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Miniaturenspiel Sonstiges Eure Meinung zum aktuellen Verhalten von Games Workshop

Corvinus

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Hallo zusammen.

Ich bin recht neugierig, was Eure Meinung zur aktuellen "Corporate Mentality" von Games Workshop ist.
Die Firma hat aufgrund ihrer Entscheidung (und hoher Fanboy-Rate) oft schon einiges an Feuer einstecken müssen.

Aber zur Zeit habe ich das Gefühl, als wenn die Entscheidungsträger ihr eigenes Grab schaufeln und allen Fans unbedingt vor den Kopf stoßen wollen. "Warhammer+" Streaming, NDAs, Preispolitik, YouTube Content Verbote, etc.

Ich hatte mit dem Gedanken gespielt, nach etlichen Jahren mal wieder in das Hobby hinein zu schnuppern. Gerade weil die Warhammer Welten (speziell 40k) zu meinen Lieblingswelten gehört und in Sachen Atmosphäre (aus meiner Sicht) kaum getoppt werden können. Die paar guten Videospiele mit Lizenz habe ich genossen, aber natürlich kommt da nichts an das richtige Tabletop heran.

Glaubt Ihr, es lohnt sich noch, neu anzufangen? Viele Spieler scheinen ja wegen all des Missmuts mittlerweile zu Battletech abgewandert zu sein. Auch aus Regelsicht bin ich mir unsicher. Ich habe damals 2nd Edition gespielt und war recht froh über die detaillierten Regeln und Spielabläufe. Mit der 3rd Edition wurde das Spiel aus Regelsicht sehr banal und ich hatte die Lust verloren. Wie schaut es mit der aktuellen Edition aus? Taugt die was von der Komplexität her.

Schonmal vielen Dank für Eure Meinungen.
 
Games Workshop war nie ein Spielehersteller, immer nur eine Miniaturenfabrik. Hätten sie die Spielproduktion abgegeben, hätte es vielleicht funktioniert - jetzt ist es zu spät. Battletech wandert ja leider in die gleiche Richtung, das rundenbasierte Söldnerspiel ist für mich nicht tragbar.

Aber zurück zum Thema: Games Cowfarm ... äh ... Workshop

Es ist wie mit Trading-Card-Games. Es wird penibelst darauf geachtet, dass die Zielgruppe nie fertig wird, also immer brav nbeues Zeug hinterherschieben und das alte stückchenweise rausdrängen. Ich hatte schon eine komplette 1.750 Punkte Armee der Space Wolves in Arbeit, da kam das nächste Regelwerk und der neue Codex und ich konnte mindestens ein Drittel der Minis umbauen oder ganz weglassen. Das ging dann bei jeder Edition immer wieder so, daher schmeiß ich das Zeug ja jetzt auch raus. Kein Interesse mehr. Außerdem bin ich ein Fluff-Gamer und werde problemlos von jedem vom Tisch geputzt, der auch nur ansatzweise effektive Listen baut.

Nur die Horus Heresy Buchreihe, die lese ich noch. Die Welt selbst hat einfach was.
 
Ja, ist schon traurig, wie sich die Firmenmentalität geändert hat. Oder man hatte in seiner Jugend einfach nur die rosarote Brille auf,... keine Ahnung.
Leider sind die geschaffenen Welten zu gut, um sie einfach los zu lassen, finde ich. Und mit dem oppressiven Gehabe gegen Fancontent zur Zeit, weiß ich nicht einmal, wie lange sich das noch halten kann. Am Ende gehen sie noch auf die "Political Correctness"-Schiene, auf die all die Videospiel-Hersteller zur Zeit gedrängt werden und dann ist die düstere Thematik der Warhammer Welten auch irgendwann am Ende.

Ich hoffe, dass wenigstens noch ein paar brauchbare Videospiele mit der Warhammer Lizenz herauskommen werden. Bisher gibt es ja nur wenige Ausnahmen, wie Total War.
 
Ich denke nicht, dass es sich lohnt noch mal da einzusteigen.
Meiner Meinung nach ist die Firma völlig paradox und die wissen nicht was sie tun.
In den Investor Relations steht drin, dass die Spiele eine tragende Rolle spielen und dem Verkauf der Minis dienen. Der alte CEO geht dann aber hin und sagt "Wir machen keine Spiele, nur Miniaturen".
Vielleicht hätte der Mann mal deren Investor Kommunikation, Unternehmenshistorie oder den Namen der Firma lesen sollen.

Na klar muss eine Firma auch Geld verdienen, aber das könnte man halt besser machen, wenn man die strategischen Entscheidungen nicht von Schimpansen treffen ließe.

A. Die sind ein Nischenmarkt, fordern aber unendliches Wachstum.

B. Deren Zielgruppe sind junge Männer so ab 14. Natürlich bleiben auch viele dabei und manche steigen erst später ein, aber die pathethischen Geschichten und das Heldengehabe geht in eine Shounen-Manga-Richtung (Zielgruppe 16-25).

Mitglieder der Zielgruppe sind meistens nicht sonderlich vermögend, aber GW setzt die Einstiegshürde immer Höher.

c. Deren dämlich Vertriebspolitik hat krasse Kannibalisierungseffekte.
Die Graben ihren eigen Shops das Wasser ab, weil externe Händler die Sachen günstiger verkaufen.

Wenn du eine Alternative suchst schau dir mal Infinity von Corvus Belly an. Die Figuren sind filigraner, die Regeln sind deutlich spannender und die Firma erlaubt sich nicht einen Faux Pas nach dem anderen.
 
Aye Rainbow, ich stimme Dir da in allen Dingen zu.
Die Preispolitik war schon immer verrückt, wenn man das Taschengeld ihres Klientel beachtet. Als man in den 90ern noch direkt bei Citadel die Figuren bestellt hat, war der Preis für die gelieferte Qualität meiner Meinung nach noch in Ordnung. Aber Ende der 90er und mit dem Vermarktungserfolg in gesamt Europa haben sie dann einen Höhenflug bekommen. Ich meine, plötzlich Plastik für den Preis von zuvor Metallfiguren zu verkaufen war schon krass.

War mal auf der Seite von Corvus Belli. Wirklich nette Figuren. Muss mich mal in das Setting einlesen. Scheint recht chaotisch zu sein. Akira'esque Anime Rüstungen und Bikes, Mudschahidin Terrortruppen und Tank-Girl Endzeit Punks in einem Setting? *g*
Nachteil wird wohl die geringe Anzahl an Spielern sein. Aber zum Sammeln der Figuren sicher nett.
 
Das Setting wird halt eigenartiger wenn du dir die combined Army (die Aliens, bestehend aus mehreren Rassen) und die Nomads anschaust.

Das Schöne ist, dass es eine sehr niedrige Einstiegshürde hat.
Die Regeln sind gratis, mit einer Startbox (um 40€ für ca 6 Metallfiguren) kann man schon spielen.

Ja. Es hat halt nicht die Popularität von Warhammer. Im Idealfall fängt man mit 1-2 Kumpels zusammen an.
 
Aber Ende der 90er und mit dem Vermarktungserfolg in gesamt Europa haben sie dann einen Höhenflug bekommen. Ich meine, plötzlich Plastik für den Preis von zuvor Metallfiguren zu verkaufen war schon krass.
Und das war der Punkt an dem ich ausgestiegen bin. :D
Auch wenn ich meine Orkis immer noch gerne streichle.
 
Ich bin raus kurz bevor sie Warhammer Fantasy Battle den Todesstoß versetzt haben. Aber war schon vorher frustriert von GW. Um Mal zur Eingangsfrage zurück zu kommen. Ich glaube es ist okay zurück zu kommen, solange du dir bewusst bist was du da machst. Wenn du einfach nur mit ein paar Freunden spielst, die Figuren nutzt die ihr schick findet und nicht versucht alles 'richtig' zu machen, sollte das ganze Spaß machen. Der Fluff und die Armeen sind schon echt schick. Wenn du aber wirklich tief ins Hobby eintauchen willst, das würde ich mir dreimal überlegen.
 
@ all

Schonmal vielen Dank für Eure Antworten.
Super tief wollte ich eh nicht in den Kaninchenbau hinabsteigen. Bin eher ein casual player und würde, wie Screw schon geschrieben hat, wohl die meiste Zeit vom Tisch gefegt. Zudem hassen mich Würfel grundsätzlich. ;)

Da es in dem Nerd-Loch, in dem ich wohne, eh unwahrscheinlich ist, Spieler in der Nähe zu finden, denke ich, dass ich mich darauf beschränken werde, eine hübsche Grey Knights + Sororitas Armee in die Vitrine zu stellen. Ich meine, was gibt es geileres, als Kriegernonnen die den Begriff "Stalinorgel" etwas zu wörtlich nehmen? :rofl:
 
Zu 40K kann ich nichts sagen, weil es nie meine Baustelle war, aber als ich soweit war, mich für BattleTech Metallfiguren zu interessieren (weil ich es mir hätte leisten können) gab es plötzlich nur noch diesen neuen Scheiß aus Plastik mit irgendwelchen einstellbaren Lebenspunkten......
Abfahrt!
 
Tabletop ist eine Nische in ein Nischenhobby. Ich glaube es geht nicht um "Mehr Geld verdienen", sondern eher um "Genug Geldverdienen, damit die Firma nicht dicht gemacht werden muss". Die müssen regelmäßig Methoden entwickeln um Geld zuverdienen. Die Alternative dazu ist das der laden zu macht und nichts neues Rauskommt, und die Regeln und Figuren seltener und seltener werden. Und dann wird es Teuer.
 
Nein.
Die sind eine AG. Da geht es darum maximale Gewinne herauszuholen um die Investoren bei Stange zu halten.
Wenn es darum ginge den Laden am Laufen zu halten könnten die halt ihre Kosten senken und die Produktion effizienter gestalten.

Außerdem animieren die auf den Mitarbeiterschulungen dazu den Kunden zu belügen. Ich hab da mal gearbeitet.
 
Ich hatte am Ende meiner Schulzeit überlegt, ob ich nach England ziehen und mich bei GW bewerben sollte, weil ich voll im Thema drinnen war und was gibt es geileres, als sein Hobby zum Beruf zu machen?
Ich will nicht sagen, dass es schlechter gewesen wäre, als das, was ich jetzt mache, aber anstatt sein Hobby auszuführen, wäre man einfach nur noch eine weitere Corporate-Drone.

Ich glaube auch nicht, dass es GW schlecht geht. Noch boomt das Hobby, sie haben wertvolle Lizenzen, wie z.B. Mittelerde und ihre eigenen Lizenzen verteilen sie, wie Kamelle. Ich halte die CEOs zwar für weltfremde Idioten, aber wenn es der Firma schlecht gehen würde, gäben sie sich bei den Entscheidungen sicher ein wenig mehr Mühe, als sich nur Luftschlösser zu wünschen.
 
Seit 2017 habe die richtig stark steigende Aktienkurse, wobei man daran natürlich nicht wirklich sehen kann wie gut es einem Unternehmen geht.
 
Aber Ende der 90er und mit dem Vermarktungserfolg in gesamt Europa haben sie dann einen Höhenflug bekommen. Ich meine, plötzlich Plastik für den Preis von zuvor Metallfiguren zu verkaufen war schon krass.
Ganz zu Anfang dieser Umstellung war es kurzfristig sogar so, daß vor allem größere Püppchen aus Plastik deutlich teurer waren, als ihre metallenen Vorgänger.
Auch wie bei dir Hexe, hat das meinen Ausstieg aus dem Hobby markiert. Im Nerd-Kreis in meiner Gegend steht seit der Zeit das Kürzel 'GW' für 'Geld Weg'.

B. Deren Zielgruppe sind junge Männer so ab 14. Natürlich bleiben auch viele dabei und manche steigen erst später ein, [....]
Mitglieder der Zielgruppe sind meistens nicht sonderlich vermögend, aber GW setzt die Einstiegshürde immer Höher.
Letztens ist bei mir in der Gegend eine Einsteiger-Box (für 40k & Sigmar + kleines Farben-Kit) in einem Spielzeugladen für kleinere Kinder (Zielgruppe 0,5 bis 10 jahre) angekommen. Den Betreibern wurde es als Kinderspielzeug aufgeschwatzt und der Versender weigert sich, es zurückzunehmen.


Mit 'Kill Team' haben sie eine, durchaus vergleichsweise mal kurz zwischendrin spielbare, Sache herausgebracht. Aber es läßt sich eigentlich nicht mehr abstreiten, daß GW mit (teilweise allster) Gewalt einfach nur verkaufen möchte. Was ich eigentlich sehr schade finde.
Ob Brettspiele wie Dungeon Quest, HeroQuest, die Space Crusade-Reihe, BloodBowl, Space Hulk oder halt die beiden Warhammer-Reihen. Mit diesen Spielen und von den Minis haben Citadel & Games Workshop eigentlich gute Arbeit geleistet.
Aber ob man die Reaktion der Firma auf den Film 'Damntus' (2008, Deutschland), die Material- & Preisumstellung von Metall auf Plastik, den Wechsel im Vorstand vor ein paar jahren oder die aktuelle Geschäftspolitik betrachtet. Die Firma möchte keine Nische mehr füllen sondern einfach nur verkaufen.
 
Ich habe gehört, es gibt da eine massiv anwachsende Gruppe an Fans, die simpel 3D-Drucker nehmen...
 
Moin zusammen,

seit dem GW es erfolgreich geschafft hat Warhammer Fantasy zu zerstören und zu etwas zu machen, was nicht mehr das selbe ist, empfehle ich nicht mit Fantasy zu beginnen. Allein vom Fluff her. Bei Warhammer finde ich es durchaus interessant, dass Cardia anscheinend gefallen ist und würde eher mit 40k anfangen. Was die Preispolitik von GW angeht ist natürlich auch ziemlich unter aller Sau.
 
Warhammer ob nun 40k oder Fantasy, war schon immer ein Zankapfel über die Jahrzente. GW will und kann geld damit machen. Ulisses macht das auch mit DSA usw. Wenn ihr über 3d-druck eure Figuren macht ist das in meinen Augen ok. Oder kauft euch Figuren über Bay oder sonst wo. Sollte doch keinen stöhren. Warum DER HECKMAC?
 
Passt zwar nicht ganz ins Thema, aber das „Melken von Spielern“ ist vielleicht das Muster hier. Wizards of the Coast (jetzt im Besitz der Hasbo Inc. Gruppe). Z.B. Magic Karten und die D&D Produktlinie. Aktienfirmen wollen eben Gewinne machen und Rollenspieler sind (vielleicht ;) ) leichte Opfer.

“So Far, So Good… So What!”
 
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