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Brettspiel Golden Horn von Leo Colovini - Piatnik Verlag -

Voltan

Heldenhaft
Beiträge
1.504
Punkte
58
Alter
52
Titel: Golden Horn
Autor: Leo Colovini
Spieleranzahl: 2-4
Altersempfehlung:
ab 8 Jahren
Spieldauer: ca. 45 Minuten
Verlag: Piatnik Verlag
Erscheinungsdatum: Mai 2013
ASIN: B00CPX2M3I
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Worum geht´s:
In Golden Horn übernimmt jeder Spieler die Rolle eines reichen Kaufmanns aus Venedig.
Hierzu verfügen alle Spieler über eine kleine Handelsflotte von jeweils drei Schiffen. Natürlich gilt es, möglichst viele und lukrative Waren von Venedig nach Konstantinopel und zurück zu verschiffen.
Wer am Ende die meisten Waren und auch Sätze an unterschiedliche Waren vorweisen kann, hat das Spiel gewonnen.

Erläuterungen und Kritik:
Inhalt:
Golden Horn kommt mit einigen sehr gut gemachten Papp-Bausätzen daher. So müssen vor dem ersten Spiel erst einmal alle Schiffe und Warenhäuse aus den vorgestanzten Pappbögen gelöst und zusammengebaut werden. Dies stellt sich als nicht besonders kompliziert heraus und wird durch eine einwandfreie Beschreibung im Regelheft auch wunderbar unterstützt. Da es sich um immerhin 12 Schiffe und 4 Warenhäuser handelt, dauert diese Bastelarbeit allerdings schon etwas länger. Jedoch kann man nach dem Zusammenbau alle Teile wunderbar in der großen Spielbox verstauen, so dass diese Hürde wirklich nur vor dem ersten Spiel zu Tage tritt.
Weiterhin findet man 90 kleine farbige Holzwürfel, die die Waren darstellen, 7 Spielplantableus für das eigentliche „Spielbrett“, 54 kleine Spielkarten, eine Startspielerfigur, 1 Stoffbeutel und das Regelheft.
Dieses ist sehr verständlich geschrieben und farbig illustriert.
Alle Elemente sind in sehr guter Qualität und bestehen aus dicker und robuster Pappe.

Spielablauf:
Die Spielregeln sind eigentlich recht einfach. Jedes Schiff verfügt über unterschiedliche Segelfarben. So gibt es ein Schiff, dessen Segel nur aus einer Farbe bestehen, ein Schiff mit zwei und ein drittes mit drei Segelfarben.
Kommt das Schiff bei seinem Zug auf ein Feld einer Farbe, die auf dem Segel abgebildet ist, kann das Schiff ein weiteres Feld weiter gezogen werden. Ansonsten endet der Zug auf dem Feld. Insofern können Schiffe mit drei Segelfarben idR schneller segeln, als die Schiffe mit weniger Farben. Jedoch kann ein Schiff immer nur Waren einer Farbe transportieren, die NICHT auf den Segeln abgebildet ist. Insofern sind Segler mit vielen Farben zwar schneller, können jedoch nicht alle Waren transportieren.
Auf einem Feld kann immer nur ein Schiff stehen. Endet der Zug somit auf einem Feld, auf dem schon ein Schiff steht, wird dieses übersprungen und der Zug endet erst wieder auf dem nächsten freien Feld. Es kann somit vorkommen, dass man gleich mehrere Felder auf diese Weise überspringen kann.
Auf einem Schiff kann immer nur Ware einer Farbe transportiert werden. Die Anzahl der Waren spielt hierbei keine Rolle. Sobald ein Hafen erreicht wurde, werden die Waren in das Warenhaus des entsprechenden Spielers sortiert. Auf diese Weise bilden sich im Laufe des Spiels im Warenhaus Reihen unterschiedlicher Warenfarben.
Die Spielkarten helfen den Spielern auf zwei Arten weiter. Zum einen kann eine Karte ausgespielt werden, um ein Schiff noch weiter ziehen zu dürfen. Zum anderen kann aber die Karte auch Piraten aktivieren. Hierzu benötigt der Spieler zwei Karten die jeweils mit einer Farbe des gegnerischen Schiffes übereinstimmen. In das der Fall, kann man nun eine Ware aus dem betroffenen Schiff entnehmen und sofort in das eigene Warenhaus ablegen.
Sobald keine Waren mehr in einem der beiden Ausgangshäfen vorhanden sind, endet das Spiel. Das Ende kann aber auch schon vorher kommen. Wenn nämlich ein Spieler alle sechs Warenarten in seinem Warenhaus vorliegen hat, kann er jederzeit das Spielende verkünden. Die Runde wird dann nur noch zu Ende gespielt und danach folgt sofort die Wertung.
Jede Ware im Warenhaus zählt 1 Siegpunkt. Außerdem gibt es noch Punkte für ganze Sätze an verschiedenfarbigen Waren. Besitzt man z.B. einen Satz mit vier unterschiedlichen Farben, bringt das einen weiteren Siegpunkt. Ein Satz mit sechs unterschiedlichen Farben, bringt sogar vier zusätzliche Siegpunkte ein.

Fazit:
Golden Horn ist ein sehr schön gestaltetes Spiel, welches mit seiner recht kurzen Spielzeit und einer runden Spielmechanik durchaus zu Gefallen weiß.
Zwar passt die Thematik nicht immer ganz zum Hintergrund (warum hüpft ein Schiff weiter, wenn ein anderes schon auf dem Feld steht?), aber das sollte man hier nicht ganz so eng sehen.
Golden Horn ist kurzweilig, spaßig, hat einen sehr schönen „Ärgerfaktor“ und kann sogar, trotzt einfacher Regeln, durchaus für taktische Raffinesse sorgen.
So muss gut überlegt sein, mit welchen Schiffen und ggf. Karten die längsten Züge umzusetzen sind. Auch die Wahl der Waren ist nicht unerheblich und sollte stets gut überlegt sein.
Natürlich besitzt Golden Horn nicht die Tiefe eines Vielspieler-Spieles. Aber trotzdem hat es alle Testspieler für mehrere Stunden sehr gut unterhalten und wurde gerne auch weitere Male auf den Tisch gepackt. Richtig Spaß macht es allerdings in voller Besetzung, da man sich erst dann richtig ins Gehege kommt und man noch mehr taktische Möglichkeiten hat.


Vielen Dank an den Piatnik-Verlag, der die Rezension dieses Werks ermöglichte.
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[33/50] - Spielspaß
[12/20] - Spielthema/-regeln
[16/20] - Ausstattung
[9/10] - Peis/Leistungs-Verhältnis
70% - gesamt

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