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Sonstiges Bücher, die man mal gelesen haben sollte...

Integra

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...und wieder lesen sollte, sobald man aufhört, über sie nachzudenken.

Nummer Eins:

1984 - George Orwell

Habe mir sagen lassen, dass es früher zur Schullektüre gehörte. Mittlerweile hat das Interesse an diesem Buch jedoch stark nachgelassen. In den USA wurde es sogar aus den Schulbibliotheken verbannt.

Zum Inhalt wollte ich eigentlich Wikipedia bemühen, aber die ist hier so weitschweifig, dass ich dann doch noch woanders geguckt habe (man muss ja das Rad nicht neu erfinden):

HarenbergVerlag in >Das Buch der tausend Bücher< schrieb:
Mit seiner Anti-Utopie 1984 zeichnet George Orwell mit analytischer Schärfe das Schreckensbild eines totalitären Überwachungs-Staates. Orwell bringt in dem Werk, das zu den Klassikern der modernen Weltliteratur zählt, soziale und politische Gefahren globalen Ausmaßes als Zeitkritik wirkungsvoll zum Ausdruck.
Inhalt: Der Zukunftsroman 1984 beschreibt einen totalitären Staat, in dem die Menschenrechte rigoros eingeschränkt werden. Die Welt beherrschen drei Supermächte: Ozeanien, Eurasien und Ostasien, die permanent Krieg um ein paar nicht fest zugeteilte Gebiete führen. Auf britischem Boden hält die Elite des Staates die Bevölkerung in ständiger Angst. An der Spitze dieses totalitären Staats-Systems steht ein fiktiver Führer, der »Große Bruder«.
Der Staat besteht aus einer dreischichtigen Gesellschaft, der Inneren und der Äußeren Partei, sowie der Masse der Proles. Für die Aufrechterhaltung der Macht sind vier Ministerien verantwortlich. Ein Kontrollmedium stellen die sog. Televisioren dar, Fernseher mit eingebauter Kamera, die nicht abgeschaltet werden können. Hiermit wird einerseits Parteipropaganda, andererseits eine totale Überwachung ermöglicht.
Die Umgangssprache im gesamten Staat ist Englisch, diese soll aber zunehmend durch eine Neusprache, »Neusprech«, eine Erfindung der regierenden Partei, ersetzt werden. Diese neue »bereinigte« Sprache hat den Zweck, Wörter, die der Partei schaden könnten, wie z. B. Freiheit oder Gleichheit, zu eliminieren und somit die Bürger des Staats leichter lenkbar zu machen.
Winston Smith, die Hauptperson, ist in London damit beschäftigt, im Wahrheitsministerium Zeitungsberichte zu fälschen, um so falsche Prognosen der Partei zu korrigieren oder von der Partei aus politischen Gründen getötete Personen aus der Geschichte zu streichen. Obwohl Smith für die Partei arbeitet, ist er in seinem Inneren ein Gegner des Systems und versucht mit der legendären Brüderschaft, einer Untergrundbewegung in Verbindung zu treten.
Eines Tages verliebt sich Smith in Julia, ebenfalls ein Mitglied der Äußeren Partei. Da laut Parteistatut jedoch Sexualität nur zur Fortpflanzung dient, beginnt ein ständiges Versteckspiel. Durch einen Mittelsmann, O´Brien, meint Smith in Kontakt mit der Brüderschaft treten zu können. Dieser verrät ihn jedoch an die Partei, was zur Verhaftung der Liebenden führt. Smith wird nun mit den grausamen Mitteln und Methoden der Partei in seinem Innersten zerstört und einer erbarmungslosen Gehirnmanipulation sowie Umstrukturierung unterzogen. Er wird ein leeres Gefäß, das mit der Liebe zum »Großen Bruder« aufgefüllt wird. Nach der Umschulung der einstmals Liebenden empfinden sie nun nichts mehr füreinander.
Wirkung: Mit 1984 schuf Orwell eine zeitlose Parabel, die auch heute noch eine allgemeingültige Metapher für totalitäre Gesellschaftsverhältnisse darstellt.


Als gelernter DDR-Bürger war meine Rezeption dieses Buches (das es vor der Wende bei uns natürlich nicht gab) vermutlich eine andere, als die hier im Unterricht verordnete. Und eigentlich glaube ich immer noch, dass die Gedankenkontrolle in unserer heutigen Zeit, hier in unserer westlichen Welt viel umfassender ist, als sie in einer der vorangegangenen Diktaturen je hätte sein können. Das hat nicht unmittelbar etwas mit Technik zu tun, sondern eher mit der Illusion der Freiheit. "Du bist nicht frei" hat mal ein paar Jahre lang an einer Autobahnbrücke auf der A4 gestanden. Das ist wahr. Und das Verbot dieses Buches an US-Schulen macht es nur wahrer.

 
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sonic_hedgehog

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AW: Bücher, die man mal gelesen haben sollte...

Das ist eine der besten (oder erschreckendsten) Utopien (Dystopien), die ich in meinem Leben lesen durfte:

Krieg bedeutet Frieden
Freiheit ist Sklaverei
Unwissenheit ist Särke

In diesem Roman wird einem klar, welch erschreckende Wahrheit diese Sätze bergen...
Außerdem: Dieses Buch stammt aus den Jahren 1946-49 - und vieles, was darin beschrieben wird, kommt einem heute nur allzu bekannt vor.
Ein Buch, das jeder gelesen haben sollte.

Edit - Ergänzung:
Hier ein Artikel der Zeit zu Orwell und seinem Leben.
 
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