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Tufir

Drachling
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Vor ein paar Wochen hatte ich nun endlich Gelegenheit, dieses von mir bewunderte Spiel anzuspielen. Die Bewunderung ist nun der Begeisterung gewichen.

Der variable Spielaufbau und die Tatsache, dass 4 Spieler aus 10 Clans ihren „Avatar“ wählen dürfen, führt bereits zu Anfang zu einer recht großen Menge an variablen Spielvariationen.

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Das Ganze entpuppt sich als eine Kombination aus „Die Siedler von Catan“ mit einer beliebigen komplexen Wirtschaftssimulation. Die Produktions- und Handelsketten sind durchdacht und durch An- und Verkauf verändern sich die Preise von Waren dynamisch. Handelsaufträge, die es zu erfüllen gilt, tun das ihrige, um die Komplexität zu steigern. Dabei ist es dann am Ende nicht so wichtig, wie viel Geld man eingenommen hat, denn die Siegpunkte zählen und diese gibt es dann auch zum Beispiel für gewonnenes Prestige oder die Größe des besiedelten Landes.

MarketBoard1_fullres-3.jpg


Überhaupt ist die Besiedlung der schottischen Highlands durch das viele vorhandene Wasser nicht einfach und so muss es eben auch gelernt sein, ein Schiff über einen schmalen Fluss oder ein großes Loch zu steuern. Auch dann, wenn sich ein Land für mehrere Arten der Produktion eignet (Holz, Bergwerk, Weide etc.) muss man sich entscheiden - für EINES davon. Während man Holz und Stein direkt produziern kann, bedarf es für den Käse erst einmal Milch von einer Kuh oder für den Whisky die Gerste vom Feld.

Die Züge laufen dabei ständig anders ab, denn es gibt 7 Aktionen pro Zug, die man in beliebiger Reihenfolge beliebig oft durchführen kann und das Ganze nur durch die Menge des zur Verfügung stehenden Geldes beschränkt ist. Jeder Spieler macht eine Aktion, wobei die Reihenfolge der Spieler in der ersten Runde dem Zufall überlassen bleibt. Dann kommt der nächste Spieler. Dies geht solange, bis alle Spieler gepasst haben. Einmal gepasst, ist der Zug für den Spieler zu Ende. Wer als erstes passt, bekommt das meiste Geld und ist in der nächsten Runde als Erstes dran. Somit ergibt sich Zug für Zug (von denen das Spiel 5 hat) immer wieder eine neue Spielreihenfolge, da viel Geld dazu führt, in der nächsten Runde mehr Aktionen zu machen. Nach jedem Zug gibt es eine Zwischenwertung, die dazu führen kann, dass man seine Strategie anpasst.

PlayerBoard_FRONT.jpg


Trotz der Komplexität lässt sich das Spiel in kurzer Zeit erklären und erlernen.

Ich hoffe, bald eine zweite Runde spielen zu können und werde dann auch eigene Fotos hochladen.
Also dann bis demnächst in Caledonia.

Euer Tufir
 
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Tufir

Drachling
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Gestern gab es meine zweite Runde mit meiner Frau, @Luzifer und @Marc Aurel. Wir haben alle 5 Runden geschafft und am Ende war ich der grandiose Verlierer. Aber das lag mit Sicherheit nur daran, dass @Luzifer falsch gespielt hat, wie es sein Name ja vermuten lässt. ;)

Bilder habe ich leider keine gemacht, aber die können die anderen beide eventuell nachliefern.

Auf jeden Fall hat es mir sehr gut gefallen - ist genau meine Art Spiel - und ich werde versuchen, es erneut zu wiederholen.
 
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Marc Aurel

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Gestern konnten @Luzifer und ich bei @Tufir Clans of Caledonia ausprobieren...natürlich stilecht bei einem Glas Whisky und (schottischer?) Pizza :)

Das Spiel ist ein klassisches Euro-Game, also viele Zahlen, Holzspielsteine, Siegpunkte und damit verbunden viel rechnen und grübeln...alles was ich ja so sehr liebe. Dennoch war das Spiel erstaunlich gut und in dieser Gesellschaft macht dann auch ein trockenes Handelsspiel richtig Spaß.

Die Clans sind sehr unterschiedlich und geben entsprechende Boni zu Spielbeginn, die Spielmechaniken sind ebenfalls gut durchdacht und das Spielmaterial ist schön anzusehen und dabei auch noch praktikabel.
Auch gestern ist wieder aufgefallen (und zwar nicht nur mir), dass derartige Spiele ab einem gewissen Zeitpunkt sehr unkommunikativ werden, da jeder Spieler seine Siegchancen durch angestrengtes Durchrechnen der möglichen Züge und Siegpunkte plant.
Auch die Zufälligkeit der Siegpunktverteilung durch die Importgüter Baumwolle, Zuckkerrohr und Tabak finde ich ein wenig schade, auch wenn man dies durch geschicktes Manipulieren des Marktes und aufmerksames Verfolgen der gegnerischen Züge beeinflussen kann. Das ist mir aber ehrlich gesagt zu anstrengend und kompliziert...ich bin ja nicht arbeiten, sondern das soll immer noch Spaß machen.

Recht zufällig habe ich dann auch gewonnen, da ich mich um viele Im-/ Export-Aufträge gekümmert habe und die darauf enthaltenen Boni die finale Punktzahl massiv beeinflusst haben.

Alles in allem ein schöner Nachmittag/ Abend in guter Gesellschaft mit einem recht komplexen Spiel.

Hier ein paar Impressionen des gestrigen Spiels:
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Luzifer

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Ich war ja auch dabei und finde das Spiel aufgrund der Thematik und dem wunderbaren Markt-Mechanismus gut. Es ist ein typisches Spiel des Genres Eurogames. Und das kann es sehr gut. Dabei habe ich gar nichts gegen etwas grübeln und ich kann auch mal gerne eher solitärer zugehen. Die Mischung machts. Das macht mir zumindest nichts und die Zeit am Sonntag verging wie im Flug. Das lag natürlich auch an der hervorragenden Gastfreundschaft von @Tufir und seiner Herzdame. Der leckere Whisky hat mit Sicherheit ebenfalls die Einstimmung ins Spiel nochmal erleichtert.

Und obwohl ich das Spiel schon mal gespielt habe, hab ich mich etwas verkalkuliert. Die Importaufträge sind der Schlüssel zum Erfolg. Daran ändern selbst andere Boni am Spielende nichts. Ich wollte die Stärke meines Hauses ausspielen (Handel am Markt). Dabei habe ich einen großen Fehler gemacht und die Fähigkeit genutzt, ohne sie auf die Importplättchen zu fokussieren. Damit hatte ich zwar zwischendurch mal ordentlich Geld geschäffelt, mich aber auch selbst blockiert. Na gut, wieder was gelernt. Es bleibt dabei: Import ist der Schlüssel zum Erfolg! @Marc Aurel hat das auf Anhieb schon sehr richtig gemacht. Chapeau.
Was bei mir jetzt einen Wiederspielreiz auslöst, denn ich will es nun eigentlich mal besser machen. Immer nur Zweitplatzierter... ich heiße doch nicht Buzz Aldrin!

Aber das lag mit Sicherheit nur darn, dass @Luzifer falsch gespielt hat, wie es sein Name ja vermuten lässt. ;)
WAS? Ich bin doch nur ein Möchtegern geworden. Und das obwohl ich nur kurzfristig eine Regeln falsch interpretiert habe. :D
 

Tufir

Drachling
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Nicht nur wir denken, dass dieses Spiel eine Auszeichnung verdient hat .... ;)

In der Kategorie „komplexes Spiel“ beim MinD-Spielepreis 2019 konnte Clans of Caledonia - im Vertrieb von Pegasus Spiele - den ersten Platz machen. Das Wirtschaftsspiel von Autor Juma Al-JouJou spielt im 19. Jahrhundert in Schottland. Hier verkörpern die Spieler historische Clans mit individuellen Fähigkeiten. Der Wettkampf um die Produktion, den Handel und den Export von Agrargütern wird in diesem Spiel neu entfacht.
 
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