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Diskussion Digitales RPG - welche sind "echte" RPGs und was umfasst dieses Prädikat?

Prinzipiell kann man alles miteinander vergleichen. Darin liegt ja auch der Zweck eines Vergleiches - zwei Sachen nebeneinander zu stellen und sowohl Unterschiede als auch Gemeinsamkeiten zu suchen und deren Natur zu definieren.

Obwohl ich den Sinn hinter dem Satz mit den Äpfeln und Birnen verstehe, lehne ich dessen Aussage aus oben genanntem Grund ab.

Ich hatte nie die Absicht, eine absolute Grenze zwischen "das ist Rollenspiel" und "das ist kein Rollenspiel" zu ziehen. Klar, jedes "Spiel" bei dem man "in eine Rolle schlüpft" ist als Rollenspiel bezeichenbar, selbst wenn es sich bloß darin ausdrückt, die Werte des Charakters zu bestimmen und damit möglichst effektiv Gegner umzuhacken. Meine eigentliche Absicht war es, meine Vorstellung von Rollenspiel im Hobbysinne zu definieren, euch nach der euren zu fragen und außerdem, ob ihr PC-Spiele kennt, die für euch eurer diesbezüglichen Definition entsprechen.

cul8r, Screw
 
Ich muss aber gestehen, daß die Illusion eines "richtigen" Rollenspieles bei Ultima Online schon wirklich beeindruckend war.
Das hat schon wirklich viele Freiheiten geboten.
 
außerdem interessiert mich hier auch euer Maßstab in dieser Kausa.
Also ich habe ziemliche unterschiedliche Maßstäbe für Computerspiele und Pen&Paper Runden. Mir reicht es bei einem Computerspiel, einer Geschichte zu folgen und diese zu erleben, während ich beim Pen&Paper die Freiheit schätze. Computerspiele spiele ich grundsätzlich auf sehr leicht und da die Geschichte vorgegeben ist, stört es mich auch nicht, wenn die Antwortmöglichkeiten in Gesprächen eingeschränkt sind oder nur eine Art Zusammenfassung der Antwort auswählbar ist. Ich sehe das ganze eher als interaktives Buch, deshalb habe ich an einer ganzen Reihe von Spielen meine Freude und nicht zuletzt auch an FFXIV als MMORPG, weil die Geschichte einfach toll ist. Beim Pen&Paper ist es eben schön, der Geschichte seinen Stempel aufdrücken zu können und sie sogar in die entgegengesetzte Richtung der SL Planung zu drehen.
 
Für mich unterscheiden sich Pen & Paper RPGs von digitalen insofern, dass digitale Spiele immer eine absolute (weil programmierte) Grenze haben, die schlicht undiskutabel (ich glaube, das ist ein rein österreichisches Wort, aber ihr wisst was ich meine) ist. Dieses Fakt stört mich insbesondere bei Dialogen mit NSC, in denen ich gezwungener Maßen eine stark eingeschränkte Auswahl an Optionen habe.
Soweit meine philologischen Kenntnisse reichen, ist 'undiskutabel' (größtenteils) ein hochdeutsches Wort.

Also Patrick Rothfuss hat sich einige Male darüber ausgelassen, daß viele rollenspiellastigere Videospiele den Spielenden weit mehr als nur die üblichen drei Gesprächsoptionen (laut Rothfuss: akzeptieren/fortführen, Kampf beginnen oder etwas Dummes) geben.
In den Spielen Planescape: Torment, Fallout, Fallout 2, Tyranny, Arcanum - Of Steamworks and Magick Obscura, Baldur's Gate, Torment: Tides of Numenera hatte ich sehr häufig fünf bis acht und gelegentlich dreizehn bis 18(!) und ein oder zwei mal sogar über 20 Gesprächsoptionen.
Auch wesentlich ältere Spiele, wie 'Dark Sun: Shattered Lands', "unbekanntere" wie 'Geneforge 1 - Mutagen' oder Dungeon-Crawl-igere wie 'Icewind Dale' bieten zumindst reichhaltigere Gesprächsoptionen als Option Eins bis Drei.

Was die programmierten Grenzen betrifft, stört mich an Computer-RPGs zwar die fehlende Freiheit in der Welt schon. Aber wesentlich mehr, daß die vorgegebene Geschichte häufig ein spezifisches Charakterkonzept erfordert. Versucht mal in 'Shadowrun Returns' einen unfreundlichen Charakter zu spielen. Mit einem Spielleiter könnte man zumindest ausdiskutieren, warum der Charakter so ist und sich auf einen Stil einigen. Das Spiel gibt einem nicht nur mehr Kämpfe & weniger Belohnungen, sondern auch noch zusätzlich weniger Handlungs- & Dialogmöglichkeiten.

Noch mehr regt es mich auf, wenn die Formulierung der Auswahlmöglichkeiten nicht widerspiegelt, was die Figur dann tatsächlich sagt.
In der Serie 'Epic NPC Man' vom Team Viva la dirt League wird in Season 28, Episode 5 - 'Romance' das Thema irreführende Gesprächsoptionen großartig albern-amüsant dargestellt.
Edit: Auch die Episode 7 - Choices aus Staffel 23 behandelt dieses Thema.

außerdem interessiert mich hier auch euer Maßstab in dieser Kausa.
Spiel mit Rollenspielaspekten oder Videospiel basierend auf Pen&Paper wären die ausführlicheren Begriffe, die ich statt Computer-RPG verwenden würde. Persönlich würde ich kein Videospiel als echtes Rollenspiel bezeichnen. Nicht mal die beiden Torments oder Fallout 2, in denen man extrem frei darin ist, was für eine Art von Charakter man spielen kann. Da bin ich der gleichen Meinung, wie so viele hier in dem Thread. In meinen Worten:
Es heißt Pen&Paper und nicht Bildschirm&Eingabegerät. Man sitzt zusammen und erzählt/erlebt gemeinsam eine Geschichte. Ein Videospiel ist für mich nur eine ungenügende Bespaßungsalternative, bei deren Durchführung ich alleine bin.
 
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