• RPG-Foren.com

    DIE Plattform für Fantasy & Sci-Fi Rollenspiele

    Ihr findet bei uns jede Menge Infos, Hintergründe zu diesen Themen! Dazu Forenrollenspiele, Tavernenspiele, eigene Regelwerke, Smalltalk und vieles mehr zu bekannten und weniger bekannten RPG-Systemen.

Thema des Monats [06/2020] Was der Abenteurer von "heute" so braucht - oder immer dabei haben muss. möchte. gerne hätte.

Sameafnir

Ältestenrat
Beiträge
6.037
Punkte
188
Liebe Forunauten,

hier gehen die Meinungen oft weit auseinander, der eine hätte gerne sein Feuerstein, Stahl, Zunder, die kleine Axt, die mittlere Axt und natürlich selbstredend die ga ga ganz gooße Axt stets und immer dabei. Der andere lieber seinen Raumanzug, den Blaster, die Blasterrifle, den Medkit (den großen Koffer zum auf den Rücken schnallen), das Laserskalpell und die Sauerstoffmaske. Wieder andere kommen mit einem Jagdmesser, Pfeil und Bogen, einigen Zaubersprüchen für Licht und Dunkelheit, oder ein paar Riten, Gaben, Magie in Flaschen oder Heilelixieren aus. Vielleicht noch ein gemütliches Reittier. (Das hat dann auch den Vorteil einiges von dem Gedöns tragen zu dürfen).

Es ist nie einfach hier eine Balance zu finden, denn man möchte einigermaßen gut gerüstet sein, für alles auf was man während einer Queste so treffen könnte, andrerseits kann man einfach nicht immer alles dabei haben. Immer wieder gern genommen als Beispeil: Seile oder Fackeln, die halt schon praktisch sind, wenn man einen Abhang, Berg, Höhle etc rauf oder runter muss. Trägt man ja aber in einem Stadtabenteuer oder so nicht unbedingt bei sich.

Wie spielt ihr das in euren Gruppen ? Nehmt ihr euch die Zeit euch auszurüsten bevor es auf Abenteuer geht ? Gibt es genug zu kaufen vor Ort ? Habt ihr genügend Zahlungsmittel dafür ? Oder wenn ihr mal plötzlich und gänzlich unerwartet direkt aus der Taverne, dem Freudenhaus, der Herberge aufbrecht (eventuell aufbrechen müsst), habt ihr dann tatsächlich nur das dabei, was ihr am Körper tragt ?

Bin gespannt.
 
G

Gast

Gast
Die Frage lässt sich in meinen Gruppen nicht so einfach beantworten. Pauschal würde ich sagen: Es kommt auf die Spielwelt, den gesellschaftlichen Stand des Charakters, der Verfügbarkeit der Ausrüstung und der finanziellen Lage des Charakters an.

Generell planen meine Spieler ihre Touren. Ich lege als Spielleiter sehr viel Wert auf eine recht realistische Darstellung der Traglast, was wiederum zum Micro-Management seitens der Spieler führt. Auch Bedürfnisse wie Essen und Trinken werden berücksichtigt. Haben sie nichts, bestrafe ich sie nach einer gewissen Zeit mit regeltechnischen Abzügen auf ihre Spielwerte. Auch völlig überladene Charaktere gibt es bei mir nicht, darum überlegen sie sich immer ganz genau was sie mitnehmen und was nicht. Dinge wie "ich habe zwei Zweihandäxte, einen Turmschild, zwei Dolche, einen Bogen, einen Köcher mit 100 Pfeilen, ein Zelt, ein Schlafsack, zehn Heiltränke, einen Kochtopf, Besteck, eine Decke, ein 20 m Seil dabei" etc., gibt es bei mir nicht.

Die Balance finden: In jedem guten Regelwerk kann man die maximale Traglast eines jeden Charakters ermitteln. Was sie am Ende mitnehmen wollen, ist mir egal. Haben sie nur Waffen und Rüstung dabei und marschieren sie in die kalten Berge, verrecken sie im Schnee, da bin gnadenlos. Dummheit wird bestraft.
 

hexe

Gelehrt
Magistrat
Pen & Paper Rollenspiele
Beiträge
2.308
Punkte
158
Als SL sage ich meinen Spieler, dass sie schlicht aufschreiben sollen was sie dabei haben. Dann wissen wir es. Wenn es zu viel, komisch wird konsultieren wir mal das Traglast-Regelwerk. Meist geht das aber gut mit Handwedeln. Uns ist es auch wichtig zu wissen, wie der Charakter gerade aussieht, was er gerade dabei hat, wie sie auf andere wirkt. Das brauchen wir für unser Kopfkino.

Wenn man auf eine Expedition geht dann nimmt man mehr mit, wenn man nur Bummeln in der Stadt ist dann weniger. Da wird meist IT darüber diskutiert was man mit nimmt, was nicht, was man noch einkauft, welche Packtiere, Fahrzeuge, etc.
Ich kann mich bei meinen Spielern eigentlich darauf verlassen, dass sie recht genau wissen was sie gerade tragen, auch weil es ihnen wichtig ist. Da wird sich auch mal für den Nachteil entschieden. "Nein, das Schwert habe ich hier sicher nicht dabei."

Spieler bestrafen will ich nicht. Wesen Charakter die entsprechenden Werte hat, der wird schon an essenzielle Dinge denken, auch wenn es der Spieler gerade nicht auf den Schirm hat... gerade Proviant.

Und einen Koch. Bei uns ist der Koch sehr wichtig...

Als Spieler mache ich mir auch diverse Listen und will wissen, was mein Charakter gerade dabei hat. Was genau hängt sehr von dessen Persönlichkeit ab. Meine Hafenhure hat eine laufende Kiste, mit unendlich Platz. Allerdings hat sie auch Vergesslichkeit, weshalb ich das vollen Potenzial dieser Kiste nicht ausnutze... aber da sind unendliche viele Haarbürsten drin.
 

Yanshir

Anwartschaft
Beiträge
1
Punkte
8
Ich persönlich bin als Spielleiter ein großer Freund von Witterung und Umgebungseinschränkungen. Alles, was nicht wetterfest verpackt ist oder einen Gang durch brusthohes Sumpfwasser aushält, ist in bestimmten Abenteuern einfach nur lästig. So geschehen bei meiner Dark Heresy Kampagne, wobei der zusätzliche Nachteil der Anteil an Xenos- und Chaos-Artfakten war, die nun auch Angehörige der Inquisition nicht unbedingt dabei haben wollten. Es ist erstaunlich, wie gut man Spieler dazu trainieren kann, sich zu überlegen, was sie mitnehmen sollen, ohne Traglast überhaupt zu erwähnen. Da kommen sie nach einem Bad im Sumpf von ganz alleine drauf, weil man sonst vor dem Xenosbär im Wasser nicht schnell genug fliehen kann.

Was allerdings nicht funktioniert hat, war mein Ansatz in einer Vampire: The Old World Runde: Durch einen Unfall hatte der Malkavianer die über halb Europa verteilten Verstecke eines wahnsinnigen Nekromanten im Kopf. Also ging es ans Einsammeln. Am Ende wirkte die Gruppe wie ein Fuhrmannsunternehmen, aber dass sie niemals dazu kommen würden, alles zu lesen und zu studieren, weil sie sich nebenbei zu tief in allen Machenschaften verstrickt hatten, kamen sie leider nicht. Ich hatte erwartet, dass sie das Zeug irgendwann wegwerfen oder vernichten.

Als Spieler in Rokugan hatte ich bisher immer Vorteile: Mein erster Charakter war ein Mönch, der sowieso nicht mehr als Stab, Kleidung, Proviant und Wasser dabei hatte. Mein zweiter wurde recht schnell Magistrat, so dass alles Schwere auch von anderen getragen werden konnte. Mein jetziger Charakter ist Suzume und gilt damit bei allen anderen Samurai als Bauer. In dem Clan hat man am Anfang nicht mal Geld. Entsprechend wäre er sogar sehr froh, wenn er mal etwas finden könnte, was er mitnehmen darf, vor allem, weil viele Gegenstände für Samurai unehrenhaft oder gar unrein sind. Da kann man nicht eben mal ein Grab ausplündern oder in der alten Ruine etwas mitgehen lassen - und wenn, dann nur um es dem Clan zurückzugeben, dem es gehört, und mit dem Risiko, sich umfangreichen Reinigungsritualen zu unterziehen. Besonders wenn die Sachen Toten gehören . . .
 

puck

Heldenhaft
Beiträge
1.947
Punkte
83
Ich finde es schon gut, wenn man sich grundsätzlich Gedanken über die Ausrüstung der Charaktere macht. Vor allem wenn es um mehr als nur Waffen und Rüstungen geht und auch Dinge mitgenommen werden, die lediglich dem Fluff dienen. Zu genau nehme ich es aber nicht, denn woher soll ich wissen was jemand, der von einem bestimmten Thema viel mehr Ahnung hat als ich (also mein Charakter), alles als wichtige Ausrüstung ansieht. Daher notiere ich öfter Dinge die lediglich einen praktischen Nutzen haben als "Ausrüstung zum ...". Wenn man in der Runde irgendwie zu dem Schnuss kommt, dass ich das nicht mehr tragen kann, muss eben ein Packesel her. Wichtige Ausrüstung notiere ich aber genauer. Wichtig will ich hier aber nicht als nützlich missverstanden sehen. Dem einen Charakter ist die Lavendelseife wichtig, der andere nimmt immer die "Esche" mit, damit er unterwegs üben kann und nach der Heimkehr ins Team der Nalleshof Piraten aufgenommen wird.

Wenn man Geld im weitesten Sinn als Ausrüstung ansieht tendiere ich noch weniger zum Mikromanagement. Ich habe wirklich keine Lust jedes Kupferstück zu notieren, das mein Charakter in der Taverne lässt. Hier würde ich auch lieber einen Lebensstiel pflegen, der dem Hintergrund des Charakters entspricht und fühle mich gegängelt, wenn die SL da viel reinredet.

Bleibt tapfer,

puck
 

Sameafnir

Ältestenrat
Beiträge
6.037
Punkte
188
Und einen Koch. Bei uns ist der Koch sehr wichtig...

:clapping:

In meiner Werwolf Gruppe (Balam, Khan, Kitsune und Naga) ist das Essen auch extrem wichtig. Dafür nehmen wir uns auch immer viel Zeit. In unserem Baumhaus haben wir auch eine Ronja (die eigentlich des Naga s Ronja ist ... ;-)), aber sie kocht auch für uns alle. Sehr löblich. Aber einen Koch immer dabei haben ... das ist .... ich meine das grenzt schon fast an Dekadenz! Aber klasse Sache das!
 

hexe

Gelehrt
Magistrat
Pen & Paper Rollenspiele
Beiträge
2.308
Punkte
158
Naja... Koch läuft jetzt nicht unbedingt unter 'Ausrüstungsgegenstand' und manche SCs können auch selbst kochen. Aber "Wer kocht?" ist eigentlich eine wichtigere Frage als "Wer kämpft?" oder so.
 
G

Gast

Gast
Ich betone auch gerne nochmal, dass es sehr auf die Spielwelt und die Art der Kampagne ankommt. Spielt man, wie in den meisten "Casual-Gruppen" zu sehen, eine bunte Zirkustruppe und reist quer durchs Land oder fristet man im historischem England des Jahres 1150 als bodenständiger Bauer sein Dasein? Verkörpert man einen Bootsmann auf einem Schiff, welches im Jahre 1850 für mehrere Monate unterwegs ist oder spielt man einen Adeligen in einem politischem Ränkespiel? Es ist also unmöglich alle Facetten abzudecken und die hier gestellte Frage auf den Punkt zu beantworten.

Tante Edit sagt: Die Idee mit dem "Koch" ist ja auch sone Sache. Wenn man NSC als "Ausrüstung" sieht ... siehe Adeliger :rofl:.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Almah

Bürgertum
Spielleiter Schnupperrunden
Beiträge
40
Punkte
18
Alter
35
Kommt auf das System an. Manche wie das Unity RPG geben dir eine Ressource, mit der du einfach Werkzeug hast, irgendwie. Gibst du eine Ressource aus, kannst du damit ansagen, ein Seil oder eine Fackel mit dir zu tragen. Ich finde es gar nicht verkehrt, das Equipment eines Abenteurers nicht akribisch vor dem Anfang eines Abenteurers aufschreiben zu müssen. Blades in the Dark ist ein weiteres Beispiel, wie man Gepäck bequem und sogar mit Story-Effekten integrieren kann.

Anders sind es die vielen Kuriositäten oder Kleinigkeiten, die man in Spielen wie Schatten des Dämonenfürsten oder Numenera findet. Diese sind war fast alle unbedeutend, werden aber geschätzt und notiert- vielleicht sind sie in Zukunft ja sogar für einen Gag gut! Das sind die besten Gegenstände :)
 

DerVampyr

Eingesessen
Beiträge
111
Punkte
28
Alter
36
Meiner Erfahrung nach spielt es sich, wenn man Traglast ignoriert einfach besser. Wenn eine Gruppe das gerne hat sperre ich mich auch nicht dagegen, aber grundsätzlich wollen die meisten Spieler Abenteuer erleben und sich keine Gedanken darüber machen ob sie den gefundenen Loot auch mitnehmen können. Dann gibt es immer den klassischen Karren den die Gruppe mit sich führt um auch ja nichts zurück lassen zu müssen. Der Karren sorgt dann wieder dafür, dass nur 3 der 4 Spieler im Wirtshaus sitzen, da der vierte Spieler auf die Besitztümer auf dem Karren aufpassen muss.
Das lenkt in meinen Augen einfach zu sehr vom Spiel ab und macht auch keinen Spaß.

Meine Spieler kaufen meist zu Beginn der Runden einmal irgendein Set wo Fackeln, Proviant etc drin sind und das hält dann bis ins Endgame. :D
 
G

Gast

Gast
... keine Gedanken darüber machen ob sie den gefundenen Loot auch mitnehmen können...
"Loot" :rofl: Klingt für mich eher wie in einem Videospiel á la Diablo, weniger nach Rollenspiel.

Es ist vielleicht auch einfach der Anspruch, den die Spieler / Spielleiter an die Welt und das System haben. Dieser ist nämlich in jeder Runde anders. Die einen spielen eben mit viel "Loot" und die anderen achten darauf, dass sie nicht "overburdened" sind. :)
 

DerVampyr

Eingesessen
Beiträge
111
Punkte
28
Alter
36
Dieser ist nämlich in jeder Runde anders.

Das sowieso. Bei Pathfinder wird das Powerlevel über die Beute gesteuert. Das unterscheidet sich ja je nach System deutlich. :)
Wenn eine Stufe 10 Gruppe gegen ein paar Riesen kämpft, dann ist es einkalkuliert, dass die magischen Rüstungen und Waffen der 10 Riesen auch mitgenommen und verkauft werden. Sonst gerät das Herausforderungsgrad Gefüge schnell durcheinander. Das kann man in eigenen Kampagnen noch gut steuern, wenn man einen offiziellen Abenteuerpfad spielt geht das aber nur mit viel Aufwand und macht dann nicht mehr so richtig Spaß.

"Loot" :rofl: Klingt für mich eher wie in einem Videospiel
Man kann es auch Beute nennen. :p
 

ShadowAsgard

Anwartschaft
Beiträge
2
Punkte
8
Alter
29
Ich bin bei dem Thema hin und her gerissen. Ich mag es als Meister nicht mir neben meinen NPCs und Monstern auch noch auswendig zu merken, ob in einer schwierigen Situation (Marsch durch Sumpf) jeder einzelne Spieler auch ja nicht über seine max. traglast kommt. Ich würde auch ungern Milchmädchen Rechnungen machen und entscheiden müssen, ob Spieler xy nun das Schwert noch mitnehmen kann oder nicht. Das führt mMn nur zu Diskussionen und Zeitverschwendung, die man auch in RP investieren kann. Allerdings will Ich auch nicht komplett drüber hinwegsehen. Zum Einen ist es der Immersion nicht zuträglich, wenn der Magier mit STÄ 10 als Nebenberuf auch gut auf Fahrenden Händler machen kann, weil sein Inventar detaillierter und ausgeprägter beschrieben ist als das Deutsche Steuergesetz und oben drein er neben 10 Schwerter und nen Amboss auch sein Pferd aufm Rücken trägt. Zum Anderen will Ich auch nicht in der Main Story vom diffusen Inventar der Spieler überrascht werden, wenn sie in einer gefährlichen Situation urplötzlich das Artefakt mit CL 20 rausholen und den Schurken one-shoten, weil ich nicht aufgepasst habe.
Bislang will Ich es so handhaben, dass Ich Gegenstände in zwei Gruppen aufteile: spezifische wichtige Items und unwichtige. Spezifische Gegenstände mit spielrelevanten Effekten und Werten sowie typisches Werkzeug der Spieler (Waffen, Rüstung, Zauberbuch,Dietrich) MÜSSEN vermerkt und aktualisiert werden. Da vertrau Ich den Spielern sehr viel an, dass sie niemanden und v.a. sich selbst nicht bescheißen. So übern Daumen gepeilt bräuchte Ich ne grobe Angabe des Gewichts und wenn der Char WEIT über seinen Möglichkeiten ist (bspw. weil die STÄ schon im Minus -Bereich ist xd) hat sich die Diskussion schon erübrigt. Alles andere v. a. aus RP oder Immersionsgründen wie Erinnerungsstücke oder Zunder zum Feuermachen bin ich sehr großzügig und erlaub da viel mehr, um Zeit und Diskussion zu sparen.
 
Oben Unten