• RPG-Foren.com

    DIE Plattform für Fantasy & Sci-Fi Rollenspiele

    Ihr findet bei uns jede Menge Infos, Hintergründe zu diesen Themen! Dazu Forenrollenspiele, Tavernenspiele, eigene Regelwerke, Smalltalk und vieles mehr zu bekannten und weniger bekannten RPG-Systemen.

Ich spiele Rollenspiel, weil...

Integra

Gelehrt
Beiträge
2.781
Punkte
68
Alter
47
...ich sonst keine Drachen töten kann.

So hieß eine Doktorarbeit, die ich vor 16 Jahren gelesen hatte, bevor ich angefangen habe, Rollenspiel zu spielen (was in meinem Falle hiess, mir die MERS-Box zu kaufen :D).

Die Frage stellt sich mir aber in regelmäßigen Abständen immer mal wieder - immerhin sind P&P und LARP ein recht beständiger Teil meines Lebens geworden. Mittlerweile habe ich festgestellt, dass sich meine Antworten von Lebensabschnitt zu Lebensabschnitt unterscheiden.

Was zunächst die pure Spielfreude war - entdecken, Abenteuer überleben, Schätze finden - hat sich allmählich gewandelt: Ich habe festgestellt, dass mir der Thrill, die Anspannung vor einem Kampf/in einem Kampf unglaublich wichtig ist (ist beim LARP seltsamerweise genauso).
Sind das rezente Raubtiergene, die da angesprochen werden :werwolf:?

Allmählich kristallisierte sich noch ein weiterer Aspekt heraus: Polarisierende NSCs.
Klingt komisch, ist aber so. Es gibt NSC, die sind die typischen Quest- und Stichwortgeber: Man sieht sie, zieht ihnen die relevanten Daten aus der Nase und vergisst sie gleich wieder. Manche Runden bestehen zum überwiegenden Teil aus solchen uninteressanten Gestalten. Der Spielleiter könnte genausogut ein Schild aufstellen, auf dem die spielwichtigen Fakten stehen.

Andere NSC begleiten die Gruppe oder tauchen immer mal wieder auf - als Gegner oder Freund - bieten Reibungsfläche und mitunter auch emotionale Herausforderungen. Das ist mindestens so aufregend wie ein guter Kampf. Aufgefallen ist mir das erst, nachdem ich in der ein oder anderen Runde gespielt habe, in denen kein NSC auftauchte, der mehr war als ein zweidimensionaler Pappkamerad. - Es geht halt nichts über den sprichwörtlichen Oberschurken:integra.

Zusammenfassend heisst das also für mich: Ich spiele Rollenspiel, weil mein Leben keine griechische Tragödie ist und ich sonst nicht mit Thermaldetonatoren werfen darf...

Wie sieht das bei euch aus (wenn ihr mal ganz tief in euch geht ;))? Warum spielt ihr (noch)?
 
AW: Ich spiele Rollenspiel, weil...

Gute Frage.

Im Rollenspiel hat man die absolute Freiheit. Man kann sein wer man will, ausprobieren, ohne Konsequenzen. Vor wenigen Monaten noch hätte ich mir nie zugetraut, dass ich eine Frau seriös spielen kann. Im Moment spiele ich in DSA eine Rahjageweihte (quasi eine Priesterin der körperlichen Freuden) und ich glaube, ich schaffe es, ohne das Niveau aus den Augen zu verlieren (was nicht unbedingt auf meine Mitspieler zutrifft, aber das ist eine andere Geschichte.

Natürlich verliere ich das "echte" (sprich: langweilige (nur ein Scherz)) Leben nicht aus den Augen, aber:

Ich spiele Rollenspiel, weil ich in meiner Phantasie frei bin. Und ich im Rollenspiel meine Phantasie leben kann.
 
AW: Ich spiele Rollenspiel, weil...

Ich spiele Rollenspiel aus vielen Gründen.

  • Ich habe so viele Ideen für Figuren und Geschichten, aber gleichzeitig habe ich nicht wirklich genug Talent zum Schreiben, zumindest nicht mehr als ein bis zwei Seiten pro Tag (grobe Handschrift), und auch (derzeit) nicht die Zeit dafür.
  • Ich denke mich gerne in andere Menschen (o. ä.) hinein und stelle mir gerne vor, wie diese in verschiedenen Situationen reagieren würden. Wenn ich mich in einem Charakter befinde, ist es fast so, als werde ich zu diesem. Hätte ich diesbezüglich eine Ausbildung genossen, würde ich mich vielleicht sogar auf eine Bühne oder vor die Kamera trauen.
  • Rollenspielen dient mir zum Teil als Ventil. Dort kann ich Dinge tun, deren Konsequenzen in der Realität für mich nicht tragbar wären. Außerdem hilft mir genau das, auch meine Grenzen zu finden ohne die Probe aufs Exempel machen zu müssen.
  • Ich sehe Rollenspiel mittlerweile als quasi-psychologische Studie. Es ist immer wieder interessant und manchmal sogar aufschlussreich, die Reaktionen und Aktionen anderer Charaktere und Spieler zu beobachten, Wie welcher Spieler welche Charaktere und vor allem welche Art von Charakteren spielt.
  • Ich liebe es, als SL den Spielern Dinge vorzulegen, die sie sowohl verzweifeln lassen als auch begeistern (am Besten beides zugleich) und dann zu beobachten, wie sie ihre Charaktere damit arbeiten lassen.
  • Ich unterhalte andere gerne mit meiner intuitiven Phantasie. Wenn ich SL bin, bereite ich selten etwas vor, und wenn dann nur wenig. Oft entwickelt sich die Geschichte während des Spielens in meinem Kopf und die Spieler liefern mir nicht selten perfekte Vorlagen dafür. Seit ich mit Shadowrun begonnen habe (etwa 1998), entwickelt sich die große Geschichte beinahe selbstständig. Mir fliegen die Puzzleteile nur so zu, die wenigsten habe ich alleine aus mir erschaffen.
  • Vor allem anderen liebe ich es allerdings, andere SL die Kinnlade gen Boden zu ziehen, wenn meine Charaktere total unerwartete Dinge tun oder ein großes Rätsel scheinbar intuitiv lösen. Das liegt zum Teil daran, dass wir einander alle doch schon recht gut kennen und die rollenspieltechnische Denkweise manchmal nachvollziehen oder sogar vorhersehen können.
So, das sind sieben Gründe ... das passt, da dies die Zahl ist, um die sich in meiner eigenen Rollenspiel-Welt (welche gerade im Entstehen ist) alles dreht. Wenn die fertig und testgespielt ist, stelle ich sie natürlich hier vor.

cul8r, Screw
 
AW: Ich spiele Rollenspiel, weil...

[...]
  • Vor allem anderen liebe ich es allerdings, andere SL die Kinnlade gen Boden zu ziehen, wenn meine Charaktere total unerwartete Dinge tun oder ein großes Rätsel scheinbar intuitiv lösen. Das liegt zum Teil daran, dass wir einander alle doch schon recht gut kennen und die rollenspieltechnische Denkweise manchmal nachvollziehen oder sogar vorhersehen können.
[...]

Das ist in der Tat ein lustiger Aspekt, den ich auch bei meinem Mann kenne. Ich hätte vorher sagen können, dass sein zyklopäische Söldner die Orks bei der Straßensperre herzlich begrüßt und ihnen erzählt wie cool er sie findet, während twilight von dieser Aktion völlig überrascht war (die Orks übrigens auch).



Ich mach mir sonst weniger quasi-psychologische Studien zum Rollenspiel, sondern genieße es einfach meine Tagträume mit anderen teilen zu können und die Seele baumeln zu lassen. Mir ist das Erleben des Charakters bzw. der Spielwelt wichtig nicht das Abenteuer oder der Plot. Ich möchte Eintauchen, darin verschwinden und für ein paar Stunden jemand anderes sein. Beim Spielleitern bin ich einfach nur sehr viele andere... meine NPCs entwickeln hin und wieder mehr Eigenleben als gedacht und kommen plötzlich auf Ideen, die ich vorher nicht hatte, wenn sie um Rat gefragt werden.
:hoffnarr

Falls mich jemand fragt, ob ich denn keine Angst vor Realitätsverlust habe, behaupte ich immer, dass ich für den Realitätsverlust natürlich MMORPGs spiele.*

*Sicher, wenn mich jemand fragt, ob ich durch MMORPGs nicht unter Realitätsverlust leide, dann sagte ich, dass ich dazu Pen&Paper Rollenspiele spiele.
 
AW: Ich spiele Rollenspiel, weil...

Ich spiele Rollenspiel, weil...


  • ... PC-RPGs für immer und ewig in der Aktionsfreiheit eingeschränkt werden, auch wenn sie sich mausern.
  • ... ich ein Tagträumer bin, wobei ich parallel das Gesetz der großen Zahlen beweisen und als Runner durch die Gegend driften kann. (ersteres schlechter als zweiteres)
  • ... ich ein (ehemaliger) Magic: The Gathering-Spieler und seit knapp 18 Jahren Hobbyzocker allerlei Computerspiele bin und deswegen gerne Spielsysteme ausreize (a.k.a. "Powergaming").
  • ... ich gerne mal erschließen würde, warum ich im Endeffekt, so böse ich meinen Charakter anlege, egal in welchem System, fast nie, aber vor allem nie durchgängig böse bin, trotz Konsequenzbefreiung.
  • ... ich mit Pen&Paper endlich mal wieder Motivation habe, etwas bestimmtes zu zeichnen, weil ich sonst keinen Kopf dafür habe. Auch das bisserl Zeichentalent will hin und wieder entstaubt werden. :)
  • ... es tatsächlich einiges über Leute verrät, und wenn es nur darum geht, wie gut sie sich in jemand anderen (fiktiven) hineinversetzen können.
Reaitätsverlust konvergiert gegen 0. Da ist Statistik schlimmer als Pen&Paper. :p

EDIT: @ Thrill vor einem P&P Kampf:
Ich bin da mehr der Kampfsporttyp - ich lass' mir lieber wirklich eine aufs Maul geben. :D Das ist das Adrenalin, das haut rein.

Greetz,
Spider
 
AW: Ich spiele Rollenspiel, weil...

Ein Grund, zusammengefasst in einer Textzeile von John Lennon: "I'm a dreamer, but i'm not the only one!"

(sorry, Englisch is nich meine Stärke, falls da irgendwo n' Fehler is)
Aber es fast alle (naja fast) hier aufgezählten Gründe auf.
 
AW: Ich spiele Rollenspiel, weil...

Für mein Rollenspiel gibt es zwei elementare Gründe:

Zum Einen ist das Rollenspiel ein Trainingslager fürs echte Leben. Es ist eine Plattform, auf der mir als Spieler keine Konsequenzen drohen, wenn mein Charakter mordend durch die Landen zieht - aber der Charakter könnte dadurch eine Menge Probleme auf den Hals bekommen...
Das ist natürlich ein ziemlich krasses Beispiel; es geht eher um verschiedene Situationen, die man im Rollenspiel einfach durchspielt und ausprobiert, während man im echten Leben in einer vergleichbaren Situation unter Umständen keine zweite Chance erhält.
Was Screw mit dem Hineindenken in andere schrieb, passt hier auch sehr gut: viele Versuchen etwas immer nur aus ihrer Sicht zu betrachten und verstehen nicht, wie andere ein Problem oder sogar eine einfache Unterhaltung auffassen. Im Rollenspiel lernt man, sich in seinen Gegenüber hineinzuversetzen und zu verstehen, warum er gerade irgendetwas völlig falsch versteht.

Zum Anderen ist es ein wunderbares Instrument, sich immer mal wieder mit Freunden zu treffen. Wie einige wissen bin ich mit Soulreaper, Seppo und Illister auf der gleichen Schule unterwegs gewesen und obwohl seit Soulreapers und meinem Abitur bereits 5 Jahre vergangen sind hängen wir immer noch zusammen und unternehmen etwas - sicher auch, weil wir uns fast wöchentlich zum RP treffen. Viele andere Schulfreundesgruppen habe ich bereits auseinanderdriften sehen, nachdem ein Teil oder sogar alle ihre Schule beendet haben...
Das Gleiche trifft noch viel deutlicher auf eine andere Gruppe von Freunden zu: vor etwa einem Jahr hatte ich beschlossen, eine etwas angestaubte Bekanntschaft aus der Schulzeit nochmal wieder aufzufrischen und seitdem mache ich LARP... ;)

Ich spiele Rollenspiel, weil es meinem echten Leben damit einfach besser geht.

Brummbaer Ende
 
AW: Ich spiele Rollenspiel, weil...

... es entspannend ist in einer logisch und analytisch geprägten Welt auch mal die andere Gehirnhälfte zu benutzen.

... ich das Kind im Manne behalten (und bei Laune halten) will.

Ein Grund ist über die Jahre immer gleich geblieben:

... es Spaß macht!

Gruß

Luzifer :integra
 
AW: Ich spiele Rollenspiel, weil...

... weil es mir wirklich Spass macht mit lustigen Menschen gemeinsan eine Geschichte zu erzählen. Weil ich gerne selber spiele und auch Spiele gerne leite.
 
Zurück
Oben Unten