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Ebene 8 - Traum, Qualm und noch mehr Traum...

A

ADAMANTU

Gast
... EINE GALEONE !
Shadow hatte absolut richtig gesehen. Das war wirklich ein Schiff und das mit den Wolken stimmte auch. Nur standen sie nicht auf den Wolken, sondern auf einer riesigen Blase, aus der es immer wieder dunkle Schwaden pumpte, die einem die Sicht nahmen.
Außerdem war es sicherlich nicht der Ort auf diesem "Schiff", wo sich Personen befinden sollten.
Und überhaupt war dieses "Schiff" nicht wie andere Schiffe, denn es flog offenbar. Ergo war es wohl ein Luftschiff.
Shadow, Ratte und Adamantu waren also auf einem Luftschiff und wenn gesagt wurde "auf", dann war das wörtlich gemeint. Sie standen alle ganz oben drauf. Auf einer Blase aus Stoff, die in regelmäßigen Abständen Öffnungen aufwies, aus denen es gewaltig qualmte. Unter dieser Blase hing an vielen Stricken, Seilen und teilweise Ketten der eigentliche Schiffskörper. Diese Passagierkonstruktion wurde durch die Blase getragen, welche aber auch gleichzeitig als eine Art von Schornstein zu dienen schien.
Alles in allem war es augenscheinlich eine technische Lösung, die hier das Fliegen ermöglichte, doch dem Elementaristen fiel auch auf, das dieses Schiff nicht allein durch die heiße Luft in der Blase hätte fliegen können, denn dafür war der Schiffskörper zu groß und/oder der ohnehin schon gewaltige Ballon zu klein.
Es mußte also auch mit ein wenig Magie nachgeholfen worden sein.
Bei diesem Gedanken fiel dem Obsidianer noch etwas auf.

Adamanturatte: "Hey, ich kann mich wieder bewegen. Was für eine Freude."

Und dieses mal waren sie zum Glück noch alle drei beisammen. Aber wer konnte schon sagen, ob das auch so bleiben würde ?
 
"Was in den sieben Himmeln soll das?!" Ein relativ schmächtiger aber autoritäerer und sehniger Mann steht breitbeinig vor den dreien und blickt missbilligend auf sie herab. Er trägt einen schwarzen Admiralsmantel mit roten und goldenen Applikationen, darüber einen blankpolierten Stahlharnisch auf dem mehrere Orden glänzen, außerdem trägt er eine militärisch anmutende Schirmkappe auf dem Kopf. Sein Name ist Bellarmin Tessius, freischaffender Kommisar-Leutnant der kaiserlichen Marine mit inquisitorischen Befugnissen. "Dieses Individuum blutet mein Deck voll! Und dann bringt es noch eine Frau und ein unlizensiertes Artefakt mit."

Die Rede ist eindeutig von Ratte, der unmittelbar nach der Ankunft zusammengebrochen ist und aus allen Körperöffnungen blutet. Etwa zwei dutzend Mannschaftsmitglieder haben sich mit den verschiedensten Werkzeugen bewaffnet, manche davon tatsächlich Waffen, und mustern die drei mit gemischten Gefühlen. "Erklärt Euch, Eindringling, oder wir unterziehen euch einer peinlichen Befragung." Es hat den Anschein, dass der Mann keine Anstalten macht, Shadow oder Adamantu auch nur den Hauch an Personenrechten zuzugestehen.
 
Da Ratte momentan nicht zum Reden in der Lage ist, fühlt sich Shadow dennoch angesprochen.
"Ich bitte um Entschuldigung für die Störung. Wir sind nur versehentlich hier gelandet und kommen in Frieden."
oO Förmlichkeit ist echt nicht mein Ding, hoffentlich geht das wenigstens als höflich durch. Oo


"Ich muss ihn verbinden."
Sie deutet auf Ratte und kramt in ihren Beutel, der seine Dienste inzwischen wieder aufgenommen hat. Zwischen Krümel, Gift und Klingen sucht sie nach Verbandszeugs.
 
Aha, jetzt war er also ein Artefakt. Als Obsidianer war er es schon gewohnt, ein wenig "dinglich" betrachtet zu werden, aber ein Artefakt war er noch nie gewesen. Ein Brocken, ein Klumpen, ein Batzen, ein Klotz, das ja. Doch ein Artefakt ? Nein. Wie hätte sich dieser Mann dort auch auskennen sollen ? Es war ja nichts, wie es schien, in iher kleinen Gruppe. Die Katz lief als Frau herum, die Ratte als Mann und dafür tat er selbst, eigentlich ein sehr geschlechtsloser Obsidianer, als ob er eine Ratte wäre.
Nunja, es gab immer ein erstes mal und jetzt war es wohl soweit.
Das Ratte ziemlich schlimm blutete, war jedoch wichtiger. Darum sagte er etwas zur Situation.

Adamanturatte: "Guten Tag, strenger Fleischling, Frau Obsidianfell hat völlig Recht. Wir kommen in Frieden und wollen auch so wieder gehen. Aber wir wären sehr dankbar, wenn sie uns Herren Ratte helfen ließen, bevor er irreparabel ausgelaufen ist."

Jaaa, er war ein sprechendes Artefakt, das konnte der Mensch dort gleich einmal wissen. Außerdem war er ein kluges Artefakt, deshalb bemerkte er noch dazu...

Adamanturatte: "Je schneller wir damit beginnen, desto weniger tropft er euer Deck voll."

Das, so meinte Adamantu, müßte jedem einleuchten.
 
Bellarmin überdenkt Adamantus Einwurf und reibt sich über seinen dunklen Stoppelbart. "Nun gut. SANITÄTER! Unter Deck mit den Dreien, die Frau und das Artefakt in die Kammer." Dann wendet er sich an seine Mannschaft. "Was glotzt ihr denn so! An die Arbeit! Und behaltet eure dreckigen Manipulatoren dort, wo sie hingehören! Nur weil ich bisher von meinem Exekutionsrecht keinen Gebrauch gemacht habe, heißt nicht, dass mein Bolzenwerfer eingerostet ist!" Die Männer reagieren sofort, je zwei packen Shadow und Ratte und schleppen sie durch die Luke nach unten, ein weiterer stopft Adamanturatte in einen Beutel und folgt. Unter Deck wird Ratte auf eine Pritsche gelegt und ein hagerer Mann mit fleckiger Schürze kümmert sich um ihn. Shadow und Adamantu landen hingegen in einem kleinen Zimmer mit einer Tür, die sowohl außen als auch innen Riegel vorweist. "Zur Sicherheit", meint einer der Matrosen, "unserer und eurer." dann wird die Tür geschlossen und man hört den äußeren Riegel. In Augenhöhe gibt es in der Tür und in einer Wand zum Laderaum je eine kleine Klappluke.
 
Kaum war die Luke zu, wandte sich Adamantu an Shadow, weil er ein ziemlich schlechtes Gefühl hatte.

Adamanturatte: "Also, bitte denken sie nicht, das ich bei der Dunkelheit, in diesem Raum hier, auch noch für Schatten sorgen will, doch dieser 'Heiler' da, machte keinen guten Eindruck auf mich. Er hatte mehr Krankheiten auf seiner Schürze, als für einen Fleischling mit offenen Wunden gut sein kann. Ich habe inzwischen gelernt, wie zerbrechlich Fleischlinge sind und wie anfällig für allerlei Ungemach. Deshalb glaube ich, das wir ihm irgendwie helfen sollten.
Ich könnte sogar versuchen, ihn zu reparieren, aber wahrscheinlich hätte er da etwas dagegen. Ich beherrsche nämlich diese Heilmagie der Fleischlinge nicht und müßte ihm auf obsidianisch helfen, oder eine Heilung nach Elementaristenart probieren. Doch gefallen würde ihm wohl beides nicht.
Auf jeden Fall denke ich, das es eine gute Idee wäre, ihn aus dem Einflussbereich dieses Infektionsherdes zu holen.
Was meint ihr, Frau Obsidianfell ?"
 
"Finger weg! Ich kann selber laufen", zischt Shadow die Männer an, doch da landet sie schon in einem kleinen Zimmer und ist eingesperrt.
oO Fehlt nur noch, dass sie mir die Hände und Füße binden. Oo
Zu Shadows Glück kann sie aber all ihre Körperteile frei bewegen und damit Adamantu das auch kann, befreit sie ihn aus dem Beutel.
oO Meine Sachen sind auch noch alle da. Oo
Shadow sorgt für Licht, dann präpariert sie gleich mehrere Wurfsterne und verschiedene Messer mit einer Routine, als würde sie sich ein Brot schmieren. Danach versteckt sie ihre Waffen und betrachtet Adamantu.
"Und was ist dein Plan?"

Geduldig hört Shadow zu.
"Ich versteh kein Wort, aber klingt gut durchdacht. Wen soll ich umlegen? Reicht betäuben?"
 
Da war er wieder, der Unterschied, zwischen Fleischlingen und Steinlingen. Wenn ein Stein von umlegen sprach, dann dachte er daran, sich von dem Ort an dem er jetzt lag, an einen anderen zu bewegen. Wenn ein Fleischling von umlegen sprach, dann dachte er daran, jemanden zu töten. Bei sowas mußte man ungeheuer aufpassen, sonst machte man furchtbare Fehler und leider hatte auch Adamantu seine Lektion auf die harte Tour lernen müssen.
Da die Weichhäute eh schon so ein schrecklich kurzes Leben hatten, war es dem Obsidianer zuwieder, dieses noch weiter zu verkürzen. Das kam ihm entsetzlich falsch vor. Und auch wenn sich dieser bolzenwerfende Peinlichbefrager in Adamantu's Augen nich gerade sympatisch gemacht hatte, wollte er ihn bestimmt NICHT umlegen.
Dann würde der arme Mann ja garantiert dumm sterben, ohne die Chance, dieses Defizit zu beseitigen.
Betäuben war viel besser.

Adamanturatte: "Ich wäre dann doch sehr für das betäuben und gegen das umlegen, Frau Obsidianfell. Wenn ihr nichts dagegen habt, dann würde ich euch gerne mit meiner Magie unterstützen. Zum Beispiel könnte ich versuchen diese Holzwände dazu zu überreden, eine Öffnung für uns zu formen. Auch wäre es mir möglich, euch selbst mit einem Zauber zu belegen, der sich Erdhaut nennt. Er ist die bessere Variante der Holzhaut, die von Kriegeradepten benutzt wird.
Sie schränkt eure Bewegungsfreiheit auf keinen Fall ein, das möchte ich gleich dazu sagen.
Ich weiß ja inzwischen, das ihr Magie nicht so mögt, Frau Obsidianfell, aber ich dachte mir, das ihr dieses Ding, das der strenge fleischling einen Bolzenwerfer nannte, noch viel weniger mögen würdet. Ich würde es wirklich sehr ungern sehen, wenn man euch mit einem geworfenen Bolzen verletzen würde. Ein blutender Herr Ratte reicht."


Adamantu selbst war in seinem gelihenen Rattenkörper ziemlich stabil. Wenn nicht gerade ein ausgewachsener Troll an seinem doch verhältnismäßig dünnen Schwanz herumbog, dann machte er sich nicht sehr viele Sorgen. Er war ja mal zur Abwechslung klein und schwer zu treffen, statt umgekehrt.
Eine ganz bemerkenswerte Erfahrung übrigens.
Genau wegen sowas war Adamantu inkarniert.
 
Ein knisterndes Geräusch war aus dem >Behandlungsbereich< des Unterdecks zu hören und bläuliches Flackern drang durch den Spalt unter der Tür und durch die Ritzen der Guck-Luken. "Entspannen sie sich bitte, sonst könnten sie einen elektriechen Schlag erhalten, und das wäre ihrem Zustand alles andere als zuträglich. Wie haben sie es nur geschafft, sich so viele innere Blutungen ohne äußere Verletzungen zu holen? Mit dem Äther sollte man nicht rumspielen, wenn man das nicht kann, wissen sie?" Die Stimme, welche vermutlich dem >Arzt< in der fleckigen Schürze gehört, hat einen lockeren Plauderton angeschlagen, wirkt ansonsten aber leicht abgelenkt und sympathiefrei. "Nicht, dass ICH viel Ahnung davon hätte, aber ich habe mich mit dem einen oder anderen Magus unterhalten ... eher unpersönliche Charaktere, wenn sie mich fragen."
 
"Holzhaut? Erdhaut? Schützt das auch vor Magie?"
Nachdenklich betrachtet sie ihre Armschienen.

Der erste Vorschlag sagt ihr da wesentlich mehr zu, weshalb sie sogleich Pläne schmiedet. Dafür kramt sie einen Ring aus ihrem Beutel, doch statt ihn überzuziehen, legt sie ihn in ihre Hand, schließt die Augen und bewegt schweigend die Lippen, als würde sie im Stillen zählen. Sie nickt, dann kramt sie ihren Navigationskristall hervor und sitzt für einen weiteren Moment einfach nur schweigend da. Erst nach mehreren Minuten erhebt sie das Wort:
"Im Laderaum sind wir relativ sicher, da ist nur einer und ich glaube er döst. Zuerst brauchen wir aber Ratte und dafür müssen wir da lang."
Sie deutet auf die verriegelte Tür und schüttelt sogleich den Kopf. "Nein. Schwachsinn. Machen wir einen Umweg", Shadow deutet auf eine andere Wand, "da lang."
 
Adamanturatte: "Das kommt auf den Zauber an, Frau Obsidianfell. Mein Zauber schützt vor Feuerbällen, Blitzen oder eben auch vor geworfenen Bolzen, bzw. Erdpfeilen. Er schützt nicht vor Magie, die geistige Schäden verursacht oder Gedanken manipuliert. Ich bitte um entschuldigung, aber ich bin halt Elementarist und biete deshalb eher elementaren Schutz."

Gepiepst klangen entschuldigungen viel kraftvoller, stellte Adamantu erstaunt fest. Bisher hatte er immer gedacht, das seine tiefe Stimme, seinen Worten mehr Gewicht verleihen würde, doch das war wohl nicht so. Oder nicht immer ?
Das wollte erforscht werden.
Trotz ihrer Abneigung gegen Magie, bediente sich die menschliche Pantherkatz ihrer aber. Scheinbar wollte sie dann doch lieber das, was sie kannte und beherrschte, was ihr der Obsidianer auch nicht übel nahm. Sie mochte ihre Zauber ebend lieber als seine, da waren Menschen Steinen nicht unähnlich. Man mochte seine Gewohnheiten.
Dann war es die Tür, dann doch nicht die Tür, sondern die Wand. Einen Moment wartete Adamantu noch, ob sich die Wahl erneut ändern würde, doch das tat sie nicht.
Wunderbar, also machte er sich sofort ans Werk, wenn auch nicht unbedingt frisch. Der ständige Druck, der magiegedämpften Ebene, war zwar endlich verschwunden, aber der Obsidianer spürte die Anstrengung doch ziemlich. Deshalb verzichtete er darauf, sich einfach seiner Magie zu bedienen und das Material der Wand zu formen, sondern machte es lieber mit Überredungskunst.
Das erforderte viel weniger Zauberkraft.

Adamanruratte: "Hallo, Wand."

Nichts geschah.

Adamanturatte: "Du brauchst garnicht so zu tun. Ich weiß, das du da bist."

Wieder nichts.

Adamanturatte: "Hör mal, es hat wirklich keinen Zweck. Ich bin nämlich nicht nur ein Obsidianer, sondern auch ein Tiefensänger."

Wand: "Blödsinn ! Du bist eine Ratte."

Adamanturatte: "Na also. Ich wußte doch, das du da bist."

Wand: "Ohh. Mist..."

Adamanturatte: "Duhuu, Wahaand, dürfte ich dich mal um einen klitzekleinen Gefallen bitten ?"

Wand: "Nein."

Adamanturatte: "Großartig. Es ist auch nichts Großes. Wir beide, die nette junge Frau hier und ich, bräuchten bloß mal eine Öffnung, damit wir durch können. Das ist alles."

Wand: "Das ist ALLES ? Sag mal, redest du mit mir ? Redest du wirklich mit mir ??? Bist du des Wahnsinns fette Beute ? VERDAMMT NOCHMAL, ICH BIN EINE WAND ! Eine Wand, verstehst du, Ratte ? Die manifestierte UNDURCHLÄSSIGKEIT !
Bei mir gibts keine 'Öffnungen', du Trottel..."


Das würde nicht ganz einfach werden. Das war eine ziemlich resolute Wand.

Adamanturatte: "Das würde ich pauschal so nicht sagen wollen. Aber ich habe als Ratte wohl sowieso eine andere Perspektive, da wir Öffnungen schon immer zu schätzen wußten. Aber den Wert von Wänden haben wir auch immer zu hoch gewertet, halten sie doch Jagdgetier davon ab, uns zu fressen. Deshalb lobe ich mir gute Wände auch so und sähe es äußerst ungern, wenn man sie ersetzt. Aber vielleicht bist du ja eh schon müde und das paßt in deine Pläne. Machs gut."

Wand: "HEY ! Du, Ratte ! Warte mal !"

Adamanturatte: " Ja ?"

Wand: "Was meinst du mit ersetzen ?"

Adamanturatte: "Na guck dich doch mal um ? Dort drüben, eine Tür. Und da auf der anderen Seite, da gibts sogar Bullaugen. Nicht nur eine Tür, sondern eine STÄNDIGE Öffnung. Auch bekommen nichtmehr nur Böden Luke, sondern sogar die Dächer und ich meine noch nichtmal die Schornsteine. Du siehst also, der Trend geht eindeutig immer mehr in Richtung Durchlässigkeit. Nicht die beste Zeit, sich allzusehr an alte Traditionen zu klammern, sonst ist man ganz schnell weg vom Fenster, wie es ganz passend heißt, und wird ersetzt. Jaja..."

Wand: "Hmm, so hab ich das noch garnicht gesehn..."

Adamanturatte: "Ebend ! Das tun ja auch so wenige. Und das ist wiederum der Grund, warum sich nicht um jede Wand liebevoll vom einem Schiffszimmermann gekümmert werden kann. Nein. Zack, Fertigbauwand. So geht das heute. Aber wem erzähl ich das."

Wand: "Najaaa, da ist schon was dran, das muß ich zugeben."

Adamanturatte: "Damit bist du schon vielen voraus, aber wenn du endgültig die Nummer Eins sein willst, dann mußt du etwas zeigen, was noch keine Wand vor dir gezeigt hat."

Wand: "Was denn ?"

Adamanturatte: "Eigeninitiative !"

Wand: "Was ?"

Adamanturatte: "Eigeninitiative !"

Wand: "Aber wie ?"

Adamanturatte: "Bilde von alleine eine Öffnung, dann muß man dich nicht durch eine Wand ersetzen, die eine hat."

Wand: "Aber ich kann doch nicht einfach..."

Adamanturatte: "Ich verstehe dich, doch dann ist alles zu spät. Mir wird ganz schlecht, das eine der klügsten wände, die ich je habe kennenlernen dürfen, bald nurnoch Feuerholz im Herd des Smutje sein wird."

Wand: "Also..., vielleicht..."

Adamanturatte: "Du willst keine Bullaugen. Kann ich nachvollziehn. Eine ständige Öffnung. Immer dieser Wind und die Sonne, die DURCH die Wand kommen. Das ist was für Fortgeschrittene. Vielleicht versuchst du es zu Beginn doch besser erstmal mit einer Tür und arbeitest dich langsam hoch. Was meinst du ?"

Wand: "Eine Tür. Puhh..., also gut. Ich probiers. HHHRRRMMMMMMM !"

Und die Wand gab sich wirklich Mühe. Wenn sie Unterhosen getragen hätte, dann wären sie jetzt wohl reif zum wechseln gewesen, so sehr strengte sie sich an. Was diese Poserwände da links und rechts neben ihr konnten, das konnte sie schon lange. Tatsächlich bildete sich eine Tür, die eine Kopie der Tür war, die den beiden in der anderen Wand die Tür versperrte.
Leider war die eine exakte Kopie, also komplett mit riegeln auf beiden Seiten.

Adamanturatte: "Toll. Man möchte garnicht glauben, das das deine erste Tür sein soll."

Wand: "Doch, wirklich. Meine allererste."

Adamanturatte: "Und ? Funktioniert sie auch gut ?"

Wand: "Naja, ich weiß nicht. Aufmachen und so..., najaaaa das kam mir dann doch ein bisschen pervers vor und es tut ja grad nicht Not. Also..."

Adamanturatte: "Alles klar. Ich hoffe bloß, das niemand vor einer nichtöffnenden Tür steht, wenn. Also, man sieht sich."

Wand: "Warte mal !"

Adamanturatte: "Was ist denn noch. Du hast doch jetzt alles. Eine Tür, eine Zukunft, alles da. Oder ?"

Wand: "Jaaa, schon. Aber könntest du nicht vielleicht meine neue Tür ausprobieren, bevor du gehst ?"

Adamanturatte: "Na, ich weiß nicht. Du wolltest doch nicht, wenn ich mich recht erinnere. Und viel Erfahrung im Leutedurchlassen hast du auch nicht. Vielleicht nehm ich doch lieber die Veteranentüre."

Wand: "Oooch, bitteeee..."

Adamanturatte: "Was meint ihr, Frau Obsidianfell ? Tun wir der Wand einen Gefallen und probieren ihre neue Tür ?"

Mit Türen war es offenbar so, wie mit allen anderen Sachen auch. Man mußte halt wissen, wie man mit ihnen zu reden hatte.
 
"Na, da wollen wir mal nicht so sein", entgegnet Shadow grinsend, aber auch erstaunt und perplex. Sie hat vieles erwartet, aber nicht das.

oO Also, wenn das auch zur Magie gehört, wird sie mir doch ein bisschen sympathisch ... hoffentlich kann hier keiner Gedanken lesen.Oo


Shadow tritt an die Tür heran, legt die Hand auf die Klinke, dann hält sie allerdings inne und dreht sich zu Adamantu.

"Einen Schutz vor Magie habe ich bereits, doch ich bin mir nicht sicher, ob sie mich nicht auch vor Erdhaut beschützen werden", sie deutet auf ihre Armschienen, "probieren wir es einfach."

oO Meine Armschienen ersetzt die Erdhaut also nicht, dann muss einfach beides gehen! Oo

Shadow drückt die Klinke herunter, zieht, doch es tut sich nichts. Schmunzelt betrachtet Shadow die Wand.
"Klasse Arbeit, Wand! Wie das Original. In dir steckt Talent! Möchtest du nicht gleich den nächsten Schritt wagen und noch besser werden als die Wand da drüben? Zeig, dass du einzigartig bist, und entriegle diese Tür. Eine geöffnete Tür hat hier noch keiner!"

oO Ach, du meine Güte. Rede ich jetzt schon wirklich mit Wänden? Oo
 
Die Wand hat kein Gesicht, aber hätte sie eines, könnte man dieses jetzt mit ratlosem Ausdruck überrascht blinzeln sehen. "Ähm ... ok ... nun ... ich ... äh ... ich fürchte, dass geht nicht." Betretenes Schweigen folgt, dann: "Wisst ihr ... ich bin aus Holz ... die Scharniere zum Aufschwingen aber aus Eisen ..."

Während dessen ist die erste >Behandlung< beendet und Rattes Muskeln entspannen sich, während ihm der Schweiß vom Leib fließt. "Der Elektroflux sollte ihre Nervenbahnen stimuliert haben." Der Mann mit der Schürze nimmt Ratte die Anschlüsse vom Körper. "Dies regt die körpereigenen Heilkräfte an, ich würde sie ungern aufschneiden müssen." Rattes Mund ist wie ausgedörrt, deshalb muss er mehrmals schlucken, bevor er einen halbwegs artikulierten Laut von sich geben kann. "Wie bitte?" Der Mann beugt sich über ihn. "Die Ratte." "Was? Wo?!" Er wendet den Kopf hin und her. "Nein. Ratte ... Kristall ... bringen." "Ach, sie meinen das Artefakt. Nein, tut mir leid, Befehl vom Käpn, außerdem haben wir ja gesehen, was dabei passieren ... wie?" "Speicher ... Energiespeicher." "Oh, interessant, wie funktioniert das genau? ... Wiebitte?" "Ich hab gesagt ... ich bin kein ... beschissener Lehrer." "Ah, sehr gut, Fluchen, es geht ihnen schon deutlich besser, fein."
 
Verwirrt starrt Shadow die Wand an.
"Ja und?", gibt sie beinahe beleidigt von sich, "du hast sie doch auch erschaffen!"
Erst dann begreift sie, dass es wahrscheinlich wieder mit irgendwas Magischen zu tun hat, von dem sie keine Ahnung hat. Fragend blickt sie zu Adamantu.
 
Jetzt hätte selbst einem Obsidianer das Gesicht einschlafen können. Und nein, entgegen Shadow's Vermutung, war das leider nichts magisches.
Klar, Adamantu hätte nun anfangen können, vom klassischen Transformationsdilemma zu erzählen, oder das sich die norwegischen, linksdrehenden Astralblasen gern mal verfuhren, aber er war halt kein Mensch. Außerdem wäre Frau Obsidianfell wahrscheinlich selbst darauf gekommen, sobald sie mit Ockham's Rasiermesser auch nur ein wenig von diesem Gefasel abgeschnitten hätte.
Die Wahrheit war viel einfacher.
Diese Wand war schlicht und ergreifend doof wie Brot, womit hier keinem Brot zu nahe getreten werden soll.
Sicherlich gab es auch kluge Wände, nicht nur bauernschlaue, sondern richtig belesene. In Klöstern, Schulen, Universitäten. Manch ein Palast hatte ein Studierzimmer und noch mehr Häuser besaßen Bibliotheken, doch unsere Wand hier gehörte nicht zu diesen, sie war einfach nur doof.
Anderenfalls wäre sie wohl auch nicht so leicht zu bequatschen gewesen, nur kehrte sich jetzt dieser Vorteil leider um.
Oder vielleicht auch nicht.

Adamanturatte: "Nur nicht verrückt machen, Wand. Das war schon sehr gut, für den ersten Versuch. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen, heißt es."

Wand: "Ja, genau !"

Adamanturatte: "Laß mich mal sehen. Möglicherweise ist es nur ein kleiner Fehler."

Dann wuselte die Zaubersteinratte ein wenig hin und her, tat so, als ob sie intensiv untersuchte und ließ sich von Shadow ganz dicht vor die funktionsuntüchtigen Scharniere heben. Gelegentlich wackelte sie mit dem Kopf, nickte oder gab ein undefinierbares Geräusch von sich.
Schließlich sagte der Obsidianer...

Adamanturatte: "Hmmm, das sieht eigentlich ganz gut aus, weißt du."

Wand: "Dankeschön."

Adamanturatte: "Kein Problem. Aber natürlich muß eine Tür von beiden Seiten gut sein. Leider kann ich die von hier aus nicht prüfen. Könntest du eventuell kurz ein Loch für uns machen ? Dann krabbeln wir durch und gucken uns die andere Seite an."

Wand: "Na klar. Moment. HHHRRRMMMMMMM !"

Schon bogen sich die Holzlatten der Wand auseinander und Katz wie Ratz konnten durch. Anschließend schloß sich die Öffnung wieder und zeigte diesseitig ebenfalls eine Tür, die genauso gut aussah, wie sie nicht funktionierte.
Nur konnte Shadow und Adamantu das nun egal sein.
Der Fairness halber spielte der Elementarist sein Spiel aber weiter. Es war nicht seine Art Wände auszulachen. Nichtmal Doofe.

Adamanturatte: "Diese Seite ist auch nicht schlecht, Wand. Noch ein paar mal und du hast den Dreh raus. Oder wie seht ihr das, Frau Obsidianfell ?"
 
Shadow fährt mit ihren Händen prüfend über die Tür.
"Ja, ist in Ordnung. Das wird schon."
Dann stiehlt sie sich mit einem verräterischem Kichern davon.
"Genial", flüstert Shadow Adamantu zu.

Anstatt in die Arme eines Wächters zu laufen, machen sie nun einen Umweg über die Vorratskammer. Wie sich bald herausstellt, ist es nicht nur deshalb ein Umweg, weil sie mehr Schritte gehen müssen, sondern auch weil Shadow hungrig ist. Sie holt eine Lampe aus ihrem Beutel hervor und sorgt für Licht, damit sie sich umschauen kann.
"Überred du schonmal die nächste Wand.", weist Shadow Adamantu an und deutet in die entsprechende Richtung. "Achja und frag am besten vorher, was sich auf der anderen Seite befindet, wir landen direkt im Zimmer dieses Arztes."

Im Gegensatz zu gewöhnlichen Schiffen hat es hier mehr Auswahl an Lebensmitteln, was wohl daran liegt, dass die Reisen meist nicht ganz so lang sind. So muss sie sich nicht nur mit Schiffszwieback begnügen, sondern macht sich ein paar Käsebrote und bedient sich an dem nächstbesten Krug, dessen Inhalt sie für trinkbar hält. Mit Überraschung stellt sie fest, dass es sich um Melonensaft handelt.
Während sie isst, verschwinden immer wieder Vorräte in ihrem Beutel, unter anderem sogar Met.
oO Wer weiß, wie lange wir noch unterwegs sind. Oo
 
Überred schonmal die nächste Wand, sagte Frau Obsidianfell. Als ob das immer so einfach wäre. Wand war auch nicht immer gleich Wand, das war wie bei den Menschen und die sahen schließlich auch alle gleich aus. Aber was sollte er anderes machen, als was die Menschenkatz ihm sagte ? Jetzt war man schon auf diesem Umweg und Frau Obsidianfell kannte sich viel besser mit diesem ganzen Heimlichkeitskram aus, also tat er besser, was sie ihm auftrug.
Das Dumme war nur, das diese Wand nicht doof war.
Ganz und garnicht doof.
Deshalb konnte Shadow bei ihrer Suche auch Gesprächsfetzen erhaschen, die auf ein ganz anderes Gespräch schließen ließen, als kurz vorher. Hörte sich die Magie immernoch sympatisch an ?

Wand: "...kann ich deiner Argumentation nicht zustimmen, oder um es mit den Worten Ovid's auszudrücken, 'Principiis obsta.' , 'Wehret den Anfängen.' "

Adamanturatte: "Sehr verständlich, Wand, doch darf ich vielleicht weiterzitieren, 'Principiis obsta. Sero medicina parata, cum mala per longas convaluere moras.' , 'Wehre den Anfängen. Zu spät wird die Medizin bereitet, wenn die Übel durch langes Zögern erstarkt sind.' "

Diese Wand wäre nicht so leicht zu überreden, wie die dämliche zuvor. Ein wenig später hörte Shadow wieder mal zu und da waren sie schon ganz woanders.

Wand: "Ich würde nicht soweit gehen, eine äußere Öffung mit einer inneren gleichzusetzen. Und sowieso heißt es, Zwischen dem Wort und der Tat, liegt das Meer."

Adamanturatte: "Nicht, wenn man die fünf Stufen der Transzendenz nach Lawudo Lama Thubten Zopa Rinpoche erklimmt."

Wand: "Hach ja, der kleine Thubi. Hat immer viel geschrieben. Vielleicht ein wenig zuviel."

Das diese Wand aus ganz besonderem Holz gemacht war, dem eines 10000 Jahre alten Mithrillbaumes, das konnte ja keiner ahnen. Das dieser Baum gefällt worden war, damit die ach so kostbaren Bibliotheken eines Königs und seines Hofstaates ein angemessenes Regal hatten, wußte auch niemand mehr. Genauso wenig wußte noch jemand, das das Schloß dieses Königs niedergebrannt worden war und die wertvollen Bücher vernichtet wurden. Nein, man hatte auch vergessen, das die Bretter des Regales irgendwann gefunden wurden, weil sie nicht brannten und vergammelten und deshalb ursprünglich auch für das dekadente Bücherregal ausgesucht worden waren.
Schließlich landeten die sehr belesenen und klugen Mithrillholzbretter bei einem Schiffszimmermann, der schon garnicht mehr wußte, was Mithrillholz war, weil der dazugehörige Baum schon lange vorher ausgestorben wurde. Ironischerweise wegen seines so wiederstandsfähigen Holzes. Dieser Zimmermann hatte nur gewußt, das er eine neue Wand brauchte und nur dieses Holz dort hatte.
Und Adamantu wußte nur, das er gerade von einer Wand langgemacht wurde.
Als Shadow ihre Begutachtungen und Umlagerungen abgeschlossen hatte, saß eine irgendwie geknickt wirkende Adamanturatte vor einer Wand MIT Öffnung. Der Obsidianer hatte also bekommen, was er wollte, aber es machte ihn nicht glücklich.
 
Ratte hatte es aufgegeben, dem Arzt irgend etwas sinnvollen mitteilen zu wollen. Diese Spezies war wohl in allen Welten gleich — selbstfixiert und abschweifend. Allerdings wusste erscheinbar, wovon er redete und verstand auch etwas von seinem Handwerk, denn die Schmerzen wurden durch ein juckendes Kribbeln ersetzt und auch die drohende Ohnmacht wich langsam zurück. "Wann kann ich aufstehen?"
"Können? Jederzeit, ihr Bewegungsapparat wurde nicht beschädigt, aber sie sollten noch mindestens eine Stunde liegen bleiben, wenn sie keine weiteren Verletzungen riskieren wollen. Der Elektroflux kann bei übermäßiger Beanspruchung des Körpers plötzliche Spasmen hervorrufen, die ...", weiter kam er nicht, denn Ratte wäre nur bei einem eindeutigen >jetzt auf keinen Fall< liegen geblieben und sofort hatten sich die Angaben des Arztes bestätigt. Ein plötzlicher Krampf zog durch Ratte's Körper und bewirkte, dass dieser sich um sich selbst rotierend von der Liege schleuderte, wobei eine Ferse krachend auf der Schläfe des Arztes landete. "Au", stöhnte Ratte vom Boden aus, der Arzt sagte nichts, er hatte das Bewusstsein verloren.
 
Anfangs hört Shadow der Unterhaltung zu in der Hoffnung wieder einen witzigen Dialog zu erleben, doch dieses Mal herrscht gähnende Langeweile, weshalb sie lieber ein weiteres Käsebrot isst. Als sie die Wand offen ist, nähert sie sich Adamantu und frägt:
"Über was redet ihr da?"

Sie blickt durch das Loch und sieht eine weitere Wand.
"Oh."
Sie nähert sich der Wand hinter der Wand und drückt sanft dagegen.
"Hm. Moment mal."
Ein weiteres Mal drückt sie dagegen, dieses Mal stärker.
"Das ist ein bestimmt ein Schrankregal und es hat sich um ein paar Millimeter bewegt. Hinter dem Regal befinden sich allerdings Ratte und der Arzt. Unbemerkt kommen wir da nicht rein, oder hast du einen Trick auf Lager?"

Shadow drückt ein Ohr ans Regal. Wer mit Wänden spricht, kann auch mit Schrankregalen reden, könnte man meinen, doch Shadow ist mehr an den Lauten hinter dem Regal interessiert. Sie hört zwei auf den Boden krachende Körper und daraufhin Rattes Schmerzensschrei.
"Da geht´s heiß her. Los!"

Mit diesen Worten schafft sie das Regal aus dem Weg, dieses Mal ohne Rücksicht auf den Lärm.
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber als sie in das Krankenrevier einfallen, ist das "heiß her" anscheinend schon vorbei. Ein Mann liegt halb unter dem Regal begraben, das sie gerade umgeworfen hatten und rührte sich nicht. Ratte war ebenfalls auf dem Boden, hatte sich aber gegen ein ruhiges liegen entschieden und zog es offenbar vor, etwas unrhytmisch zu zucken. Aber bloß der Körper. Das Gesicht sah schon gesünder aus, also so schlechtgelaunt, wie Adamantu ihn kannte. wenn er gesund war.
UND er lief nichtmehr aus. Das war wohl das wichtigste. Eine Heilung nach Elementaristenart hätte Ratte bestimmt nicht gefallen.

Adamanturatte: "Sehen sie nur, Frau Obsidianfell, Herr Ratte geht es schon wieder besser. Er läuft nichtmehr aus. Aber warum zittert er so ?"

Das machte den Obsidianer etwas nachdenklich, denn er kannte keine Situation, in der ein Fleischling aus einem guten Grund gezittert hätte.

Adamanturatte: "Hallo ? Hallo, Herr Ratte ? Geht es ihnen gut ?"
 
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