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Hintergrund Nicht gelistetes System Deathwatch- Schlachtriten

SoulReaper

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In der Rezension über das Grundregelwerk konnte Deathwatch bereits überzeugen und räumte die Auszeichnung „Der goldene Würfel“ ab. Mit Schlachtriten erscheint nun ein Band, der die Regeln des Rollenspiels aus dem Warhammer 40k Universum erweitern und vervollständigen soll. Da stellt sich natürlich die Frage, ob der Zusatzband das hohe Niveau des Grundbuches halten kann.

Von der Aufmachung und der Qualität unterscheidet sich dieses Buch nicht von den anderen Produkten aus der 40k Rollenspielreihe. Der Einband ist in Schwarz gehalten und sieht mit den Schriftzügen und dem wieder einmal gelungenen Cover sehr schön aus und passt hervorragend zu den anderen Bänden. Dabei ist er auch robust, sodass er den einen oder anderen Transport in engen Taschen und Rucksäcken unbeschadet überstehen kann.
Das Innere hat dasselbe Layout wie das Deathwatch Grundregelwerk und passt daher wieder sehr gut zum Stil des Rollenspiels. Bei den Zeichnungen wurde auch hier erneut auf einen Mix aus alten Bildern, die man schon aus dem Tabletop kennt, und extra für dieses Rollenspiel neu angefertigten Zeichnungen gesetzt. Obwohl dadurch natürlich unweigerlich verschiedene Stile gemischt wurden, passen diese sehr gut zusammen und geben ein stimmiges Gesamtbild ab.
Das Schriftbild ist in einer angenehmen Größe zum Lesen und die Seiten sind übersichtlich gestaltet, was die schnelle Suche einzelner Textpassagen während des Spiels erleichtert.

In den sechs Kapiteln werden die Regeln des Grundregelwerkes logisch weitergeführt und erweitert.
Anstatt dabei lediglich auf große Mengen zusätzlicher Ausrüstung und Artefakte zu setzen, die es natürlich auch gibt, wird das Rollenspiel um sinnvolle und sehr spannende Elemente bereichert.
Die Neuerungen sind dabei thematisch in die einzelnen Kapitel aufgeteilt und sind dadurch schnell wiederzufinden.

Zu diesen Neuerungen zählen zum Beispiel die Elitesteigerungen, mit denen ein Ordensbruder unter Anderem zum Wächter, Ordenspriester, Watchcaptain oder gar zu einem mächtigen Cybot werden kann. Alle diese Steigerungen haben gemeinsam, dass sie mächtige Vorteile bringen. Daher stehen sie auch nur jenen Brüdern zur Verfügung, die bestimmte Voraussetzungen erfüllen und der Deathwatch bereits früher gute Dienste erwiesen haben.
Allerdings bringen nicht alle neuen Elemente direkt einen Machtgewinn in Form von Boni. Manches davon hilft den Spielern und Spielleiter, das Rollenspiel weiter auszuschmücken und lebendiger zu gestalten. Dazu gehören die zahlreichen Ehrungen, die ein Space Marine durch tapfere und kluge Taten erlangen kann. Aber auch Großtaten, die den Grund wiederspiegeln, warum dem Space Marine zur Deathwatch gehen durfte, werden hier extra nochmal erwähnt, um der Charaktervorgeschichte noch mehr Tiefe geben zu können.
Was ein wenig verwundert ist, dass mit den Imperial Fists nur ein einziger neuer Orden für die Spieler eingeführt wird. Als Ausgleich dafür werden allerdings zahlreiche Orden späterer Gründungen vorgestellt und mit Regeln versehen. Außerdem enthält das Buch ein System, mit dem man seinen eigenen Orden leicht erstellen kann. Dabei kann man sich alle Elemente, die den eigenen Orden ausmachen entweder aus ausführlichen Tabellen zusammensuchen. Oder aber man lässt bei beliebig vielen Optionen das Schicksal in Form der Würfel entscheiden.
Eine weitere Neuerung von „Schlachtriten“ sind die Regeln für Fahrzeuge. Mit diesen Regeln wird Deathwatch um ein wichtiges Element erweitert, das bisher im Grundregelwerk gefehlt hatte. Endlich kann man sein Exterminatorteam mit einem Rhino in die Schlacht fahren, oder mit den Landungskapseln des Adeptus Astartes vom Himmel auf die Feinde fallen lassen. Die Liste der Fahrzeuge ist ausführlich. Kein Gefährt, Vom Trike über die Thunderhawks bis hin zu den mächtigen Landraidern, fehlt hier. Sogar einer der kleineren Titanen wird beschrieben. Als Gegner stehen diesen Fahrzeuge die verderbten Gefährte der Chaos Marines sowie die Schwebepanzer der Tau gegenüber.
Neben den hier beschriebenen Elementen gibt es noch zahlreiche Erweiterungen, die in diesem Band einen Platz gefunden haben. Darunter fallen auch Regeln für Servorüstungen der verschiedenen Generationen und Optionen für Unterstützungen, die sich die Gruppe vor der Schlacht für Ruhmespunkte anfordern kann. So wird es beispielsweise möglich, Unterstützung in Form der imperialen Armee oder eines orbitalen Schlages anzufordern.
Und zu guter Letzt werden einige Richtlinien und Vorschläge gemacht, wie man Deathwatch mit den bereits vorhandenen Rollenspielen aus dem Warhammer 40k- Universum verknüpfen kann. Dabei werden wieder zahlreiche Ideen vorgestellt. Abgerundet wird das Ganze durch ein Kapitel über die Wachfestung Erioch. Dadurch kann dieses riesige Gebilde nun noch besser in die Abenteuer mit einbezogen werden.

Man merkt dem Buch schnell an, dass es von Fans des Warhammer 40k- Universums geschrieben wurde. Die Erweiterungen ergeben wirklich Sinn und bereichern das Spiel um viele spannende Optionen, die man bereits vom Tabletop oder den Romanen kennt. Zielsicher wurde dabei nichts ausgelassen, was sich ein Kenner dieses Universums gewünscht hätte. Besonders gefallen hat mir das System der Ehrungen, mit denen man den Spielern nun auf viele unterschiedliche Arten belohnen kann. Und natürlich der Fuhrpark der Space Marines hatte wirklich noch im Grundbuch gefehlt.
Das Grundregelwerk und „Schlachtriten“ wirken zusammen wie aus einem Guss. So als ob dieser Erweiterungsband all die Sachen beinhaltet, die aus Platzmangel nicht in das Grundbuch genommen werden konnten. Das ohnehin schon sehr abwechslungsreiche und spannende Deathwatch erhält so eine ganze Reihe neuer und interessanter Optionen.

Meiner Meinung nach ist „Schlachtriten“ ein Pflichtkauf für alle Fans des Warhammer 40k- Universums, die Gefallen an diesem Rollenspiel gefunden haben. Den Machern ist es hier gelungen, einen wirklich guten Zusatzband zu schaffen, der für viele Spieler zum unverzichtbaren Element der eigenen Deathwatchrunde werden könnte.
Durch diesen gelungenen Mix schafft es das Autorenteam, auch mit diesem Ergänzungsband den goldenen Würfel abzuräumen!


Diese Rezension entstand mit freundlicher Unterstützung durch den Heidelberger Spieleverlag.
 
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