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Warhammer (Fantasy/40K) [Fantasy und 40K] Wer sind die Guten?

Arabascan

Bürgertum
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Ich habe ein kleines moralisches Problem.

Ich spiele im Moment eine Warhammer-Fantasy-Runde. Wir sind in einem Dorf, jagen einen Hexer etc...
Außerdem haben wir im Moment einen Sigmariten und einen Haufen Zeloten. Die haben erst einmal ein paar Leute gehängt, weil sie ihr Kind versteckten (es hatte Hufe, d.h. eine Mutation), meinen Char (einen Zwerg, der einfach das Schlimme an dieser Mutation nicht verstanden hat und kein überzeugter Sigmarit war) und haben das halbe Dorf wegen Verdacht auf Hexerei verhaftet (inklusive einem harmlosen Einsiedler, der unsere Gruppe gerettet hat und vermutlich wegen Hexerei gehängt wird).

Außerdem empfinde ich die Sigmariten (und in 40K das Imperium) als eine faschistoide Organisation, die einen Menschen als Gott verehrt und jeden, der nicht mit ihrer Ideologie zufrieden scheint, erst einmal ermordet.

Das Chaos dagegen... OK, sie führen auch Kriege und Khorne und Nurgle sind tatsächlich nicht allzu sympatisch. Aber ich persönlich würde da eher das Chaos (vor allem Tseench und Slaanesh) unterstützen, als das Imperium und die Inquisition.

Als Vergleich nehme ich mal DSA. Da gibt es auch Götter und Dämonen. Die Dämonen erinnern auch stark an das Chaos aus Warhammer, und die Götterdiener sind manchmal auch etwas, sagen wir, "übereifrig" in der Rechtsprechung. Aber dort sind die Götter tatsächlich gut und tun auch gutes. Und in der Religion gibt es verschiedene Strömungen, die teilweise in Konflikt stehen, sich aber entwickeln (und auch liberalisieren). Außerdem sind diese wenigstens teilweise tolerant gegenüber anderen Religionen.

Natürlich macht es Spaß, auch manchmal die "Bösen" zu spielen. Aber die Sigmar- und Imperiumskirche sind für mich auf eine derart bigotte Art und Weise böse, dass ich es beim besten Willen nicht aushalten könnte, dauernd einen von ihnen zu spielen. Da spiele ich doch lieber Paktierer und Dämonenanbeter.

Wie seht ihr das?
 

Mercutio

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AW: [Warhammer Fantasy (und 40K)] Wer sind die Guten?

Hmmm.... interessantes Thema.

Leider habe ich mich noch nicht sonderlich mit Sigmariten beschäftigt.
Was allerdings die imperiale Kirche sowie die Garde betrifft, hast du recht.
In 40K gibt es keine "gute" Fraktion (mit Ausnahme vllt. der Eldar). Alle sind gewaltbereit, intollerant und selbstsüchtig.
Allerdings gibt es, auf kleiner Ebene, "gute" Elemente in den verschiedensten Rängen. Ob das jetzt im Kommisariat (Gaunt, Ludd, Hark) oder bei der Inquisition (Barzano, Lilith, Welt) ist, es gibt Leute, die sich den Gesetzen ihrer Institution wiedersetzen oder sie zumindest soweit biegen, um genügend Handlungsspielraum zu haben (und sich für etwas "humanes" einsetzen)

Das ist glaube ich nur möglich, da in der 40K-Welt ein (dafür werde ich sicher gejagt) lebender Leichnahm auf dem Thron sitzt, der Seelen geopfert bekommt und noch nie wirklich Macht gezeigt hat (sieht man von der ab, dass man ihm natürlich alles mögliche zuschreiben kann, meist Wunschdenken).
Während in der DSA-Welt ein (und das ist den Spielern an die Hand gegeben) wahrer Gott (in diesem Fall Praios) existiert, durch den die Geweihten ihre Macht bekommen.
Ich habe noch keinen gutmütigen oder tolleranten Praioten oder Bannstrahler getroffen. Vermutlich, weil sie sicher einem kleinen Wink von ihrem Gott bekämen, würden sie einen Hexer unterstützen oder in Schutz nehmen. (Was einen aber trotzdem mal nicht daran hindern sollte, in einer solchen Rolle ebenjenes zu versuchen. Was Praios dann macht, entscheidet ja immer noch der SL)

Es ist wie im wahren Leben, wenn du Macht hast, und sie nicht von Irgendwem gegeben ist bzw. man von Jemandem abhängig ist, kann man sie auch dazu nutzen, etwas Gutes zu tun, das vllt. den Interessen des Umfelds wiederspricht.
Man muss in so einer Rolle natürlich feinfühliger vorgehen, um nicht am Ende selbst am Galgen, auf dem Scheiterhaufen oder wieder auf den schwarzen Schiffen zu landen.

Ergebenst,
Mercutio
 

Jolinar

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AW: [Warhammer Fantasy (und 40K)] Wer sind die Guten?

Außerdem empfinde ich die Sigmariten (und in 40K das Imperium) als eine faschistoide Organisation, die einen Menschen als Gott verehrt und jeden, der nicht mit ihrer Ideologie zufrieden scheint, erst einmal ermordet.

Ähm... ja... klar, oder? So wird es doch in den Regelwerken beschrieben. Das ist eine Tatsache. Oder soll das eine Kritik sein? Die Meisten hohen Leute der Inquisition sind sehr intolerant. Aber das auch nicht ganz ungerechtfertigt. Es gibt auch heute noch viele Leute, die z.B. lieber ein Flugzeug mit 100 Gästen (unschuldig) abschießen, als dass es in ein Gebäude mit 10 000 Menschen fliegt. Wobei bei Warhammer 40k zusätzlich noch schwer zu erkennen ist, ob der andere Glaube nun gefährlich ist, oder nicht. Und dazu muss man noch sagen, dass jedes Spielen mit Psionik potentiell gefährlich ist für die Stadt, die Welt und evtl. sogar für das Imperium. Dass da schnell Panik aufkommt, wenn etwas nicht ganz koscher zu sein scheint ist klar.

Glauben an einen Gott in verschiedenen Variationen werden ja geduldet... das kann schließlich nur der Imperator sein. Viele Götter deuten immer auf Chaos hin und das kann für viele tödlich sein und dass da auch Unschuldige dran glauben müssen, damit dieses Chaos eingedämmt wird muss einem nicht gefallen, sehen viele aber als gerechtfertigte Möglichkeit.

Wie Mercutio schon sagt... gerade in den unteren Ebenen dürften auch Gutmenschens ein und manche schaffen es vielleicht auch weiter hoch. Aber ein solches Verhalten ist hald gefährlich... liegt man einmal falsch mit seiner toleranten Handlung, kann hald mal ne Welt unter gehen.

Dass es bei Warhammer nicht irgendwo "die Guten" gibt finde ich persönlich ziemlich prickelnd und es gibt viele Möglichkeit dort einen tollen Charakter einzubinden.... auch Gutmenschen.
 

XarfaiEngel

Bürgertum
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AW: [Warhammer Fantasy (und 40K)] Wer sind die Guten?

Ich persönlich denke, dass Sigmar, im Vergleich zum Gottimperator, nicht so schlimm ist. Aber es stimmt schon, dass die Menschheit in beiden Sytemen zum größten Teil sehr autorität organisiert ist. In WHF fallen hier z. B. die Bretonen raus, die nicht an den Imperator gebunden sind und ja auch an die Herrin des Sees glauben und nicht nur ann Sigmar.

@Wer sind die Guten?
Für WHF kann man auch eigentlich nur die Waldelfen, die nur ihr Gebiet verteidigen wollen, und die Echsenmenschen wirklich gut nennen. Letztere auch nur von der Hintergrundgeschichte her, auch wenn sie genauso oder sogar noch autoritäter sind als das Imperium der Menschheit.

Getrennt sind die Verschiedenen Fraktionen ja aber auch in die Mächte der Zerstörung und die der Ordnug. Es gibt hier sicherlich auch graustufen, doch um einen groben Überblick zu erhalten reicht das völlig aus.

Gruß XE
 

Arabascan

Bürgertum
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AW: [Warhammer Fantasy (und 40K)] Wer sind die Guten?

Das verstehe ich. Dann verstehe ich aber nicht, warum das Konzept, die "nicht gute" Seite zu spielen, nicht konsequent umgesetzt wurde. Ich glaube nämlich nicht, dass das Regelwerk die Option vorsieht, auch das Chaos zu spielen (im Gegensatz zum Miniaturenspiel).
 

SoulReaper

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AW: [Warhammer Fantasy (und 40K)] Wer sind die Guten?

Das verstehe ich. Dann verstehe ich aber nicht, warum das Konzept, die "nicht gute" Seite zu spielen, nicht konsequent umgesetzt wurde. Ich glaube nämlich nicht, dass das Regelwerk die Option vorsieht, auch das Chaos zu spielen (im Gegensatz zum Miniaturenspiel).

Ich kann nur vermuten. Aber ich denke, dass entweder bei diesen Spielen der Fokus auf den typischen Hauptparteien liegt. Oder die Chaoten werden erst in einer späteren Veröffentlichung spielbar.
 

Screw

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AW: [Warhammer Fantasy (und 40K)] Wer sind die Guten?

Ich denke, dass es genau einen Grund gibt, warum man in den Warhammer (Fantasy wie 40.000) RPG-Systemen nur die "Imperialen" bzw. Menschen spielen kann. Jede andere Rasse und Fraktion ist in Warhammer einfach derart fremdartig, dass es schwer bis unmöglich ist, diese rollenspielerisch darzustellen. Und das Chaos ... ist zu einfach. Wozu noch moralische Bedenken abwägen, wenn man sowieso schon verdammt ist?

Von WHF weiß ich zu wenig, aber in 40K gibt es definitiv keine GUTE Fraktion, denn auch die Eldar schrecken nicht vor Abgründen zurück, wenn es dazu dient, den großen Feind aufzuhalten. ABER! Es gibt im 40K DEFINITIV eine NICHT BÖSE Rasse gibt.
DIE ORKS
Zumindest ihrer Mentalität nach, sind sie nicht böse. Genaugenommen haben sie nichts, was auch nur annähernd dem gleicht, was wir unter Moral und Ethik verstehen. Nicht, dass das bedeutet, dass sie nur unmoralische oder unethische Dinge tun, es interessiert sie nur nicht. Alles was sie wollen, ist ÄKTSCHN. Allein die Tatsache, dass sie vom Chaos totalitär unbeeinflusst bleiben zeigt, dass sie gar nicht dazu fähig sind, gut oder böse zu sein.

cul8r, Screw
 

puck

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AW: [Warhammer Fantasy (und 40K)] Wer sind die Guten?

Von WHF weiß ich zu wenig, aber in 40K gibt es definitiv keine GUTE Fraktion, denn auch die Eldar schrecken nicht vor Abgründen zurück, wenn es dazu dient, den großen Feind aufzuhalten
Den ersten Teil kann ich noch folgen, der zweite Teil bedarf einer Anpassung meinerseits. Die Eldar schrecken nicht nur dann nicht vor Gräueltaten zurück, wenn es um die Bekämpfung "des großen Feindes" geht, sie tun es nie. Wer ihren Interessen im Weg steht, wird mit den Konsequenzen leben müssen.

Wobei bei Warhammer 40k zusätzlich noch schwer zu erkennen ist, ob der andere Glaube nun gefährlich ist, oder nicht.
Unabhängig davon ob eine andere Religion wirklich Gefährlich für die Allgemeinheit ist, ist sie nunmal schädlich für die Machthaber im Imperium und deswegen wird dagegen erbittert vorgegangen.

Bleibt tapfer,

puck
 

Ancoron

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AW: [Warhammer Fantasy (und 40K)] Wer sind die Guten?

ich kenne Warhammer 40K nur aus den Büchern; hab drei oder so davon gelesen, und meiner Meinung nach gibt es da nirgends die wirklich "Das Gute"- Fraktion. Einzelne tun vielleicht gelegentlich gutes, aber im großen und ganzen hab ich das Gefühl, das das beschriebene Universum durch und durch chaotisch, intolerant, egoistisch und gewalttätig ist!
Den typischen guten Helden findet man da wohl nicht, aber jede Menge"Riddicks"!
 

CoffeinSpider

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AW: [Warhammer Fantasy (und 40K)] Wer sind die Guten?

Da will ich auch mal etwas genrefremden Senf hinzugeben.

Ich habe nie WHF oder 40k gespielt, gelesen oder gerochen, nur am Rande mitbekommen (ich stehe auf das Dreadnought-Design, Kühlschrank mit Hirn im Einmachglas und n paar Servos, um Waffen steuern zu können).

Aber was ich soweit verstanden habe, herrscht dieser Krieg schon eine Weile. Und die (echte) Geschichte hat uns gezeigt, dass eine Verteufelung des Feindes und damit alle Attribute, welche ihn identifizieren, fast notwendig, aber auf jeden Fall garantiert ist.

Und gerade bei so fanatischen Auslegungen dürfte die Standardausrede für unschuldige Opfer sein: "Wo gehobelt wird, fallen Späne!". Insofern ist WH einfach nur "realistisch", zumindest was die Mentalität angeht.

Im Übrigen bin ich genrefremd der Überzeugung, dass die 40k Inquisitoren vielleicht überzeugte Gläubige sind, aber vor allem gute Politiker und Intriganten sind. Das waren die "echten" Inquisitoren auch häufig - einige waren Fanatiker, viele einfach Politiker ohne nennenswertes Gewissen.

Und wenn ich das richtig verstanden habe, ist Mutation ein Einfluss des Chaos, und das scheint sich nicht gerade beliebt zu machen. Somit ist das so, als ob man heute mit Adolf-Bärtchen rumrennen würde - am Besten entlang der Klagemauer - da kommt man nicht weit. Das Attribut, dass einen mit dem Feind verbindet, wird verteufelt, nicht die Person. Damit ist wurscht, ob der Bärtchenträger UN-Friedensbotschafter ist - oder der Mutant den gesamten Planeten vor dem Chaos bewahrt hat.

Und Last but not Least ist alles kritisch zu spielen, was nicht auf menschlichem Wissen und Hintergrund basiert - ich hab noch nicht mal eine Ahnung, wie es ist, mit Geschwistern aufzuwachsen, wie soll ich wissen, wie es als Echsenmensch ist, der eine andere Kultur und sogar eine andere Körperchemie hat.

So, genug Senf von einem Unwissenden.

Greetz,
Spider
 
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Mercutio

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AW: [Warhammer Fantasy (und 40K)] Wer sind die Guten?

@Spider:
Wenn man keine Ahnung hat... kann man trotzdem seine Meinung schreiben. ;)


Ich wollte die Spitzohren ja auch nicht verteidigen.
Aber sie sind noch am ehesten zu Kooperation fähig, ohne andere aus Bösartikeit (DarkEldar), Intolleranz (Imperium), Expansion (Tau) oder Spaß (Orks) zu schädigen, sondern zur Selbstverteidigung.

Moralische Maßstäbe aus Warhammer kann man halt nicht mit denen aus Aventurien vergleichen.
In diesem Sinne habt ihr recht, Gut gibt es so nicht, aber irgendwie würden ja die meisten Fraktionen unter Neutral fallen (Orks, Niden, Necrons, evtl. Tau). Wirklich böse sind dann wohl alle Imperialen Institutionen, die sich mit z.B. Folter beschäftigen, ebenso wie Chaos und die Dark Eldar.
Außnahmen mag es in allen Geschichten geben (mir fällt da spontan mal Drizzt Do'Urden aus D&D ein), aber auch nur, damit sie für Spieler die gute Chars bevorzugen, interessant werden.

Ergebenst,
Mercutio
 

AchazLord

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AW: [Warhammer Fantasy (und 40K)] Wer sind die Guten?

Ich vertrete die Ansicht jeder tut das was gut für ihn ist. Und was er für gut hält. Sogar das Chaos führt nur die Befehle ihrer Götter aus die sie für gut halten. Jeder hat eigene moralische Maßstäbe und handelt nach ihnen.

Und wenn man den Fanatismus der Sigmariten oder des Imperiums betrachtet dann kann man davon ausgehen das sie denken sie handeln gut und für das gute. Die Kreuzzügler im Mittelalter dachten ja auch das sie für das Gute handeln.

Vorallem aber beitet das Warhammeruniversum endlos Konfliktpotenzial (immerhin ist es als Tabletop konzipiert und da brauch man immerhin gut Grund zum Kloppen) Vorallem herrscht dort Rassismus auf einem Niveau das man sich als Mensch in der Moderne mit keiner vergleichbaren Kulturschaffenden Rasse nicht vorstellen kann. Es geht hier nicht um Hautfarben oder Körperliche Differenzen sondern um wirkliche Rassen. Das ist wie das Zusammenleben von Hund und Katz. Wenn die nicht Zusammen aufwachsen verstehen sich die meisten auch als Erwachsenen nicht.

Gruß
AchazLord
 

sonic_hedgehog

Geweiht
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Und auch wenn das alles stimmt und tatsächlich schon im Regelwerk unmissverständlich gesagt wurde: es ist keine Schande wenn man sich mit der "Moral" bei Warhammer etwas schwer tut. Es stammt aus dem Tabletop und insofern muss ja dauerhafter Krieg mit allen dazugehörenden Gräueln herrschen. Blöd nur dass im RPG die Immersionstiefe Größe ist. Und wer will schon auf lange Sicht ein Fascho-A...Loch spielen. Leider gibt es da dann nur eine Lösung: Pause und ein anderes System versuchen.
 

CoffeinSpider

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AW: [Warhammer Fantasy (und 40K)] Wer sind die Guten?

Och, ich denke, die meisten Menschen/Wasauchimmer sind ganz ok bzw. wird ihnen viel von der Inquisition/Bossvonwasauchimmer eingeredet. Aber man kann tatsächlich glaube ich nicht langzeitig guten Gewissens für die Inquisition arbeiten. Nen Trupp Imperialer Armee lasse ich mir da eher einreden - oder Händler, oder Söldner. Die handeln alle nach eigenen Moralvorstellungen, von Patriotismus bis Robin Hood ist da alles möglich.

Wer sagt denn, dass nur die Inquisitionstrupps Spezialaufträge bekommen? :)
 
M

Metheldas

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AW: [Warhammer Fantasy (und 40K)] Wer sind die Guten?

Die Überlegungen zu "Moral" in Warhammer sind immer recht schwierig. Das mag daran liegen, dass das Warhammer-Universum größtenteils auf eine strikte Trennung von schwarz und weiß verzichtet und ich denke, dass darin auch ein großter Anteil des Reizes dieses Universums begründet liegt.

Besonders in WH40k wird sehr deutlich, dass das Sprichwort "Der Weg zur Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert" konsequent umgesetzt wurde: Da gibt es den Übermenschen, den Imperator, der Jahrtausende alles daran gesetzt hat, die Menschheit vor dem Untergang zu bewahren. Dazu lenkt er die Menschheit zuerst im Verborgenen, dann ganz offen, um sie auf einen Weg zu führen, der sie vor der vollständigen Vernichtung retten soll. Wir haben hier also einen selbstlosen Imperator, der Gewalt nur als letztes Mittel einsetzt, der der Menschheit Wohltaten spendet und sich sogar im Tode opfert, um der Menschheit etwas gutes zu tun.

Also gibt es doch einen Tupfen "weiß" im Warhammer-Universum, der jedoch ganz schnell eine Graufärbung durch das Adeptus Ministrorum erhält: Sämtliche Wohltaten und Errungenschaften, die der Imperator der Menschheit angedeihen lässt werden in irgendeiner Form durch die Interpretation seitens der Menschheit selbst pervertiert. Insbesondere der moralische Kompass des Imperators wird also vollkommen verdreht und egal, welche Absichten er gehabt haben mag, sie spielen in den Jahren nach der Horus-Häresie eine immer kleiner werdende Rolle und werden schließlich gänzlich durch die verqueeren moralischen Vorstellungen anderer Menschen ersetzt - in seinem Namen natürlich.

Wer möchte sieht hier natürlich sofort die Parallelen zum Christentum: Auch hier gibt es einen Übermenschen, Jesus, der einen moralischen Kompass installiert, der in der Folgezeit durch die Gläubigen vollkommen pervertiert wird. Die bekanntesten Resultate dürften hier die Kreuzzüge und die Inquisition sein. In beiden Fällen ist es sicherlich nur schwer zu unterscheiden, ob es tatsächlich der Glaube war oder ob er nur als Begründung vorgeschoben wurde - die Wahrheit dürfte irgendwo dazwischen liegen.

Ich glaube übrigens, dass wir uns auch heute noch nicht vollständig von Kreuzzügen oder der Inquisition emanzpiert haben, denn schließlich führen wir auch heute noch Kriege mit, mehr oder weniger, Fadenscheinigen Gründen und die Inquisition gibt es noch immer. ("Kongregation der Glaubenslehre", wurde bis vor ein paar Jahren noch von Joseph Kardinal Ratzinger geleitet, besser bekannt als Papst Benedikt XIV.)

Worauf möchte ich also hinaus? Darauf, dass das Thema "Moral" im Warhammer-Universum sehr komplex behandelt wird und keiner einfachen schwarz-weiß-Schematik unterliegt, wie das nicht selten in den Fantasy- oder Science-Fiction-Welten der Fall ist. Ich glaube sogar, dass diese Komplexität in Ansätzen sogar an die Komplexität des realen Lebens heranreicht, womit - für mich selbst - eigentlich schon klar wäre, warum sich viele Spieler so schwer damit tun.
 

winterfluss

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AW: [Warhammer Fantasy (und 40K)] Wer sind die Guten?

Die Frage nach Gut oder Böse ist im klassischen Sinne nicht zu klären. Man könnte es im Bereich der Fraktionen eher auf die Ebene des "Wir" und die "Die Anderen" reduzieren. Der Gute kommt im Warhammer-Universum nur im Individuum und seinem selbstständigen Handeln zu Ausdruck.
Damit bringt sich Warhammer in die Nähe der klassischen Sword & Sorcery-Literatur, die sich dadurch auszeichnet, dass "gut" das ist, was dem Akteur dient. Alles andere sind konkurierende Kräfte, die es zu besiegen gilt. Das steht im Gegensatz zur High-Fantasy, in der sehr oft eine idealisierte Einteilung von Gut und Böse vorgenommen wird. Das Gute ist gut, egal was es tut und das Böse bleibt immer böse.
Für mich liegt der Reiz im Warhammer- Universum darin, dass die Frage nach Gut und Böse, wenn überhaupt, dann nur sehr versteckt gestellt wird. Natürlich gibt es das Chaos als den ultimativen Feind, aber darin schon eine Abgrenzung zu sehen ist zu simpel. Wie weiter oben bereits angeführt haben die Menschen und andere Rassen im Bereich des "Gut-Seins" im christlichen Sinne gehörige Defizite. Die Menschen sind mit ihrer Einstellung schon fast (... was heißt hier fast:biggrin:) faschistoid. Die Eldar sind ein gebrochenes Volk, das andere gnadenlos im Kampf ums Überleben manipuliert und die Orks sind... naja, Orks halt.

Wenn man ein Herr-Der Ringe-Gut haben möchte, ist man bei Warhammer falsch. Hier kämpft man für seine Sache, weil man sonst von allen anderen umgelegt wird. Man gibt keine Gnade und erhält auch keine.
Warum hilft man den Bauern? - Woher soll sonst das Bier und die Salami kommen!?!

P.S. In der Wahrammer FRPG 2 Ed. gibt es ein Source-Book, das es den Spielern ermöglicht Chaoskampagnen zu spielen . Hat meine Runde schon gemacht und für das Schattenjäger-universum gibt es das bisher leider nur auf Englisch.

Gruß,

winterfluss
 

CoffeinSpider

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AW: [Warhammer Fantasy (und 40K)] Wer sind die Guten?

Hi winterfluss!

Eigentlich hast du gerade die Antwort zu der Frage nach Gut und Böse gegeben:

GUT = WIR

BÖSE = DIE ANDEREN

Also egal was du spielst, du spielst immer die Guten! :D

Greetz,
Spider
 

Thorbjörn

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AW: [Warhammer Fantasy (und 40K)] Wer sind die Guten?

Ich hab mit großem Interesse gelesen was hier bereits geschrieben wurde. Gerade in 40 k ist es so, daß es nicht das klassische Weiß oder Schwarz gibt.
Alle Fraktionen sind grau, manche heller, manche dunkler.

Es gibt Gründe für die Sichtweisen der einzelnen Nationen in 40k, und die werden auch hinreichend in Regelwerken und Romanen behandelt. Man kann sich durchaus dann in verschiedene Fraktionen rein denken und dementsprechend ihre Handlungsweise nachvollziehen. Gut heißen wird man das normalerweise wohl nicht, dennoch ist es ein spannendes Universum, das viele Möglichkeiten bietet. Und wie bereits Vorredner gesagt haben, ist es so, daß die guten Taten beim Individuum liegen. Es liegt an jedem einzelnen Spieler und jedem Spielleiter, was er aus dem System macht und wie dunkel er es gestaltet. Das 40k System soll finster sein, das gehört dazu und passt auch gut, doch im Endeffekt ist düster nicht gleich düster.

Wenn jemand sich wirklich nicht mit der Philosophie anfreunden kann und das auch nicht spielen kann/will, bleibt nur ein Wechsel in ein anderes System.

Es geht bei einem RPG darum, in eine andere Welt einzutauchen, und ich muss sagen, daß 40k für mich als Spieler und als Spielleiter eine sehr faszinierende Welt ist, in der ich als Mensch mit Sicherheit nicht leben wollte, die aber im Spiel unglaublich spannend und in meinen Augen das beste SciFi System ist.

Aber man muss auch wirklich sagen, es ist nichts für sensible Leute und erst recht nichts für junge Leute unter 18 in meinen Augen, da es wenn man sich einige Sachen durchliest und die Spielleiter sich nur halbwegs daran halten wirklich zur Sache geht und Dinge vermittelt werden, die man jungen Menschen nicht unbedingt vermitteln sollte!

Zu den Fraktionen:

Das Imperium:
- Zu dem "selbstlosen Imperator" (wie er von einem Vorredner genannt wurde) der noch im Tode die Menschheit retten will: Er hat als einen der letzten Befehle die Gründung der Inquisition angeordnet, einer Organisation die wieviele (unschuldie) Leben vernichtet hat?
- Durch die Bestrebungen des Imperators und seine Geheimhaltung von wesentlichen Dingen kam es doch erst zur Horushäresie, denn er hat die Wahrheit über den WARP stets geheim gehalten obwohl er sie kannte, denn die Bedrohungen des WARP hat überhaupt dazu geführt haben, daß er existiert.

Also ganz so selbstlos ist er dann wohl doch nicht ;) Aber für die Menschheit mag er das kleinste Übel sein bei den Alternativen^^

- Das Imperium ist ein System ähnlich dem frühmittelalterlichen Katholizismus, nur mit dem Unterschied, daß der Glaube hier nicht die manipulative Kraft im Hintergrund des Adels ist, sondern daß das Imperium eine echte Theokratie ist. Sprich der Glaube ist das Zentrum des Imperiums und gibt auch die Regeln und Gesetze vor.
Wissen ist tabuisiert und wird nur gebunden an spezielle Aufgaben vermittelt, die Bevölkerung ist recht dumm, viele können nicht mal lesen oder schreiben. Es ist also ein Staatssystem, was sämtliche Errungenschaften unserer heutigen Zeit (die keineswegs alle perfekt sind, aber besser als das, was in 40k ist) verwirft. Es gibt keine Menschenrechte, keine freie Bildung, oftmals keine oder nur sehr schlechte medizinische Versorgung (in einigen Romanen wird beschrieben, wie Menschen auf Fabrikwelten in die Kirche gehen und dort Reinheitssiegel kaufen, die sie sich auf die Tumore auf ihrer Haut kleben die von dem Säureregen und den anderen Giften verursacht wurden, die durch die Industrie in die Atmosphäre gepumpt werden, denn Ärzte gibt es nicht für die Unterschicht, also versuchen die Menschen im Glauben Rettung zu finden).
Menschen sind eine billige Ressource, die beliebig eingesetzt werden kann. Täglich verbrennt der Imperator ca. 10000 Psioniker um sein Leuchtfeuer am Laufen zu halten und das wird auch so weitergehen solange es welche gibt.
Die imperiale Armee opfert in Kriegen ganze Armeen (teilweise werden sie auch von der Inquisition geopfert oder von anderen Organisationen) nur weil es eventuell gerade in die taktischen Doktrinen passt.
Loyale Soldaten zum Beispiel, die einem Inquisitor geholfen haben einen dämonischen Übergriff auf einer Welt zu beseitigen werden danach mit Orbitalbeschuss hingerichtet weil man sicher gehen will, daß keine von ihnen korrumpiert wurde (und weil es gnädiger sein soll als sie mit der Erinnerung an die schrecklichen Wesen weiterleben zu lassen...).

Nunja alles in allem also ein echt finsteres Sternenreich in dem die Menschheit lebt, aber viele typisch menschliche Eigenschaften werden hier gezeigt. Erschreckender Weise ist es wirklich das kleinere Übel bedenkt man die Alternativen...

Die Eldar:
Sie sind hier keineswegs die "Guten", haben sie doch die Geburt von Slanesh herbeigeführt in ihrem großen Ritual. Sie haben ihn erschaffen, und dabei ziemlich tief in den Lokus gegriffen, denn irgendwas scheint wohl nicht so geworden zu sein, wie sie es sich vorgestellt haben...die überlebenden Eldar sind im Endeffekt zu stolz um sich mit den jungen Rassen wirklich ernsthaft abzugeben und dadurch machen sie nicht wirklich was besser. Ihre Arroganz und ihre Verschlossenheit sind auch nicht gerade Tugenden.

Die Tau:
Sie sind ein kleines Reich mit gerade mal etwa 800 Welten, die sich die Gelegenheit zu Nutze machen, daß die Flotten des Imperiums in ihrer Region gebunden sind. Ihre Philosophie: Lebt unter unseren Regeln oder sterbt (sie nennen es das höhere Wohl...selbstredend oder?)

Die Orks:
Sie wurden geschaffen für den Krieg, genau das können sie. Sie leben für ihre Aufgabe und erfüllen sie nahezu perfekt. Leider sind sie NUR für den Krieg geschaffen, also haben sie wenige andere Möglichkeiten...

Die Nekrons:
Selbstsüchtige Kerle die von einem C´tan aufs Kreuz gelegt wurden und so seine Sklaven sind. Sie hassen alles Lebendige und vernichten es wo sie es finden. Zum Glück für die Galaxis beschränken sie sich meist darauf, auf ihren Gruftwelten zu bleiben und ihre Ruhe zu haben....

Das Chaos:
Steht für alle dunklen Aspekte der menschlichen Seele, wer auch immer sich die Beschreibungen der einzelnen Chaosgötter durchliest wird feststellen, daß es die wirklich allerletzte Option sein sollte für die Menschheit...
 
F

Firedragon

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AW: [Warhammer Fantasy (und 40K)] Wer sind die Guten?

So da will ich mal meinen Senf dazu geben. Also in Warhammer 40k gibt es nicht wirklich gute selbst die Eldar lösen einen ganzen Planeten aus wenn es ihren Plänen dient die einzigen wo man sagen kann die sind etwas gut sind die Tau denn die greifen nicht sofort zu den Waffen sie geben jeden die Chance sich ihnen als gleichgestellte Verbündete anzuschließen. Sie greifen nur an wenn der andere zu den Waffen greift, den sie wollen das Universum unter dem Höheren Wohl vereinen. In Warhammer Fantasy gibt es auch andere Religionen den sonst würde es keine Priester des Morr geben. Zu mal ein Sigmarit keinen Zwerg töten wird das sie in der Vorzeit Sigmar geholfen haben die Menschen zu einen und die beiden Völker seit dem die treuesten Verbündeten sind die es in Warhammer überhaupt gibt.

Zu meinem Vorredner: Die Necron´s wurden von allen C´tan aufs Kreuz gelegt. Und Sklaven sind sie auch nicht den sie sind ziemlich sauer auf sie. Das einzige was die Necron´s tun werden wenn sie auf einen C´tan treffen ist ihn in kleine Stücke zu ballern. Zu mal du die Tyraniden nicht erwähnt hast. Simpel gesagt sind sie ein Intergalaktischer Heuschrecken Schwarm der von einem Planeten nicht mehr als einen trostlosen Klumpen übrig lässt.
 
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Ancoron

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AW: [Warhammer Fantasy (und 40K)] Wer sind die Guten?

Ich denke, eine gute Analogie zu Warhammer 40K ist ein Zitat aus dem Film "Tango&Cash: Böser Cop, ganz böser Cop"!
Soweit ich das Universum verstanden habe, ist es zum einen ziemlich krank und zum anderen verflucht düster. Die beste Chance, geistig gesund da durch zu kommen, ist einen Riddik-Like Char zu spielen -----> Nach mir die Sinflut!
 
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