• RPG-Foren.com

    DIE Plattform für Fantasy & Sci-Fi Rollenspiele

    Ihr findet bei uns jede Menge Infos, Hintergründe zu diesen Themen! Dazu Forenrollenspiele, Tavernenspiele, eigene Regelwerke, Smalltalk und vieles mehr zu bekannten und weniger bekannten RPG-Systemen.

Thema des Monats [April '18] Verdeckte Würfe durch SL - Notwendigkeit, Atmosphäre oder Newbie-Mist

hexe

Gelehrt
Magistrat
Pen & Paper Rollenspiele
Beiträge
2.308
Punkte
158
verdecktwuerfelmaschine.jpg
Das ist meine Verdecktwürfelmaschine.

Habt ihr auch so etwas? Wird verdeckt gewürfelt? Schließlich sollen die Spieler voll abtauchen in die Immerison des Charakters. Schließlich spielt niemand aus, wenn er eine 'Gefahr vielleicht hier'- Probe nicht schafft und durch die Probe gewarnt ist? Schließlich kann die SL so ihre Würfel drehen. Oder seid ihr darüber hinaus und seid zu alt für den Scheiß?
 
G

Gast

Gast
Ich würfle immer offen, und das schon seit 26 Jahren ;)
Auch Würfelbecher, wie ich sie in vielen Gruppen sehe, nutzt niemand bei uns am Tisch. Fragt mich nicht warum, aber in meinen Gruppen hat bisher niemand einen solchen "Lederbecher" genutzt.
Der klassische Anblick aus der Sicht des SL: (das Bild stammt aus dem Jahre 2013)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

SoulReaper

Gelehrt
Beiträge
2.933
Punkte
128
Wenn sie gut gestaltet sind und interessante Dinge enthalten, benutze ich gerne Spielleiterschirme. Daher ist es meist einfacher, verdeckt zu würfeln. Bei kritischen Kämpfen oder anderen entscheidenden Dingen würfle ich aber auch schonmal bewusst offen. Allerdings macht dies keinen wirklichen Unterschied, da ich nach der Devise leite: Würfle nicht, wenn du mit dem Ergebnis nicht klarkommst.
 

Rhizom

Heldenhaft
Tavernenbesitzer
Beiträge
1.696
Punkte
103
Alter
48
Ich würfele auch nur bei manchen Würfen auf Wahrnehmung etc. verdeckt, bei denen ich nicht will, dass die Spielerinnen wissen, ob sie nichts sehen, weil sie schlecht gewürfelt haben, oder weil da wirklich nichts ist. Ansonsten würfele ich gerade auch bewusst offen, weil ich meinen Spielerinnen deutlich machen möchte, dass ich nicht für sie mogle, und dass ich sie im Zweifelsfall auch sterben lasse, wenn die Würfel sie sterben lassen. Das erhöht die Spannung.
Früher habe ich mehr verdeckt gewürfelt, zum Teil, weil ich bestimmte Ereignisse forcieren wollte und mich nicht auf die Würfel verlassen, und zum Teil, weil ich unglückliche Tode vermeiden wollte. Im Moment macht mir das Spielleitern nach @SoulReaper s Devise aber auch mehr Spaß. Im Moment würfele ich sogar die Schatzfunde offen aus. Das werde ich nicht immer so machen, aber es ist sehr witzig, wenn ich manchmal selbst Bass erstaunt bin, was für abgefahrene magische Gegenstände die Charaktere finden.

Einen Sichtschutz habe ich aber fast nie. Wenn ich mal verdeckt würfele, schirme ich die Würfel mit der Hand ab.
 

Tufir

Drachling
Beiträge
17.531
Punkte
358
Alter
63
Ich finde SL-Schirme auch sehr schick, verwende sie aber eigentlich gar nicht (mehr).
Verdeckt würfele ich nur - wie @Rhizom - wenn die Spielerin nicht wisse soll, warum sie versagt hat.
Ansonsten würfele auch ich alles offen und lasse die Spieler auch gerne selbst ihre Schätze auswürfeln. Bei Einzelkämpfen lasse ich sogar gerne mal einen anderen Spieler den Gegner würfeln.

Das Härteste war mal der "künstliche" von den Spielern selbst verursachte Vulkanausbruch, der stattfand, wenn eine bestimmte Würfelsumme im 200er Bereich von mir erwürfelt wurde. Die Spieler mussten für jede Aktion ebenfalls würfeln, wie lange sie dafür brauchen. Hätten sie am Ende eine größer Summe gehabt als ich als SL, wäre die gesamte Gruppe mit der Vulkaninsel untergegangen. ;) Das offen auszuspielen, ohne dass die Spieler die tatsächliche Endsumme kennen, war echt spannend.
 

puck

Heldenhaft
Beiträge
1.947
Punkte
83
Ich Würfel auch Proben für NPCs verdeckt, wenn ich ihre Fähigkeiten verschleiern möchte. Das ist zum Beispiel dann angebracht, wenn der SC in einer bestimmten Situation (eigentlich) überhaupt keine Chance hat, ich das ganze aber eher rollenspielerich darstellen möchte. Dafür habe ich aber keinen Sichtschirm. Eine Sichtbehinderung lässt immer schnell improvisieren.

Viele Grüße,

puck
 

sonic_hedgehog

Geweiht
Beiträge
4.467
Punkte
133
Mir fallen nur zwei Gründe ein, warum ich als SL verdeckt würfeln sollte:

Zum einen, um mogeln zu können. Vielleicht ist Mogeln das falsche Wort - aber es gibt Momente, in denen ich Gründe sehe, einen Würfel zu drehen. Würfle nicht, wenn Du das Ergebnis nicht verträgst, das ist sicher richtig - aber wenn der Hauptgegner, den die Charaktere über Monate gejagt haben, endlich gestellt wurde und dann der Endkampf aufgrund eines Patzers in der ersten Runde endet - dann ist das irgendwie unbefriedigend. Und dergleichen gibt es mehr - Situationen, in denen ich schon Zufall sehen möchte, aber eben nicht im gesamten Spektrum der möglichen Ergebnisse.

Zum anderen, um den Spielern nicht offen zu legen, was ich gerade tue. Verdeckte Aufmerksamkeitswürfe verlieren ihren Reiz, wenn sie nicht mehr verdeckt sind. Wenn die Spieler anfangen können, aus dem geworfenen Wert Schlussfolgerungen zu ziehen. Und das tun sie doch unbewusst, sobald sie den Würfel sehen.

Wenn ich diese beiden Gründe für mich akzeptiere, dann kann und sollte ich das Würfeln hinter dem Schirm auch als Standard betrachten, sonst ist es auch wieder sinnlos.
 

hexe

Gelehrt
Magistrat
Pen & Paper Rollenspiele
Beiträge
2.308
Punkte
158
Ich würfle verdeckt, weil ich die Erfahrung gemacht habe, dass die Spieler dann doch immer wieder gucken und sich reflexartig überlegen 'Hm mit Ergebnis X hat der Gegner noch getroffen bei Ergebnis X+Y aber schon nicht mehr'. Inzwischen bräuchte ich es wahrscheinlich gar nicht mehr, aber es macht Spaß die Würfel gegen meinen Holzkasten zu werfen.

Sonst gehe ich ebenso nach der 'Wenn mir ein mögliches Ergebnis nicht passt, dann würfle ich nicht.'-Regel. Deshalb patzt auch mal der Endgegner und solche Endkämpfe sind auch die über die man noch am längsten redet. Mal ersetzt sich der ganze Hass auf diesen plötzlich mit Mitleid und es entstehen völlig andere, aber trotzdem total spannende oder interessante Situationen. Wenn der Endgegner beim Monolog die Treppen herunter fällt und sich das Genick bricht, dann... ja, kann man ihn nicht mehr befragen und einige bleibt ungeklärt, aber weiterhin wichtig. Ich liebe genau so etwas beim Spielleiten. Und meine Spieler scheinen es auch zu mögen, weil wir unsere Geschichten spielen und nicht die, die ich mir zu Hause ausgedacht habe.


Aber wie sehen es die Spieler? Ich kann es nicht leiden, wenn der Spielleiter verdeckte Aufmerksamkeitsproben oder ähnliches würfelt. Auch weil ich mal einen hatte, der nie nach gerechnet hatte, sondern aus dem Bauch entschieden hat, ob mein Charakter die Werte dafür hat oder nicht. Bei uns wird das Ergebnis einfach ausgespielt, wenn es schlecht war dann halt entsprechend schlecht... Menschenkenntnisprobe total verhauen: 'Hey ich find den voll super!'
 

Sameafnir

Ältestenrat
Beiträge
6.037
Punkte
188
Als SL nutze ich sowohl Schirm (Star Wars) als auch verdeckte Würfelwürfe, nicht ständig und immer, aber eben manchmal. Weil s mehr Spannung bringt, weils mehr Spaß macht und die Ungewissheit einfach manchmal gut ist.

Als Spielerin hab ich überhaupt kein Problem damit, wenn der SL verdeckt würfelt. Das hat das gewisse "Etwas" eben wie auf der anderen Seite, das Ungewisse, das "hmmm was passiert da jetzt wohl gleich ..."
 

Elpetteh

Heldenhaft
Magistrat
Beiträge
1.141
Punkte
133
Also ich lasse meine Spieler möglichst viel selbst würfeln. Schon alleine weil wir alle gerne würfeln ;)
In manchen Situationen ist das natürlich nicht wirklich angebracht. Zum Beispiel wenn es darum geht, ob sie die Lüge durchschauen oder den Hinterhalt entdecken.
Aber um ehrlich zu sein würfel ich nicht gerne verdeckt. Und wenn die Spieler anhand meiner Würfe einen Teil der gegnerischen Werte ermitteln ist das auch nicht so schlimm. Sie lernen eben Stärken und Schwächen des Gegners einzuschätzen und sammeln dann auch auf diesem Weg Erfahrung.
Ich selbst würfel meistens offen, aber kündige einfach nicht an, wofür ich gerade würfel. Manchmal kommentiere ich das vielleicht mit einem kurzen "oho" oder einem Lächeln, aber ich erkläre mich nicht, so lange die erwürfelte Situation nicht eintrifft.
Manchmal würfel ich auch einfach nur so und tu so, als ob ich mir ne Notiz mache oder grins nen Spieler an.
So können die Spieler nicht unterscheiden, ob es ein ernst gemeinter Wurf war oder nicht.
Man darf damit aber nicht übertreiben, weil das schnell zu Verunsicherung führen kann.
 

sonic_hedgehog

Geweiht
Beiträge
4.467
Punkte
133
Witzig ist, dass wir uns (nicht aufgrund aber zeitlich nach meinem Post) entschieden haben, nur noch offen zu würfeln.

Und: Man muss es versucht haben.
Ja, Endgegner patzen und erledigen sich von selbst. Kommt vor. Verändert die Atmosphäre. Aber es zerstört sie nicht. Wider Erwarten. Auch Endgegner können einen schlechten Tag haben. Damit stirbt zwar die klassische Spannungskurve, aber entsteht ein fast schon realistisch anmutendes Chaos. Und das Risiko für die Charaktere steigt, denn jeder Ork kann einer zu viel sein.

Ein interessantes Gefühl und wir werden dabei bleiben.
 

hexe

Gelehrt
Magistrat
Pen & Paper Rollenspiele
Beiträge
2.308
Punkte
158
Schön, sonic. "aber die Würfel schreiben unvergessliche Geschichten." ne?

Ich lächle beim Leiten eigentlich immer...
 
E

Erbschwein

Gast
Hallo,

...Ich bin ein Freund von Verdeckten Würfen. Da kann ich als -SL- schon mal mehr drehen. Aber:
Das sollte die Gruppe entscheiden ob -Offen- oder -Verdeckt- Würfeln, habe damit keine Schwierigkeiten. Wenn:
Ich als -SL- auch -Schicksalspunkte- habe/bekomme. Sie dann so Einsetze das ich den Wurf Wiederhole für -Schlecht- würfeln wiederhole und dann -Gut- würfeln wiederhole. Das in der Menge von den -Schicksalspunkten- und im Rhythmus.

Das müsste dann auch für -Göttlichen Status- gelten. Wenn man keine -Schicksalspunkte- hat oder benutzen möchte. Das man dann die In Punkte, die Gnadenpunkte, für einen Zauber in Stufe dann ausgeben tut, von der Gottheit.
-Für nicht gläubige könnte sowas durch vorige Abenteuer auch passieren-
 

Baszo Baz

Eingesessen
Spielleiter Schnupperrunden
Beiträge
133
Punkte
48
Alter
31
Es dürfte kaum noch jemanden, der meine Posts hier bereits kennt, überraschen, dass ich mal wieder mit dem 'Forged in the Dark' System ankomme.

Ähnlich wie bei 'Powered by the Apokalypse' besitzen die Würfe der Spieler dort doppelten Charakter; sie sagen nicht nur etwas über das Gelingen der Aktion aus, sondern gleichzeitig auch darüber, welchen Effekt die Gegenseite/die Umgebung auf den Charakter hat. Dies führt unter anderem dazu, dass die SL sehr wenige Würfe durchführt, sondern viel häufiger durch das Ergebnis der Spieler informiert die Fiktion/die Wechselwirkungen in der Welt beschreibt.

Was in diesem Thread bereits häufiger geschrieben wurde, ist die Tatsache, dass einige so gut wie gar nicht verdeckt würfeln, höchstens, wenn es um sowas wie Wahrnehmung geht. Bei FitD ist es so (Beispielsituation):

Die Charaktere schleichen auf dem Weg zu ihrem Ziel durch eine Gasse. Dort lauern allerdings Feinde in einem Hinterhalt. Die SL hat mehrere Möglichkeiten. Entweder sie legt fest, dass es sich bei diesen Personen um Meister ihres Faches handelt (erfahrene Assassinen beispielsweise) [Anmerkung: bei FitD besitzen NPC keine 'Werte'. Ihre 'Bedrohungsstufe' manifestiert sich durch die 'Position' und den 'Effect' der SC, die die SL für den Action Roll - informiert durch die Fiktion - festlegt] und die Charaktere/Spieler sich direkt mit einer Konsequenz konfrontiert sehen, als diese tödlichen Opponenten zuschlagen. Diese Konsequenz tritt sozusagen automatisch ein, außer die Spieler entscheiden sich, einen 'Resistance Roll' durchzuführen, welcher, je nach SL, bzw. nach dem worauf sich die Gruppe als Ganzes einigte, wie gefährlich/tödlich das Spiel sein soll, entweder die Konsequenz vollständig negiert, oder sie nur vermindert (und von der Metaressource 'Stress' zehrt).

Sind diese Gegner allerdings keine Meister, wird ein 'Action Roll' durchgeführt, welcher, im günstigsten Falle, eine 'controlled Position' und 'great Effect' hat. Schlägt dieser Wurf fehl (kein höheres Ergebnis als 3 bei einem Würfelpool von W6), dann tritt eine Konsequenz ein, die SC wurden sozusagen komplett überrascht, ähnlich wie im obigen Beispiel. Auch hier ist ein Resistance Roll möglich. Bei einem Ergebnis von 4/5 als höchsten Wert können die SC den Hinterhalt rechzeitig erkennen, aber es tritt auch eine Konsequenz ein. Vielleicht machen sie nur einen Teil der Angreifer aus, oder sie entdecken sie zwar rechtzeitig genug, um nicht direkt das Messer zwischen die Rippen zu bekommen, sind aber nun zwischen Feinden in der Gasse gefangen. Bei einem Ergebnis von 6 hat der Wurf 'vollen' Erfolg, sie entdecken also die Gefahr rechtzeitig, es ergibt sich keine negative Konsequenz für sie.

Legt die SL fest, dass die Angreifer nicht besonders fähig sind, dann könnte auch ein sogenannter 'Fortune Roll' zum Einsatz kommen. Dieser Wurf kann im Gegensatz zu einem Action Roll keine direkte negative Konsequenz haben und sein Ergebnis sagt nur etwas darüber aus, wie gut genau der Charakter in dieser Szene ist. Alternativ kann die SL natürlich auch beschreiben, wie sich dort in der Gasse ein paar Gestalten mit offensichtlich böser Absicht herum drücken und es ist gar kein Wurf notwendig.

All diese Abstufungen kommen ohne (verdeckten oder sonst wie gearteten) Wurf der SL aus.

Es gibt allerdings Würfe, die ich persönlich lieber verdeckt durchführe, aber selbst diese müssen nicht von jedem so gehandhabt werden. Dies sind Würfe für das Weltgeschehen, welche ich dem Zufall überlassen will. Wie die 'Entanglement Rolls', oder Würfe dafür, wie gut eine Fraktion in einer bestimmten Situation klar kommt, etc., denn dadurch ergeben sich für die Spieler Gelegenheiten zum Entdecken, bzw. auch Überraschungen im Faction Game.
 
Zuletzt bearbeitet:
Oben Unten