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Hintergrund Das Schwarze Auge Boron-Vademecum

Elric

Heldenhaft
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Titel: Boron-Vademecum
System: DSA
Autor: Christian Bender, Tina Hagner, Martin Schmidt und Georg Blaudow
Illustration: Tristan Denecke, Katharina Nico
Genre: Fantasy
Aufmachung: Pdf
Seiten: 170
Verlag: Ulisses Spiele GmbH
Erscheinungsdatum: 29. Oktober 2015
ISBN-13: 978-3-95752-114-9



1. Inhalt
Das Boron-Vademecum enthält einen In-Game-Ratgeber für die Geweihten beider Kirchen des Schweigsamen. Auf 170 Seiten werden hier Hilfestellungen für Geweihte gegeben, die abseits ihrer Tempel den Segen und die Dienste Borons spenden. Sei es in der ewigen Ruhe einer Seele oder das Beruhigen einer lebenden Seele, die eben nicht zu Ruhe kommen kann.

Im Folgenden werde ich das Buch Kapitel für Kapitel beleuchten und seine Stärken und Schwächen aufzeigen.


I Vom Wesen der Gottheit
Auf 9 Seiten werden die verschiedenen Aspekte Borons erläutert und auch Unterschiede zwischen den beiden großen Strömungen deutlich gemacht.
Wie in den Vademeci üblich werden die sachlichen Erläuterungen immer wieder von verschiedenen Zitaten und Ausschnitten aventurischer Bewohner oder Werke ergänzt, die alle ihre eigene Atmosphäre um den Herrn des Traums und Todes spinnen.

II Alveraniare und Heilige
Wie der Titel schon sagt werden hier die wichtigsten Vertreter Borons auf Dere wie auch in Borons Hallen auf ½ bis 1 Seite beschrieben.
Jeder dieser Abschnitte wird von einem Aventurischen Text eingeleitet, leider jedoch auch oft von eben jenem beendet.

III Die Kirche von Punin
Eine schöne Übersicht der verschiedenen Bereiche des Punier Ritus findet der Leser in diesem Kapitel. Eingeteilt in die Überschriften „Struktur und Verwaltung“, „Tracht und Ornat“, „Tempelgaben“, „Frömmigkeit“ und „Betreuung von Gläubigen“ findet sich alles was die Kirche und ihre Geweihten von ihren „Brüdern“ aus Al’Anfa unterscheidet.

IV Die Kirche des gekrönten Raben
Hier wird ein guter Überblick über Kirche und Geweihte der Al’Anfaner Kirche geboten.
Vor allem fallen die starken Unterschiede zwischen den Kirchen auf, gibt es hier doch statt dem Abschnitt „Struktur und Verwaltung" gleich zwei Abschnitte namens „Hierarchie“ und „Ämter und
besondere Aufgaben“, welche sich über ganze 6 Seiten ziehen, während es für den Punier Ritus grade mal knappe 2 Seiten sind!

V Liturgisches Wirken der Boronkirche
Auf 22 Seiten werden Fünf der Zwölf Segnungen, wie auch die 21 Liturgien der verschiedenen Strömungen der Boronkirche beschrieben.
Schön ist, dass auch hier auf die unterschiedlichen Herangehensweisen der Kirchen und sogar die Möglichkeiten eines Geweihten mit Schweigegelöbnis eingegangen wird.

VI Gottesdienst und Rituale
In diesem Kapitel wird gut und anschaulich auf die verschiedenen Dienste eingegangen, die ein Geweihter im Laufe seines Lebens verrichten wird.
Es wird sehr deutlich, wie unterschiedlich die Kulte doch sein können. Wird im Al‘Anfaner Ritus auf die Benutzung von Rauschkräutern und die Wichtigkeit der weltlichen Stellung geachtet, ist im Punier Ritus kaum etwas davon zu finden.

VII Gebete des Alltags beider Kirchen
Viele kleine Gebete und drei ausgewählte Choräle. Sehr schön ist der Choral „Schnitter Tod“, eine Umdichtung des alten deutschen Volkslieds, das der eine oder andere Spieler sicher kennt.

VIII Talismane und Artefakte der beiden Boronkirchen
Diverse Heiligtümer beider Kulte werden hier auf 8 Seiten beschrieben. Gut gelungen und sicher auch für Meister zu benutzen sind hier die Illustrationen des schwarzen Buches, des Schwertes "Rabenfeder" und sogar Bal Honak's Rüstung.

IX Orden und Einheiten der beiden Boronkirchen
Zehn Gruppierungen der Boronkirche werden kurz aber prägnant beschrieben.
Mal mehr, mal weniger bekannt helfen sie die Vielfalt in der Kirche zu verstehen und darstellen zu können.

X Vom dereweiten Wirken des Ewigen
Grade mal drei Seiten braucht es um dieses Kapitel zu beenden und die Gedanken des Autors zu Borons Wirken auf ganze Dere zu vernehmen.

XI Anregungen zur Ausgestaltung eines Boron-Geweihten
Dieser „irdischer“ Teil des ansonsten aventurischen Vademecums umfasst ganze 15 Seiten und gibt neben einigen typischen Spielarten der Boroni auch Tipps zum Umsetzen von Vielem was dieses Vedemecum enthält.

XII Endnoten
Eine Seite, hier ist Kreativität gefordert. Aber wenigstens wird auf "Es ist ein Schnitter, der heißt Tod" hingewiesen!

XIII Beispielhafte Weihe eines Boronangers
Sehr schöne Ausarbeitung einer Weihe, die als Abschluss des Vademecums an allen Stellen an das erinnert, was man sich hier angelesen hat.


2. Fazit:
Durch die manchmal etwas blumigen Worte, welche die aventurischen Gelehrten allzu gerne nutzen, ist manch einer dieser Texte für den schlichten Geweihten beschwerlich zu lesen, jedoch unterstreicht dies nur umso mehr die gute Atmosphäre, die der einleitende Teil des Vademecums erzeugt.
Im Laufe des Buches werden leider nur wenige der Figuren vom fiktiven Autor Xeliander von Chetoba erläutert, was sich nach einer verpassten Chance anfühlt.
Gut ist, dass beide Kirchen vertreten sind und auch Heilige aufgeführt sind, die bei dem einen oder anderen Geweihten sicher nicht anerkannt sind.
Etwas schade ist, dass die eingefügten Illustrationen nicht mit kurzen Erläuterungen versehen sind. Hier wäre es sicher kein allzu großer Aufwand gewesen ebenfalls kurz zu schreiben was gezeigt ist und aus welchem aventurischen Buch das Bildnis entnommen wurde, oder welcher Künstler durch Boron erleuchtet den Pinsel schwang.
So ist leider nicht immer eindeutig zu erkennen, was gezeigt wird.
Das Bild einer jungen Frau mit einem fliegenden und einem skelettierten Raben auf einem Baum zum Beispiel, dessen erläuternde Geschichte in Kapitel I zu finden ist, taucht erst in Kapitel II auf. Bei gezielter Lektüre der Heiligen zwar schön, wirkt es aber leider auch etwas losgelöst.
Insgesamt gibt das Buch aber einen sehr guten und vor allem gesammelten Einblick in die Kirchen und Orden des Schweigsamen.

Positives: Mit den 11 Illustrationen lässt sich als Spielleiter durchaus auch etwas außerhalb des Geweihtenlebens anfangen. Die Darstellung der Gegensätze und Gemeinsamkeiten der beiden Hauptkirchen sind gut dargestellt und jeder Leser weiß nach der Lektüre mit Beiden umzugehen.

Negatives: Auch wenn die Kirchen gut dargestellt sind, hätte ich mich über die genauere Beschreibung einiger konkreter Auseinandersetzungen gefreut. Sei es nun „politisch“ oder mit roher Gewalt.
Leider fehlt die Darstellung der unterschiedlichen Boronsräder. Jedes Kapitel wird vom halbrunden und geflügelten Boronsrad eingeleitet, das Al’Anfaner Gegenstück in seiner Vielfältigkeit fehlt leider gänzlich.

Diese Rezension entstand in freundlicher Zusammenarbeit mit der Ulisses Spiele GmbH.

[30/40] - Kreativität
[30/40] - Spielspaß
[9/10] - Aufmachung
[9/10] - Preis/Leistungs-Verhältnis

78% - gesamt
 
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