• RPG-Foren.com

    DIE Plattform für Fantasy & Sci-Fi Rollenspiele

    Ihr findet bei uns jede Menge Infos, Hintergründe zu diesen Themen! Dazu Forenrollenspiele, Tavernenspiele, eigene Regelwerke, Smalltalk und vieles mehr zu bekannten und weniger bekannten RPG-Systemen.

Der Rote Schutz - Heute Chinatown, Morgen Manhattan!

AW: Der Rote Schutz - Heute Chinatown, Morgen Manhattan!

Kenji konnte sich während der Aufzugfahrt gerade noch zurückhalten.
Man wusste ja nie wo "die versteckte Kammera" hing, die den Aufzug überwachte und er wollte ja nicht vorzeitg Alarm auslösen, nur weil er sich nicht beherrschen konnte.

Also lächelte er dümmlich und konzentrierte sich darauf dem Pelesiten ein nettes Plätzchen in Sunias Kleidung zu suchen.

Die "Schwulette" wartete nur noch darauf, dass Sunisa eingelassen wurde, dann würde er den beiden Idioten wohl weh tun müssen. Schön leise musste das gehen, die Schusswaffe benötigte er vorerst wohl nicht.
Ohne dass die zwei Kerle etwas mitbekamen, warteten unter Kenjis weiter Kimono-Jacke bereits 4 lange Tentakel darauf sie zu packen.
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Der Rote Schutz - Heute Chinatown, Morgen Manhattan!

Kenji war geladen. Ihm war durchaus bewußt, das es mehrere Wege gab, um mit einem Etablissement fertig zu werden und ihm ging es kurz durch den Kopf, das man es, statt mit Gewalt, auch mit Minbo, oder besser Minji kani boroku, der Kunst der Erpressung, wie sie in seiner Heimat von den Yakuza so erfolgreich praktiziert wurde, versuchen könnte.
Er hoffte trotzdem, das Sunisa sich für die erstere Lösung entscheiden würde. Wie auch immer, er würde über seinen Pelesiten alles erfahren, was die Tigerin beschloß, Tür hin oder her.
Siegfried und Roy waren unterdessen auch nicht untätig, nur war das Penthose von Billy Cheung nicht so praktisch im Keller, wie das Elysium. Es befand sich ganz oben und das hieß, das es jede Menge zu klettern gab. Das hatte auch etwas Gutes, denn schließlich lernten die beiden Guhlratten so die Gänge der Klimaanlage kennen, aber dauern tat es trotzdem.
Die beiden tippelten durch schier endlose Luftschächte und Kenji hatte keine Lust durch ihre Augen zu sehen, da er so nur einen Tunnelblick bekäme. So krabbelten Siegfried und Roy im Tagteam, bis Roy glaubte etwas aus den Augenwinkeln zu sehen.
Er bepiepste sich kurz mit seinem Kollegen und wollte sich das mal näher angucken, weil Kenji schließlich gesagt hatte, das sie die Äuglein schön offen halten sollten, derweil Siegfried seinen Weg fortsetzen sollte.
Roy flitze also davon, um zu suchen, was auch immer da gewesen sein mochte. Hoffentlich keine Katze. Sowas konnte bös ins Unterfell gehen.
Nach einem kleinen Weilchen stieß der Rattich auf eine Blutspur, die ihn dazu brachte, nicht mehr so schnell herumzuflitzen. Er leckte einmal an den Schleifspuren und war jetzt sicher, das ihn seine Nase nicht verarscht hatte. Eindeutig Katzenblut. Rattenscheiße !
Roy war vielleicht nicht ganz so mutig wie Siegfried, aber schließlich war er keine gewöhnliche Ratte. Er war eine Superratte, jawohl.
Nachdem sich Roy also noch etwas mehr Mut eingebildet hatte, setzte er seinen Weg vorsichtig fort. Er horchte, schnupperte und guckte sich alarmiert um, bis er schließlich im zweiten Stock fündig wurde.
Da lag eindeutig eine Katze, die sich jedoch nicht bewegte. Oder halt, da hatte doch gerade was gezuckt ? Nein.
DOCH ! Das Katzenvieh zuckte, aber wie es schien nicht von selbst. Kurz darauf steckte eine Ratte ihren Kopf aus dem Katzenkadaver und Roy war schon dabei erleichtert aufzuatmen, doch die Erleichterung währte nur kurz.
Als die fremde Ratte ihren Kopf drehte und Roy anguckte, da erkannte der Rattich die fette Ratte aus dem Wohnfriedhof seines Herrchens. Der Geschwürrattich fiepte Roy wütend an und kam aus der toten Katze gehopst.
Das war Roy dann zuviel. Er fiepte nocheinmal aus Prinzip zurück und machte, das er hier wegkam. War das Vieh damals auch schon so groß gewesen, als Kenji sie auf die Jagd nach dieser Ratte geschickt hatte ? Wer weiß, schließlich hatte es nur ein geistiges Bild gegeben, ohne Größenvergleichsmöglichkeit, und es waren noch einige hundert Kollegen da gewesen, die einen unterstützen konnten. Jetzt aber war Roy ganz allein und die Geschwürratte war noch ein gutes Stück größer als Siegfried, der ja auch ein Stück größer war als Roy.
Der Spährattich rannte so schnell es ging weg. In Kenji's Kopf kam folgendes an.
' Hilfe ! Die Ratte ist hier ! Die aus dem Wohnfriedhof. HIER ! Hat ne Katze gefressen und nun will sie mich ! Hilfe ! Was soll ich machen ? '
Natürlich kamen nicht genau diese Worte bei Kenji an, aber es waren Bilder um Gedanken, die einem Meister der Tier-Shintai genau das sagten.

Der Fahrstuhl hielt an und gab, nach Öffnung der Türen, den Blick auf eine Art Warteraum mit einem halben dutzend Stühlen, einem Tisch mit Kaffeemaschine und Fastfoodresten, einem Fernseher mit DVD-Player an der Wand und noch zwei Typen frei. Diese Beiden lümmelten auf vier Stühlen herum, spielten irgendein Kartenspiel und schauten sich nicht wirklich den Porno an, der da in der Flimmerkiste lief.
" Da wären wir, Süße, " verkündete Liftboy Hu.
" Und du kannst da in der Ecke warten, Kenji-Sunny, " fügte Liftboy Bao hinzu, als er sich die beiden verbleibenden Stühle schnappte, um diese für sich und seinen Kumpel zu reservieren. Wahrscheinlich hatten sie vor sich die Zeit mit Kartenspielen zu vertreiben, bis der Boss die Neue gecastet hatte.
Hu klopfte an die Tür und erntete ein barsches " Herein ! ".
" Auch du Kacke, " waren James' erste Worte, " so knochig sah sie auf dem Bild garnicht aus. ", als Sunisa den Raum betrat.
Dann machte Hu die Tür wieder zu, setze sich zu Bao und den anderen beiden an den Tisch, meinte zum Drachen, " Und du stör uns nicht ! ", und ließ Kenji damit stehen. Der hatte ja auch keinen Stuhl mehr, auf den er sich hätte setzen können und einen Rattenalarm im Kopf.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
AW: Der Rote Schutz - Heute Chinatown, Morgen Manhattan!

"Lock sie her. Versuch, dass sie dir folgt. So dass du gut entkommen kannst, zu mir. Du musst sie bloß herlocken.. ich kümmer mich um sie, lass sie nur nicht zu nah ran. am besten machst du etwas Krach, wenn du ausreichend weit weg bist und dann kommst du her.. "
Kenji hoffte, dass der ratterich ihm genau zugehört hatte.
Er wartete derweil brav in der Ecke, solange der Pelesit noch mit spionieren beschäftigt war, konnte er sich auch um etwas anderes kümmern.
 
AW: Der Rote Schutz - Heute Chinatown, Morgen Manhattan!

Sunisa warf einen letzten entschuldigenden Blick zu Kenji, aber gut, der Drache konnte wohl kaum überrascht sein, was konnte man tun? Er würde gewiss noch seinen Appetit stillen können.
Sie dagegen legte ihr bezauberndstes und vor allem harmlosestes Lächeln auf und betrat den Raum - nun könnte man gewiss ein paar Missverständnisse aus dem Weg räumen.
 
AW: Der Rote Schutz - Heute Chinatown, Morgen Manhattan!

Schnap machte es und die Tür war zu. Eine hundsgewöhnliche Holztür, wie Sunisa bemerkte, also lediglich ein Sichthindernis. Was sie erwartete war, was sie erwartet hatte, nachdem sie die unverantwortliche Lässigkeit, mit der die Wachen hier ihren Dienst versahen, hatte begutachten dürfen. Ganz sicher hätten sie in den Tong der alten Zeiten keinen Platz gehabt, aber so kamen einem die alten Zeiten wohl immer vor.
Der Boss dieses jämmerlichen Haufens hing in einer in den Boden eingelassenen runden Sitzgruppe, deren Mitte ein runder Tisch mit vier Monitoren darstellte, vor einem Videospiel und hatte eine weiße Nase.
Alles an diesen Typen stank nach unerzogenem Bengel, sicher waren sie auch etwas gewalttätig, bewaffnet und mit einem guten Geschäftsführer ausgerüstet, der den Laden leitete. Offiziel wäre wohl dieser Cheung der leitende Angestellte, aber es würde Sunisa schon sehr wundern, wenn nicht sein Assistent die ganze Arbeit erledigte. Dieses zu groß mißratene Kind taugte bestimmt nur zum Geld ausgeben, sicher aber nicht zum Geld verdienen.
Nichteinmal den Gangster konnte er in den Augen der Tigerin darstellen.
" Die kleine Nghia, was ? hnhnhnhn " lachte Billy nasal. " Willst mir zeigen, was du zu bieten hast, was ? hnhnhnhn Na dann zeig mal ! "
" Genau, " stimmte James mit ein, " Geld hat sie keines mitgebracht. Jetzt sind wir aber gespannt. hihihi "
Man konnte diesen nutzlosen Siebendeutlich ansehen, das sie der festen Überzeugung waren, das jetzt etwas sehr unterhaltsames kommen mußte.

Roy war indes gestresst. Die fette Ratte folgte ihm und war garnicht so langsam, wie es eine fette Ratte eigentlich hätte sein sollen. Und überhaupt, die Zweibeiner stellten sich das alles so leicht vor. Roy war noch nie in diesen Luftschächten gewesen und mußte den Weg zu Kenji erst suchen. Ganz oben, ja. Aber wo da ?
Der Rattich hetzte also ersteinmal den Weg zurück, den er gekommen war und folgte dann Siegfrieds Duftspur. Hoffentlich hatte der schon den richtigen Weg gefunden und wenn Roy ihn in einer Sackgasse traf, dann waren sie wenigstens zu zweit gegen das Geschwürviech.
So rannte Roy eine ganze Weile, bis er seinen Rattenbruder eingeholt hatte. Als sie dann eine Weile zusammen gelaufen waren und es sie doch einmal in einen toten Schacht verschlagen hatte, da drehten sie sich um und erwarteten den Angriff des Geschwürten.
Der kam aber nicht. Die fette Ratte war weg. So recht wußten die beiden nicht, ob sie sich darüber freuen sollten. Es war schon gut, das sie weg war, aber sie hätten schon gern gewußt, wohin sie verschwunden war.
Lieber zu schnell als zu langsam setzten sie ihren Weg nach oben fort und merkten nicht, das die fette Ratte ihnen sehr wohl folgte.
 
AW: Der Rote Schutz - Heute Chinatown, Morgen Manhattan!

"Wer von euch Süßen ist Billy Cheung?" fragte Sunisa freundlich, während sie kurz die Gesichter der Anwesenden musterte. Im Moment interessierte sie sich besonders für die Nummer Zwei.
Nun, wer tatsächlich Billy Cheung war, wurde schnell offensichtlich als alle außer ihm keinen Satz herausbekamen und nur nervös kicherten konnten. Sunisa ging mit viel Hüftschwung auf den Anführer der Tong zu. "Billy, Billy, Billy" sie schüttelte den Kopf und schnalzte missbilligend mit der Zunge. "Doch nicht vor deinen perversen Freunden. Wir sollten zuerst über's Geschäft reden", sie lächelte wärmstens.
"Wie viel schulden wir dir nochmal ganz genau?" - Wer die Zahlen kannte, sollte nach möglichkeit die Nacht überleben. Und sie hatte den starken Verdacht, dass sich gleich der Geschäftsführer offenbaren würde. Und wenn nicht... Nun, das herauszufinden könnte auch noch Spaß machen.
 
AW: Der Rote Schutz - Heute Chinatown, Morgen Manhattan!

" Zweitausend pro Monat, " kam es wie aus der Pistole geschossen. Allerdings nicht von Billy, sondern von James. Er war mit Billy zusammen aus Hong Kong gekommen, wo er Steuerhinterziehung studiert hatte und das auch recht erfolgreich betrieb, bis sein Kumpel Scheiße baute. Auch hier kümmerte er sich wieder um die Frisuren von Billy's Geschäftsbüchern.
" Geeenau, " hatte der Clown mit der weißen Nase dazu zu sagen und versuchte mit Pistolenfinger, zwinkern und Klickgeräusch cool dabei auszusehen. " außerdem sind die garnich sooo pervers. Oder Jungs ?
SEID IHR PERVERS ? " brüllfragte Billy im Armystyle.
" SIR, NEIN, SIR ! SIR, WIR SIND NUR ENTHUSIASTISCH, SIR ! " kam es im Chor zurück.
" Siehst du, Kleines, wir sind hier alle eine große Familie. Komm, jetzt sein nich so schüchtern und setzt dich zu uns. Wir beißen auch nicht..., jedenfalls nich alle. hnhnhnhnhn
UND VIELLEICHT BRINGT IHR EINER VON EUCH FAULEN SÄCKEN MAL ENDLICH WAS ZU TRINKEN ! " fügte er dann noch subtil hinzu. Der Typ, auf dem sein Blick schließlich hängen blieb, machte sich nach einem genervten Augenverdrehen, aber sofort auf seinen Weg. Der war zwar nicht ganz gerade, aber doch wenigstens recht frei von Hindernissen war, da er recht häufig frequentiert wurde. Das Ergebnis war, das er mit zwei Flaschen Jack Daniels zurückkam. Gläser hatte nicht dabei und es sah auch nicht so aus, als ob man sich hier mit sowas abgeben würde. Man trank aus der Flasche, seit sich Billy einmal über die Umfallquote von Schnapsgläsern auf Spielekonsolen tierisch aufgeregt hatte.
Aber auch so hatte es die Bande problemlos geschafft, die Bude zuzuschlampen. Die hiesige Putze bekam garantiert genug zu tun.

Siegfried und Roy hatten sich beeilt, um so schnell wie möglich zu Kenji zu kommen und waren nicht mehr weit weg. Die fette Ratte hatten sie aber nicht mehr zu sehen bekommen. Ab und an trafen sie auf Reste von Artgenossen, Mäusen und Vögeln, die wohl von der toten Katze stammen mußten, oder von der Geschwürratte, man wußte es nicht.
Die beiden waren jetzt im vierten Stock und damit bereits im Etablissement, allerdings noch zwei Etagen entfernt.
 
AW: Der Rote Schutz - Heute Chinatown, Morgen Manhattan!

Natürlich würde Kenji vor der Tür längst wissen, dass niemand aus dem Raum ein Auge auf den Vorraum hatte. Der Pelesit hatte inzwischen gemerkt, wo der einzige Ort war, an dem die Kleidung der Teufeltigerin nicht eng anlag: Am Fußknöchel, wo die enge Lackhose mit einem leichten Schlag über den Stiefel endete.
In einer ruhigen Sekunde verschwand die kleine Kreatur unter dem Tisch, als Sunisa vor Billy angekommen war.
James merkte sie sich. Zweitausend pro Monat war ein gutes Schutzgeld. Saftiges Taschengeld, aber nicht so schmerzhaft dass irgendjemand dafür sienen Hals ernstlich riskieren würde. Und sicher verlangten sie entsprechende Zahlungen von mehr als nur einer handvoll Nachbarn.
"Hör zu Billy Cheung", die Teufelstigerin ließ sich auf dem Schoß des Gangsters nieder, wo sie sich ein paar Sekunden räkelte. "Was hältst du von einem Joint Venture, du bist doch ein schlauer Junge, warum gehört dir nicht das ganze Viertel? Wäre das nicht... Ordentlicher? Die ganzen Schlägereien zwischen den Tong hier... Sie locken weiße Bullen an, Billy. Wir wollen keine weißen Bullen in Chinatown. Also warum räumen wir den Laden nicht etwas auf, du und ich?"
Vermutlich würde der Typ sie keinen Deut ernst nehmen, er hatte ja auch keinen Grund dazu. Aber vielleicht würde er sich wenigstens motiviert fühlen, ein paar Details seiner Operation auszuposaunen - er wusste im Moment gewiss mehr über die Tong und vor allem: die Triaden in diesem Viertel als die gerade erst angekommenen Kuei-Jin.

Und falls nicht würde er halt als erstes Opfer den Ton angeben, eine Brillenschlange wie James würde sicher seinen Stolz hinunterschlucken, sobald die Wirbelsäule seines alten Bosses zu einer Schleife gebunden wurde.
 
AW: Der Rote Schutz - Heute Chinatown, Morgen Manhattan!

Die beiden Ratten waren auf dem Rückweg.
Gutso.

Kenji zweifelte nicht daran, dass die zwei tapferen Fellknäuel genau beobachtet wurden.

Das Mistvieh hatte es schon einmal durchgezogen und er war sich sicher, dass die Monsterratte, oder was immer sie war, die beiden Ghulwesen verfolgte, auch wenn diese es nicht bemerkten.

Aber darum würde er sich kümmern, wenn er hier fertig war.
Sunisa schien keine Probleme zu haben und so wie sich das da drin entwickelte würde gleich jemand sterben müssen.

Kenji schlenderte hinüber zu den vier Kartenspielern. sehr langsam und mit einem neugierigen Blick, ganz so als wolle er nur ein wenig zusehen. Er rechnete damit, dass einer oder zwei gleich eine abfällige Bemerkung machen würden, aber er wollte ganz und gar so wirken, als würde er keine Gefahr darstellen, so dass sie sich wieder ihrem Spiel zuwandten.

Zunächst kam er nur nahe gnug um den Hals zu recken und dem Nächsten der Spieler kurz ins Blatt zu sehen.
Sofort kassierte er natürlich einen dummen Spruch.
Nein gleich mehrere!
Kenji gab sich alle Mühe zerknirscht auszusehen, während er ein krächzendes "Äh" ausstieß, was die ganze Bande zum lachen brachte, ehe sie belustigt weiterzockten.

Nahe genug stand er nun. Die vier hinzugewachsenen Tentakel unter seiner Jacke streckten sich noch etwas und waren bereit sich um vier Hälse zu legen.
Die Kerle würden gar nicht wissen, was sie erwischt hatte.
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Der Rote Schutz - Heute Chinatown, Morgen Manhattan!

Die vier Kerle bei Kenji waren voll bei der Sache. Also nicht beim Wacheschieben, sondern beim Kartenspielen und irgendeiner von ihnen hatte einen Joint dabei gehabt, der jetzt die Runde machte. Dabei plärrten sie sich in einem so elendigen Kantonesisch an, das es dem Drachen als Japaner schon fast die Fußnägel aufrollte.
Sein Näherkommen wurde zuerst garnicht bemerkt und als man ihn dann endlich doch wahrmahm, da war man sauer auf ihn.
" A,a,a,a,a. Was willst du denn. Hier wird nicht gekiebitzt ! Da drüben ist deine Ecke. " hatte Bao dazu zu sagen.
" Genau, das ist hier der V.I.P.-Tisch ! Verpiss dich ! " meinte einer der anderen beiden.
" Und wenn er mitspielen will ? " fragte der andere von den anderen beiden.
" Will er nicht ! " beschloß Bao kategorisch.
" Und wenn er Geld dabei hat ? " warf Hu weise ein.
" Hast du Geld dabei ? " fragte Bao Kenji.
" Äh, " antwortete Kenji, als er wie beiläufig einen Geldclip mit ein paar Hundertern auf den Tisch wirft. Alle Blicke richten sich auf den Clip auf dem Tisch und für den Augenblick, den Kenji braucht, um seine Tentakel in Position zu bringen, herrscht eine andächtige Stille. Ganz kurz nur erlaubt sich der Drache, die angenehme Ruhe durch das Geräusch brechender Halswirbel zu unterbrechen, dann ist wieder Frieden.
Wie schlafend liegen Cheung's Lakaien auf ihren Karten, als Kenji sein Geld wieder einsteckt.
Verrückte Welt, denkt sich Kenji, aber es gibt noch viel mehr lebendige Menschen, die weit weniger wert sind, als zwei halbtote Rattiche.
Siegfried und Roy waren inzwischen im fünften Stock.

Antwort bekam Sunisa diesmal nicht von Billy, sondern von James. " Sag mal, hast du den Arsch offen ? Was faselst du hier für eine Scheiße ? Willst du dem Boss das Geschäft erklären ? Und was soll der Scheiß mit den Bullen, Schlampe ? Los rede ! "
" Nein, rede nicht, hnhnhnhn, " gab Billy seinen bekoksten Senf dazu, " sonst wird das Verhör zu kurz. hnhnhn "
Seine Hände wandern an Sunisa herum und er beginnt seine Nase an ihr abzuwischen. Billy hat wohl nix mitbekommen, oder es ist ihm grad scheißegal.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
AW: Der Rote Schutz - Heute Chinatown, Morgen Manhattan!

Die Sache mit dem Geld war ihm spontan gekommen, die beste Ablenkungen um deren Finger schön von ihren Waffen weg zu halten.
Kenji setzte die Vier an den Tisch, an dem sie im Tode auch nicht viel schlimmer lümmelten als lebendig.

Blöd nur, dass sie jetzt tot waren.
Beim nächsten Mal musste er weniger schnell sein.
'Ja eben, jetzt hat man ja gar nichts mehr davon!'
Vorsichtshalber sammelte er ihre Waffen ein. Jetzt war er besser bewaffnet als ein ganzes Regiment.

Lauschend hörte er sich um, ob irgendjemand etwas bemerkt hatte, oder jemand kam. Auch wenn es auf den ersten Blick so aussah, als würden die Vier immer noch am Tisch sitzen, oder pennen.
Kenji lehnte einen von ihnen an die Wand, so dass er aufrecht saß. Ein Anderer lümmelte mit ausgestrecktenen Beinen auf zwei Stühlen.
Sah nett aus.

Beinahe ein Kunstwerk.
 
AW: Der Rote Schutz - Heute Chinatown, Morgen Manhattan!

Die Durchsuchung der Toten würde bei jedem eine Waffe finden lassen, bei einem sogar zwei, wobei jede ein anderes Modell war. Nicht alle Waffen waren Pistolen, so das zwei sogar für ein russisches Roulette taugten. Insgesamt hatte Kenji jetzt schon ein halbes Dutzend Kanonen.
Das Ganze sah auf einem Haufen ungefähr so aus.
 

Anhänge

  • faustfeuerwaffen.jpg
    faustfeuerwaffen.jpg
    56,1 KB · Aufrufe: 298
AW: Der Rote Schutz - Heute Chinatown, Morgen Manhattan!

"Spreche ich Chinesisch?" fragte Sunisa mit einem breiten Grinsen auf englisch. "Habt ihr keine Pläne zu expandieren? Ich biete hier meine Hilfe an, nehmt es, oder lasst es sein", sie hatte ihre Worte formell an alle gerichtet, aber eigentlich sah sie nur James an, während sie mit einem Arm hinter sich selber gegriffen hatte, um dem zugekoksten Billy den Nacken zu kraulen - auf dass der Typ noch ein paar Sekunden die Fresse halten würde.
 
AW: Der Rote Schutz - Heute Chinatown, Morgen Manhattan!

" Also ich nehm sie an, hnhnhn " meinte Billy dazu, der sich schon die Position des einen oder anderen Piercings erfummelt hatte und sichtlich nach mehr Info sabberte. Die anderen sahen das ähnlich wie ihr Boss, denn obwohl alle Augen auf Sunisa ruhten, hörte ihr keiner wirklich zu, oder nahm sie richtig ernst.
James war da wohl eine Ausnahme, aber der schien auch nicht halb so breit zu sein, wie seine Kollegen. Dafür war er aber auch weit weniger von Sunisa angetan als der Rest. Er stand mit gerunzelter Stirn da und sah sich das Treiben auf der Sitzgruppe an. Für seinen Geschmack war die Tussi da viel zu cool.
Ständig wollte sie übers Geschäft quatschen, obwohl sie das über das Bett hinaus eigentlich nichts angehen sollte. Irgendwas stimmte da nicht. Dann piepste wieder Billy's Handy und wie üblich, wenn der Boss mal wieder zu beschäftigt war, ging er ran.
" Moment mal, " sagte er.
Diesmal war es kein Anruf, sondern eine SMS, die besagte, das es Chong gut ginge, es nix ernstes wäre und er bald aus dem Krankenhaus käme und nur eine Weile Gips tragen müsse.
WTF war hier los ? Hatten die Penner alle den Arsch offen ? James machte sich daran unten anzurufen, um klarzusehen.
Mit dem Telefon am Ohr schlenderte er wieder zu seinem Platz, wo in einer Polsterritze seine Kanone auf ihn wartete, die er beim Zocken aus dem Hosenbund genommen hatte, weil sie drückte. Ob bewußt oder unbewußt, er hatte auf einmal Sehnsucht nach ihr.
 
AW: Der Rote Schutz - Heute Chinatown, Morgen Manhattan!

"Und?" drängelte Sunisa James ungeduldig, während sie Billy gewähren ließ. Hauptsache der Boss bliebe in Greifreichweite als eventuelle Geisel.
 
AW: Der Rote Schutz - Heute Chinatown, Morgen Manhattan!

James dachte kurz nach, wer Chong war und erinnerte sich. Dann guckte er sich Sunisa nochmal genauer an und runzelte die Stirn. Irgendwas paßte da nicht. Die Kleine da konnte doch nicht wirklich...
Er setzte sich und legte seine Hand an seine Kanone. Gleich fühlte er sich schon etwas besser. Er guckte sich nochmal die SMS an, dann Sunisa, dann Billy.
" Du Boss, " sagte er schließlich, " die Kleine da soll Chong für drei Tage ins Krankenhaus und acht Wochen in Gips geprügelt haben. "
Billy reibt sich noch ein bisschen an der Tigerin, während die anderen kichern und vermeldet dann, " Aber klar doch. hnhnhnhn "
" Der Krankenwagen is grad weg, kein Scheiß, " probiert James es weiter.
Der Boss fühlt sich langsam etwas belästigt, ist aber noch blendender Laune, also meint er mit einem tiefen Seufzer, " Meine Fresse, also gut, meinetwegen. Ich frag sie mal. "
Dann dreht er sein Gesicht zu Sunisa's Gesicht und bekommt so eine dämliche Fratze, die man immer bekommt, wenn man mit einem Baby spricht.
" Was sagst du, Süße ? Hat der nervige Onkel James Recht, ja ? Hast du einen meiner Chong's kaputt gemacht ? "
 
AW: Der Rote Schutz - Heute Chinatown, Morgen Manhattan!

"Ja natürlich, warum sollte der Mann so etwas erfinden?" Sunisa zuckte mit den Achseln. "Der Typ war scheiß unfreundlich, außerdem hatte ich was zu besprechen, sollte ich etwa mit irgendeinem Türsteher diskutieren?" Sie machte eine wegwerfende Handbewegung. "Das Leben ist viel zu kurz um viel Zeit mit Fußvolk zu vertändeln - und es ist ja nicht so, als hätte ich keinen guten Grund euch hier zu besuchen, immerhin könnten wir ins Geschäft kommen. Hätte ich einfach wieder gehen sollen, weil der Idiot sich geweigert hat, auch nur mal eben hier oben anzurufen?"
Ein weiteres unschuldiges Schmunzeln.
"Außerdem klingt das mit dem Krankenhausreif so dramatisch, ich habe ihm einfach nur vor's Schienbein getreten, bei einem richtigen Mann sollte das nicht einfach so brechen, oder?"
 
AW: Der Rote Schutz - Heute Chinatown, Morgen Manhattan!

James sah Sunisa bei ihrer Antwort tief in die Augen. Er sah so tief hinein, das der Jack Daniels darin seine Bedeutung verlor, wie ein Tropfen im Ozean und er begriff etwas.
Nein, er begriff nicht Sunisa's Natur, noch ahnte er sie, aber er war ein pfiffiger Bursche und witterte eine Gelegenheit. In diesem Augenblick sah er die Möglichkeiten, die sich ihm mit einem richtigen Boss erschlössen.
Dann war der Moment vorbei und die Zeit schien wieder normal weiter zu laufen.
Die Jungs grölten, Billy kicherte bescheuert, keiner außer James nahm das auch nur ansatzweise ernst.
Der lachte nicht und befingerte seine Waffe. Das da war immerhin nur ein Mädchen, verdammt. Wieso hatte er nur dieses sichere Gefühl, das es mit ihr bergauf gehen würde ?
" Also eine ernsthafte Expansion, mit allen möglichen Konsequenzen, Kosten und Verlusten, unter deiner Führung ? " fragte James Sunisa durch das Gelache der anderen.
 
AW: Der Rote Schutz - Heute Chinatown, Morgen Manhattan!

"Meiner Führung?" Sunisa kicherte. "Dann wäre es ja wirklich schön blöd von mir gewesen, hier so friedlich aufzukreuzen, oder?" Sie überlegte ob Kenji wohl inzwischen die Wachen vor der Tür getötet hatte. Vermutlich in der Sekunde als er über den Pelesit erfahren hatte, dass er dort unbeobachtet wäre.
"Nein. Ich glaube zwar, dass ihr meinen Laden etwas unterschätzt habt, aber ich bin doch gerade erst hier angekommen. Und diese dauernden Gangkriege um ein paar Blocks... Das bringt zu viel Aufmerksamkeit. Wenn ihr die Show einfach schmeißen würdet hätte ich meine Ruhe und das wäre mir sicher die Maklergebühr für diejenigen, die meine Nachbarschaft so hübsch halten, wert." Sie drückte Billy etwas zurück in den Stuhl, ließ ihn aber ansonsten machen - anscheinend hielt er so recht zuverlässig die Klappe. "Ich habe ein paar Leute. Ich könnte ein paar Leute aus der Alten Heimat bekommen, das könnten eure Leute sein, will ich sagen."
Zugegeben, sie hatte sich jetzt vielleicht etwas mehr Geschäftssinn gezeigt, als sie anfänglich geplant hatte, aber James würde sie so eventuell wirklich ernst nehmen und Billy war im Moment gewiss außerstande, Misstrauen zu empfinden, solange er an ihren Piercings spielte.
 
AW: Der Rote Schutz - Heute Chinatown, Morgen Manhattan!

Kenji klemmte derweil in die Aufzugtüren einen Stuhl. So blieb der Fahrstuhl schön oben und fuhrt nicht wieder runter.

Anschließend kramte er ein bisschen in den Taschen der Toten, aber erwartete nicht allzuviel zu finden.
WO waren bloß Siggi und Roy?
Er hatte ein ungutes Gefühl, dass sie noch nicht da waren. Abgesehen davon war er noch damit beschäftigt den Pelesiten unauffällig zu plazieren, wo ihn niemand sehen würde.
Jetzt jemand eine "Spinne" totschlagen zu lassen war wirklich kontraproduktiv. Und es war gar nicht so leicht die Spinne an einen Ort zu schaffen, wo sie ungesehen sitzen und alles überblicken konnte.
 
Zurück
Oben Unten