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Ebene 2 - Das Raumlabyrinth

"Wenn ihr dann soweit seid", ruft Ratte aus der Bodenluke herauf. "Wir haben noch ein gutes Stück vor uns."

Am Fuße der schmalen Treppe erstreckt sich ein schnurgerader Korridor scheinbar endlos in beide Richtungen. "Der endlose Gang ... einer meiner Lieblingstricks. Hat mich beim ersten Mal fast eineinhalb Tage gekostet. Mit Magie scheint man hier nicht schneller weiter zu kommen, hab einiges probiert, aber es gibt einen einfachen Trick, wenn man aufmerksam ist und weiß, worauf man achten muss. Etwas bewegt den Gang hinter einem immer wieder nach vorne oder man wird unbemerkt zurück teleportiert, weiß ich nicht genau. Im Endeffekt läuft man immer weiter ohne irgendwo hin zu kommen, man kommt nicht mal mehr zu diesen Treppen zurück. Aber aus den Augenwinklen kann man feststellen, wann sich der Gang wieder >erweitert< und in genau diesem Moment muss man einfach abbiegen. Kann aber unter Umständen dauern, wenn man den richtigen Moment verpasst, allerdings haben wir jetzt drei Pakete hochsensibler Sinnesorgane ... sollte also recht schnell gehen, oder?"
 
Erst als Shadow Adamantu hält, fällt ihr auf, wie schwer dieses kleine Wesen ist.
oO Natürlich, sie ist ja aus ... was eigentlich? Metall? Kristall? Waren das nicht alles Edelsteine gewesen? Adamantu verhält sich so lebendig ... spürt er eigentlich etwas? So wie eine Ratte es würde? Wahrscheinlich nicht, genau sowenig wie als Element. Oo

Vorsichtig setzt sie Adamantu wieder ab, dann erhebt sie sich und steigt die Treppe hinab.
oO Es ist schon erstaunlich, wie gut Adamantu sich in uns hineinversetzen kann. Denn irgendwie sind wir doch völlig verschiedene Wesen und sehen die Welt mit ganz anderen Augen ...Oo

Unten angekommen schaut und hört sie sich erst einmal um. Ein seltsamer Geruch steigt ihr in die Nase, weder angenehm, noch sonderlich unangenehm, doch kann sie ihn einfach nicht zuordnen.
"Wird schon hinhauen. Riecht ihr das eigentlich auch?"
 
Ja, Adamanturatte konnte das riechen, aber er ignorierte es. Das hatte einen ganz praktischen Grund. Riechen, sehen und hören, das konnten die anderen beiden auch. Vielleicht sogar besser. Nein, lieber konzentrierte der Elementaristennager sich auf das, was die Tiermenschen nicht konnten, nämlich astral wahrnehmen.
Und deshalb wußte er auch, das der Duft nur Ablenkung war. Eine Spur ins Nichts, die einen der wichtigsten Sinne der Tiermenschen ansprach, wodurch sie sicherlich dachten, das sie anderen vor ihnen überlegen waren, in Wirklichkeit aber das genaue Gegenteil der Fall war. Für die Erbauer nämlich war die Nase nicht wichtig gewesen, Astralsicht aber schon.
Damit allein war es aber nicht getan. Die Erbauer hatten auch Wert auf Rhythmus gelegt. Doch der war furchtbar einfach und ließ sich in einem alten Gassenhauer zusammenfassen.
Die umständliche Methode des aus den Augenwinkeln wahrnehmens war nicht erforderlich.
Als dieser Labyrinthabschnitt sich wieder auf Anfang setzte, hüpfte Adamanturatte von Shadow's Schultern auf den Boden und rief...

Adamanturatte: "MIR NAAAAACH !"

...bevor sie piepsend anfing zu singen.


Dabei konzentrierte sich der Obsidianer im Rattenkörper aufs Astrale, weshalb es im Physikalischen manchmal recht eigenartig ausschaute. Mal bog Adamanturatte in eine Wand ab, die nur Schein war, oder ging über einen Abgrund. Ein anderesmal kam man nur vorwärts, wenn man rückwärts lief.
Aber so komisch es anmutete, auf diese Weise standen die Drei in zweieinhalb Minuten vor dem nächsten Übergang.
 
"Ihr seid doch beide verrückt", meint Shadow halb im Spaß und schnaufend. Es hat sie schon etwas Überwindung gekostet, durch die Mauer und über Abgründe zu laufen oder rechtzeitig einen Haken zu schlagen, sobald Adamantu plötzlich die Richtung gewechselt hat. Sonst wäre sie sicherlich weit überlegen gewesen, vor allem auf Vieren in Schwarz.

"Und nun? Wie war das gleich nochmal mit den Elementen? Geschenke? Fürsprecher? Wie weit ist es denn überhaupt noch?"
Shadow fühlt sich unbehaglich, da sie sich so wenig an den Plänen beteiligen kann. Sie ist gewohnt voraus zu laufen und nicht hinterher zudem meistens allein.
 
Ratte, der zuerst sehr überrascht war, dass Adamantu so plötzlich losgesprintet war, sieht sich hektisch um. Der Raum stimmt, das Portal auch, immerhin. "Keine Zeit für Fragen, los, durch", stößt er atemlos hervor. "Adamantu, ihr habt viel Ahnung von Magie und Stein, meinen Respekt dafür. Aber von Spinnenseidenfäden und Spiegelstrahlen wisst ihr leider nichts. Aufgrund eurer Hetzerei haben wir jetzt mindestens 4 stille Signale ausgelöst und sollten deshalb schleunigst verschwinden." Kaum gesagt, hüpt Ratte durch das Portal und ...
 
Adamanturatte wurde da sehr kleinlaut. Ratte hatte völlig Recht. Der Obsidianer war sicherlich schon vieles gewesen, aber ein Diebesadept noch nie.

Adamanturatte: "Entschuldigung, Herr Ratte, ich war immer schon ein ganz schlechter Dieb. Aber ich habe immer schon relativ schnell gelernt, für einen Stein. Ich will zukünftig mehr und eher auf euren Rat hören.
Und was die Elementare angeht, verehrtes Fräulein Obsidianfell, so kümmern wir uns darum, wenn sie da sind. Da werde ich sicherlich nützlicher sein, als ebend. Für den Augenblick schlage ich vor, das wir Herren Ratte folgen. Er kennt sich hier besser aus.
Wenn sie übrigens einen ihrer magischen Effekte brauchen, Herr Ratte, dann nehmen sie mich doch einfach in die Hand und benutzen sie mich, wie sie ihren Fokus sonst auch benutzt hätten. Für Zaubersprüche anderer Art, fragen sie mich einfach. Ich werde sehen, was ich tun kann."


Grundsätzlich hatte der Steinling nämlich nichts gegen eine, na sagen wir einmal, kreative Umlagerung von Sachwerten. Er hatte auch schon sehr ehrenwerte Diebesadepten gekannt. Es kam eben darauf an, was man warum stahl. Diebe konnten Dinge mit Magie anstellen, auf die kein Magier je gekommen wäre, oder Elementarist, oder Geisterbeschwörer, oder Schamane, oder auch Kleriker. Aber diese Tricks funktionierten und das mußten sie auch, denn sie waren kein Ergebnis von Versuchen unter kontrollierten Laborbedingungen, sondern aus der Not geborene Überlebensmaßnahmen. Sie hatten sich überhaupt nur unter den Dieben einbürgern können, WEIL sie funktionierten. Tricks die nicht klappten, starben meist mit ihren Erfindern.
Aber sowas lernt ein Obsidianer ganz schlecht. Herumschleichen, leise reden und überhaupt, diese Gier nach Metallen und Steinen, die sich viel besser erreichen ließen, wenn man einen Erdelementar nett darum bat, statt sie jemandem wegzunehmen, der darüber traurig sein mochte.
Aber vielleicht war ja genau DAS sein Karma und die die Gelegenheit, etwas über das Diebeshandwerk zu lernen. Eine Katzenjägerin und ein Rattendieb, alle beide waren bestens dafür geeignet, einem zu zeigen, wie man sich bewegte, ohne das halbe königreich über seine Anwesenheit zu informieren.
Adamantu hatte Elfen gekannt, die sich manchmal furchtbar darüber aufregen und Windlinge, die furchtbar darüber lachen konnten, aber es war eine Tatsache, das der elementarist in all seinen Inkarnationen niemals das schleichen und leisetreten gelernt hatte. Die Tatsache, das er gerade eine Zaubersteinratte war, machte ihn deshalb nur bedingt heimlicher.
Adamanturatte sprag Ratte hinterher.
 
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