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Der Drummelmuff

S

Samsonium

Gast
Es gibt recht viele seiner Art, aber die sieht man nicht. Sie sind überall, machen sich lustig, doch niemand hört sie. Man kann sie nicht anfassen, aber man kann sie spüren.
Das gilt wohl für die allermeisten Luftgeister, jedoch nicht für diesen einen speziellen Geist, den ein geschickter Zauberer dazu überredete, etwas mehr in dieser Welt zu sein, als bloße Luft.
Zu Anfang hatte er überhaupt nichts dagegen. Es war sogar ziemlich lustig mit den wandelnden Feststoffen, die sich Menschen, Trolle oder so ähnlich hießen. Doch leider starben diese Leute sehr schnell. Gerade nahmen sie noch einen tiefen Atemzug und dann nichts mehr.
Die hübsche, magische Flasche, die sein Beschwörer für ihn gefertigt hatte, wurde von Hand zu Hand weitergegeben und mit jedem Mal hatte der, von seiner Erscheinung her kleine Geist, weniger Lust mit den Menschenartigen zu spielen. Bestenfalls wollte nur jemand etwas über einen anderen wissen, den Flug beschleunigen, doch meist rief man ihn nur, um jemandem die Luft abzuschnüren, oder gleich ein ganzes Luftschiff vom Himmel zu holen.
Wie der Geist das hasste !
Die Gier, die Gemeinheit, die Mordlust.
So verfinsterte sich sein kleines Gesichtchen immer mehr, bis seine hübschen Äuglein garnicht mehr zu sehen waren, weil der Geist immer öfter aus ihnen regnete.
Und es blieb nicht mehr viel davon übrig, was den einstigen Beschwörer, einen netten, alten Magier, den Luftgeist, seinen kleinen Drummelmuff hatte nennen lassen.
Als es den armen Drummelmuff schließlich auf ein Piratenluftschiff verschlug, wo man ihn nur noch Furzkopp, Darmwind oder Arschgewitter rief, platzte ihm die Hutschnur und er brauchte nichtmal einen Hut dafür.
In einem schrecklichen Wutanfall blies er das ganze Pack von ihrem eigenen Schiff und verkroch sich in seine Flasche, mit der festen Absicht, nicht wieder rauszukommen, außer es liefe ihm nochmal so ein netter Mensch über den Weg, wie sein alter Beschwörer.
Doch das ist natürlich schwer, wenn man in einer Flasche steckt. Und diese Flasche steckte in einem Geheimversteck an Bord des Luftschiffes, das völlig ohne Besatzung, schließlich an einer großen treibenden Schwebeklippe endete.
Ein guter Teil der Beute wurde an Land gespült und schließlich auch dort gefunden, aber nicht mitgenommen, weil es sonst hätte geteilt werden müssen. Es sollte später abgeholt werden, doch das wurde es nicht und so wurde der Piratenschatz mit der kleinen Flasche.
Eines schönen Tages nun wurde die kleine Insel, an dessen Gestade die Flasche mal gespült worden war und in dessen Höhle sie nun schon länger lag, zur Partyzone für einige spaßlüsterne Elementare auserkoren. Sie faden bei der Besichtigung des Vulkanes, denn nichts anderes war die Insel, den Schatz und die Flasche, was sie veranlasste, den Drummelmuff auch zur Feier einzuladen.
Doch der wollte bloß in ruhe gelassen werden, auch von Seinesgleichen.
Dafür ließen es die anderen Geister um so heftiger krachen, so das es die Flasche wieder ganz woanders hinschleuderte.
Sie trieb im Meer aus Wolken, trieb ihrem Schicksal entgegen.
Und wer sich fragt, wieso dem Drummelmuff in seiner Flasche nicht langweilig wurde, der soll wissen, das er dort nicht allein drin war. So wie das Innere der Flasche der Platz für den Drummelmuff bot, so bewohnte die Flasche selbst ein Weingeist. Ein sehr spezieller Weingeist allerdings, denn er war Abstinenzler.
Einen Namen hatte der Weingeist selbstverständlich auch, aber den verriet er niemandem, weil er doch ein anonymer Ex-Alkoholiker war. Das machte aber nichts, er wurde einfach Flasche genannt und damit war er zufrieden.
Flasche würde hingehen, wo die Flasche hinging, und dorthin würde ihr der Drummelmuff folgen.

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