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Diskussion Es ist Freitag und ihr seid auf einer einsamen Insel gestrandet (#3)

Z

Zaonce

Gast
Es ist wieder Freitag auf der Insel. Nach dem Abgang des Papageis haben sich Krokodil, Wasserschwein und Leguan umgehört und als neuen vierten Spieler ein Pinselohräffchen rekrutiert, dass schon immer mal P&P-Rollenspiele spielen wollte. Es ist außerdem künstlerisch begabt und bietet an, mit seinen Äffchenohrenpinseln Portraits der Spielercharaktere zu zeichnen, und wer kann da schon nein sagen?

Kurz darauf stellt ihr jedoch fest, dass das Pinselohräffchen euren gesamten Papyrusvorrat auf eine Palme entführt hat, um eine vierzigseitige Hintergrundgeschichte für seinen Charakter zu schreiben. Mit einem Stoßseufzer lasst ihr euch unter der Palme nieder. Damit wenigstens etwas vernünftiges dabei heraus kommt ruft ihr ein paar tolle Beispiele für Hintergrundgeschichten aus eurer P&P-Erfahrung hinauf.

Welche sind das, und warum gerade diese?
 

suppstitution

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Die Gruppe näherte sich einem Endgegner der Kampagne, deren SL ich war. In einem Tempel waren im Halbrund Säulen aufgestellt. Auf diesen prangten steinernde Drachen. Im Zentrum war der Altar, auf dem das Buch lag, dass diese Gruppe nun schon seit Wochen hinterherjagte. Vor dem Altar lag ein alter Priester. Über ihm wachte ein weiterer Drache aus Stein. Sobald man den inneren Kreis betrat, sollten die Drachen erwachen und ein letzter mächtiger Fight entbrennen. So zumindest meine Idee. Ich kannte die Stärke der Gruppe und hatte die Drachen so gewählt, dass sie es zwar schwer haben würden, aber es sollte schaffbar sein.

Nun, es kam ganz anders. Einer der Spieler kannte einen Zauber Schock. Als sie die Drachen erwachen ließen, zauberte er eben solchen. Sein Wurf war gut, die Widerstandswürfe miserabel. Da standen also meine Endgegner wie angewurzelt und bewegungsunfähig. Die Gruppe ging in aller Seelenruhe zum Altar, nahm das Buch und ging.

Ich glaube, ich habe nie wieder so blöd als SL aus der Wäsche geschaut, wie an diesem Abend!

Wobei mir gerade auffällt, dass das zwar eine nette Anekdote ist, aber keine Hintergrundstory, sy.
 

brathahn satan

Heldenhaft
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Ist zwar auch kein richtiger Hintergrund, aber er wird angedeutet. Ich hab den Text mal zur Einstimmung geschrieben und will ihn euch nicht vorenthalten.


Scheppernd federt die billige Plastiktür von der nackten Plasbetonwand zurück. Ein junger Zwerg stürmt hindurch und lässt einen Aluwerkzeugkoffer auf den rissigen Linoleumboden fallen, dann tritt er die Tür mit seinem groben Arbeitsstiefel wieder zu.

Das war erstmal sein letzter Auftrag gewesen. Offizieller Auftrag muß es heißen, denn der blonde Mittzwanziger hatte nicht vor die nächsten Tage garnichts zu machen, im Gegenteil. Aber er wollte nicht seiner selbstständigen Tätigkeit als Schädlingsbekämpfer nachkommen. Der Vorteil sein eigener Chef zu sein lag auf der Hand, er mußte nur arbeiten wenn er Credits brauchte. Das Kabelflicken und Ratten grillen, das tat er nur für die Steuer, Fiete konnte beim Krabbeln durch die Kabelschächte in den Bürokomplexen der Kons die ein oder andere Datenwanze platzieren und verdiente seine eigentliche Kohle mit dem Verkauf der gezockten Dateien.

Er streift die Ärmel seines gelben Arbeitsoveralls herunter und verknotet sie um die schmale Hüfte, dann schnappt er sich ein Bier aus dem kaputten Kühlschrank und setzt sich in den abgewetzten Plastikledersessel der neulich im Hausflur stand und nun sein Zimmer ziert. Der Zwerg schließt die Augen, nippt noch kurz an dem lauwarmen Bier und loggt sich in die Matrix...

Seine Eltern, Sid und Nancy, ewig jung gebliebene Anarchos aus Berlin, hatten ihn noch vor seinem zweiten Geburtstag zu Onkel und Tante nach Hamburg verfrachtet. Er sollte es einmal besser haben als sie. Sein Onkel ein niederer Konangestellter bei (XXX) förderte früh die Computerfähigkeiten des talentierten Kindes, als Fiete aber mit zwölf, dreizehn Jahren die Resonanz entdeckte und immer mehr Zeit in der Matrix verbrachte, kam es zum Streit und er setzte sich ab, tauchte in der Ganger-Szene unter und fand schnell Gefallen an dem freien anarchistischem Leben vor dem seine Eltern ihn bewahren wollten.

In der Matrix angekommen stößt er sich vom Boden ab und gleitet in die Datenströme der Matrix. Seine Persona, eine Kakerlake mit Gasmaske, springt, auf der Suche nach Neuigkeiten, in verschiedene Hosts in denen der Technomancer sich bevorzugt herum treibt. Die Youth-of-Today wollte ihn gern bei einem Hackingangriff auf diverse Banken im Rhein-Ruhr-Plex dabei haben. Nun die YoT Hacker waren ne lustige Truppe aber eher eine Spaßguerilla. Der Unfug war ganz witzig und ein netter Zeitvertreib doch für ihn war es keine Herausforderung mehr Bankkonten zu löschen oder digitale Grafitti auf Hosts zu schmieren. Ihm war mal wieder nach Action, richtiger harter Action. Es wurde eindeutig Zeit wieder was in den Schatten zu unternehmen. Nach einigen Minuten Suche stolperte er bei den Liekedeelern über jemanden der sich Drei-Fingeriger-Pierre nannte und Leute für ein gewagtes Unternehmen suchte. Das wäre vielleicht etwas, aber kein Ein-Mann-Job.

Der Zwerg sucht sich die Kommcodes der Suicide Six heraus und schickt ihnen den Link. Er hatte ohnehin nachfragen wollen was bei seinen Chummern so abgeht.
 

Sameafnir

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Na, dann will ich auch mal ... hier de Story zu Nury T'Naour, corellianische Schmugglerin ... (ach ja, ich tendiere eher zu lääängeren HIntergrundstories ...) ;)

"...Vordergründig im Leben eines Schmugglers ist zu jeder Zeit sein Schiff, denn für einen Schmuggler ist dies mehr als nur ein Fortbewegungsmittel. Für die meisten Schmuggler bedeutet das Schiff gleichermaßen ihr Zuhause, ihren Arbeitsplatz und noch vieles mehr, sodass sie nicht selten auch emotional daran gebunden sind. Das war und ist bei mir nicht anders! Mein gebrauchter und zugegebenmassen nicht mehr ganz taufrischer corellianischer YT-1300 Frachter war mein ein und alles! Ganz richtig, WAR, aber ich eile den Dingen voraus.

Ich stamme aus einer alten Händlerfamilie, auf Corellia, den T'Naour. Meine Mutter Lana T'Naour verband sich mit Tan Faizah, ebenfalls Händler, allerdings nicht so ein bekanntes Handelshaus. Als ich als 2. Kind geboren wurde, entschied man sich, wie es manchmal so üblich ist darauf mir beide Namen zu verpassen. Nuri Faizah-T'Naour, und damit ist mein Name für corellianische Verhältnisse schon extrem lang. Der Erstgeborene und Erbe, mein um 5 Jahre älterer Bruder Tim entschloss sich auf Faizah zu verzichten und nur den in Händlerkreisen bekannteren Namen T’Naour zu behalten. Dort erwarb er sich dann auch bald sehr erfolgreich den „Markennamen“ Tim T’N. Unsere Eltern waren enorm stolz auf den gewitzten, aber auch immer zuverlässigen Spross. Er entsprach eben genau dem Erben, den sie sich immer gewünscht hatten. Wenn ich Händler sagte, dann meine ich das
auch so, denn meine Eltern, genaugenommen die T‘Naours waren/sind seit Generationen erfolgreiche Gewürzhändler. Ganz legal.

Das habe ich auch anfangs mitgemacht und so den „Beruf“ von der Pike auf gelernt, obwohl mir das Getue um Tim und sein arrogantes Auftreten gar nicht schmeckten. Trotzdem biß ich mich durch diese Jahre durch und mit 22 hatte ich mir mein erstes Schiff verdient. Die „Hyperviper“. Verdient ist eigentlich nicht ganz richtig, denn die Hyperviper, ein typischer corellianischer leichter Frachter, schon einige Jahre alt, aber immer noch top in Schuss, war Bestandteil einer geschwisterlichen Wette, die natürlich aus unserer Rivalität hervorging. Als ich die Wette gewann (eine gewisse Menge an Ryllgewürz in einer bestimmten kurzen Zeitspanne zu befördern), übergab er mir das Schiff wenn auch nur zähneknirschend. Aber Wette ist nun mal Wette und Vertrag ist Vertrag. Ein Mando würde das verstehen!

So flog ich für meine Familie eine Zeitlang Gewürze durch die Galaxis. Das wurde mir allerdings recht bald langweilig. Immer nur Waren nach Regel von A nach B zu befördern, bißchen feilschen und wieder abfliegen, mal eine Deadline einhalten war die Höchste Anforderung, das war einfach zu öde. Irgendwie fühlte ich mich immer schon von den eher „spannenden“ Entscheidungen im Leben angezogen, das bezog eine gewisse Leidenschaft zu impulsiven (sprich nicht überlegten) Entscheidungen, gutem corellianischem Whisky und wohlproportionierte, doch manchmal bedenkliche und häufig wechselnde Liebschaften unterschiedlichster humanoider Spezies mit ein. Ein Tabu-Bruch ohnegleichen! Das wird auf Corellia überhaupt nicht gerne gesehen, Correllianer bleiben unter sich!

Meine Familie hat sich dann auch, ob meines immer schneller steigenden schlechten Rufes und der Auswirkungen auf ihre Handelsbeziehungen von mir distanziert, also tatsächlich alle offiziellen Beziehungen zu mir abgebrochen und mich enterbt! Kein Witz!! Tim hat das natürlich gefördert. Insgeheim. So hatte er die Prinzenrolle ganz für sich allein. Allerdings habe ich aber noch über einige Cousins/Cousinen einen gewissen Kontakt zum corellianischen Handel und so auch indirekt zu meiner Familie. Der Bruch meiner Familie mit mir hat aber auch einige emotionale Wunden geschlagen, vor allem, dass sich beide meiner Eltern voll hinter Tim stellten und ihm mehr oder weniger vorbehaltlos alles geglaubt haben, was er ihnen zu meinen „Missetaten“ noch gesteckt hat. Das war das Letzte, für mich ist Tim daher tot! Da meine Eltern mich abgeschrieben hatten, sind sie für mich auch abgeschrieben!

Eine Trotzreaktion war die natürliche Folge. Immer waghalsiger, immer dubioser die Aufträge, zumindest eine Zeit lang war mir egal, ob die Ware Medikamente, Gewürze, oder Waffen waren und für wen. So kam es, wie es kommen musste und ein „Auftrag“ brachte mich in Kontakt mit den Hutts. Mir war schon klar, dass mit denen nicht gut Kirschen essen ist, wenn man's versaut, aber dass es soweit kommt stand ja ausser Frage. Die „Ware“ für Quebba Hutt auf Nar’Shaddar, es waren einige Tonnen stark synthetisiertes Ryll, was in etwa die 10fache Wirkung der Originaldroge darstellte. Auf dem Schwarzmarkt unbezahlbar, aber für den Hutt natürlich eine super Einnahmequelle. Blöd halt, dass mir die schon von
dem Hutt bezahlte Ware auf einem kleinen amourösen Zwischenstop „abhanden“ kam. Ja, ist schon peinlich, wenn man als Schmuggler beklaut wird, aber mein damaliger Navigator Dan Muaro, auch ein Correllianer, mit dem ich einige Jahre flog und zeitweise auch ein Techtelmechtel hatte, hatte seine eigenen Probleme und hinterging mich einfach! Naja, er stand halt schon ziemlich unter Druck, und dass ich ihn gerade mal wieder abserviert hatte, hat auch nicht geholfen... Hat seine Spielschulden mit meiner (Hutt)Ware bezahlt und sich dann aus dem Staub gemacht!

Glücklicherweise hatte nur ich die supersicheren codes für die Hyperviper. Sonst hätte er die vielleicht auch noch geklaut. Wenn ich den mal wiedertreffe, dann hat der nix zu lachen! Steht auf meiner Abschußliste ganz oben!
Tja, da stand ich nun, zwar mit Schiff, aber ohne Ware und die Zeit wurde knapp und knapper. Naja, dachte ich, kann nicht viel schlimmer werden, fliegst mal hin zum Dropstop, nach Nar‘Shaddar und redest mit dem Hutt, irgendwie kommst du da wieder raus. Auf irgendeinen Handel wird er sich schon einlassen. So das eine oder andere kann ich schliesslich immer aus dem Hut(t) ziehen, dachte ich so ... Hmmmm. Konnte ja nicht ahnen, dass dem grad n'paar Dutzend Sklaven abgehauen waren, und der Verlust meiner/seiner Rylldroge von ca. 100.000 Credits zusätzlich sozusagen das Fass zum buchstäblichen Überlaufen brachten. Einfach schlechtes Timing. Kommt vor. Dabei wären die 10% vom Gewinn ein hübsches Schnäppchen gewesen.

Warum ich noch lebe? Gute Frage! Manche schlechten Eigenschaften haben dann doch ihr Gutes, also eine meiner „näheren Bekannten“ war zufällig auch auf Nar’Shaddar, eine sehr süße Twi-Lek Händlerin/Schmugglerin namens Sian-Rua-Tek. Die hatte einen Narren an mir gefressen und mitbekommen, dass der Hutt an „Handelsgesprächen zur Lösung des Problems fehlende Rylldroge“ nicht im Geringsten interessiert war, sondern eher daran ein Exempel zu statuieren, und zwar an mir! Im Gegensatz zu mir hatte sie gerade ihren Handel mit Quebba erfolgreich abgeschlossen und sich in der Bar zur Belohnung noch ein paar Drinks genehmigt, als sie mitbekam wie einer von Quebba’s Speichelleckern ihm die Nachricht überbrachte. Schlaues Kind hat sich dann kurz drauf unauffällig verabschiedet, da Sie nicht wollte, dass ich dem Hutt „zum Frass“ vorgeworfen wurde. Sian hat mich gerade noch rechtzeitig gewarnt, also wirklich noch geradeso, auf dem Weg zwischen Raumhafen und Hutt-Domäne hat sie mich über einen Mittelsmann abgefangen und mich über etliche Umwege zu ihrem Schiff gelotst.

Denn sonst hätte ich Nar‘Shaddar wohl kaum ohne meine Hyperviper verlassen; Geschweige denn gar nicht verlassen! So konnte ich nur mit dem was ich bei mir hatte als „blinder Passagier“ auf ihrem Schiff in einer versteckten Ladezone mitfliegen, andernfalls hätten mich die Schergen des Hutts wahrscheinlich erwischt….. Ha! Quebba grübelt sicher heute noch, wie ich abgehauen bin, auf Sian sind sie jedenfalls nicht gekommen; die kann sowas von auf Unschuld tun, hatte bei Quebba ausserdem ein Stein im Brett.

So, aber dafür hat der Dreckshutt jetzt meine Hyperviper, die ist immerhin auch noch so ihre 25.000 Credits wert, mindestens, leider nur ein Bruchteil des Verlusts. Und Hutts sind ja bekanntlich sehr nachtragend.

...."
 
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