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Kartenspiel Arkham Horror - Das Kartenspiel

Marc Aurel

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Quelle: heidelbaer.de


Titel: Arkham Horror – Das Kartenspiel
Autor/ Verlag: Fantasy Flight Games / Fantasy Flight Games (Asmodee)
Spieleranzahl: 1-2 (4 mit zweiter Grundbox)
Altersempfehlung: ab 14 Jahren
Spieldauer: 60 - 120 Minuten pro Szenario
Erscheinungsdatum: 2016
ASIN: B01L3ZTXS0


Arkham Horror – Das Kartenspiel ist nicht nur für Freunde der lovecraft’schen Geschichten sondern auch für Solospieler und Fans von story-lastigen Spielen einen Blick wert. Dabei sollte das Kartenspiel nicht mit dem 2006 erschienenen, gleichnamigen Brettspiel verwechselt werden.


Spielprinzip

Arkham Horror – Das Kartenspiel ist ein LCG (Living Card Game) und stellt eine Mischung aus Deckbau und handlungsorientiertem Dungeoncrawler dar, wobei der LCG-Aspekt in den regelmäßig erscheinenden Erweiterungen liegt. Diese bringen nicht nur neue Abenteuer mit sich, sondern verstärken auch die Spieler-Decks mit neuen Karten.
Ein bis zwei Spieler übernehmen jeweils einen von 4 Charakteren im Grundspiel und stellen sich pro Charakter ein Kartendeck aus allgemeinen und charakterspezifischen Karten zusammen. Die Charaktere besitzen neben der eigenen Ausrüstung auch unterschiedliche Charakterwerte sowie Spezialfähigkeiten und vermitteln so zum Teil ein komplett unterschiedliches Spielgefühl.
Dabei stehen Anfängern vorgegebene Decks zur Verfügung, fortgeschrittene Spieler dürfen aus dem gesamten Kartenpool nach den entsprechenden Regeln frei wählen. Mit den Ermittlern begibt man sich dann in vorgegebene Szenarien, die durch Ortskarten auf dem Spielfeld dargestellt werden. Die Orte sind verdeckt, werden bei Betreten umgedreht und beinhalten – ganz typisch für Lovecraft – oftmals unangenehme Überraschungen.

Die Spielrunde ist in folgende Phasen aufgeteilt:
  • Mythosphase: Fortschritt des Spiels durch Mythoskarten, die allerlei unangenehme Dinge für die Spieler beinhalten, und Verderbensmarker, welche die einzelnen Abschnitte des Szenarios (Agenda) auslösen
  • Ermittlungsphase: Aktionen der Spieler wie bewegen, ermitteln, ausrüsten, kämpfen, fliehen
  • Gegnerphase: Bewegung und Kampf der Gegner auf dem Spielfeld
  • Unterhaltsphase: jeder Spieler erhält eine Handkarte und eine Ressource, alle Gegenstände werden wieder einsatzfähig gemacht
Ziel des Spiels ist es, über Hinweise, welche an den verschiedenen Orten durch Ermitteln zu finden sind, die vorgegebenen Meilensteine eines Szenarios (Szenen) kooperativ zu erreichen, bevor die Agenda des Bösen ihren letzten Teil erreicht hat. Dies ist leider durch die Begrifflichkeiten anfangs sehr verwirrend, spielt sich aber nach ein paar Runden recht flüssig. Die Mythoskarten, welche jeder Spieler in der Mythosphase zieht, sollen den Spielern das Erreichen des Zeils erschweren, sodass die Mythosphase zu fürchten ist.
Die Aktionen der Spieler werden mittels Handkarten, allgemeinen Fähigkeiten oder Sonderfähigkeiten ausgeführt. Die möglichen Aktionen werden durch die Orte oder Gegner vorgegeben und entsprechende Tests auf die passenden Charakterwerte samt Modifikation von Chaosmarker-Plättchen (-x bis +x) sind zu bestehen.
Die Handkarten können dabei zur kurzfristigen Erhöhung von Werten abgeworfen werden oder teilweise als bleibende Gegenstände, Begleiter, etc. ausgespielt werden.
Zwischen den einzelnen Szenarien stehen dann je nach Erfolg Erfahrungspunkte zur Verfügung, die in neue Ausrüstungskarten investiert werden können und so das Charakterdeck schlagkräftiger machen.


Umfang und Präsentation

Das Spielmaterial besteht ausschließlich aus Karten und Pappmarkern und ist in einer deutlich zu großen Spieleschachtel untergebracht. Sofern die Einlage der Schachtel entfernt und durch eine andere, sinnvoller gestaltete ersetzt wird, finden hier auch Erweiterungen Platz.
Die Karten sind mit passenden Bildern und Hintergrundgeschichten gefüllt und erzeugen so eine unglaublich dichte Atmosphäre. Die Pappmarker sind hochwertig und stimmig, jedoch fehlt der Beutel für das zufällige Ziehen der Chaosmarker. Weiterhin wären Standfüße für die Charakter-Karten schön, da diese auf dem mit Karten gefüllten Spielfeld auch mal untergehen können.
Die Präsentation ist außergewöhnlich gut gelungen und vermittelt ein tolles, beklemmendes Gefühl des lovecraft’schen Universums.

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Quelle: heidelbaer.de


Licht und Schatten

Hier eine kurze Zusammenfassung über das Für und Wider:

+ starke Immersion ins Lovecraft-Universum
+ abwechslungsreiche Geschichte
+ viele Spielkarten mit tollen Texten

- sehr teuer, Erweiterungssystem stark kommerzorientiert
- Kampagne des Grundspiels sehr kurz (ca. 3x 2 Stunden)
- Wiederspielwert (der gleichen Geschichte) sehr gering
- Veröffentlichung von Erweiterungen nicht schnell genug
- Spiel mit 3 oder 4 Spielern benötigt eine zusätzliche Grundbox
- Senariovorbereitung sehr aufwendig
- der BEUTEL fehlt!


Fazit und Wertung

Arkham Horror – das Kartenspiel bietet eine fantastische Kampagne mit guten Spielmechaniken. Sobald die ersten Hürden in Form des Aufbaus und der vielen Kartenstapel genommen sind, taucht der Spieler in eine dicht erzählte Geschichte ein, die ganz im Stil von Lovecrafts Werken gehalten ist. Leider beinhaltet die Grundbox nur drei Szenarien, welche nach dem ersten Durchspielen beinahe jeglichen Reiz verlieren. Für weitere Abenteuer sind dann die Erweiterungen erforderlich, welche neue Geschichten und Ausrüstung mit sich bringen…dies aber für einen nicht geringen Preis!
Für Solospieler auf jeden Fall geeignet, für Partien mit 3 oder 4 Spieler wird jedoch bereits eine zweite Grundbox benötigt, um die Charakterdecks zusammenstellen zu können. Ein tolles und thematisches Spiel das leider am Umfang von Spielmaterial und Kampagne krankt.
Wer über den LCG-Aspekt und den damit verbundenen Preis hinwegsehen kann, sollte auf jeden Fall zugreifen! Nicht umsonst steht das Spiel auf Platz 19 der BGG-Charts :)


[45/50] - Spielspaß
[19/20] - Präsentation
[15/20] - Spielmaterial
[05/10] - Preis/ Leistungs-Verhältnis
84% - Gesamt
 
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