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Thema des Monats [April '17] Charaktertod durch schlechte Würfel: Darf ein Charakter auch einfach mal Pech haben?

Thevita

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Schwach leuchtet eine grüne Laterne und verbreitet flackerndes Licht in der Grabkammer. Der Zwergenkrieger lehnt sich missmutig gegen den Sarkophag und beobachtet den Menschen beim Suchen nach Fallen. Das soll das tolle Grab der Windlords sein? Nicht sehr gut gesichert... Es klickt und der Sarkophag bewegt sich ein Stück im Uhrzeigersinn, sodass der Zwergenkrieger fast das Gleichgewicht verliert. Eine Geheimtür öffnet sich in der gegenüberliegenden Wand. Plötzlich ist ein feines Surren zu hören und nur Augenblicke später fliegt ein Schwarm aufgebrachter Käfer aus dem Geheimgang hervor und stürzt sich erbost über die Störung auf die Eindringlinge....

Schwärme haben in D'n'D eine schöne Spielmechanik und sind super geeignet um niedrigstufige Charaktere zu töten, wie ich in meiner zweiten Sitzung als Spielleiterin feststellen durfte. Aber es war nicht ganz allein meine Schuld, denn meine Spieler hatten auch wirklich Würfelpech. Erst machten die wenigen Zauber der Magierin nur Minimalschaden, dann ging sie auch noch zu Boden. Sie hatte acht Würfe mit einer 10% Chance, sich zu stabilisieren und nicht zu sterben, die sie nicht schaffte. Inzwischen war auch der Kleriker, der fürs Heilen zuständig ist, tot, da er mehrere Rettungswürfe nicht geschafft hatte, obwohl die Schwierigkeit nicht sonderlich hoch war. Würfelpech für gleich zwei Spieler, ein Charakter definitiv tot, ein anderer kurz vorm Sterben und das in der zweiten Spielsitzung der neunen Kampagne..... ich war total begeistert.
Als die Magierin dann auch den letzten Wurf nicht schaffte und somit als zweiter Charakter gestorben wäre, sahen meine Spieler und ich uns an. Die Spielerin der Magierin war neu beim P&P Rollenspiel und sehr enttäuscht gleich den ersten Charakter zu verlieren. Der Spieler des Klerikers zuckte mit den Schultern. "Tja, ist eben Pech, aber ich würde das Charakterkonzept schon gern spielen, also wäre mein neuer Charakter doch nur eine Art Klon des gestorbenen..." war seine Anmerkung.
Was also tun? Heißt es jetzt einfach mal Pech gehabt und macht neue Charaktere? Oder versuchen, die Situation noch irgendwie zu retten?
Ich habe mich fürs Retten entschieden, die Magierin nicht sterben lassen und den toten Charakter durch einen NSC wiederbelebt. Daraus ist noch eine schöne Nebengeschichte der Kampagne entstanden und ich bin mit der Entscheidung zufrieden, meine Spieler auch.

Hättet ihr das ähnlich entschieden? Oder wäre es einfach Pech gewesen und ihr hättet einen neuen Charakter erstellt/ erstellen lassen, selbst wenn der neue Charakter der alte in grün ist? Irgendwie hängt man als Spieler in den meisten Systemen ja auch an seinem Charakter und ist unzufrieden, diesen durch ein paar schlechte Würfelwürfe zu verlieren. Auf der anderen Seite könnte man ja Würfel auch gleich weg lassen, wenn der Charakter nicht sterben darf und man schlechte Würfe ignoriert... (obwohl das mit den Würfeln ja eher eine ganze Diskussion für sich selbst ist). Was also ist eure Sicht der Dinge? Darf ein Charakter, der strahlende Held (oder der finstere Bösewicht) der Geschichte auch einfach mal Pech haben?
 

hexe

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Darf ein SC Pech haben? Ja! Das macht die 'lebendige' Geschichte des Rollenspiels in meinen Augen aus. Kein Drehbuch, sondern eben mal der Bösewicht, der beim Endmonolog die Treppen herunter fällt und sich das Genick bricht. Wer mit strahlender Rüstung ins Wasser fällt, hat gute Chancen ertrinken. Ups.
Würfel -> Spannung. Würfel -> auch mal Pech. Genauso wie sensationeller Erfolg!

Bei neuen Mitspielern in meiner Runde sage ich immer, sie dürfen nicht damit rechnen, dass sie 'irgendwas' rettet. Anscheinend glaubt man mir das sehr, denn es ist mir in den letzten 20 Jahren nicht passiert. Da mag man natürlich anmerken, dass ich kein sehr Kampflastiges Rollenspiel betreibe und es damit nicht so viele Fallen (eine in fünf Jahren?) oder so Sachen wie Rettungswürfe gegen Tod gibt.

Aber irgendein Würfel ist immer, der das Ende bringt. Als SL mag man hier noch einige nach schieben können. Die berühmte misslungene Probe beim Klettern, heißt ja selten 'Gefallen Bumm Tot', sondern schiebt andere Proben nach, um sich festzuhalten, abzurollen, Zauber zu wirken, von Dritten/dem Zufall gerettet zu werden, etc. Blutend am Boden, stabilisieren, Heiltränke, Heilzauber, Heilgötter, Kräuter, Wundversorgung, etc viele, viele Chance doch nicht zu sterben.

Doch die können alle schief gehen und irgendwann kommt der letzte Würfel der sagt: "ja, jetzt ist der Charakter echt tot."

Was dann?

Das kann man nicht pauschal sagen, denn es muss irgendwo allen Spaß machen. Wenn die SL die Situation doof findet, wenn der Spieler des Charakters es doof findet, wenn alle anderen Mitspieler der Runde es doof finden, warum dann darauf beharren?

Bei einer Situation wie oben beschrieben wäre eine ganz, ganz einfache Lösung zu sagen. 'OK, ihr hattet gerade voll den Alptraum, alle mit einander und morgen geht es in dieses Grab rein'. Wenn die alle gut finden, machen.
Wenn der SL noch eine bessere Lösung einfällt, Totenreiche, göttliches Eingreifen, Visionssuche, etc gibt es genügend noch besser!

Gemeinsam reden, entscheiden, weiter machen.

Bei anderen Situationen lässt man Rettungen lieber bleiben. "Warum musstet Du von dem Hubschrauber in der Höhe auch versuchen auf den Rücken des Draches zu springen??"
 

Tufir

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Na dann auch mal zwei Beispiele von mir. Ich gebe zu, dass ich zu den SL gehöre, die gerne an die Grenzen der Spieler gehen, aber alles tut, um die Charaktere nicht sterben zu lassen. Aber es gibt halt auch Ausnahmen:

Beispiel 1: Die Elfe nervte schon den ganzen Spieltag. Im Elfendorf in 100m Höhe auf den Bäumen musste sie alles untersuchen, am Ende in der Nacht auch ganz alleine die Wohnstatt des Elfenherrschers. Es kam, wie es kommen musste. Sie wurde erwische und auf der Flucht rutschte sie aus und stürzte in die Tiefe. Das es sich um Bäume handelte, war es keine freier Fall, aber es blieb bei 100m. Meine schwere Entscheidung: 10W6 Schaden. Die Spielerin würfelte ein 37 und hatte noch 36 Lebenspunkte. Sie zog ein langes Gesicht. Meine Frage: Hast du an deine Rüstung gedacht. Sie: "Nein! Dann sind es nur 35 SP - ich habe noch einen LP." Das wichtigste Ergebnis dieser Aktion: Für den Rest des Tages war die Elfe sehr ruhig und demütig. Die Rüstung hatte mich als SL gerettet.

Beispiel 2: "Ihr betretet einen Raum. Der Raum ist leer bis auf ein Portal in der Mitte, zwischen dessen Säulen ein bläuliches Energiefeld schimmert." Danach entspann sich folgender Dialog:
  • Held: Ich werfe einen Stein hindurch. Was passiert?
  • SL: Der Stein kullert unversehrt auf der anderen Seite heraus.
  • Held: Ich werfe mein Messer hindurch.
  • SL: Dasselbe wie beim Stein
  • Held: Ich werfe einen Apfel hindurch.
  • SL: Der Apfel kommt auf der anderen Seite als verkohlter Bratapfel raus.
  • Held: OK, ich habe verstanden. Ich ziehe mich aus und springe durch.
  • SL: ??????????????? Ehrlich?
  • Held: Ja!
Zweimal gesagt, einmal getan. Keine Würfel im Spiel. Was hätte ihr jetzt an meiner Stelle getan?
 

hexe

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Heißt keine Würfel im Spiel, dass ihr ein würfelloses System gespielt habt oder in dem Fall keine Regeln dazu gezogen habt, um die Situation zu klären?

Was hätte ich getan.
Im Sprung könnten die Überlebensinstinkte des Springers wach werden. Der Körper sagt: 'äh, nein Gehirn, wir nähern uns einer viel zu großen Hitze, das ist erfahrungsgemäß scheiße.' Also ein echt mieses Gefühl, kurz vor Aufprall oder das dazu führt nur mit einer Gliedmaßen durch das Energiefeld zu fliegen.

Im Feld muss der Springer nicht sofort verbruzzeln. Ist ja etwas größer als ein Apfel, hält es etwas länger aus. Zum Apfel kam zumindest noch etwas drüben an. Darf unter Schmerzen versuchen wieder raus zu fallen oder wird vielleicht an Körperteilen, die noch 'draußen' sind von den Anderen herausgezogen.

Danach hat man vielleicht ein zwar ordentlich verbranntes, aber noch lebendes Etwas, das man mit Heilmagie oder Götter wirken wieder hinkriegt?

Aber natürlich weiß ich nicht, was das für ein Energiefeld war...
 

puck

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Grundsätzlich bin ich dafür kein Mitleid mit den Opfern des Würfelgottes zu haben und heul auch nicht rum, wenn es mich trifft. Allerdings kommt es sehr stark auf die Gruppenzusammensetzung an, wie konsequent man diesen Weg geht. Es scheint aber auch eine Frage des Systems zu sein. Ich habe schon erlebt, dass spieler den Tot bzw. das Wahnsinnigwerden ihres Cthulu-Charakters mit einem Axelzucken abgetan haben, die bei DSA an die Decke gegangen wären. Bei Shadowrun scheinen auch alle zu wissen worauf sie sich einlassen, jedenfalls war das damals so als ich noch oft Gelegnheit hatte Runner zu schrotten (Ende 2te, bzw. Anfang 3te Edition).

Bleibt tapfer,

puck
 

puck

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Zweimal gesagt, einmal getan. Keine Würfel im Spiel. Was hätte ihr jetzt an meiner Stelle getan?
Man hätte vielleicht die umstehenden Kameraden fragen können, was die so tun, während sich der Kollege auszieht.

Bleibt tapfer,

puck
 

Tufir

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Man hätte vielleicht die umstehenden Kameraden fragen können, was die so tun, während sich der Kollege auszieht.

Bleibt tapfer,

puck
Diese waren noch sprachloser als ich. Als Entschuldigung sei gesagt, dass dies 1985 in meinem ersten Jahr als SL passierte.
 

Tufir

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@hexe Es war DSA-1, also bei weiten nicht würfellos, aber halt auch nur eingeschränkte 5 Attribute, auf welche man würfeln konnte.
Das Entscheidende aber war, dass diese paradoxe Handlung alle anderen (SL & Spieler) gelähmt hat, was den Spieler darin bestätigte zu denken, er hätte die einzige geniale Lösung.
 

Sameafnir

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@Thevita hätte es genauso gehandhabt wie du.

@Tufir ...das Problem war glaube ich, dass der Held so schnell etwas getan hat womit du als SL nicht gerechnet hast und (ausnahmsweise...ist ja auch schon was her) zu langsam warst in deiner Reaktion, ob deiner eigenen / und der andren Sprachlosigkeit, darüber, dass er das TATSÄCHLICH gemacht hat / machte. Als frischer SL hätte ich trotzdem nach dem Strohhalm gesucht (und bestimmt auch gefunden), dass der Held irgendwie gerettet wird.

@Topic allgemein. Mir ist noch kein Char gestorben, habe auch als SL noch keinen sterben lassen (hatte noch keine solche Situation, meistere ja auch sehr, sehr selten). Grundsätzlich würde ich schon damit klar kommen und es auch akzeptieren, wenn mein Char durch schlechte Würfel stirbt, außer es ist durch eigene Blödheit (s.o. bsp Tufir) oder in einer wirklich, blöden und unnützen Situation. Wenn man schon stirbt, dann wenigstens heroisch. Oder so'n bißchen heroisch (= Bsp. Kampf) und nicht als Dummbatz. Natürlich hängt man an jedem Char, je länger man sie hat, je schwerer wird es. Da kommt es dann eben auch auf den SL und oder die Mitspieler an, wie man aus so prekären Situationen wieder herauskommt.

@hexe die Albtraumidee ist auch hübsch.
 

SoulReaper

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Ich geh das Thema mal aus Spielersicht an. Es ist für unglaublich langweilig, wenn ich weiß, dass mein Charakter nicht durch Würfelpech sterben kann. In ein Tal voller Dämonen abzusteigen, um ein Tor zu schließen ist doch nur dann spannend, wenn man vorher nicht weiß, ob man nachher wieder lebend nach oben kommt. Ich für mich will mir das nicht nehmen lassen. Ich kann zwar auch die andere Seite verstehen, die ihre geliebten Charaktere nicht sterben sehen wollen. Für mich ist das aber nichts. Filme haben ja auch nicht immer ein Happy End, die RP Runde muss es ja auch nicht haben.
 

hexe

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Ja, das 'Retten' sollte die absolute Ausnahme sein. Der Charakter darf jeder Zeit sterben, weil sonst langweilig - wie Du schon sagst. Aber wenn eigentlich überhaupt keiner in der Gruppe mit dem Tod und der Situation herum glücklich ist und sie alle richtig doof finden. Dann darf die SL sich auch mal etwas einfallen lassen oder man findet gemeinsam ein Lösung - weil Spaß machen soll es ja auch.

@Tufir Na, immer hin 5 Attribute. Da kann man KL für die Intuiton würfeln und GE fürs Springen und Wursteln oder so. UND vielleicht hatte man ja schon gaaaaaaanz viel LP... ;)

@Sameafnir Die 'Oh war doch nur ein Traum' Geschichten darf man halt nicht über strapazieren. Es gab da ja mal so eine erfolgreiche Fernsehserie.


Zum Abschluss noch eine Geschichte was dem Charakter eines Mitspielers passiert ist. DSA4 - der SC liegt im Sterben, verblutet, negative LE aber noch nicht ganz tot doch so gut wie, ist eigentlich nur noch mit viel Magie oder dick Götterwirken zu retten. Hat man aber gerade nicht. DOCH der Charakter hat in seinem Rucksack noch einen Heiltrank und einen Liebestrank. Beide unbeschriftet. Es ist nur noch Zeit einen auszuprobieren. Man sucht einen aus und flößt ihn den Trank ein. "Ich liebe Dich" waren die letzten Worte.
 

SoulReaper

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Klar, das stimmt auch, hexe. In der Regel werden ja auch unpassende Regeln schonmal ignoriert. Warum sollte man dann nicht auch einen Gruppentod, der allen so garnicht passt, ignorieren. Man darf es halt mit der Deus Ex Machina nicht übertreiben. Aber wenn es sparsam eingesetzt ist, ist das doch super. Vielleicht kann man solche Rettungen ja auch mit guten Entscheidungen der Charaktere von vorher verknüpfen.
Da habe ich auch gleich ein passendes Beispiel von diesem Samstag zu. Wir waren in dem vorher schon erwähnten Krater voller Dämonen um ein Protal zu zerstören. Dem Kleriker stand irgendwann der 6 Meter große, achtarmige Dämon gegenüber und wurde von dessen dämonischen Attackenhagel zerhackt. Jetzt hat es der Kleriker aber vorher durch geschickte Verhandlungen geschafft, zwei weitere, verfeindete Tempel mit zu dieser Expedition zu überreden. Die Tempel versuchten dann natürlich, sich gegenseitig zu übertrumpfen und rüsteten ihre Leute mit mächtigen Schriftrollen aus. Und einer dieser mächtigen Zauber rettet dann den Kleriker vor dem sicheren Tot.

Übrigens die Geschichte mit dem Liebestrank ist klasse. :D Das ist doch ein denkwürdiger Charaktertot! Was hat denn der Spieler des Gestorbenen von der Situation gehalten?
 
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hexe

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Der Spieler hat darauf hingewiesen, das die Tränke nicht beschriftet sind und hat gemerkt wie sie den Falschen auswählen, sich nichts anmerken lassen, um dann seine Liebe zu gestehen. Er hat es also sehr locker genommen. Und die Geschichte wird wohl sehr lange weiter erzählt werden.
 

Tufir

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Ich denke, Charaktertod hat ganz ganz viel damit zu tun, wie erfahren der SL ist und wie gut er mit den einzelnen Spielern seiner Gruppe vertraut ist. Wenn das stimmt, dürfte kaum etwas schief.
In meinem Portalfall war beides kaum vorhanden. Das Geheule war danach groß! ;)
 

Sameafnir

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Noch was, wie habt ihr das gehandhabt, wenn dann ein Char tatsächlich das Zeitliche gesegnet hat während des Spiels. Der "neue" Char muss ja dann auch irgendwie eingebracht werden ? Wird ein NC kurzfristig übernommen ? Oder ein schneller Ersatz gebastelt, oder wie ?

Ich würde in dem Fall jedenfalls nicht so hmmm, hauruckmäßig einen neuen Char machen / gemacht haben wollen und notfalls für diese Session einen NC übernehmen und dann in der nächsten Session mit dem Nachfolger auflaufen.
 

puck

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Ich hab das lange nicht mehr in länger angelegten Stories erlebt. Früher als ich häufiger Runner geschrottet habe, legten wir nicht so viel Wert auf den Hintergrund. Da war es nicht sehr aufwändig bis zur nächsten Sitzung einen neuen Charakter zu basteln. Meine CoC Runden hingegen waren ohnehin zumeist nur auf wenige Treffen angelegt.

Bleibt tapfer,

puck
 

Elric

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Also bei uns verstorbene (oder nicht mehr weitergespielte Charaktere) werden bei der nächsten logisch-sinnigen Gelegenheit ausgetauscht.
Was bedeutet:
Wenn die Gruppe mitten in der Wüste ist, ist die Wahrscheinlichkeit, dass der neue Charakter dazukommt relativ gering.
Ausser natürlich, er ist ein Wüstenbewohner... ;)
In der nächstgrößeren Stadt hingegen kann ein Treffen stattfinden.
 

Rhizom

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Also immer wenn meine SCs sterben, brauch ich erstmal ne Pause. Erinnern, Trauern, Geschichte aufschreiben. Da kann ich noch nichtmal in der nächsten Sitzung wieder mitspielen. Letztes Mal hat es drei Spielsitzungen gedauert, bis ich wieder konnte.
Allerdings ist es bei uns auch so, dass die anderen Charaktere dann oft ingame eine richtig schöne und rührende Trauerfeier machen. Mit Heldengeschichten, persönlichen Erlebnissen und enpfindungen mit dem Charakter. Manchmal gab es gar Gedichte oder Musik und es sind auch schon Tränen geflossen. Bei so einer. Trauersitzung sitze ich dann daneben und schaue und höre zu. Das finde ich viel besser, als sofort mit einem anderen Charakter einzusteigen.

Wobei das natürlich bei vielsterb-Spielen oder Kurzkampagnen anders ist. Da würde ich wahrscheinlich auch in der nächsten Runde wieder einsteigen. Aber noch am gleichen Abend??? Niemals!
 

Sameafnir

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Also immer wenn meine SCs sterben, brauch ich erstmal ne Pause. Erinnern, Trauern, Geschichte aufschreiben. Da kann ich noch nichtmal in der nächsten Sitzung wieder mitspielen. Letztes Mal hat es drei Spielsitzungen gedauert, bis ich wieder konnte.
Allerdings ist es bei uns auch so, dass die anderen Charaktere dann oft ingame eine richtig schöne und rührende Trauerfeier machen. Mit Heldengeschichten, persönlichen Erlebnissen und enpfindungen mit dem Charakter. Manchmal gab es gar Gedichte oder Musik und es sind auch schon Tränen geflossen. Bei so einer. Trauersitzung sitze ich dann daneben und schaue und höre zu. Das finde ich viel besser, als sofort mit einem anderen Charakter einzusteigen.

Wobei das natürlich bei vielsterb-Spielen oder Kurzkampagnen anders ist. Da würde ich wahrscheinlich auch in der nächsten Runde wieder einsteigen. Aber noch am gleichen Abend??? Niemals!

Ach, das ist echt schön. Traurig aber schön. *Reicht Rhizom Taschentuch* ... schneuz.
 

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Charaktertod durch schlechte Würfel: Darf ein Charakter auch einfach mal Pech haben?

Ich würde das gerne mit einem deutlichen Jein beantworten. Okay, das ist jetzt etwas zu einfach.

Darf ein Charakter durch schlechte Würfel sterben?
Ja, natürlich. Durch was denn sonst. Spielleiterwillkür? Das wäre es ja noch.
Darf er einfach mal Pech haben?
Ja, natürlich. Genau deswegen wähle ich ein Spiel mit Würfeln - weil es ein Zufallselement ins Spiel bringt - zum Positiven, aber eben auch zum Negativen. Sonst kann ich einfach ein reines Spiel ohne dieses Zufallselement wählen.

Aber: Darf reines Pech dazu führen, dass ein Charakter stirbt?
Jetzt wird es kompliziert. Wovon sprechen wir? Sprechen wir davon, dass der Charakter ein Risiko eingeht und aufgrund von Pech dabei verstirbt? Oder sprechen wir von wirklich schlichten Würfelpech ohne erkennbare Gefahr? In der wirklichen Welt, kann ich in beiden Fällen sterben. Ich kann mich heroisch auf einen Terroristen stürzen um ihn von seiner Tat abzuhalten und von diesem getötet werden und ich kann beim Fensterputzen aus eben diesem Fenster stürzen und versterben. Dem Leben ist es egal, ob die Gefahr erkennbar war, Pech ist Pech. Aber ehrlich gesagt - das ist nicht, was ich regelhaft spielen möchte.
Insofern möchte ich, dass ein Zusammenhang zwischen Tat und Folge besteht.
Wenn ich beschließe, auf einem schmalen Seil über eine tiefe Schlucht zu balancieren, muss ich davon ausgehen, dass abzustürzen tödlich wäre. Tue ich es dennoch und scheitere, dann wäre es toll, wenn ich einen Rettungswurf hätte, zum Beispiel um nach dem Seil zu greifen. Aber mit genügend Pech kann ich sterben und das ist okay - hätte ich gleich ein Sicherungsseil vewenden sollen o.ä..
Wenn ich beschließe, mich in einen Kampf zu stürzen, so muss ich mir bewusst sein, dass ich unterliegen kann. Und dass dieses Unterliegen tödlich sein kann. Schwierig wird es, wen der Tod sehr schnell kommt: Du stürmst auf Deinen Gegner zu, ein Pfeil trifft Dich in der Kehle, Du bis tot. Mhmm. Unbefriedigend. Andererseits messe ich ungern mit zweierlei Maß und daher muss ich das diskutieren, wenn die Spielercharaktere eben dieses regelmäßig so vollführen. Das ist ein Balanceakt.
Aber: Wenn ich im Wald über einen am Boden liegenden Baumstamm balanciere und ausrutsche - dann will ich nicht auf einer Patzertabelle würfeln müssen und den Genickbruch treffen. Das wäre nicht mein Spiel.
 
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