• RPG-Foren.com

    DIE Plattform für Fantasy & Sci-Fi Rollenspiele

    Ihr findet bei uns jede Menge Infos, Hintergründe zu diesen Themen! Dazu Forenrollenspiele, Tavernenspiele, eigene Regelwerke, Smalltalk und vieles mehr zu bekannten und weniger bekannten RPG-Systemen.

Würfelspiel Dice Devils

Voltan

Heldenhaft
Beiträge
1.504
Punkte
58
Alter
52
Dice Devils


Worum geht´s?

Die Hölle, Heimat vieler gescheiterter Existenzen, droht einzufrieren. Die Teufel und Dämonen sind alarmiert und versuchen möglichst viele wärmende Gegenstände in ihren Teil der Hölle zu bringen, um sich zumindest etwas wärmen zu können. Doch leider gibt es mehr Teufel, als wärmende Gegenstände. Wie unter Teufel üblich, wird deshalb um die Gegenstände gewürfelt.
Wer am Ende die wertvollsten Gegenstände im Besitz hat, kann sich auf einen warmen Winter einstellen und das Spiel als Sieger verlassen.


Inhalt

Dice Devils ist ein wunderschön gestaltetes Würfelspiel. Das Material besteht aus

6 Würfelbecher
6 Teufel mit Standfüßen
6 Grapsch-Plättchen
13 Würfel
56 Heizgegenstände mit den Werten 1-3

Die Würfelbecher sind überaus witzig geworden. Jeder Becher erinnert mit seinen Hörnern, dem kleinen Teufelsschwanz und der roten Farbe an einen solchen Höllenbewohner. Es gibt einen großen Becher für den Oberteufel, einen kleinen Würfelbecher für den Satansbraten und vier mittlere Becher für die restlichen Teufel (Spielteufel, Fehlerteufel, Putzteufel und Springteufel).
Die Teufel selbst werden mittels großer Pappaufsteller dargestellt, die auf Plastiksockel gestellt werden. Auf den Aufstellern stehen auch die besonderen Eigenschaften der Teufel und ihre Ränge.
Auch die Grapsch-Plättchen sind unterschiedlich designt. So hat die Hand des Oberteufels zwei goldene Ringe an den Fingern, während die Hand des Putzteufels in einem Putzhandschuh steckt.
Der Oberteufel und der Satansbraten verfügen über eigene Würfel, die sich von den normalen sechsseitigen Würfel der anderen Teufel unterscheiden. So hat der Oberteufel gleich drei Würfel, statt zwei wie die anderen. Außerdem sind seine Würfel größer und schön golden mit roten Punkten. Der Satansbraten hat zwei sehr kleine Würfel (klar, müssen sie auch in seinen kleinen Würfelbecher passen), die außerdem nur Werte zwischen 1-4 aufweisen.
Die Marker der Heizgegenstände zeigen witzige Bilder von Heizkissen, Kaffeetassen, Chili, Heizgeräten uvm.

Die gesamte Ausstattung ist sehr stimmungsvoll und witzig geraten und stimmt sehr gut auf das höllische Thema ein.

Zwar hat man auch ein sehr praktisches Inlay entworfen, das Platz für alle Würfelbecher und Material bietet. Doch stellt sich - gerade im Hinblick auf Umwelt und Ressourcen - durchaus die Frage, ob man das Material (welches im Vergleich zu anderen Brettspielen nicht gerade extrem umfangreich ist) nicht in einer kleineren Box mit weniger Plastik hätte verstauen können.

Das Regelheft ist humorvoll geschrieben und kann durch viele hilfreiche Bilder und praktische Beispiele die ohnehin recht einfachen Regeln gut übermitteln.

Für ein Würfelspiel also eine sehr gute, hübsche und anspruchsvolle Ausstattung…vielleicht sogar mehr, als unbedingt hätte sein müssen (Thema: Inlay und Spielschachtel).


Das Spiel

Je nach Spieleranzahl werden bestimmte Teufelsränge benötigt. Nur bei kompletter Besetzung (6 Spieler) sind tatsächlich alle Teufel im Spiel. Wobei der Oberteufel und der Satansbraten bei jeder Anzahl dabei sind.

Zuerst werden die Grapsch-Plättchen verdeckt gezogen und somit der Teufel je Spieler ermittelt. Der Spieler erhält dann das Grapsch-Plättchen, den Teufelaufsteller, den Würfelbecher und die Würfel des jeweiligen Teufels.

Danach werden die 56 Heizgegenstände verdeckt gemischt und in der Tischmitte ausgelegt.
Hiervon werden nun einige Gegenstände aufgedeckt. Je nach Spieleranzahl können das 2 bis 4 Marker sein. Wobei im Grunde immer weniger Gegenstände offen liegen, als Spieler vorhanden sind.

Nun würfelt jeder Spieler mittels seines Würfelbechers und schaut sich das Ergebnis an, ohne dass ein anderer Spieler die Würfel sehen kann (einfacher gesagt, die Spieler heben ihren Becher leicht an und lunzen drunter). Jetzt werden die Grapsch-Plättchen platziert. Jeder Spieler legt nun seine Teufelshand an eines der offen ausliegenden Heizgegenstände. Hierbei beginnt immer der Oberteufel und die anderen Spieler folgen im Rang ihrer Teufel nach.

Liegt danach an einem Gegenstand nur ein Grapsch-Plättchen, erhält der Spieler den Gegenstand kampflos. Sein Würfelergebnis ist somit bedeutungslos.
Sobald jedoch mindestens zwei Grapsch-Plättchen an einem Gegenstand liegen, kommt es zum Kampf.
Die beteiligten Spieler heben nun ihre Würfelbecher an und zeigen allen Spielern ihre Würfel. Es gewinnt der Spieler mit dem höheren Würfelergebnis – beide Würfel werden addiert – und erhält den entsprechenden Gegenstand. Die anderen Teufel, die ihr Grapsch-Plättchen dort platziert hatten, gehen leer aus.
Allerdings hat jeder Teufel so seine besonderen Eigenschaften:

Der Oberteufel würfelt mit drei Würfel und sucht sich die zwei besten Ergebnisse aus.
Der Spielteufel darf einmal pro Runde alle Spieler, die ihr Grapsch-Plättchen auf denselben Gegenstand gelegt haben wie er, nochmal würfeln lassen.
Der Fehlerteufel darf nach einem gewonnen Würfelkampf, dem Gegner einen weiteren Heizgegenstand aus dessen Besitz mit einem Wert von 1 klauen.
Der Putzteufel darf nach einem gewonnenen Würfelkampf einen Heizgegenstand mit dem beteiligten Teufel tauschen.
Der Springteufel gewinnt einen Würfelkampf auch bei einem Gleichstand des Würfelergebnisses (normalerweise wird in einem solchen Fall nochmal gewürfelt). Außerdem gewinnt der Springteufel auch das gesamte Spiel bei einem Gleichstand.
Der Satansbraten würfelt zwar nur mit zwei Würfel, die maximal bis vier gehen. Allerdings darf er den kleinsten Wert der goldenen Würfel des Oberteufels auch hinzuzählen.

Der Gewinner eines Würfelkampfes kann nun entscheiden, ob er seinen Teufel mit dem Verlierer des Kampfes tauschen möchte. Tut er dies, werden Teufelaufsteller, Würfelbecher mitsamt der Würfel und Grapsch-Plättchen ausgetauscht. Die bisher gesammelten Heizgegenstände verbleiben natürlich bei den jeweiligen Spielern. Auf diese Weise kann also der Teufel mehrmals im Spiel getauscht und somit auf neue Sonderfähigkeiten zurückgegriffen werden.

Anschließend beginnt die neue Runde.

Sobald ein Spieler 10 Heizgegenstände gesammelt hat, wird noch die aktuelle Runde zu Ende gespielt. Danach endet das Spiel und die Heizgegenstände werden zusammengezählt.

Jeder Heizgegenstand besitzt einen eigenen Wert der addiert wird. Hat man gar drei gleiche Heizgegenstände im Besitz, gibt es 3 Punkte zusätzlich. Am Ende siegt der Spieler mit der höchsten Punktzahl.


Fazit

Dice Devils ist ein fast schon zu prachtvoll ausgestattetes Spiel…wenn man sich anschaut, welch relativ dürftige Spielmechanik sich eigentlich dahinter versteckt. Denn im Grunde handelt es sich um ein recht einfaches Würfelspiel, bei dem um einzelne Gegenstände gewürfelt wird.
Ist es deshalb schon ein „Blender“?
Nein, soweit würde ich nicht gehen. Denn der Autor hat es geschafft, einige schöne Kniffe und einen stimmungsvollen Hintergrund einzubauen. Dies und das tolle Material sorgen dann doch für einige witzige Spielrunden.
Die unterschiedlichen Fähigkeiten der Teufel sorgen für etwas Abwechslung und halten das Gehirn zumindest etwas am Laufen.
Aber trotzdem bleibt Dice Devils eher seicht und weißt keinen besonderen Spannungsbogen auf.

Doch gibt es auf jeden Fall einige positive Aspekte zu benennen:

1. Es macht Kindern unheimlich viel Spaß mit den Teufeln und ihren Bechern zu spielen…außerdem sind die Regeln einfach und auch für sehr junge Kinder verständlich
2. Dice Devils kann als kurzes Intermezzo durchaus spaßig sein und eignet sich aufgrund der kurzen Spieldauer auch als Betthupferl
und….

[MI]3. …ich sehe es schon kommen…aus Dice Devils könnte das nächste Party-TRINK-Spiel werden. Wir haben es jedenfalls schon ein paar Male hierzu „missbraucht“… und dann machte es auch plötzlich einen Riesenspaß!!![/MI]

Letztlich wird Dice Devils Vielspieler nicht lange fesseln. Doch für Gelegenheitsspieler, die gerne würfeln und keine komplexen Regeln mögen, ist Dice Devils ideal und kann auch länger motivieren.


Wir danken dem Kosmos Verlag, der uns diese Rezension ermöglicht hat.
 

Anhänge

  • Inlay.jpg
    Inlay.jpg
    140,2 KB · Aufrufe: 280
  • Material.jpg
    Material.jpg
    171,9 KB · Aufrufe: 277
  • Die Teufel.jpg
    Die Teufel.jpg
    166,8 KB · Aufrufe: 283
  • Marker und Würfel.jpg
    Marker und Würfel.jpg
    181,8 KB · Aufrufe: 285
  • Würfelbecher.jpg
    Würfelbecher.jpg
    83,4 KB · Aufrufe: 279
Oben Unten