Chapeau, Sonic! Gut gesprochen. Genauso sehe ich das auch.
Wenn ich in Indien in den Ganges pinkele, dort heilige Kühe schlachte oder andere Dinge tue, die gegen die Kultur der Region dort verstoßen, dann tue ich dies als Gast und bezeuge damit meinen Mangel an Respekt vor deren Kultur, ja sogar meine Mißachtung. Dann erwartet mich zu Recht eine entsprechende Strafe. Ich habe aber noch nie von einem hinduistischen Fanatiker gehört, der nach Europa gekommen wäre, um hier unsere Metzger zu bedrohen oder gar zu ermorden. Solch "missionarischer" Eifer ist eben nur Christen und Moslems gegeben.
Sicherlich ist es auch mit einem Risiko behaftet, auf einen Zug springen zu wollen - ob nun populistisch oder nicht - von dem man nicht weiß, wohin er fährt. Aber ich frage: Ist es besser, den Versuch zu unternehmen, diesen Zug aufzuhalten oder zumindest die Steuerung dieses Zuges in die eigene Hand zu nehmen, anstatt ihn denjenigen zu übelassen, die sich PEGIDA, NPD oder AfD auf die Stirn tätowieren?
Und ständig diese "Aber" - "Die Taten waren schrecklich, ABER sie haben ja provoziert" - "Die Taten waren schrecklich, ABER sie hatten ja keinen Respekt!" - ABER, ABER, ABER --- jedes "Aber", das einem Bedauern folgt, rechtfertigt ein wenig die Tat, die zu diesem Bedauern führte. Ist das wirklich so richtig? Ist es das, was ihr mit diesem "Aber" sagen wollt? Dass die Tat an sich doch ein wenig gerechtfertigt war? Führt uns das nicht zwangsläufig zu der Aussage: "Schrecklich, dass die Juden vergast wurden, ABER warum haben sie denn überhaupt existiert?" - Selbst schuld, nicht wahr?
Auch ist es nicht richitg, dass sich Menschen wegen der Religion die Köpfe eingehauen haben. Sie dachten immer nur, dies wäre der Grund. In Wirklichkeit haben sie sich vor den Karren Eines oder Weniger spannen lassen, denen es stets um etwas anderes als Religion ging - nämlich um Macht. Dass diese Machtmenschen dies konnten, lag nur in einem begründet: Dem Mangel an Bildung - dies ist aber etwas, dass man keinem Menschen vorwerfen kann. Denn das Maß an Bildung ist nur von zwei Dingen abhängig: Dem Maß der Bildung seiner Lehrer und mehr noch dem Willen der Lehrer, ihm selbiges voll und ganz und wahrheitsgemäß zu vermitteln.
Erst wenn alle Menschen auf dem gleichen Bildungslevel sind, wird sich dieser Wahnsinn signifikant reduzieren. Verschwinden wird er wohl nie ganz, denn er ist anscheinend ein Teil unseres Menschseins.
Bildungsmangel sollte mit allen Mitteln bekämpft werden, die wir haben. Eine Waffe gegen diesen "Bildungsmangel" bzw. gegen den Unwillen Bildung zu vermitteln, ist Humor, wie ihn die Macher von Charlie Hebdo verwendet haben. Ich hatte nie den Mut, diese Waffe zu verwenden und habe ihn wahrscheinlich immer noch nicht. DESWEGEN verneige ich mich - immer noch und immer wieder!