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Brettspiel EXIT-Spiel: Die Katakomben des Grauens (Rezension)

Luzifer

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133
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  • Die Katakomben des Grauens
  • Kosmos Verlag
  • Inka & Markus Brand, Ralf Querfurth
  • ab 16 Jahren
  • 1-4 Spieler
  • 2 x 40-80 Minuten

Es gibt mittlerweile 11 Exit Spiele von Kosmos. Was will man da von einem Zwölften neues erwarten? Was sollen Inka und Markus Brand mit ihrem Co-Autor Ralph Querfurth noch anstellen, um den geneigten Käufern ihrer kleinen Ausbruchsboxen nicht zu langweilen und aufgewärmte Rätsel zu präsentieren? Ich bin mir sicher die Drei haben sich selbst diese Frage ebenfalls gestellt und so kam es dazu, dass die „Katakomben des Grauens“ vom ursprünglichen Konzept einer DIN A5 Schachtelgröße abweichen und in einer doppelt so großen Box zu finden sind. Und nicht nur das: Das Spiel enthält sozusagen zwei Teile, thematisch miteinander verflochten. Sie sind in einem Rutsch spielbar oder man hat die Möglichkeit eine kleine Schlaf-, Essens- oder jede beliebige andere Pause einzuschieben.

Als Hardcorefan von Escape Spielen aller Art mache ich natürlich keine Pausen beim Rätseln. Der Raum wird erst verlassen, wenn alle Schlüssel genutzt, jeder Code geknackt und das letzte Rätsel gelöst ist. Und weil acht Augen mehr sehen, als zwei und vier Hirne besser denken, als eines, sperre ich gerne Leute mit mir in den imaginären Raum. Zur Not reicht es auch, wenn sie sich mit an den Tisch setzen. Die Rätselneugier erledigt alles Übrige. Manch einer könnte sogar behaupten es fördere die Geselligkeit und den Teamgeist, wenn man gemeinsam Probleme (=Rätsel) löst und Hürden überwindet. Wir haben uns zumindest gut gefühlt nach 132 Minuten und ohne Hilfekarten 8 von 10 Sterne abzugreifen. Und weil wir ein nicht näher zu erläuterndes Zusatzrätsel geknackt hatten, bekamen wir sogar 2 Bonussterne.


Was ist in der Box?

Wenn ich das verrate, muss ich euch töten.

Nur so viel sei verraten: Man findet vieles darin, was man auch in anderen EXIT-Boxen entdeckt. Seltsame Teile, ein Drehrad, Lösungskarten, Tipps, Rätselkarten, und… #%§&$
Als Superhardcorefan weiß man natürlich, dass sich irgendwo auf der Schachtel ein versteckter Code befindet. Oder etwa doch nicht?


Was passiert in den Katakomben des Grauens?

Die theatralische Todesdrohung von eben funktioniert offensichtlich nicht, weswegen ich sie an dieser Stelle sein lasse. Dennoch ist die Antwort auf diese Frage nicht ganz unproblematisch. Detailreiche Antworten könnten den Spielspaß mindern und es darf natürlich auf keinen Fall gespoilert werden. Also halte ich mich kryptisch und formuliere die Antworten auf einer Metaebene, welche fleißige EXIT-Spieler/innen durchschauen dürften.

Anfänger bzw. Neulinge in der weiten Welt von EXIT-Spielen empfehle ich an dieser Stelle schon, dass sie sich erst mal anderen Boxen zuwenden sollten.

Die Katakomben des Grauens wurden mit dem Level „Fortschritten“ deklariert. Das passt meines Erachtens sehr gut. Es hilft gewohnte Abläufe durch zu probieren. Alle Rätsel waren irgendwann lösbar, ohne dass sie allzu einfach waren. Hier und da verschwendeten wir einige Zeit, weil wir zu kompliziert dachten, oder den Wink mit dem Zaunpfahl einfach nicht erkannten. So haben wir uns dennoch durchgehend gefordert gefühlt. Interessant war es, dass an einer Stelle unsere bereits vergangene Zeit eine Rolle spielte. Mal was neues, wenn das Spiel es schafft auch hier ein wenig zu skalieren (mit mehr oder weniger Hinweisen für einen Code).

Auch Haptik spielte in dieser Box eine größere Rolle, was ich persönlich IMMER begrüße. Mit Materialien zu hantieren und diese in einer wie-auch-immer gearteten Weise zu benutzen liebe ich bei EXIT Spielen und hier wurde dieses Bedürfnis auch besser befriedigt, als bisherige Boxen das konnten.

Die Zweiteilung und der Umfang ließen uns noch mehr in die Rätselwelt eintauchen. 2 Stunden spielen ist einfach besser als eine. So lange man vorwärts kommt. Gerade die kleinen Fortschritte ließen uns die Zeit gerne vergessen.

Die tatsächliche Geschichte rund um die Rätsel reicht allerdings nicht besonders tief. Jedoch passen Katakomben irgendwie immer und aus denen will man allein aus olfaktorischen Gründen für gewöhnlich auch entkommen. Der rote Faden war somit erkennbar und verwob sich auch mit den Rätseln. Leider halten die Katakomben bei diesem Gesichtspunkt dem Vergleich mit meinem Highlight der EXIT-Reihe nicht stand: Der Tote im Orient-Express!


Fazit

Es geht nichts über das erhabene Gefühl, einem Rätsel an dem alle herum knabbern schließlich doch noch auf die Schliche zu kommen. Fortgeschrittene und auch Profis dürften mit der EXIT-Bigbox eine gute und fordernde Zeit erleben. Uns ging es zumindest so, als wir glücklich entkamen. Für mich sind die Katakomben des Grauens auf Platz 2 der Hitparade aller bisherigen EXIT-Spiele aufgestiegen.

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[45/50] - Spielspaß
[17/20] - Spielthema/-regeln
[18/20] - Ausstattung
[9/10] - Preis/Leistungs-Verhältnis
89% - Gesamt

Vielen Dank an den Kosmos Verlag, welcher diese Rezension ermöglichte.

Seite des Verlags zum Spiel.


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