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Das Schwarze Auge Das schwarze Auge 4 - Basisregelwerk (PDF)

SoulReaper

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Das Schwarze Auge gilt als das erfolgreichste Fantasy-Rollenspiel in Deutschland. Mittlerweile existiert bereits die vierte Edition mit zahlreichen Zusatzbänden und Erweiterungsbüchern. Seit neuestem kann man nun auch auf das Basisregelwerk in gedruckter und gebundener Version verzichten und dieses stattdessen als PDF erstehen.

Und diese PDF enthält auf 299 Seiten alles, was man für spannende Abenteuer in Aventurien braucht. Neben dem ausführlich beschriebenen Regelsystem enthält das Buch bereits fertige Archetypencharaktere, mit denen die Spieler sofort loslegen können. Aber auch die Erschaffung eigener Helden wird in zehn Schritten sehr ausführlich und mit zahlreichen Beispielen erklärt. Neben obligatorischen Dingen wie den Ausrüstungstabellen und einem kleinen Kapitel mit Tipps für den Spielleiter findet man noch zusätzlich ein Kapitel über die Kampagnenwelt Aventurien, in dem man eine ganze Reihe interessanter Informationen für die ersten Abenteuer finden kann. Dabei wird der Großteil der Kampagnenwelt nur angeschnitten. Etwas detaillierter wird in dem Kapitel auf die beiden Gegenden Nostria und Andergast, die auch am besten als Startgebiet für die Abenteuer ausgewählt werden sollten. Zu guter Letzt darf natürlich eine recht lange Liste mit verschiedensten Gegnern, die der Spielleiter auf die Helden hetzen kann, darf natürlich ebenfalls nicht fehlen.
Am Ende des Buches befinden sich die wichtigsten Regeln auf einigen Seiten übersichtlich zusammengefasst. Dies eignet sich hervorragend, um während des Spiels häufig benötigte Regeln schnell und ohne viel Herumblättern nachzuschlagen.
Eine Sache fehlt allerdings, die mittlerweile in so ziemlich jedem Grundregelbuch obligatorisch ist. Gemeint ist ein Einstiegsabenteuer, das Neulinge behutsam und mit einer ganzen Reihe besonderer Hilfen durch die ersten Spieleabende lotst und sie in das System einführt. Auch wenn dieses nicht in der Printversion vorkommt, hätte man dies eigentlich ohne größere Probleme zumindest in die PDF integrieren können.

Die Aufmachung der vollfarbigen PDF ist sehr gut gelungen. Schriftart und -größe passen gut zum Layout und lassen sich angenehm lesen. Zusammen mit den zahlreichen Bildern und dem sehr verspielten Seitenlayout unterstreicht dies das mittelalterliche Flair, das von diesem Rollenspiel ausgeht.
Die zahlreichen, meist vollfarbigen Zeichnungen passen ebenfalls hervorragend in das Gesamtbild und verleiten sehr leicht dazu, einfach über die Seiten zu blättern, die Bilder zu betrachten und zu schmökern. Allerdings sind ein paar der etwas kleineren Bilder unschärfer geraten als der Rest, sodass sie leicht verpixelt wirken. Dies fällt allerdings nur bei näherer Betrachtung auf und stört nicht weiter das Gesamtbild.
Der Text selber ist sehr schön geschrieben. Er liest sich flüssig und äußerst unterhaltsam, sodass nur selten Langeweile beim Lesen aufkommt. Lediglich bei manchen Regelerläuterungen wird es durch die große Anzahl an verwendeten Abkürzungen etwas trockener zu lesen. Trotzdem bleibt der Text allerdings gut verständlich.

Die Regeln sind sehr übersichtlich aufgelistet und im Baukastenprinzip strukturiert. Die essentiellen Regeln, die man öfter braucht, befinden sich jeweils am Anfang des Kapitels. Erweiterungen dieser Regeln sowie Regeln, die man nicht unbedingt so häufig benötigt (wie zum Beispiel der Kampf in besonderen Umgebungen) wurden gesondert angehängt. So ist auf den ersten Blick klar, was man unbedingt lesen sollte, um die Grundlagen zu verstehen, und welche Abschnitte man als Anfänger erstmal überspringen kann. Die Regeln selbst sind leicht zu verstehen, was auch maßgeblich an dem sehr schönen Schreibstil und den gut platzierten Beispielen liegt. Bemerkenswert dabei ist die Menge der verwendeten Abkürzungen, die der Verständlichkeit aber keinen Abbruch tun. Denn jede Abkürzung wird im Text mindestens einmal ausgeschrieben und erklärt. Sollte man dann aber doch einmal vergessen haben, was sie bedeuten, findet man am Ende des Buches ein Abkürzungsverzeichnis.
Auch wird jedes Mal, wenn sich etwas auf eine andere Stelle im Text bezieht, die Seite angegeben, bei der man den entsprechenden Abschnitt finden kann. Zusammen mit dem ausgezeichneten Index und den Lesezeichen für die einzelnen Kapitel wird es einem sehr einfach gemacht, sich in der PDF zurechtzufinden. Zusätzlich wird oftmals auf andere Veröffentlichungen verwiesen, in denen man weiterführendes Material findet.
Die Regeln von DSA selbst sind sehr umfassend, ohne dabei allerdings übermäßig kompliziert zu werden. Die grundlegenden Regeln sind einfach und schnell erlernt, sodass man zügig in das System einsteigen kann. Nach Belieben kann man dann nach und nach immer mehr die Zusatzregeln in das Spiel integrieren. Dies gelingt durch die geschickte Aufteilung des Kapitels über die Regeln im Buch sehr gut. Das macht es vor allem Einsteigern einfacher, in das System hineinzufinden. (Vor Allem Einsteigern wird damit vereinfacht, sich in das System hineinzufinden.) Denn trotz Allem sind die Gesamtregeln im Grundband sehr umfangreich und können auf dem ersten Blick etwas abschreckend wirken. Dafür wurden allerdings auch fast alle Situationen, in die man als Abenteurer gelangen kann, abgedeckt und mit Regeln versehen.

Nun stellt sich aber zuletzt noch die Frage, was die Vorteile dieser PDF gegenüber des normalen Buches sind. Zuerst fällt da der Preis auf, der im Vergleich zu der Printversion doch einen großen Unterschied macht. Denn immerhin bezahlt man weniger als 50% des Normalpreises.
Trotzdem ist der Preis für eine einfache PDF doch recht saftig, vor allem da man keine besonderen Zugaben gegenüber dem Print bekommt. Dabei wird hier eine gute Chance verpasst, das Produkt durch besondere Gimmicks, wie einem automatisch ausfüllenden Charakterbogen, aufzuwerten (oder irgendein Verb des Hauptsatzes, da fehlt was).
Der zweite große Vorteil besteht wohl für alle Besitzer eines Tablet-PCs, auf dem man die PDF bequem lesen kann. So vermeidet man kiloschweres Gepäck, wenn man für eine Runde DSA zu Freunden oder auf eine Con unterwegs ist. Die markierten Kapitelanfänge helfen einem dabei, dass man sich in der elektronischen Version des Buches genauso schnell zurechtfinden kann, wie in dem echten Buch.

Als Fazit kann ich sagen, dass mir dieses Basisregelwerk sehr gut gefallen hat. Es ist ausführlich, schön geschrieben, sieht gut aus und macht Spaß zu lesen. Wer auf eine gedruckte Version des Buches verzichten kann, oder unterwegs ein paar Gramm Gewicht einsparen möchte ist mit der PDF gut beraten. Wer allerdings auf besondere Zugaben, die man in der Printversion nicht unterbringen konnte, hofft, wird leider enttäuscht werden.

Mit freundlicher Unterstützung von Ulisses-Spiele GmbH (www.ulisses-spiele.de) und www.f-shop.de.
 
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sonic_hedgehog

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Weiß jemand, ob es Unterschiede zwischen diesem PDF gibt und dem, das damals dem ersten Drakensang "beilag"?
 
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