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Familienspiel Alea Iacta Est

sonic_hedgehog

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Auf ausdrücklichen Wunsch hier ein etwas längerer Text zu Alea iacta est, da ich das Spiel aber nicht besitze, reicht es nicht für eine Rezi.

AIE ist eine Mischung aus Kniffel, Romme und einem Bietspiel – und das darf man sich wie folgt vorstellen:
Zu Beginn werden einige Karten auf dem Tisch ausgelegt, je nach Anzahl der Mitspieler eine unterschiedliche Anzahl – in unserem Fall mit 3 Spielern das Forum Romanum, die Kaserne, den Senat und die Latrine. Auf dem Forum Romanum halten sich verschiedene Patrizier/innen auf, mit Hilfe der Kaserne kann man Provinzen erobern und im Senat günstige Beschlüsse erwirken – alles repräsentiert durch entsprechende Karten. Ziel des Spiel ist es in mehreren Runden Provinzen zu erobern, diese mit passenden Patrizierpärchen zu besiedeln und eventuelle unpassende Kartenkombinationen durch Senatsbeschlüsse in wertvolle Kombinationen zu verwandeln.

Dafür würfelt jeder Spieler mit 8 Würfeln und verteilt diese auf die Gebäude – je nach Gebäude kann man z.B. Folgen, Päsche oder Einzelwürfel auslegen. Dabei gewinnt meist derjenige, der nach Platzieren aller Würfel die jeweils (1) höchste und (2) längste Reihe hat – bzw. bei der Einzelzahl der mit der zuletzt gelegten niedrigsten. Dabei ist es durchaus möglich, nur einen Teil der Würfel auszulegen, dann die anderen an die Reihe kommen zu lassen und auf den zweiten Durchlauf mit den Restwürfeln zu warten – sollte nur einer der späteren Spieler alle Würfel loswerden – endet die Runde… Nicht gelegte Würfel landen auf der Latrine und man erhält für sie bei der Wertung Repete Plättchen – mit denen man beliebig viele Würfel erneut würfeln darf.
Sind alle Würfel verstaut und die Runde beendet, wird ausgewertet – der Gewinner des jeweiligen Gebäudes wählt eine Karte nach Wunsch, dann folgen die anderen mit ihrer Wahl.
Sind alle Gebäude ausgewertet, legt man seine Karten offen/verdeckt (je nachdem) vor sich ab, der Startspieler wechselt und man beginnt mit neuen Karten erneut das Würfeln.

In der Summe ist AIE ein witziges Spiel, das die Balance zwischen Zufall (dem Würfeln) und Planung (dem Bietanteil) sehr gut meistert. Gerade durch die Repete-Kärtchen wird der Zufall ein Stück weit entschärft. Das Bieten folgt klassischen Mustern – es gilt abzuwägen, welche der ausliegenden Karten einem wie viel wert ist und wie viele Karten man gesamt erwerben will – unter Beachtung der Tatsache, dass auch die (vor der Auswertung) unbekannten Senatskarten ganz neue Chancen eröffnen können. In unserem Probespiel sind wir noch nicht in die Tiefen der Taktik eingestiegen, waren uns aber einig, dass wir in einer weiteren Runde teilweise anders vorgehen würden. Hier findet auch die größte Interaktion zwischen den Spielern statt, schließlich kann nur einer am meisten bieten.

Einziger spontan feststellbarer Wermutstropfen dieses Spiels sind die Senatskarten. Hier hat man – vermutlich um bei internationalen Veröffentlichungen nur die Anleitung austauschen zu müssen, auf Piktogramme gesetzt, die die Wirkung der Karte erklären soll. In der Praxis funktionierte das nur ungenügend, so dass bei der Wahl der Senatskarten (und auch im Spiel) immer wieder das Studium der Kartenbedeutung angesagt war – wofür sogar ein eigenes Beiblatt existierte.

Das Spiel ist für 2-5 Spieler ab 10 Jahren – zu dritt ließ es sich sehr gut spielen – beim Spiel zu zweit gab es glaube ich einige Sonderregeln, sodass ich dazu keine Aussage machen kann. Die Altersgrenze halte ich für gut gesetzt – als Erwachsener wird man sich bei Kindern zurückhalten müssen, dann aber haben alle ihren Spaß. Ein schönes „Familienspiel“, erhältlich bei Ravensburger.
 
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