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Diskussion Eigenbau Aztekische Fraktion in einem Sci Fi

Rainbow van Belzar

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Hi!
Ich bin beim designen meiner Spielwelt auf ein Problem gestoßen.
Ich habe da eine Fraktion, die ganz klar aztekisch inspiriert ist, aber irgendwie gibt das Thema deutlich weniger her als ich anfangs dachte.
Die Fraktion ist in sich gespalten und teilt sich auf in die Traditionalisten die ihre Kernwelt mit Magie vor Außenweltern beschützen und Technik dabei ablehnen und zum anderen gibt es da die Reformisten, die Technik annehmen und auch dementaprechend am Interplanetaren Handel etc Teilnehmen.
Eines er Kerneelemente der Fraktion ist die Furcht vor den vergöttlichten Elementen, die halt (wie zu erwarten war) durch "Menschenopfer" besänftigt werden.

Aber im Grunde war es das auch schon und das macht die Fraktion höllenlangweilig.
Habt ihr da Ideen wie mab das aufpeppen kann?
 

Thor Naadoh

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Erste spontane Idee: den Konflikt zwischen den Fraktionen in den Fokus rücken und dabei besonders auf "die Mitte" schauen. Kaum ein Konflikt besteht aus exakt zwei trennscharfen Seiten
 

DerVampyr

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Eines er Kerneelemente der Fraktion ist die Furcht vor den vergöttlichten Elementen, die halt (wie zu erwarten war) durch "Menschenopfer" besänftigt werden.

Wie wäre es, wenn du dieses Kernelement in den Konflikt mit einbeziehst? Also die Traditionalisten und Reformisten auch in diesem Punkt nicht übereinstimmen. Vielleicht versuchen sie ja auf unterschiedliche weise die Götter zu besänftigen. Eventuell versuchen sie sogar im Wettstreit, wer die Götter besser im griff hat sich gegenseitig zu übertreffen und bieten dadurch dann etwas mehr Reibung.
 

Screw

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Die Reformisten könnten ihre Opferungen dergestalt bringen, dass sie Gliedmaßen und Organe opfern, die dann kybernetisch ersetzt werden - so könnten sie sich (je nach Implantatqualität) einer eigenen Gottähnlichkeit annähern.

Außerdem war das Rechts-, Handels- und Sozialsystem der Azteken deutlich weiter entwickelt als alles aus dem Europa der gleichen Zeit. Sie hatten sogar ein Recycling-Konzept, da wurde echt wenig weggeschmissen. Auf "arte2 gibt's da derzeit noch eine recht gute Doku dazu, schau dir da am Besten auch die zugehörigen Folgen über die Inka und Maya an, lohnt sich vielleicht.

Die Traditionalisten könnten auch Geheimdienste in die anderen Fraktionen ausgesandt haben, um deren Gefahr und Beeinflussbarkeit einzuschätzen. Vielleicht steckt hinter ihrem Götterkult und den Opferungen auch mehr und das was bekannt ist ist nur die offizielle Version.
 

Elpetteh

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Mit dem Konzept kann man viel machen.
Interessant ist vor allem, wer die Menschenopfer sind.
Ist es freiwillig? Gibt es vielleicht eine Lotterie? Fallen "Besucher" dieser Kultur den Riten zum Opfer? Gibt es eine Fraktion, die sich vielleicht dagegen wehrt?
 

Rainbow van Belzar

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Das stimmt zwar, aber erstens: Nicht alles in der Spielwelt muss sich immer um die Spieler drehen und zweitens wer sagt denn, dass die Spieler unbedingt wissen was der große Preis ist? ;D
 

diogenesneo

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Zum Auswahlverfahren: Vielleicht eine öffentliche Lotterie, wo anschließen öffentlich bekanntgeben wird welche Person (eventuell zwischen 12-16 Jahren) geopfert wird demnächst. Die Familie / Eltern (eventuell mit reformatorischen Gedankengut), könnten an die Spieler-Gruppe herantreten und diese bitten ihr Kind zu retten. Ich denke da könnte von der Handlung her was drin sein.
 

Rainbow van Belzar

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Das wäre ziemlich genau ďas gegenteilvon dem was ich zum Auswahl Verfahren gesagt habe und entwertet die Opfer komplett
 

Screw

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Was ist mit der Idee, dass es nach der Opferung für das Opfer nicht vorbei ist? Neue Existenzform / -ebene und so?
Bei den Traditionalisten eventuell durch Wiedergeburt / Geistform / Manifestierfähiges Wesen - bei den Reformatoren wird der Geist digitalisiert und in ein positronisches Gehirn (Isaac Asimov lässt grüßen) transferiert.
 

Elpetteh

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Alternativ könnte die Opferung auch Mana, karmale Energie oder dergleichen freisetzen, die von den Priestern genutzt werden kann.
Ist natürlich die Frage zu klären, ob die Opferung wirklich einem höheren Zweck dient als nur den Aberglauben zu befriedigen.
 

JoeParmaggio

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Heyo, meine FATE-Gruppe hat es vorletzte Session in den Traum eines aztekischen Gottes verschlagen, deswegen sind viele von den Infos noch sehr aktuell. Ich schreibe einfach runter, und nehme dabei absolut keine Rücksich auf dein Sci-Fi Szenario, @Rainbow van Belzar, gell :p

Als Allererstes würde ich vorschlagen, dass du tvtropes.com auscheckst. Das ist eine sehr einfach Methode, um schnell einen sehr großen Überblick über die Mythologie zu erlangen.
Die Azteken haben den Großteil ihres Ruhmes dem Eroberungskrieges Cortez zu verdanken, der heute immer noch als Kriegsheld gefeiert wird. Politisch lässt sich das Königreich d. Azteken wohl als Stadt-Staat bezeichnen, der mit militärischer Macht über die anderen Stadt-Staaten regiert hat. Die Hauptstadt haben die Dudes einfach auf einem See errichtet.

Aus unserer heutigen Perspektive war die Technologie der Azteken sehr einzigartig. Um 1500 war die Nahuatl-Kultur kaum über die Steinzeit hinaus, aber hat dennoch diese kulturellen, agrikulturellen und architektonischen Wunderwerke vollbracht. Bis heute kann man die Mauerwerk-Techniken aus der Zeit nicht rekreieren, und viel dem Zeugs steht auch noch unberührt vom Zahn der Zeit.
Es gab einfache Kupfer-und Bronzewerkzeuge, aber von Eisenwerkzeugen habe ich noch nicht gehört.
Auch wurde die Kriegsführung oft nicht betrieben, um "den Feind zu töten", Waffen und Taktiken hatten den Zweck, zu betäuben und gefangen zu nehmen, sodass die Leute auf dem Altar geopfert werden können.

Außerdem war das Rechts-, Handels- und Sozialsystem der Azteken deutlich weiter entwickelt als alles aus dem Europa der gleichen Zeit.
Das ist höchstwahrscheinlich richtig, auch wenn die paar Quellen von den Spaniern oft nicht verlässlich sind. Das Sozialsystem hat beinhaltet: geregelte Ressourcenverteilung, Bildung für ALLE (Sklaven insklusive.), eine durchlässige Wirtschaftsform. Dabei sollte man nicht vergessen, dass die Azteken (und auch alle anderen Kulturen in dem Bereich) regelmäßig Kriege geführt haben, u.A. um an Menschenopfer für ihre Kulte zu kommen. Die Azteken waren dafür bekannt, dass sie buchstäblich hunderte Menschen (und Kinder) übers Messer springen lassen haben.
Die Azteken waren einer von vielen Stadt-Staaten und unter den Nahuatl dafür bekannt, dass sie von allen wirklich am krassesten drauf waren, die seltsamsten Legenden erzählen, die meisten Menschen opfern, die größten Tempel bauen. Einer der Gründe, warum Cortes' Kriegszug Erfolg hatte, war, dass viele der anderen Stadt-Staaten sich bereitwillig gegen die Azteken gestellt haben.

Der wohl entscheidende Punkt der Aztekenkultur (und vieler der Native-American Kulturen) war, dass diese Menschen einen anderen moralischen Kompas entwickelt haben, als die Europäer. "Du bist sehr reich, ich sollte dich versklaven.", wäre ein sehr ernstzunehmendes Kompliment gewesen.
Auch in der Mythologie gibt es kein "Gut" und "Böse". Viele der Helden sind oft sowohl heldenhaft als auch schreckliche Lügner und Zerstörer.

(...) vor den vergöttlichten Elementen, die halt (wie zu erwarten war) durch "Menschenopfer" besänftigt werden.
Die Übersetzung für "Gott" in Nahuatl (der Sprache dieser Kulturen) ist tatsächlich göttliches Naturphänomen. Dabei waren die Naturphänomene nicht nur auf Phänomene der Umwelt beschränkt, sondern auch auf Liebe, Tod, Krieg führen, König sein ect. Also auch die Elemente der Kultur waren "gottgegeben" und "von göttlichen Mächten" beeinflusst.
Oft war Besänftigung und Angst vor Zorn nicht das Motiv, sondern eher dass das vergossene Blut diesen Natorphänomenen die "Energie" geliefert haben. Also ohne Opfer wachsen die Bäume nicht mehr, die Sonne wird immer schwächer ect.
Manche mussten aber besänftigt werden.

Zum Auswahlverfahren: Vielleicht eine öffentliche Lotterie, (...)
Ich habe in einer Quelle gelesen, dass die Azteken sich schon sehr bereitwillig haben opfern lassen. Man wurde dann mit Drogen vollgepumpt, und dein Leben hat dann das Universum angetrieben. Ob da was dran ist, werden wir nie erfahren.

Ein letztes Wort zum Untergang dieser Kultur. Schätzungsweise 25 Millionen Menschen haben in Mexico gelebt, bevor die Spanier kamen. Von diesen 25 Millionen sind nach 100 Jahren ca- 700 000 übrig geblieben. Und das war nur Mexico. Cortez hat gegen die Azteken gekämpft, Pizzario gegen die Incas, und dann viele weitere gegen den Rest von Südamerika.
Den heiligen See, auf dem sie Tenochticlan errichtet haben, haben sie trockengelegt. Die Stadt haben sie abreissen lassen, als die Azteken so schlimm von den eingeschleppten Krankheiten betroffen waren, dass sie keine Leute mehr übrig hatten, um ihre Toten zu beerdigen. Was die Spanier mit Südamerika gemacht haben, ist ein dunkles Kapitel in unserer Menschheitsgeschichte.

@Rainbow van Belzar, ich hoffe ich habe dich nicht erschlagen, und dass hier ein paar Infos dabei sind, die dir neu sind, und von denen du dich inspiriren lassen kannst. Cheers
 
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