JoeParmaggio
Bürgertum
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Moin,
endlich ist es soweit, ich fange in ein paar Tagen eine lang herbeigesehnte Session FATE an. Die ständige Terminfindung, das Erwachsensein :O Es wird ein wilden Sci-Fi setting, und ich habe eine Schwierigkeit. Wenn ihr Erfahrung mit FATE habt, oder mit wildem Sci-Fi, dann gebt doch eueren Senf dazu
Erstmal ein bisschen kontext: Ich hab mich die letzten Jahre immer weiter von Fantasy und mathematisch komplexen Systemen wegbewegt. Als ich vor zwei Jahren Numenera gespielt und geleitet hab, war das eine sehr lehrreiche und sehr ambivalente Erfahrung.
Einerseits war das Spiel sehr leicht und wir konnten uns auf die Story und die Action konzentrieren. Außerdem war die "Anything-goes"-Attitüde von Numenera auch sehr unterhaltsam. Aber da fing auch schon mein Problem mit dem System an. Alles an dem System ist mit der Storyworld verknuddelt. Jeder Char ist mechanisch in diesem weirden Sci-Fi/Fantasy-Mix verknüpft. Und mein Problem: Wenn alles weird ist, dann ist nichts weird.
Also hab ich mich hingesetzt, neue Spielsysteme gesucht und Worldbuilding betrieben, um besser das Spiel spielen zu können, das mir vorschwebt, und ich bin bei FATE gelandet
Ich hab bereits ein paar Sessions gespielt und ein paar Character Creations gemacht und weiß ungefähr worum es geht. Für die, die es nicht wissen, in einfachsten Worten:
Storyrelevante Elemente, also z.B. Stärken, Schwächen, Fehler die man mal begangen hat, Freundschaften. uvm. werden in FATE als Aspekte foruliert. Diese Aspekte haben spielmechanische Relevanz.
Also z.B. wenn mein Char durch seine Konkurrenz mit seinem Erzfeind bestimmt ist, dann kann er im Kampf gegen diesen bessere Würfelergebnisse erzielen. Und zwar nicht weil er wie z.B. in DnD ein Talent gewählt hat oder so, sondern weil es Teil der epischen Geschichte dieses Chars ist.
Jetzt wird während der Charactererstellung in FATE schon viel über die Hintergrundgeschichten der Chars gesprochen, und was besprochen wird, wird in Aspekten formuliert. Das ist super smart, ermöglicht einen einfachen Einstieg in das Spiel und man hat als SL gleich Material, NPCs, und ein gutes Gesamtbild von den Spielern.
Als Erinnerung: Die ursprüngliche Story war gedacht für Numenera, da ist die Hintergrundgeschichte nur Fluff, bzw. hat keine Relevanz für das Spiel. Und in dieser ursprünglichen Story, verlieren die Chars gleich zu Beginn der Geschichte das Gedächtniss.
Geben wir der Sache mal ein bisschen Substanz:
Die Menschheit in der Zukunft. Die Kolonisierung anderer Sternensysteme wird von pseudo-kapitalistischen Mega-Corps vorrangetrieben, die den meisten Regierungen überstehen. Irgendwo im Rasalhauge-System, auf einer merklich unbedeutenden Raumstation, die über einem praktisch unbewohnten Planeten schwebt, wird ein "Mindwipe" ausgerufen. D.h. alle Personen auf dieser Station werden einer Prozedur unterzogen, die sie von ihren Erinnerungen trennt. Die Station wird derzeit von katastrophalen Schäden und bewaffneten Konflikten zerstört. Die Spieler entkommen auf den Planeten und es geht weiter.
Der Grund ist ominös und awesome, aber ich verrate ihn jetzt nicht
Wie würdet ihr das handeln? Es geht in der Geschichte um das Leben und Überleben auf dem Planeten, die Spieler könnten gewiped werden und würden trotzdem gut in der Geschichte funktionieren. Aber die Beziehung zwischen den Spielern und ggf. anderen NPCs auszuarbeiten, ist ja auch ein großes Potential, dass ich einfach verschwenden würde, wenn die Spieler ihr Gedächtniss verlieren würden.
Falls wir die normale Character Creation durchmachen, und einer der Spieler würde dann gewiped werden, was würde das mit seinen Aspekten machen?
P.S: Hier könnt ihr sehen, was Schreiben und Spieleentwicklung mit einem Menschen anstellen. So viele Worte, so viel Kontext. Also Finger weg vom Thesaurus.
Danke für eure Hilfe
endlich ist es soweit, ich fange in ein paar Tagen eine lang herbeigesehnte Session FATE an. Die ständige Terminfindung, das Erwachsensein :O Es wird ein wilden Sci-Fi setting, und ich habe eine Schwierigkeit. Wenn ihr Erfahrung mit FATE habt, oder mit wildem Sci-Fi, dann gebt doch eueren Senf dazu
Erstmal ein bisschen kontext: Ich hab mich die letzten Jahre immer weiter von Fantasy und mathematisch komplexen Systemen wegbewegt. Als ich vor zwei Jahren Numenera gespielt und geleitet hab, war das eine sehr lehrreiche und sehr ambivalente Erfahrung.
Einerseits war das Spiel sehr leicht und wir konnten uns auf die Story und die Action konzentrieren. Außerdem war die "Anything-goes"-Attitüde von Numenera auch sehr unterhaltsam. Aber da fing auch schon mein Problem mit dem System an. Alles an dem System ist mit der Storyworld verknuddelt. Jeder Char ist mechanisch in diesem weirden Sci-Fi/Fantasy-Mix verknüpft. Und mein Problem: Wenn alles weird ist, dann ist nichts weird.
Also hab ich mich hingesetzt, neue Spielsysteme gesucht und Worldbuilding betrieben, um besser das Spiel spielen zu können, das mir vorschwebt, und ich bin bei FATE gelandet
Ich hab bereits ein paar Sessions gespielt und ein paar Character Creations gemacht und weiß ungefähr worum es geht. Für die, die es nicht wissen, in einfachsten Worten:
Storyrelevante Elemente, also z.B. Stärken, Schwächen, Fehler die man mal begangen hat, Freundschaften. uvm. werden in FATE als Aspekte foruliert. Diese Aspekte haben spielmechanische Relevanz.
Also z.B. wenn mein Char durch seine Konkurrenz mit seinem Erzfeind bestimmt ist, dann kann er im Kampf gegen diesen bessere Würfelergebnisse erzielen. Und zwar nicht weil er wie z.B. in DnD ein Talent gewählt hat oder so, sondern weil es Teil der epischen Geschichte dieses Chars ist.
Jetzt wird während der Charactererstellung in FATE schon viel über die Hintergrundgeschichten der Chars gesprochen, und was besprochen wird, wird in Aspekten formuliert. Das ist super smart, ermöglicht einen einfachen Einstieg in das Spiel und man hat als SL gleich Material, NPCs, und ein gutes Gesamtbild von den Spielern.
Als Erinnerung: Die ursprüngliche Story war gedacht für Numenera, da ist die Hintergrundgeschichte nur Fluff, bzw. hat keine Relevanz für das Spiel. Und in dieser ursprünglichen Story, verlieren die Chars gleich zu Beginn der Geschichte das Gedächtniss.
Geben wir der Sache mal ein bisschen Substanz:
Die Menschheit in der Zukunft. Die Kolonisierung anderer Sternensysteme wird von pseudo-kapitalistischen Mega-Corps vorrangetrieben, die den meisten Regierungen überstehen. Irgendwo im Rasalhauge-System, auf einer merklich unbedeutenden Raumstation, die über einem praktisch unbewohnten Planeten schwebt, wird ein "Mindwipe" ausgerufen. D.h. alle Personen auf dieser Station werden einer Prozedur unterzogen, die sie von ihren Erinnerungen trennt. Die Station wird derzeit von katastrophalen Schäden und bewaffneten Konflikten zerstört. Die Spieler entkommen auf den Planeten und es geht weiter.
Der Grund ist ominös und awesome, aber ich verrate ihn jetzt nicht
Wie würdet ihr das handeln? Es geht in der Geschichte um das Leben und Überleben auf dem Planeten, die Spieler könnten gewiped werden und würden trotzdem gut in der Geschichte funktionieren. Aber die Beziehung zwischen den Spielern und ggf. anderen NPCs auszuarbeiten, ist ja auch ein großes Potential, dass ich einfach verschwenden würde, wenn die Spieler ihr Gedächtniss verlieren würden.
Falls wir die normale Character Creation durchmachen, und einer der Spieler würde dann gewiped werden, was würde das mit seinen Aspekten machen?
P.S: Hier könnt ihr sehen, was Schreiben und Spieleentwicklung mit einem Menschen anstellen. So viele Worte, so viel Kontext. Also Finger weg vom Thesaurus.
Danke für eure Hilfe
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