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Brettspiel EXIT - Das Spiel (Der Tote im Orient-Express)

Luzifer

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Titel: Exit - Das Spiel (Der Tote im Orient-Express)
Level: Profi
Autor: Inka und Markus Brand
Spieleranzahl: 1-4 (mehr als 4 Personen können theoretisch auch teilnehmen, das wird aber voll am Tisch )
Altersempfehlung: ab 12 Jahren
Spieldauer: 45 - 120 Minuten
Verlag: Kosmos
Erscheinungsdatum: Oktober 2017
ASIN: B071LJCSZD

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Das Rattern der Gleise. Das monotone Vibrieren der Waggons. Der Flair des beginnenden 20. Jahrhunderts. Eine Kriminalgeschichte a la Agatha Christie. All das kann man sich mit etwas Phantasie vorstellen, wenn man die kleine Box von EXIT-Das Spiel mit dem Namen „Der Tote im Orient-Express“ öffnet. Unterstützt wird das Ambiente mit der App zum Spiel, die neben einem Timer auch Hintergrundmusik und passende Soundeffekte parat hält. Anstatt Hercule Poirot treffen die Spieler auf Achilles Pussot, der auf die Hilfe der Spieler angewiesen ist, bei einem … wie könnte es anders sein: Mordfall!

„Der Tote im Orient Express“ ist Teil der dritten Welle rund um die EXIT-Reihe, die in 2017 auch mit dem Titel Kennerspiel des Jahres ausgezeichnet wurde. Seit dieser Reihe ist es neu, dass die Einzelspiele in Level eingeteilt werden. Diese Box trägt die Klassifizierung „Profis“.


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Was ist gleich?

Es müssen insgesamt 10 Rätsel innerhalb von 60 Minuten gelöst werden. Das Rätselsystem mit roten Rätselkarten und einer dreiteiligen Drehscheibe ist so wie bei allen anderen Versionen von EXIT-Das Spiel. Auch hier gibt es „seltsame Teile“ und ein Heft mit Bildern, Hinweisen und anderen Inhalten, deren Sinn sich erst im Spielverlauf ergibt. Natürlich fehlen auch die Tipp-Karten nicht. (Weitere Hintergründe und eine Beschreibung zum Spielverlauf findet ihr in der Rezension der Station im ewigen Eis und der Grabkammer des Pharao)


Was ist anders?

Die Spieler befinden sich im Orient-Express. Dieser besteht neben den öffentlichen Waggons aus insgesamt sechs privaten Zugabteilen, welche als versiegelte Umschläge mitgeliefert werden. Diese dürfen jedoch nicht von Anfang an besichtigt werden. Mit dem Voranschreiten der Zeit, darf man weitere Abteile inspizieren und erkunden. Zu welchem Zeitpunkt welche Abteile geöffnet werden dürfen, geben die Rätselkarten an. Die Bilder von den privaten Zimmern der Mitreisenden offerieren weitere Hinweise, ähnlich den Bildern im Rätselheft.

„Der Tote im Orient-Express“ ist aber keine bloße Aneinanderreihung von Rätseln. Die Rätsel selbst erzählen eine Geschichte. Die Spieler sind die Ermittler in einem Mordfall. Und neben den vielen kleinen Einzelrätsel gilt es das ganz große Rätsel zu lösen: Wer hat den toten Fahrgast ermordet?

Hinweise auf den Mordfall werden über die gesamte Spieldauer entblößt. Natürlich gilt es diese auch als Spuren zu erkennen. Am Ende der Rätselkette haben die Spieler somit alle Spuren, Beweise und Indizien in der Hand und müssen diese richtig deuten und zusammenpuzzeln. Nur wenn sie wirklich die richtige Person als Mörder entlarven gibt es 2 Extrapunkte. Somit könnte man in diesem Spiel ein Maximum von 12 Sternen erreichen.


Fazit

Das Spielsystem der EXIT-Reihe ist in unserer Spielgruppe mittlerweile bestens bekannt. Mit geübter Hand wird der Inhalt aufgebaut und sortiert. Die ersten wissenden Blicke werden beim Verteilen des Materials ausgetauscht. Die Schachtel selbst wird mit Skepsis inspiziert. Man könnte uns also als Profis bezeichnen. Was nicht bedeutet, dass wir jedes vorangegangene Spiel in Rekordzeit lösen konnten. Jedoch war uns der Ablauf vertraut. Fast schon Routine. Umso schöner ist es, dass „Der Tote im Orient-Express“ mit dem Mordfall eine überraschende Neuerung geliefert hat. Eine Metarätsel, das über allem anderen schwebt. Es vereint die regulären zehn Rätsel umso mehr. Wir hatten nicht das Gefühl, dass wir seicht und substanzlos eine Aneinanderkettung von Rätseln abarbeiten. Vielmehr fieberten wir jedem Hinweis nach und waren mitten drin in der Geschichte um den mysteriösen Toten und die verdächtigen Fahrgäste. Das Spielerlebnis war hierdurch viel intensiver. Umso glorioser war es natürlich, dass wir nach 70 Minuten die richtige Person als Mörder an die Polizei in Konstantinopel übergaben. Mit leichter Verspätung zwar, aber alles noch im Rahmen der Pünktlichkeit der Deutschen Bahn ;) .

Die zehn gestellten Rätsel waren in dieser Box gut lösbar, natürlich auch dank einer gewissen Erfahrung. Das Level "Profi" ist deswegen angemessen, wobei auch "Fortgeschrittene" zum Ziel kommen dürften. Wir brauchten keine Hilfekarten, obwohl wir uns bei einem Rätsel relativ lange aufgehalten hatten. Das passiert immer wieder mal. Für gewöhnlich teile ich die Rätsel nach dem Spiel in das folgende Schema ein (banal – normal – interessant – herausragend). Das betrifft nicht zwangsläufig den Schwierigkeitsgrad, sondern auch einen möglichen "Aha-Effekt", der mich staunen lässt. Auffällig war, dass alle Rätsel in diesem Fall den Bereich von "normal" bis "interessant" abdeckten. Sie waren grundsätzlich fordernd und die Lösung war auch immer wieder mal überraschend. Allerdings gab es kein Rätsel, das uns wirklich vom Barhocker im Speisewagen gehauen hätte. Hier hatten wir mit anderen Boxen schon Erlebnisse, von denen wir heute noch berichten. Das gab es im Orient-Express leider nicht. Dafür aber die übergeordnete Geschichte, welche diese Box im Vergleich zu allen anderen Vorgängern hervorstechen lässt. Es macht daraus den „Toten im Orient-Express“ in meinen Augen zum Besten Spiel der EXIT-Reihe.

Nun bin ich leider angefixt. Ich weiß nicht, ob ich nochmal zurück kann. Ich erwarte nun bei zukünftigen Wellen der Spielreihe viele weitere Geschichten und übergeordnete Geschichten, die es zu lösen gilt. Alles andere wäre ein Rückschritt. Familie Brand, das habt ihr euch selbst eingebrockt!

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[50/50] - Spielspaß
[18/20] - Spielthema/-regeln
[18/20] - Ausstattung
[10/10] - Preis/Leistungs-Verhältnis
96% - Gesamt

Die EXIT-Familie behält den Golden Würfel der RPG-Foren!

Vielen Dank an den Kosmos Verlag, welcher diese Rezension ermöglichte.

Seite des Verlags zum Spiel.



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Zuletzt bearbeitet:
Deine Begeisterung für diese Spielreihe ist wirklich mit Händen zu greifen. Wenn man es mal (bei aller Subjektivität) übergreifen betrachtet - was würdest Du als Deine Favoriten empfehlen:
- dem Einsteiger
- dem bereits Angefixten
 
Es gibt ein ganz neues Rätsel, das für absolute Einsteiger konzipiert wurde. Die Rätsel sind geradlinig und etwas leichter zu überblicken. Das bedeutet, man hat immer nur die Hinweise vor sich, die auch für das jetzige Rätsel benutzt werden. Bei höherleveligen Versionen ist das anders. Da muss man sich die passenden Hinweise zusammen reimen. Diese Einsteigerbox heißt

Das Haus der Rätsel (Verweis auf die Drei ???)
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Das hab ich aber selbst noch nicht gespielt.

Ich fand ähnlich geradlinig und schön herunterspielbar

Die verlassene Hütte

Auch wenn es als Fortgeschritten klassifiziert ist, fand ich es viel einfacher als z.B. das Labor (mit dem Level Einsteiger).
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dem bereits Angefixten

Natürlich Live Räume!!! :D Aber für den Hausgebrauch bin ich sehr zufrieden mit diesen Dreien, zu denen ich auch eine Rezi geschrieben habe:
 
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