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Nicht gelistetes System Genesys - Spielvorstellung

Kyoshiro

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Titel: Genesys - The Roleplaying Game for all Settings
System: Genesys
Seiten: 258
Verlag: Fantasy Flight Games

Ende letzten Monats gab es nun endlich auch die PDF zu Fantasy Flight Games neuem Universal-System, welches auf den Star Wars-RPGs aus demselben Haus stammt. Genesys soll es ermöglichen jedes beliebige Setting zu bespielen und möchte die passenden Werkzeuge dafür liefern.

Charaktere:

In Genesys erstellt man schnell und einfach einen Charakter. Hierbei entscheidet man sich entweder für einen Archetypen (Laborer, Aristocrat, Intellectual oder average Human) oder eine Spezies, wenn es kein Mensch sein soll. Diese Wahl gibt einem die Verteilung der Attribute, den Wound- und Strainthreshold, die Start-Erfahrungspunkte, anfängliche Fertigkeiten und natürlich ein Talent. Wie auch in Star Wars gibt es dann Karrieren, welche in Genesys sehr allgemein gehalten sind. So gibt es etwa denn Schurken, den Anführer oder den Heiler, allesamt mit ihren Karrierefertigkeiten. Dazu gibt es noch Genre-spezifische Karrieren wie etwa den Ritter, den Hacker oder den verrückten Wissenschaftler. Im Anschluss kann man seine restlichen Erfahrungspunkte dann für Attribute, Fertigkeiten und Talente ausgeben.

In allen drei Star Wars-Spielen gibt es ja verschiedene Systeme wie die Spieler involviert werden, wie etwa die Obligation in EotE. Genesys gibt den Charakteren ein Verlangen (z.B. Macht oder Sicherheit), eine Angst (z.B. Isolation oder Bloßstellung) und dann eine Stärke (z.B. idealistisch oder anpassungsfähig) und eine Schwäche (z.B. Ignoranz oder Faulheit), was die Spieler besser in ihre Charaktere schlüpfen lassen soll.

Es gibt eine große Liste mit Fertigkeiten, wobei diese auch settingspezifische Skills beinhaltet, die nicht immer zum Einsatz kommen. Alle Skills werden ausgiebig beschrieben und überall gibt es Beispiele wann man diesen nutzt und wann nicht (falls z.B. ein anderer Skill dann verwendet werden sollte). Auch die Liste an Talenten ist umfangreich und gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten. Alle Talente sind in Tiers eingeteilt (von Eins bis Fünf) mit entsprechenden Kosten. Hier gibt es auch eine neue Regelung, denn man muss immer ein Talent mehr im Tier darunter haben, also etwa zwei Tier 1-Talente um ein Tier 2-Talent haben zu dürfen.

Für Magie gibt es ebenfalls ein System, hierbei wird in verschiedene Typen (Arcana, Primal und Divine) unterteilt. Die Zauber sind dabei, ähnlich wie in Savage Worlds, sehr grob gehalten, etwa einfach „Attack“, welches dann Feuerbälle, Blitze und ähnliches abdecken soll. Jede Art Zauber hat eine Tabelle mit zusätzlichen Effekten, welche die Schwierigkeit erhöht und man dann aber eben einem Zauber die Qualität „Brennen“ geben kann. Zaubern ist grundsätzlich anstrengend und so kostet zaubern auch zwei Strain.

Das System:

Genesys nutzt das bekannte Würfelprinzip aus den Star Wars-Spielen mit Spezialwürfeln, allerdings mit neuen, generischen, Symbolen darauf. Wer keine neuen Würfel kaufen will, der kann auch die alten benutzen. Bei den Würfeln gibt es Erfolge und Misserfolge, Vor- und Nachteile, sowie Triumphe und Verzweiflung, welche sich jeweils gegenseitig neutralisieren. Mit diesem System können die Spieler noch relativ viel beeinflussen, selbst wenn sie die Probe nicht geschafft haben, sie können immer noch Vorteile einsetzen und sich oder Verbündeten Hilfestellung geben.

Der Kampf läuft wie in SW ab, man würfelt je nachdem ob man überrascht ist oder nicht und dadurch bekommen Spieler und Spielleiter Slots in der Initiative. Neu hierbei ist eine Extraregel für Nemesis mit denen diese mehrere Slots in einer Runde nutzen können. Ansonsten folgt alles dem bekannten Prinzip. Interessant sind die sozialen Auseinandersetzungen, die es in Genesys gibt. So kann man Diskussionen, Verhandlungen und Dispute auch wie einen Kampf bestreiten, allerdings werden hier eben soziale Fertigkeiten genutzt, was mir sehr gut gefällt.

Genres:

Für viele vermutlich an spannendsten sind die Genres in Genesys. Jedes vorgestellte Genre gibt ein paar Tropes und beschreibt (natürlich) eine Setting von FFG, wie etwa Runebound für Fantasy oder Tannhäuser für Weird Wars. Daneben gibt es noch SciFi, Steampunk, Modern Day und Space Opera. Bei den Genres gibt es, wenn möglich, Spezies, passendes Equipment und Gegnerprofile. Alles ist ähnlich kurz gehalten wie im Cypher Grundregelwerk, es ist davon auszugehen, dann FFG zu all ihren Settings einen eigenen Ergänzungsband veröffentlicht.

Baukasten:

Für den Spielleiter gibt es ein ordentliches Kapitel mit Hilfen zum Bau von neuen Fertigkeiten, Spezies und Archetypen und natürlich Talenten. Ausrüstung und Gegner werden kurz angerissen und es gibt optionale Regeln. Ein paar Sachen hätten hier durchaus etwas ausführlicher sein können, etwa das zu den Gegnern, aber so wird es vermutlich auch bald Gegnerbände geben oder etwa zu Fahrzeugen, die in meinen Augen ebenfalls etwas kurz geraten sind (es gibt ganze drei Fahrzeuge).

Abschluss:

Alles in allem ist Genesys ein sehr interessantes Universalsystem, welches in naher Zukunft definitiv ausführlich getestet wird. In dem Zuge planen wir auch gleich das Ganze zu vergleichen mit Savage Worlds und dem Cypher-System, denn alle beanspruchen ja ähnliches. Wer das Würfelprinzip aus Star Wars mag, der kann dies jetzt für andere Settings nutzen.
 
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