MagunRa
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Wir befinden uns in Paris 1926 an einem Sonntag, genau genommen sieben mal an diesem Sonntag. Auslöser der Geschichte sind der Bühnenzauberer Ravi und seine Assistentin Blanche. Ravi und Blanche haben eine Woche erfolgreicher Auftritte im Bobino, ein angesagtes Varieté am Montparnasse, hinter sich. An jenem verhängnisvollen Sonntag soll diese Woche abgeschlossen werden. Es läuft alles wunderbar, bis auf den letzten Trick Romeo und Julia im Land der Pharaonen. Bei dem Trick werden beide Künstler in einen Sarg gesperrt, welcher sich langsam mit Sand füllt. Normalerweise kann Ravi mit Hilfe eines Schalter die Rückseite des Sargs öffnen, nur heute nicht. Um seine Assistentin und sich selbst zu retten muss Ravi echte Magie verwenden und damit die Gebote der Société Silenciuese brechen.
Darauf hin beschließen Ravi und Blanche ein altes Versprechen einzulösen, durch eine verbotene Frucht soll Blanche in einen Schlaf fallen und am nächsten Morgen gewandelt zu erwachen.Aber eben jener Morgen bricht nicht an.
Das Buch erzählt die sieben Sonntage. Die normalen Menschen sind gezwungen jeden Sonntag ohne Erinnerung an den vergangenen zu zu durch leben, nur magisches bleibt von der Zeitschleife unbeeinflusst.
Ravi versucht das Geschehene zu verstehen, da weder er noch seine Assistentin zu einer Zeitmanipulation fähig sind. Während er das Phänomen untersucht, lebt er in Angst vor dem Direktorat der Société Silenciuese bzw. dessen Agenten. Denn er hat das Gebot niemals echte Magie vor normalen Menschen zu verwenden gebrochen. Die Agenten lassen auch nicht lange auf sich warten. Am ersten Sonntag trifft der Engländer Barneby ein. Er ist jedoch nicht gekommen, um Ravi oder Blanche unter Arrest zustellen, denn die Société ist weniger an dem Fauxpas auf der Bühne interessiert als an der Zeitschleife.
Barneby steigt im selben Hotel, Le Jardin, ab wie Ravi. Zu Beginn versuchen sie die Stärken des jeweils anderen durch höfliches Geplänkel einzuschätzen. Jedoch keimt bald der Verdacht, dass sie im selben Boot sitzen. Und in der Tat wissen weder Ravi noch Barneby was passiert ist noch wie sie den Umstand ändern könnten.
Außer Barneby treffen noch die mystische Céleste, der schöne wie grausame Oralando und dessen Diener ein.
Die Magier sind zu unterschiedlicher Tiefe in das wirkliche Geschehen eingeweiht und versuchen währende dem Sonntag ihre Geheimnisse zu schützen und jene der anderen zu enthüllen.
Neben den Magiern, welche die Hauptdarsteller sind, gibt es noch vier normale Menschen mit entscheidenden Rollen. Das Wären die Justine die Kellnerin im Jardin sowie Gaspard ein junger Autor der seine Erstlingswerk in Paris veröffentlichen will. Die beiden sind die Lösung des Rätsels, dies ahnen die Magier von Anfang an und manipulieren die beiden jeden Sonntag eine neue Beziehung zu beginnen.
Daneben gibt es noch das Ehepaar, welchem Le Jardin gehört. Sie gehören zwar nicht zur Lösung des Rätsels, aber da sie gezwungen sind mit den Magiern in ihrem Hotel zu interagieren, werden sie nicht wenig von eben diesen beeinflusst.
Die Erzählperspektive wechselt zwischen den Ich-Perspektiven der Magier und der vier normalen Menschen. Dabei ist die Sprachwahl im Erzähltext durchgehend verständlich und nicht sehr flüssig zu lesen, bei genauen Lesen sind leichte stilistische Unterschiede bei den verschiedenen Charakteren zu erkennen. Das gesprochene Wort dagegen weist deutliche Einfärbung der Charaktere auf und verleiht diesen damit eine unverkennbare Persönlichkeit. Das Wissen der Personen wird nur wohl dosiert verteilt, so wird dem Leser nicht zu Beginn die Lösung verraten und er bekommt die Chance selbst zu rätseln.
Die Personen sind sehr Detail verliebt ausgearbeitet und sehr individuell, was deren Interaktion viel Charme und Witz verleiht.
Die ist aber auch der stärkste Kritikpunkt, viel Kraft wurde auf die Protagonisten verwende, jedoch nur wenig auf die Handlung. Zeit und Ort, Paris 1926, versprechen eine wunderbare Atmosphäre der Varietés , sie wird jedoch nicht genutzt. Es wäre durch aus möglich die Geschichte um 100 Jahre vor oder zurück zu verlegen ohne, dass ein großer Unterschied zu spüren wäre. Die Idee der Magier unter den Menschen und einer Gesellschaft zu deren Kontrolle ist zwar nicht gänzlich neu birgt jedoch viel Potenzial, welches auch nicht genutzt wird. Leider hat man oft das Gefühl, die Handlung habe nur den einen Zweck die Interaktion zwischen den Personen in möglichst vielen Facetten zu ermöglichen.
Der Einband dagegen zeigt einen Magier und seine Assistentin, gezeichnet wie man es möglicherweise auf einem Plakat für eine Varieté Aufführung 1926 sehen würde. Es stimmt sehr schlichte und doch effektiv auf die Atmosphäre ein.
Mein Fazit ist, dass die Idee des Buches sehr viel Potential birgt.Dieses wird jedoch zugunsten der Charaktere nur wenig genutzt . Liest man am Anfang noch mit Begeisterung und freut sich über die auftretenden Personen, so fragt man sich doch nach er Hälfte des Buches wann denn nun die Geschichte richtig einsetzt.
Der Autor, Oliver Plaschka, ist 1975 in Heidelberg geboren. Sein Debüt Fairwater oder Die Spiegel des Herrn Barthomolew wurde als bestes deutsches Romandebüt mit dem Phantastikpreis ausgezeichnet.
Vielen Dank an den Klett-Cotta-Verlag, der die Rezension dieses Werks ermöglichte.
Darauf hin beschließen Ravi und Blanche ein altes Versprechen einzulösen, durch eine verbotene Frucht soll Blanche in einen Schlaf fallen und am nächsten Morgen gewandelt zu erwachen.Aber eben jener Morgen bricht nicht an.
Das Buch erzählt die sieben Sonntage. Die normalen Menschen sind gezwungen jeden Sonntag ohne Erinnerung an den vergangenen zu zu durch leben, nur magisches bleibt von der Zeitschleife unbeeinflusst.
Ravi versucht das Geschehene zu verstehen, da weder er noch seine Assistentin zu einer Zeitmanipulation fähig sind. Während er das Phänomen untersucht, lebt er in Angst vor dem Direktorat der Société Silenciuese bzw. dessen Agenten. Denn er hat das Gebot niemals echte Magie vor normalen Menschen zu verwenden gebrochen. Die Agenten lassen auch nicht lange auf sich warten. Am ersten Sonntag trifft der Engländer Barneby ein. Er ist jedoch nicht gekommen, um Ravi oder Blanche unter Arrest zustellen, denn die Société ist weniger an dem Fauxpas auf der Bühne interessiert als an der Zeitschleife.
Barneby steigt im selben Hotel, Le Jardin, ab wie Ravi. Zu Beginn versuchen sie die Stärken des jeweils anderen durch höfliches Geplänkel einzuschätzen. Jedoch keimt bald der Verdacht, dass sie im selben Boot sitzen. Und in der Tat wissen weder Ravi noch Barneby was passiert ist noch wie sie den Umstand ändern könnten.
Außer Barneby treffen noch die mystische Céleste, der schöne wie grausame Oralando und dessen Diener ein.
Die Magier sind zu unterschiedlicher Tiefe in das wirkliche Geschehen eingeweiht und versuchen währende dem Sonntag ihre Geheimnisse zu schützen und jene der anderen zu enthüllen.
Neben den Magiern, welche die Hauptdarsteller sind, gibt es noch vier normale Menschen mit entscheidenden Rollen. Das Wären die Justine die Kellnerin im Jardin sowie Gaspard ein junger Autor der seine Erstlingswerk in Paris veröffentlichen will. Die beiden sind die Lösung des Rätsels, dies ahnen die Magier von Anfang an und manipulieren die beiden jeden Sonntag eine neue Beziehung zu beginnen.
Daneben gibt es noch das Ehepaar, welchem Le Jardin gehört. Sie gehören zwar nicht zur Lösung des Rätsels, aber da sie gezwungen sind mit den Magiern in ihrem Hotel zu interagieren, werden sie nicht wenig von eben diesen beeinflusst.
Die Erzählperspektive wechselt zwischen den Ich-Perspektiven der Magier und der vier normalen Menschen. Dabei ist die Sprachwahl im Erzähltext durchgehend verständlich und nicht sehr flüssig zu lesen, bei genauen Lesen sind leichte stilistische Unterschiede bei den verschiedenen Charakteren zu erkennen. Das gesprochene Wort dagegen weist deutliche Einfärbung der Charaktere auf und verleiht diesen damit eine unverkennbare Persönlichkeit. Das Wissen der Personen wird nur wohl dosiert verteilt, so wird dem Leser nicht zu Beginn die Lösung verraten und er bekommt die Chance selbst zu rätseln.
Die Personen sind sehr Detail verliebt ausgearbeitet und sehr individuell, was deren Interaktion viel Charme und Witz verleiht.
Die ist aber auch der stärkste Kritikpunkt, viel Kraft wurde auf die Protagonisten verwende, jedoch nur wenig auf die Handlung. Zeit und Ort, Paris 1926, versprechen eine wunderbare Atmosphäre der Varietés , sie wird jedoch nicht genutzt. Es wäre durch aus möglich die Geschichte um 100 Jahre vor oder zurück zu verlegen ohne, dass ein großer Unterschied zu spüren wäre. Die Idee der Magier unter den Menschen und einer Gesellschaft zu deren Kontrolle ist zwar nicht gänzlich neu birgt jedoch viel Potenzial, welches auch nicht genutzt wird. Leider hat man oft das Gefühl, die Handlung habe nur den einen Zweck die Interaktion zwischen den Personen in möglichst vielen Facetten zu ermöglichen.
Der Einband dagegen zeigt einen Magier und seine Assistentin, gezeichnet wie man es möglicherweise auf einem Plakat für eine Varieté Aufführung 1926 sehen würde. Es stimmt sehr schlichte und doch effektiv auf die Atmosphäre ein.
Mein Fazit ist, dass die Idee des Buches sehr viel Potential birgt.Dieses wird jedoch zugunsten der Charaktere nur wenig genutzt . Liest man am Anfang noch mit Begeisterung und freut sich über die auftretenden Personen, so fragt man sich doch nach er Hälfte des Buches wann denn nun die Geschichte richtig einsetzt.
Der Autor, Oliver Plaschka, ist 1975 in Heidelberg geboren. Sein Debüt Fairwater oder Die Spiegel des Herrn Barthomolew wurde als bestes deutsches Romandebüt mit dem Phantastikpreis ausgezeichnet.
Vielen Dank an den Klett-Cotta-Verlag, der die Rezension dieses Werks ermöglichte.
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