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Diskussion Warhammer (Fantasy/40K) Darstellung der Welt

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Gast

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Mich würd mal interessieren wie die User aus diesem Forum (seien sie nun Spieler oder Spielleiter) des Warhammer Fantasy Rollenspiels die Alte Welt darstellen bzw. wie sie sie wahrnehmen und präsentieren. Ist sie bei euch düster historisch und mystisch oder eher humoristisch und voller Klamauk? Eher Low-Fantasy oder schon Richtung High-Fantasy wie Dungeons&Dragons?

Natürlich mach ich dann mal den Anfang. Dazu kann ich mich selbst von unserer Homepage zitieren: "Das Warhammer Fantasy Universum ist für mich ein gesunder Mix aus Monty Pythons Ritter der Kokosnuss, Dungeons&Dragons, die drei Musketiere (1973) und dem Dreißigjährigen-Krieg. Aber auch die Filme aus der Hand von Quentin Tarantino wie zum Beispiel The Hateful 8, Django oder Pulp Fiction sind eine andauernde Inspirationsquelle für mich bzw. uns und spiegeln unsere Spielweise ganz gut wider."

Zwar legen wir sehr viel Wert auf Rollenspiel, doch wird bei uns am Tisch auch immer sehr viel gelacht. Oftmals aufgrund der verkackten Würfelwürfe. ^^
 
Leider......habe die 2 letzten GMs, uns oder vielleicht auch nur mir, dass ganze Spiel versaut.
Ich war / bin immer noch ein Großer Fan von " Warhammer Fantasy " und mein Sigmar Priester in seiner 4 Karriere(9000Exp) ( die auch fast fertig ist...100 Exp + 200 für Karrieren wechseln ) war echt ein Highlight für mich.
Aber nachdem SIE uns das Spiel so zerstört haben, werden wir es wohl nicht mehr spielen.
Nur so, ja wir haben eine Hausregel gehabt, da wir nicht immer wieder neue Charakter machen wollten, haben wir alle unsre "LEB" immer auf jedem Körperteil gehabt.
Alle Großen NPC aber auch, mit andren Worten , als Beispiel vom mir- " Kopf , Arme Beine und Körper " 17 LEB.
Hört sich vielleicht nach Powergamer an, war aber trotz allem, immer wieder tödlich, und nicht auf die leichte Schulter zu nehmen.

Bei uns war es eine sehr Dunkle Welt, sehr brutal, und nicht immer Klar in der Hinsicht, wer ist den jetzt hier der Böse.
 
@PZII
Also wenn Warhammer Fantasy auch nur im Ansatz so ist, wie 40K (und das kenne ich auch nur durch Bücher), dann gibt's da eh keine Guten und Bösen..... Sondern nur verschiedene Ausprägungen von Sockenschuss.....
 
@Ancoron
Da gebe ich Dir recht.
Vielleicht sind / waren wir einfach langweilig, aber Wir als Gruppe habe versucht , aus meiner Sicht, immer für das Gute ein zu stehen.
Mir als Spieler läuft immer noch ein Schauer über den Rücken als wir in Altdorf oder Middenheim waren ( lange her.....weiß es nicht mehr) und uns am Abend ein Kleines Mädchen über den Weg lief....
es flüchtet an uns vorbei , gefolgt von ein paar Hexen - Jägern der Reinigen Flamme.
Das Mädchen ca. 10 Jahre Alt, sah meinen Priester bei der Flucht an , und rannte dann in eine Seitengasse, bei dem kurzen Augenkontakt , sah ich das es ein Mittleres Auge auf der Stirn hatte.
Mein Priester getreu dem Glauben von Sigmar folgend , zeigte den 3 Hexen - Jägern den Weg des Mädchens......Sie wurde sehr schnell eingeholt, und unter den Augen des Priesters abgeführt...

Jeder der Warhammer kennt kann sich ausmalen was aus Ihr wurde.
Und obwohl sich mein Priester nichts hat zu Schulden kommen lassen, sieht Er noch immer diese 3 Augen sehr oft in seinen Träumen.

Immer wieder diese 3 Augen..........
 
Also jede Gruppe bzw. Spielleiter hat ja eine ganz eigene Vorstellung von der Alten Welt; was natürlich für alle Fantasy-Welten gilt. Die Alte Welt würde ich auch eher in die Region Grau schieben, da es das Gute oder das Böse eben so nicht gibt. Das ist auch der Grund, warum ich die Welt so liebe.

@Warhammer 40K: Da habe ich auch meine ganz eigenen Erfahrungen gemacht. Meine Frau verkörperte damals den Freihändler und benahm sich unglaublich brutal. Äußerst Xenophob und geradezu fanatisch, was den Glauben und den Erhalt des Imperiums anging. Nach den ersten Spielsitzungen dann, wir spielten eine lange Kampagne mit viel Tiefe, wandelte sich der Freihändler etwas und wurde ruhiger. Er ließ einen Tech-Häretiker als Mechanicus zu und der Magister Militaris hatte einen Kroot als Leibwache. Die Entwicklung war toll. Auch interessierte er sich nicht mehr für die Belange des Imperiums, denn auf seinem Schiff war er der Imperator, und so benahm er sich auch.

Der Befehl aus dem Munde von Lord Kapitän Eli Flanagan, als die Missionierung der "Eingeborenen" als Fehlschlag eingestuft wurde: "Nun gut. Ihr wollt also nicht im Licht des Imperators leben - dann lebt in der Finsternis! Orbitalbeschuss einleiten!" :D
 
Ich habe WHF immer eher als dunkle und brutale Welt gesehen. Klar gibt es immer auch absurde Momente, aber grundsätzlich als friss oder stirb Welt. Einzelne Charaktere mögen das für sich anders sehen, aber der Grundton bleibt doch düster.
Ich fand das immer den interessanten teil am Setting. Wobei das auf dauer auch etwas depriemierend sein kann, das jede Ecke und jedes Ende an das du kommst letztlich dem Untergang geweit ist.
 
Langjährige Warhammer Spieler haben wahrscheinlich einen Cthulhu Schrein im Keller...... ???
 
Na ja,
" Cthulhu " ist da schon echt mies.....weil Du weißt ja eigentlich auch als Spieler das Du nicht !!!!! gewinnen kannst.

Was bei " Warhammer " schon anders ist, man hat das Gefühl , dass man dem " Guten " zum Sieg in einer Dunklen Welt / Zeitalter verhelfen kann.
Aber es ist echt komisch bei " Warhammer " das viel Spieler einfach die Moral vergessen , nur weil sie einen Freibrief der Kirche zb haben.
Das sie dann mit Ihren gerechtfertigten Taten dem "Bösen " in Hände spielen, wird sehr oft , wenn nicht sogar immer, von den GMs dieser Spieler komplett übersehen oder ignoriert.
Das ist meine Meinung , die ich aus sehr vielen Texten und Gesprächen immer wieder höre ( Aber die Kirche / Imperator hat uns doch.....).

Ich will nicht auf Ereignisse in der Jüngeren Geschichte hin weißen, aber nur zu sagen : " Ich habe ja nur Befehle ausgeführt " und sich dann als Unschuldslamm hin zu stehlen ,
( und ich will niemanden zu nahe treten )
sollte man auch nicht einfach ab tun ,
und sagen ist ja nur ein Spiel.

Jeder soll so spielen wie Er und seine Gruppe es mögen.
Bei mir haben die Spieler immer mit den Konsequenzen zu rechen , wenn sie zu weit gehen.
( Wirf einen Stein in einen klaren Teich, die Wellen werden das Ofer erreichen , nur wann ist die Frage. )
 
@PZII , wenn ich nach deinen Beispielen gehe, dann kann man bei Warhammer nicht wirklich "gut" sein.... Jedenfalls nicht nach den realen, allgemeingültigen Moralvorstellungen unserer Zeit. Denn wer nach der Prämisse "Ich folge der Weisung der Kirche / des Imperators" spielt, ist im besten Fall ein Arsch und im schlimmsten Fall ein gestörter Sadist (als Spielcharakter).... Und wer einen moralisch "Guten" Charakter spielen will, geht wahrscheinlich ganz schnell unter bzw landet selbst auf einem Scheiterhaufen....

Alles in allem ist mir dieses Konzept wohl doch etwas zu düster und (tschuldigung) krank und kommt definitiv nicht auf die Liste der Spiele, die ich mir antun möchte ?
 
@Ancoron
Ja und Nein.
Der Spieler ( immer aus meiner Sicht ) wird in Warhammer in eine Ecke gedrückt, nur in welche , dass darf der Spiele selber entscheiden.
Dazu kommt , was erlaubt der GM des Spiels.
Du hast kein wirkliches " Alignment / Gesinnung " in diesem Spiel , wie in anderen RPG, und das heißt, dass der Spieler entscheiden muss wie weit Er in seiner Rolle geht oder gehen darf.
Das wiederum sehen viele Spieler in " Warhammer " als Freifahrtschein.

Es ist aber auch nicht leicht in der Welt von " Warhammer " zu Überleben, Die Spieler werden immer mit ; Chaos, Beastmen, Untoten, Kulten, usw, konfrontiert.
Und selbst unter den Guten, in meinem Fall der Sigmar Orden, herrscht Dekadenz und Hochmut, dass ist oder leider war der Grund warum ich meinen Priester versucht habe offener zu spielen.

Ich spreche ja hier aus meiner Sicht , und treffe sicher nicht die Meinung von allen, aber ich glaube das es schwer ist in der vorgeschrieben Welt sich " Gut" zu verhalten.
Man wählt das kleinere Übel, und das heißt in dem Fall , auch als Guter , das Böse zu füttern, nur nicht in großen Happen.

Ich muss und werde aber immer wieder eine Lanze für Warhammer brechen , da mir das Spiel unter unserem 1st GM, echt Spaß gemacht hat, es liegt doch sehr / immer am GM wie das Spiel rüber kommt.

Und wie ich schon sagte sind das die Art und Weiße wie ich das Spiel sehe, und damit stehe ich ( vermutlich ) alleine auf weiter Flur.
 
Mich würd mal interessieren wie die User aus diesem Forum (seien sie nun Spieler oder Spielleiter) des Warhammer Fantasy Rollenspiels die Alte Welt darstellen bzw. wie sie sie wahrnehmen und präsentieren. Ist sie bei euch düster historisch und mystisch oder eher humoristisch und voller Klamauk? Eher Low-Fantasy oder schon Richtung High-Fantasy wie Dungeons&Dragons?

Natürlich mach ich dann mal den Anfang. Dazu kann ich mich selbst von unserer Homepage zitieren: "Das Warhammer Fantasy Universum ist für mich ein gesunder Mix aus Monty Pythons Ritter der Kokosnuss, Dungeons&Dragons, die drei Musketiere (1973) und dem Dreißigjährigen-Krieg. Aber auch die Filme aus der Hand von Quentin Tarantino wie zum Beispiel The Hateful 8, Django oder Pulp Fiction sind eine andauernde Inspirationsquelle für mich bzw. uns und spiegeln unsere Spielweise ganz gut wider."

Hmja, kommt irgendwie hin... Ich würde noch Alien 1 bzw. 2 und reichlich Lovecraft dazu packen - auch bei der Fantasyversion.

Wie die meisten wissen, leite ich zwei WH40k Gruppen. Ich kenne aber auch die Fantasy-Version und die Gotrek & Felix Romane.

Die grundlegende Stimmung ist düster und "irgendwann schon bald geht alles den Bach runter". Vielleicht nicht ganz so heftig wie in '40k, dennoch stimmt die Richtung.

Aufgrund des Würfel- und Kampfsystems ist es alles andere als D&D, welches ich immer gerne als das "Tom & Jerry" unter den Rollenspielen bezeichne. Statt HP hoch und runter und ein Zauber hier und eine Bratpfanne da, fliegen bei WH Körperteile durch die Gegend - und bleiben weg.

WH und WH40K sind die einzigen Rollenspiele, wo man NICHT, NIEMALS, UNTER KEINEN UMSTÄNDEN freiwillig kämpfen will, sofern man seinen Charakter mag.

Das weiss ich zu schätzen, denn dort sind die Kämpfe - natürlich im Rahmen der Basisgegebenheit, dass es ein Rollenspiel ist und alles nur Fiktion - einigermassen realistisch.

Wer einmal eine Schlägerei hatte, weiss wie schnell das richtig böse werden kann. Von ernsthaftem Krieg bzw. Scharmützel will ich noch nicht einmal reden. Das sollte mMn widergespiegelt werden.

Bei WH und WH40K lacht man niemals über einen einfachen Ork oder ein simples untotes Skelett. Man hat zu allermindest einen gehörigen Respekt.
Bei WH und WH40K kann der Charakter wahnsinnig werden, bei den Dingen, die man als Held erlebt. Ähnlich in der Realität das PTBS von Soldaten nach dem Krieg oder Hartz-IV Empfängern nach zuviel Kontakt mit den zuständigen Sachbearbeitern (ich kenne ZWEI Fälle, wo diese mental genauso viel Schaden anrichten wie ein Krieg und dies nachweislich diagnostiziert wurde!).

Die Magie ist auch nicht so vielfältig und "locker aus der Hüfte" wie in D&D. Es sind mehr Rituale und bis auf wenige Ausnahmen auch nicht so mächtig. Auch ist sie weit böser als in normalen Fantasyspielen.

Die Moralvorstellungen sind bei WH nicht "whitewashed" gegenüber anderen RPG's. Wir vergessen immer gerne, dass es noch vor 100 Jahre in zuvielen Ländern Sklaverei gab und dass dies tausende von Jahren weltweit normal war und als moralisch korrekt empfunden wurde. Vom fundamentalistischen Glauben abgesehen.

Und da bin ich noch nicht bei Rassismus und der mittelaterlichen Rolle der Frau, welche in WH doch stark abgemildert wurden. Das ist auch ok so, schliesslich ist es Fantasy. Aber mal ehrlich, welcher Elf und welcher Zwerg sind keine Rassisten, halten sich grundlegend für was besseres? Und wie steht die Rolle der Frau ausserhalb der Spielerinnen im Alltag solcher Welten? Wieviele NPC's sind ernsthafte Zauberinnen oder ernsthaft zu betrachtende Kriegerinnen? Da gibt es sogar in der Lore nicht viel Ausnahmen.

Sind wir nicht alle Faschisten und Sexisten? Schauen nicht ALLE auf Goblins und Kobolde als minderwertig herab? Oder Zwerginnen - kleine pummelige Frauen mit Bart? :sarcastic:

In meinen Augen stellt WH-Fantasy das beste aller Fantasyspiele da. Eine "glaubwürdige" Mittelalterwelt mit einigermassen ausgeglichener Magie, düster und pessimistisch, wo die Helden irgendwie das Licht am Ende des Tunnels nicht nur erreichen wollen, sondern sogar sind. Selbst, wenn sie selbst fragwürdige Moral haben.

Und genau durch diese Dunkelheit sind Slapstickeinlagen und Peinlichkeiten umso köstlicher. Der Humor bleibt weniger auf der Strecke als die Anzahl der Körperteile in diesem RPG.

Genauso mag ich es.

Nur meine 2 cent.
 
Historisch, denn im Ursprung dienten Bilder aus dem Spätmittelalter als Ausgangspunkt.
Was fehlt ist Kolonialismus.
 
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