erstmal „nur“ spielen und nicht gleich leiten (wobei das die Suche nicht erleichtert)? Oder war mein Ansatz mit anderen Neulingen zu spielen der Richtige? Oder werden in der Regel neue Spieler und Leiter mit Verständnis aufgenommen und ich mach mir eigentlich viel zu viel Gedanken?


Grüße Markus
 

SoulReaper

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Hallo Markus,

zu allererst finde ich es klasse, dass du als Neuling sofort Lust aufs Leiten hast. Das hört man leider sehr selten!

Dein Problem mit den Mitspielern kennen wohl viele, egal wieviel Erfahrung sie haben. Ich an deiner Stelle würde mir auch keine allzu großen Sorgen machen. Meiner Meinung nach gibt es im Rollenspiel sowieso keinen richtigen und keinen falschen Weg zu leiten. Wichtig ist nur, dass du und deine Mitspieler Spaß haben, dann läuft alles super. Wenn du selber Rollenspiel nach dieser Devise angehst und die Mitspieler suchst, die das genauso sehen, hast du eigentlich schon gewonnen.

Mach dir auch keine Gedanken, mit erfahrenen (oder meist sind es ja nur regelfestere) Spielern zu spielen. Wenn sie sich auf das Spiel einlassen, hast du sogar den Vorteil, immer jemanden da zu haben, der dir mal mit einer Regel aushelfen kann, wenn sie dir grad nicht einfällt. Sowas kann echt praktisch sein. Ich selber spiele D&D3.5/Pathfinder seit über zehn Jahren und vergesse trotzdem immer wieder mal die eine oder andere Regel.
Schön an so einer Runde ist auch, dass man sich mit dem Leiten abwechseln kann. So hast du die Möglichkeit zu sehen, wie das andere machen und kannst dir vielleicht auch was abschauen.

Wichtig ist daher nur, dass ihr untereinander harmoniert. Dann ist es vollkommen egal, wieviel Erfahrung die Einzelnen. Versuch es daher einfach mal und lass dich nicht entmutigen, wenn es nicht sofort so läuft, wie du es gerne hättest. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. ;)
 

Screw

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Ich kann AoulReaper hier nichts hinzufügen, er hat alles wesentliche bereits gesagt.

Kleiner Tipp allerdings: Du bist der SL (ausgesprochen "eSeL"), also wenn du eine Regel absichtlich außer Acht lassen oder abändern möchtest, weil die Situation damit passender für die Geschichte wird, lass dich von den Spielern nicht belehren. Sag einfach "ich weiß" und mach einfach weiter. Nach der Session kannst du dich immer noch erklären, wenn du willst.
Aus meiner Erfahrung ist es immer mühsam, längere Regeldiskussionen (und ich spreche da von 5 Minuten aufwärts) mitten im Abenteuer zu haben. Lieber alles vor- oder nachher klären.

Das ist dann auch schon der nächste Punkt: optionale Regeln oder Hausregeln immer vor Spielbeginn klären bzw. deren Übernahme nach der Session in der die Frage aufkam. Im Spiel einfach im Notfall zugunsten der Story (das kann gut oder schlecht für die Spieler-Charaktere sein) entscheiden und nach der Session gemeinsam festlegen, wie es zukünftig gehandhabt wird.

Das wichtigste beim Tabletop ist das Miteinander, der Rest ist Spaß.

Viel Erfolg, hau rein, schlag zu, Screw
 

hexe

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Ich hatte einmal eine Runde mit einem Mädel, die mit dem Hobby und dem Spielleiten angefangen hat. Sie machte es 'toller' als viele anderen SLs, die ich so erlebt habe. Toller im Sinne, man wusste immer welcher Charakter gerade wo ist und die 'Charakter A geht dahin macht das und Charakter B geht hier hin macht jenes, welche Zeit vergeht wie wo' Problematik meist sehr nachvollziehbar gelöst hat.

Meine Erfahrung mit absoluten Neulingen SL und Rollenspiel ist also sehr gut. Ich habe ähnlich angefangen...

Außerdem freuen sich die meisten Spieler, wenn sie überhaupt eine Gruppe finden, in der sie spielen können und nicht spielleiten 'müssen'.

Und natürlich Regel 1. Keine Panik! Es ist immer noch ein Spiel und soll Spaß machen, es kommt keiner vorbei und sagt: 'ihr macht das aber völlig falsch!'.
 

Rhizom

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Ich hab auch gerade eine Gruppe, in der die Spielleiterin das das erste Mal macht. Und die macht sehr viel Spaß. Die Spielleiterin hat viel Fantasie und denkt sich spannende Geschichten aus, über Regelfragen drüber steht, auch wenn sie keine Antwort weiß. Und was sie im Gegensatz zu den meisten erfahreneren Spielleiter auszeichnet, die ich kenne: sie ist viel besser vorbereitet: Hat lauter Karten, selbst von Orten, die nicht so wichtig für den Abenteuerverlauf sind, hat Portraitbilder von NPCs, Bilder von Räumen, viele sehr stimmige Rätsel... Da könnten sich die erfahrenen manchmal eine Scheibe abschneiden :)
 

hexe

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Wer sich DarkBesenstiel nennt, hat eigentlich eh nichts zu befürchten...
 

SchemaF

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Ich finde, dass man generell von der Betrachtungsweise SL auf der einen Seite und Spieler - vor allem Spieler - weg kommen sollte.

Ich als SL habe doch viel mehr Spielanteile, als jeder andere Spieler. Jede andere Figur wird doch von mir dargestellt, das Wetter: Ich, die Umwelt: Ich.

Im Prinzip sollten sich die Spieler doch auch auf ihren Charakter vorbereiten, Gebete raus suchen, die sie in der Not sprechen können, ihr Schwert zeichnen (lassen), Konflikte unter einander initiieren, usw.

Der SL kennt zwar den Hauptplot: Böser Ring zurück ins Feuer in dem er geschmiedet wurde.
Die Spieler sind aber für die Momente im Spiel zuständig. Ein "Zwerge werden nicht geworfen!" kann nicht vom SL vorbereitet werden.

Es muss zu einer Synergie kommen, von der beide Seiten profitieren. Wenn da nur Spieker sitzen dir unterhalten werden wollen, ohne selbst unterhalten zu wollen, wird s schnell öde.
 

Feuertraum

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Ich erlaube mir einmal Threadnekromantie und schubse diesen nach oben, weil mich gerade etwas nervt, was das genaue Gegenteil vom Ansatz von darkbesenstiel ist.
Wir haben jetzt eine Gruppe neu gegründet, die einmal im Monat für 4 Stunden spielt.
Diese Gruppe besteht aus fünf Personen, von denen drei erfahrene Spielleiter sind, einer vollkommen neu, auch bereit, das eine oder andere Abenteuer zu leiten, allerdings will er erst ein paar Queste spielen, bevor er sich an das (recht einfache) System (Das E.R.S.T.E) rantraut und jemanden, der sich generell weigert zu leiten.
Aber nicht, weil er sich das nicht zutraut.
Sondern schlichtweg deshalb, weil es ihm einfach viel zu viel Aufwand ist, sich in das Regelwerk einzuarbeiten. Es ist ihm einfach "zuviel Text zum Lesen" (60 Seiten). Nur spielen, sonst nichts!
Und das frustriert mich irgendwo. Während wir anderen uns mit Regelwerken von 250+ Seiten beschäftigen und sogar der Neuling bereit ist, sich später am Leiten zu versuchen, stellt sich der letzte Spieler hin und weigert sich. Dabei hat er wer weiß wie viele Monate - wenn nicht sogar Jahre - Zeit, sich bequem in das Teil einzuarbeiten. Bis die drei erfahrenen eSeL ihre Abenteuer durchgezogen haben, wird sehr viel Wasser den Mittellandkanal entlanggeflossen sein. Jeden Tag eine halbe Seite sollte für jemanden zu schaffen sein.
Aber nein ...
Lass mal die anderen die "Dummen" sein
Irgendwie erinnert mich das an das Wort "Team" - Toll, ein anderer machts :-(

Leicht frustrierte Grüße
Feuertraum
 

Ancoron

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Das mit dem "lesen" ist eine ziemlich schwache Ausrede.... Die kommt gleich nach "ich will nicht leben, weil mir das atmen zu anstrengend ist"....

Ich zum Beispiel habe nie den eSeL gemacht, weil es einfach nicht mein Ding ist. Erzählen kann ich nur in geschriebenener Form und mein Kurzzeitgedächtnis ist miserabel.

Aber wenn dem Spieler schon 60 Seiten zuviel sind, wie hat er dann eigentlich die Schule hinter sich gebracht?
Denn so ein typisches Schulbuch hat definitiv mehr Seiten.....
Und im RPG ist es meiner Meinung nach auch sehr schwierig, einen Charakter zu erstellen, wenn man nicht lesen will....
 

Kuma

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Darf ich fragen ob das "Jeder sollte mal leiten" bei der Spielersuche besprochen wurde?
 

Kuma

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Ok Danke. Dann kann ich es auch gar nicht verstehen. Sorry aber von so jemanden würde ich das 1-2 mal sagen und warten ob sich was tut ansonsten mal ein ernsters Gespräch führen.
Das kann echt nicht sein das sich einer immer wieder weigert.
 

Jenandra

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Ich fände es auch mit der Vereinbarung völlig okay, wenn einer sagt, "ich trau es mir doch nicht zu". Aber "ich habe keine Lust, Regeln zu lesen" empfinde ich auch ohne diese Vereinbarung (und auch als Spieler) als respektlos denen gegenüber, die dann immer mit Informationen aufwarten, wenn sie benötigt werden.
 

Feuertraum

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Danke ersteinmal für die Antworten :)
Ich sehe es wie Jenandra: Bei einem "Ich traue mir das nicht zu" habe ich noch Verständnis, wobei sich auch die anderen hingestellt und den Sprung ins kalte Wasser gewagt haben, auch wenn die ersten Versuche - gelinde gesagt - unbescheidener Natur gewesen sind.
Aber irgendwann wurde man durchs Üben sicherer, hat seine Tricks und Kniffe gelernt und wurde somit zu einem sicheren SL.
Nur wie gesagt: "Och nöö, das Lesen/Ausarbeiten der 60 Seiten ist mir einfach zu anstrengend" ärgert mich.
 

Elpetteh

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Meiner Meinung nach sollte ja niemand zum leiten gezwungen werden, aber abgemacht ist abgemacht.
Wenn sich so jemand nicht an die grundlegenden Vereinbarungen hält, mag man sich garnicht ausmalen wo er sich sonst noch alles biegt.

Also raus mit ihm.
 

Ancoron

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YouTube, "Die Dinos"
Von Jim Henson, Erfinder der Muppet Show

In einer Wissenschaftssendung im Fernsehen werden Experimente gemacht. Der Wissenschaftler und der kleine Timmi erklären die Welt. Und bei jedem Experiment beißt Klein Timmi ins Gras, worauf hin der Wissenschaftler ein "Wir brauchen einen neuen Timmi" von sich gibt.....

:hoffnarr
 
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