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Gleiches Abenteuer unterschiedliche Lösung?

Alasdair

Auf Abenteuer
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Mich würd es einfach mal interessieren, es gibt ja zu jedem System auch ne Handvoll fertiger Abenteuer, und in der Theorie gibt es immer zig verschiedene Lösungen, wie die Gruppe das beendet.
Bzw. die SL improvisiert und wandelt ab und mischt...
Aber einzelne Kern/Schlüsselelemente bleiben, und deswegen mal meine Frage / Bitte nach kurzen Schilderungen...

- v.a. an die SL's: Habt ihr die gleichen Abenteuer öfter geleitet bei verschiedenen Gruppen/Oneshots? Wie gravierend waren die Unterschiede?

- Oder an die Spieler: Müsste jetzt schon ein großer Zufall sein, aber habt ihr euch mal gedacht, "Das Abenteuer kenn ich doch" aber von ner anderen SL?
 

Baszo Baz

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Nun ja, von allen Systemen kann man nicht unbedingt sprechen. Blades in the Dark - und auch andere Forged in the Dark Spiele - sind Indigames ohne großartiges Beiwerk. Als Hardware gibt es meistens nur das Regelwerk, alle "Erweiterungen" existieren Digital und größtenteils kostenlos.

Zum Thema Abenteuer: wir bleiben mal bei Blades in the Dark. Dort gibt es keine vorgefertigten Pfade. Man hat eine Startsituation, also, den groben Rahmen für unsere Sandbox, innerhalb der die Schurken ihre Scores durchführen. Blades in the Dark ist sehr improvisationslastig. So ein Score hat eine Hand voll Parameter: Ziel, Ort, Herangehensweise und ein bis zwei Details. Meistens reicht eine DIN A5 Seite für "vorgefertigte" Scores, die somit eine Anregung/Idee und kein Pfad sind.

Wie die Gruppe sich innerhalb der Startsituation verhält und welche Art von Scores sie angeht (bzw. auch angeboten bekommt), hängt auch erheblich davon ab, welche Art von Gang sie spielen. Sind sie Assassins, Schmuggler, oder Kultisten?

Ich habe nun bereits mehrere Schnupperrunden geleitet (5-6, ganz sicher bin ich mir gerade nicht), denen die selbe Startsituation zu Grunde lag: Krieg in Crows Foot, wie beschrieben in meinem one shot Angebot ( https://www.rpg-foren.com/threads/one-shots-fuer-blades-in-the-dark.34550/ ).

Natürlicherweise verliefen diese Runden sehr unterschiedlich, selbst, wenn es sich beispielsweise um zwei Shadow Crews handelte, da außer des groben Rahmens nichts vorgegeben ist. Während der Crewerstellung (während der Session 0) entscheiden die Spieler unter anderem, welche Fraktionen innerhalb der Startsituationen ihnen mehr oder weniger gewogen sind, was schon das Ganze stark prägt. Eine Crew von Shadows könnte auf Seiten der Lampblacks stehen, eine andere verbündet sich mit den Red Sashes.
 

Squire Werwolf

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- Oder an die Spieler: Müsste jetzt schon ein großer Zufall sein, aber habt ihr euch mal gedacht, "Das Abenteuer kenn ich doch" aber von ner anderen SL?
.... oder aus einem anderen Kontext/Setting/Film&Serie/Buch.
Das hatte ich bei ein paar Shadowrun 2-Abenteuern und vereinzelt bei Paranoia, Dea'Nura, DSA, Ratten!, Star Wars und D&D. Aber auch immer mit jeweils anderen Gruppen.
War für mich nie ein Problem, da ich Metawissen extrem gut ignorieren kann und die von mir gespielten Charaktere das Abenteuer ja noch nicht kennen.

Wie die Gruppe sich innerhalb der Startsituation verhält und welche Art von Scores sie angeht (bzw. auch angeboten bekommt), hängt auch erheblich davon ab, welche Art von Gang sie spielen. Sind sie Assassins, Schmuggler, oder Kultisten?
.... oder (um es auf andere Settings & Systeme auszuweiten) Helden, "Computerspiel"-Charaktere, Beauftragte, "normale" "Tavernengänger",....
Genau. Und dann gibt es ja auch noch den Faktor 'andere Leute am Tisch'. Von daher wurden die Abenteuer, bei denen ich eine Widerholung hatte, auch eher bis immer sehr unterschiedlich durchgespielt und häufig anders gelöst. Die einzige Ausnahme zu Letzterem war die Parania-Gruppe mit sechs Leuten am Tisch, die es doch tatsächlich geschafft hatten, alle ihre Klone bis zur Mitte des Abenteuers getötet zu bekommen.


- v.a. an die SL's: Habt ihr die gleichen Abenteuer öfter geleitet bei verschiedenen Gruppen/Oneshots? Wie gravierend waren die Unterschiede?
Ich habe für meine Einmal-Runden einen kleinen Stapel von Szenarien und je eine größere Kampagne für D&D, Shadowrun, Tails of Equestria und Star Wars sowie je eine (bedingt spielbare) unfertige Ideensammlung für ein Space-Setting, ein World of Darkness-Setting, ein 'Geschichten aus dem Leben'-Setting und ein Steinzeit-Setting. Die meisten der Einmal-Szenarien und der Kampagnen (bis zu den Punkten, an denen sich die Gruppe aufgelöst hatte) habe ich schon mehrfach geleitet.
Da es meistens andere Leute sind, mit denen ich das jeweilige Material spiele, brauche ich kaum bis nie irgendwas an Abenteuern zu ändern. Natürlich passe ich das generelle Szenario an die Gruppe und deren Charaktere an.
Was die Unterschiede betrifft, waren diese so unterschiedlich, wie die Gruppen am Tisch und die Charaktere in der jeweiligen Welt. Häufig gab es mal Parallelen/Ähnlichkeiten, wie Charaktere auf etwas reagiert hatten und was daraus wurde (Die wenigsten Charaktere würden auf einen Catweazle-artigen NPC extrem unterschiedlich reagieren).
In den extrem seltenen Fällen bei denen ich in einer Gruppe jemanden sitzten hatte, welches das Abenteuer schon kannte, waren die Erlebnisse trotzdem (weil anderer Charakter) sehr anders.


Zusammengefasst kann ich auf beide Fragen antworten:
Es gab eigentlich immer Unterschiede, wie ein gleiches Abenteuer bei einer anderen Tischzusammensetzung verlief. Die Unterschiede waren zwischen merklich bis dominierend und nie überwältigend. Aber nie so gering, daß ich mich oder andere damit langweilte.
Ich hatte ein paar der Momente, in denen ich aufgrund von Erfahrung am RPG-Tisch und durch raten/kombinieren meines Charakters das Vorhaben der SL/den Abschluß des Abenteuers in den Frühstadien des Abenteueres erkannt hatte. In diesen Fällen blieb die SL interessanterweise beim vorgefassten Verlauf.
 

hexe

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Habt ihr die gleichen Abenteuer öfter geleitet bei verschiedenen Gruppen/Oneshots? Wie gravierend waren die Unterschiede?
Ich habe ein Abenteuer speziell für Conventions entwickelt, das ich nun schon mehrfach geleitet habe. Die Unterschiede waren nicht sonderlich groß, was aber auch daran geschuldet ist, dass dieses AB eher kurz gehalten ist, damit man es auch in ein paar Stunden auf einer Convention durchspielen kann. Für 'große Sandbox schauen wir mal wohin es geht' hat man auf Cons nicht so die Zeit.

Es gibt zwei Hauptbögen, die dann doch meist ähnlich gelöst werden. Was ich dabei nicht erwartet hätte, dass tatsächlich recht viele einen Tisch durch den Wald schleppen, statt einfach dort stehen zu lassen. Dieser Sachverhalt hat mich doch überrascht.
Die Plotidee wird im zweiten Teil aber doch irgendwann erkannt, da tun sich manche schwerer als andere. Was aber eher damit zusammenhängt, dass es nicht unbedingt einen Finalkampf gibt, der irgendwie doch immer wieder erwartet wird. Der Ausklang war teilweise ein bisschen anderes, weil vor allem von den SCs abhängt, ob man hier mal etwas trinken wollte oder lieber gleich weg oder ähnliches.

Müsste jetzt schon ein großer Zufall sein, aber habt ihr euch mal gedacht, "Das Abenteuer kenn ich doch" aber von ner anderen SL?
Das hatte ich einmal, aber dann hatte sich die Runde irgendwie aufgelöst, bevor das weiter wichtig geworden wäre.😔

Zur Zeit sitze ich in einem AB, dass ich selbst gelesen habe und angefangen zu leiten. Also sehr gut kenne. Da war der Gedanke bei der Gruppenzusammenführung und Motivationsfindung einen NSC zu übernehmen, um den mehr Leben einzuhauen, der sollte dann eigentlich nicht mit. Aber die restlichen Spieler*innen wollten den nicht wieder hergeben und unbedingt behalten. Deshalb sehe ich jetzt mal wie es klappt, wenn man ein Abenteuer schon kennt. Vorteil ist jedenfalls der SL unter die Arme greifen zu können, um Kleinigkeiten zu beantworten.
 

Duck

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Wenn ich schon weiß, dass ich ein Abenteuer mehrmals leiten werde, dann bevorzuge ich sehr flexible/improvisationslastige Szenarien. Ein gutes Beispiel dafür ist The Van Helsing Letter für Night's Black Agents:

In Night's Black Agents spielt man Geheimagenten auf Vampirjagd. In dem besagten Abenteuer findet die Gruppe einen Brief von Abraham van Helsing, der verschiedene Hinweise enthält. Je nachdem, welche davon sich die Spieler:innen herauspicken und wie sie sie interpretieren, kann das Abenteuer ganz unterschiedliche Wege einschlagen. Beispielsweise hat eine meiner Gruppen sich in einem Bukarester Nachtclub einen Showdown mit der rumänischen Mafia geliefert, die einen Vampir als Auftragskiller angeheuert hatte. Eine andere Gruppe ist in ein Labor eingebrochen, in dem Experimente mit Vampirblut angestellt wurden. Und eine dritte Gruppe hat auf dem Gebiet der ehemaligen DDR einen alten Bunker aus Sowjet-Zeiten ausgehoben, in dem ein Vampir als Stay-Behind-Agent sein Unwesen trieb.

Als SL wird man vom Abenteuer dadurch unterstützt, dass bei jedem vorgestellten NSC, Gegenstand und Ort mehrere Optionen aufgeführt werden. So kann man beispielsweise die meisten NSC alternativ als Verbündete, Neutrale oder Gegenspieler der Gruppe spielen. Zusammen mit ein bisschen Übung und Vertrauen auf die eigenen Improvisationsfähigkeiten kann man damit sehr viele Varianten ohne große Vorbereitung abdecken, was mir beim Leiten dieses Szenarios immer sehr viel Spaß gemacht hat.

Als Spieler habe ich noch kein Abentuer mehrmals erlebt. Von daher kann ich mich zu diesem Teil der Frage nicht äußern.
 

Tulmor

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ich habe auch mal ein abenteuer mehrfach geleitet. Eine gruppe, ging den Hinweisen nach, die Andere hatte es rückwärts gespielt (fand ich sehr lustig) die andere Gruppe, ging, gemischt vor.
 
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