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Brettspiel Conan - Zeitalter der Kriege

Luzifer

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Conan der Cimmerier. Söldner, Barbar, Zerstörer, König, Held. Geschaffen von Robert E. Howard und bekannt durch die Verfilmungen mit Arnold Schwarzenegger wurde dieser einprägsamen Figur ein Spiel gewidmet, das all ihren Facetten, besonders aber dem Krieger ein weiteres Denkmal setzt.

Im fiktiven „Hyborischen Zeitalter“ streitet man um die Vorherrschaft eines der Königreiche Aquilonien, Turan, Hyperborea oder Stygien, während Conan Abenteuer bestehen muss. Wenn man Glück hat steht Conan dabei auf der Seite des Spielers.

Das sehr umfangreiche Brettspiel zielt auf die Unterwerfung von Provinzen, der Ausweitung des eigenen Reiches, dem Schmieden von Allianzen, dem Wetteifern um Conans Gunst und dessen Abenteuer.

Beeindruckend wie Arnies Oberarme (an den man während des Spiels öfters denken muss) ist die umfangreiche Ausstattung des Spiels.

Neben dem Spielplan, 13 besonderen sechsseitigen Würfeln, 165 Spielkarten für verschiedene Stapel, fallen sofort die 170 Plastikfiguren ins Auge, welche in vier Farben aufgeteilt sind. Für jeden Mitspieler eine. So besitzt jedes Königreich eine Auswahl detailverliebter Abgesandter und Armee-Einheiten, sowie Festungen und Türmen. Natürlich verfügt auch Conan selbst über eine eigene Figur in kühlem silbrigem Grau, sowie seinem Monolithen als Zielstein. Ebenso qualitativ hochwertig wie der Spielplan sind die zahlreichen Kartonmarker, die für Goldmünzen, Magiemarker, die namentlich herausstechenden Marker mit dem Titel „Crom – Zähle die Gefangen“, Abenteuermarker (in drei Klassen unterteilt: Monster, Schätze, Frauen) und weitere Punkte und Spieleranzeiger. Der Karton wurde hier so dick gewählt, dass selbst nach mehreren Spielen nicht die Gefahr besteht, dass Ecken und Kanten einreißen oder sie durch die Lagerung beschädigt werden.

Das mit Abstand wichtigste Utensil bei „Conan – Zeitalter der Kriege“ ist aber das Spielregelheft. Mit seinen 31 Seiten übberrascht sie mit der schieren Fülle an Regeln genauso, wie die Fülle an Spielmaterial, welche die Schwere der Packung erklärt. Zum Durchlesen der umfangreichen Regeln muss man einiges an Zeit investieren und mindestens genauso viel um sie schlussendlich verstanden zu haben. An einem Probespiel kommt man auf keinen Fall vorbei. Ein Kaltstart ist so gut wie nicht möglich.

Durch die Einteilung des Spielablaufs in verschiedene Perioden, die jeweils wieder unterteilt sind und eigenen Regeln unterworfen sind, wurde hier zunächst ein abschreckend kompliziertes Spiel geschaffen. Nach dem ersten Probespiel schleifen sich die Spielmechanismen aber relativ schnell ein. Trotzdem muss man zu Beginn ständig das Regelheft griffbereit haben um schnell mal nach zu blättern, ob der neuen Konstellation.


Eine kurze Erklärung der Regeln ist hier deshalb nicht möglich, dafür aber ein grober Überblick über den Ablauf:

"Conan – Zeitalter der Kriege“ ist für 2-4 Spielern. Je nach Anzahl der Mitspieler können auf dem Spielplan ein oder zwei Reiche weggelassen oder genutzt werden.

Das Spiel ist eingeteilt in drei Zeitalter. Am Ende eines jeden Zeitalters wird die Größe und die Stärke eines jeden Königreichs, und somit des jeweiligen Spielers, ausgewertet. Man erhält z.B. für unterworfene Provinzen und Allianzen sogenannte Imperiumspunkte, die schlussendlich über Sieg oder Niederlage entscheiden.

Was für Züge man in der eigenen Runde machen kann, ob man Karten zieht, eine Schlacht bestreitet, Diplomatisch aktiv wird, oder einfach nur Truppen aushebt, entscheiden die Schicksalswürfel.

Jedes Zeitalter ist eingeteilt in vier Abenteuer Conans, welche wiederum in drei bis vier Züge Conans unterteilt sind.
Conan wird über ein Auktionsverfahren pro Abenteuer neu einem Spieler zugeordnet. Dieser Spieler zieht Conan für die Dauer des Abenteuers. Hierbei kann er versuchen das Abenteuer zu bestehen, was soviel bedeutet, eine zufällig ausgewählte Provinz zu erreichen. Oder er nutzt Conan im Kampf um neue Provinzen bzw. den Gegenspieler.

Durch das eigene Kampfsystem ist die Hilfe Conans nicht zu unterschätzen. Es wird mittels der eigenen Würfel und den Symbolen darauf durchgeführt wird und erinnert grob an das Spiel „Risiko“. Lässt man Conan stattdessen ein Abenteuer bestehen, sammelt man Abenteuermarker, die am Ende eines Zeitalters wichtig werden um Artefakte zu bekommen, die Spielentscheidend sein können bzw. am Ende des Spiels Imperiumspunkte einbringen können, wenn man von einer Sorte die meisten hat.

Das Spiel endet nach Abschluss des dritten Zeitalters. Zusätzlich hat der Spieler, welcher Conan steuert, im dritten Zeitalter die Möglichkeit vorzeitig den Sieg zu erringen, in dem er Conan zum König krönt. Hierfür sind die Abenteuermarker von außerordentlicher Wichtigkeit. Gelingt dies nicht, hat man auf jeden Fall verloren.


Die Autoren Roberto Di Meglio, Marco Maggi und Francesco Nepitello haben bei „Conan – Zeitalter der Kriege“ einen wirklich eigenen Spielmechanismus kreiert. Die Verästelung der Spielrunden in verschiedene Perioden macht den Spielablauf kompliziert. Die Möglichkeiten das Spiel zu gewinnen sind mannigfaltig und doch darf man sich nicht auf eine Sparte z.B. das Erobern und Kämpfen beschränken. Den Überblick zu behalten, wie sich die Züge über die Dauer des Spiels auswirken, macht die wirkliche Schwierigkeit aus.
Drei Zeitalter wollen nämlich erst einmal gespielt werden. Angegeben wurde eine Gesamtspieldauer mit ca. 90 – 180 Minuten. Beim ersten Probespiel dauerte allein das erste Zeitalter drei Stunden. Hier ging aber mit Aufbau, Verschaffen eines Überblicks und ständigem Blättern in den Regeln viel Zeit verloren. Sobald man das Spielsystem mit all seinen Eigenheiten verstanden hat, ist ein realistischer Spielansatz drei bis vier Stunden. Je mehr Mitspieler es gibt, umso länger dauert auch das Spiel. Interessanter und vielfältiger wird der Ablauf hierdurch allerdings.

Conan – Zeitalter der Kriege“ ist kein Spiel, dass man spontan „mal eben schnell“ spielen kann. Es bedarf eingehender Vorbereitung. Der Spielspaß entwickelt sich auch erst nach und nach, wenn man weiß worauf es ankommt. Mit Anleihen aus „Risiko“, „Die Siedler von Catan“, manchen Tabletops und einem Auktionshaus ist das Spiel keine leichte Kost. Es verlangt Strategie und Weitblick, sowie ausgeprägtem Sitzfleisch. Wer sich aber durch die Regeln durchgewühlt und die Zusammenhänge durchschaut hat, wird in den Folgenden „Sitzungen“ großen Spaß bei der Schaffung eines Königreichs haben. Ein Wetteifern mit dem Gegner epischen Ausmaßes. Denkern und Strategen, die gerne auch mal die Armee des Mitspielers in den Staub stampfen wollen, ist „Conan – Zeitalter der Kriege“ absolut zu empfehlen. Freunde und Fanatiker von kurzweiligen Spielsystem sollten hiervon aber die Hände lassen.
Ziel des Spiels ist es langfristig zu begeistern, was zusammen mit der hohen Qualität des Materials wiederum auch den relativ hohen Preis rechtfertigt.

Die Altersempfehlung ab 12 Jahren ist etwas zu niedrig geraten. Die Komplexität des Spiels erfordert ein höheres Alter.


Conan – Zeitalter der Kriege“ wurde mit 7,5 von 10 Punkten bewertet.

Vielen Dank an den Heidelberger Spieleverlag, der diese Rezension ermöglichte. (Die angehängten Bilder sind der Homepage des Verlags entnommen).
 

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