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Sci-Fi / Fantasy Die Geheimnisse des Brückenorakels - Weltenwanderer

Albero

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Der vorliegende Roman „Weltenwanderer“ von Melissa Fairchild ist der zweite Teil um die Geheimnisse des Brückenorakels. Wieder stehen Avi, der Thronfolger des Feenreiches, und seine menschliche Freundin Hannah im Zentrum der Handlung.
Avi hat nach den Ereignissen aus dem ersten Teil „Himmelsauge“ sich dazu entschlossen, in der Welt der Sterblichen unterzutauchen, um somit die Katastrophe zu verhindern. Doch sein großer Widersacher Kellen denkt nicht daran, aufzugeben und jagt Avi schließlich wiederum. Sein Ziel, das Reich der Menschen und der Feen zu vereinigen und über beide Reiche Macht auszuüben, will er um jeden Preis durchsetzen. Und dazu braucht er Avi, ob er nun freiwillig mitzieht oder nicht.

Seit Avi sich dazu entschlossen hat, der Feenwelt den Rücken zuzukehren und in der Welt der Menschen zu leben, wohnt er bei seiner Freundin Hannah und ihrer Mutter. Er verdient sich etwas Geld auf einer Baustelle als Hilfsarbeiter hinzu und zahlt für Kost und Logis seinen Teil an Hannahs Mutter. Er führt ein ganz normales Leben eines Sterblichen, so scheint es. Und doch hat sich die Welt um ihn herum seit den Abenteuern des ersten Bandes verändert. In der Welt der Sterblichen ist er praktisch unsterblich und auch seine Freundin Hannah verfügt seit ihrem Ausflug in die Feenwelt über besondere Fähigkeiten: Sie kann in besonderer Weise fühlen, was Tiere fühle und sie kann sie ihrem Willen unterwerfen.

Avi glaubt sich in der Welt der Sterblichen sicher. Den Gehirntumor von Hannahs Mutter konnte er zwar nicht endgültig heilen, wie er zunächst glaubte, aber er kann in, so scheint es, zumindest regelmäßig zurückdrängen. Und doch scheint nicht alles so sicher, wie er es glaubte. Die Liebesbeziehung zwischen Hannah und ihm scheint nicht so stabil zu sein, wie er es sich wünschte. Ist sich Hannah ihrer Gefühle zu ihm nicht mehr so sicher? Hat sie Angst vor der ungewissen Zukunft, weil er der Thronfolger des Feenreiches ist und damit nicht von dieser Welt und sie „nur“ eine Sterbliche? Oder ist es, weil sie weiß oder zumindest fürchtet, dass ihre Mutter früher oder später vielleicht doch noch ihrer Krankheit erliegen wird?

Eines Nachts wird Avi durch seltsame Geräusche aufgeweckt. Auf der Suche nach dem Ursprung der Geräusche trifft er in der Garage auf eine alte Bekannte: die Elfe Brucie. Sie soll ihm eine Nachricht von seiner Mutter überbringen und ihm ausrichten, dass diese ihn bittet, wieder ins Feenreich zurückzukehren. Doch Avi lehnt ab. Er will bei Hannah und ihrer Mutter in der Welt der Sterblichen bleiben. Brucie nimmt diese Entscheidung mit Enttäuschung zur Kenntnis. Sie will ihm noch etwas über Kellen erzählen und womit er gerade angefangen habe, als die beiden in ihrem Gespräch jäh unterbrochen werden…

Was auch immer Brucie Avi über Kellen in jener Nacht erzählen wollte. Die Auswirkungen dessen werden Hannah und Avi in den nächsten Tagen in London mit eigenen Augen sehen und selbst erleben können. Und es dürfte sie nicht gerade mit sehr großer Freude erfüllen. Erwarten sie doch wieder eine Menge Ärger, wann immer Kellen auf der Jagd nach Avi ist. Abenteuer liegen in der Luft…

Der Einband des Buches ist einem dunklen Grünton gehalten. Das Cover ist von Segelschiff vor einem Vollmond geprägt. Das Bild vom Schiff vor dem Vollmond ist mit aufwändiger Phototechnik hergestellt. Insgesamt mach der Einband einen hochwertigen und zeitgemäßen Eindruck.

Die Autorin Melissa Fairchild hat sich in ihrer Kindheit von ihren Eltern an langen verregneten Abend gerne Geschichten von William Shakespeare vorlesen lassen und träumte sich in eigene Phantasiewelten. Jahre später inspirierte sie diese Kindheitserinnerungen zu den Erzählungen in ihrem Roman „Die Geheimnisse des Brückenorakels“. In diesen Erzählungen verknüpft sie auf spannende Weise ihre eigene Phantasiewelt mit der mystischen Feenwelt der keltischen Mythologie, die auch heute noch etlichen insbesondere irischen und britischen Schriftstellern Quell der Inspiration für zahlreiche Geschichten bietet.

Das Buch hat mir insgesamt gut gefallen und es hat mir Spaß gemacht es zu lesen. Für jene, denen die Ereignisse aus dem ersten Band nicht mehr so gegenwärtig sind, wurden sie in einem Vorwort noch mal in einem schnellen Abriss auf vier Seiten zusammengefasst. Das finde ich gerade bei einem Jugendbuch durchaus hilfreich.
Auch wenn die Autorin, aus Sicht eines Erwachsenen, nicht überragend neue Themen aufgreift, so darf man nicht vergessen, dass es sich bei diesem Roman in erster Linie um ein Jugendbuch handelt. Und es gelingt ihr doch recht eindrucksvoll, die verschiedenen Themen neu zu verpacken und dem jungen Leser etwas zu präsentieren, das auf seine Weise einzigartig ist.

Herzlichen Dank an den Pan-Verlag!
 
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