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Thema des Monats [Oktober '18] Neueinsteiger - Besser erst ein One-Shot oder gleich in die Vollen?

Screw

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Als Rollenspieler wird man nicht geboren, man wird dazu auch nicht über nacht. Einige tun sich sicherlich leichter damit, in fiktive Rollen und Welten zu schlüpfen, während andere eine Eingewöhnungszeit benötigen. Außerdem besteht die Frage des angemessenen Regelwerks.

Ist es also sinnvoll, als RPG-Anfänger erst mal One-Shots und Schnupperrunden durchzuspielen, oder sollte man sich mit einer Gruppe gleich von Beginn an einem System widmen um nicht von Eindrücken überwältigt zu werden?
 
Als Rollenspieler wird man nicht geboren? Seit wann? Das ist doch Quatsch, natürlich wird man als Rollenspieler geboren. Bei uns hat eben die Handpuppenkatze Geburtstag gehabt und die 4jährige hat ihr einen Mäusekuchen gebacken. Außerdem hat sie ihr geklärt, dass sie vor dem Bild des Hundes auf dem Kinderbuch keine Angst haben muss. Sie hätte ihn dort nur hin genäht.
Im Frühjahr haben die Raumfahrer im Playmobilzimmer der Zahnfee geholfen, ihren schweren Koffer mit Zähnen in Weltraum und ins Feenland zu schießen. Dort wurde allerdings ein Fuchsbaby vermisst, welches natürlich gesucht werden musste, der Drache hatte es zuletzt an der Pyramide gesehen, dort fand man aber nur ein Gespenst, aber das wusste, dass und so weiter, etc, ihr wisst schon... Seitdem höre ich regelmäßig, ob wir wieder 'eine Queste' spielen. Wobei der Große jetzt auch schon anfängt, selbst 'Abenteuer zu entwickeln' (Ich habe auch schon Charaktere aus meiner Lego-Piraten-Zeit in späteren Rollenspielen verwendet).

Seit letzter Woche habe ich mit dem Großen (6) 'echtes' Pen & Paper angefangen mit Würfeln und Charakter und Werten. Er wollte von Archetypen nichts wissen und hat sich selbst etwas ausgedacht. Randy, die beste Schwertkämpferin des ganzen Landes. Gleich mal Crossgender. Auf der Suche nach dem Doppelköpfigen Oger im Wald.

Rollenspieler sind wir alle von klein an, einige vergessen das nur.:)
 
Ich gehöre zu den Menschen, die Neulingen gerne sämtliche Facetten einen P&P-Rollenspiels zeigen wollen, von der Seite her suche ich mir Abenteuer heraus, die dieses dann auch tatsächlich bieten.
Leider (für meinen Geschmack) gibt es die jedoch nicht gerade wie Sand am Meer, so dass ich halt auch des Öfteren zu Wiederholungen greife, die aber die Neulinge noch nicht kennen.
 
Ich denke mal, dass ein Neuling erstmal straight in der Runde mitspielt, die ihm angeboten wird. Ich kann mir nur schwer vorstellen, daß er oder sie da großen Wert auf Details wie zum Beispiel Spielregeln wertlegt.
Erstmal schaut man doch, ob dieses ganze "Geschauspieler" überhaupt was für einen ist.
Und falls es Spaß macht, wird man doch bestimmt erstmal ne Weile dabei bleiben.
So und zu der anderen Frage:
Ich fange bei neuen Mitspielern immer mit nem kleinen Intro Abenteuer an, aber baue auch schon immer nen roten Faden ein, der schon ein wenig andeutet, was in der Zukunft auf sie zukommen wird.
Ich selbst unterscheide nicht zwischen One-Shots und Kampagnen. Ich versuche immer alles zu verbinden. Selbst in den kurzen Abenteuern passiert ja manchmal was nebenher.
Ganz wie in ner guten Serie ;)
 
Unter One-Shots versteht man im Allgemeinen keine Abenteuer, die an einer Sitzung durchgespielt werden können, sondern wirklich ein Treffen von Personen, die sich wahrscheinlich so nicht wieder sehen oder man woher weiß, dass man an dieser Geschichte nicht weiterspielt.

Demorunden von Rollenspielverlagen für ein System zum Beispiel oder Runden, die auf einer Convention gespielt werden. One-Shot definiert sich quasi dadurch, dass wirklich nur einmal so gemeinsam gespielt wird. Um das System zu testen oder die Mitspieler. In einer Kampagne kann so gesehen gar keine One-Shots geben, wohl aber in sich abgeschlossene Handlungsstränge, die sich nur über eine Sitzung erstrecken.

One-Shot wäre, wenn man sagt, heute kann ein Mitspieler nicht, aber ich hab hier das neue Star Wars Starterset, probieren es mal aus, bevor wir gar nicht spielen. Hier Archetypen, hier Abenteuer. Los gehts.


Wie ein Neueinsteiger einsteigt ist davon abhängig wie er dazu kommt. Auf einer Convention oder bei Demo/Schnupperrunde hat man meist vorgefertigte Charaktere dabei. Sie sind dafür gemacht, um mal in das Hobby reinzusehen. Da möchte man keine Zeit für Charaktererschaffung ausgeben und wäre auch nicht hilfreich.

Wenn die Neueinsteigerin aber zu einer bestehenden Runde dazu kommt oder mit ihr etwas Neues gegründet wird. Dann gibt es keinen Grund nicht von Anfang an in die Vollen zu gehen. Wer willst Du sein? Das ist ja der schöne Unterschied zu all den Computerspielen, Filmen, Büchern, etc. Ich kann das spielen, was ich will. Muss mich an keine Grenzen halten. Deshalb halte ich für ganz wichtig dies dem Neuling zu ermöglichen. Es gibt keine unpassenden Charaktere für Anfänger, wenn dieser Charakter gespielt werden will.

Sicher hat man vom System keine Ahnung, weiß nicht worauf es ankommt, aber da hilft man als SL halt etwas aus. Gibt Tipps, hört sich den Wunsch an und bietet Möglichkeiten wie man dieses und jenes am Sinnvollsten in der Welt oder Regelwerk umsetzt. Wenn dann irgendwas gar nicht gefällt, dann kann man es auch nochmal ändern. Wenn der Neuling Welt und Regelwerk besser kennt. Attribute schieben, andere Fertigkeiten auswählen, nach bessern, weil man etwas vergessen hat. Muss ja nicht in Stein gemeißelt sein.
 
Puh...das ernüchtert sich aber schnell in Wortglauberei. Ich denke nicht dass wir im Handbuch für Rollenspielsemantik eine klare Abgrenzung von „One Shot“ und „Demorunde“ finden werden.

Der Unterschied liegt mMn in der Absicht/Zielsetzung, die nach dem Spielabend klar wird. Hat uns das System und die Gruppenzusammensetzung Spaß gemacht? Dann wird vielleicht aus einem (einfach und wertneutral, damit hier bloß keine Diskussion entsteht :oops:) „Einmaligen“ ein „mehrfach–Zusammenhängendes“.
 
Also ich bin da eher bei @hexe und finde das gar keine Wortklauberei. Manchmal will ich neben meiner normalen Gruppe Mal was anderes probieren, das aber nicht in Konkurrenz zu meiner sonstigen Gruppe stehen soll. Dann wird das von vornherein als OneShot deklariert und somit ist klar, dass es sich nur um einen netten und interessanten Abend handeln soll, nicht mehr, nicht weniger. Das macht solche Sitzungen zum Beispiel viel attraktiver für Leute, die schon viel um die Ohren haben und sonst eher sowas sagen würden wie "Puh! Noch eine Gruppe, noch ein. System -- ich weiß nicht, ob ich dafür Zeit habe."

Natürlich könnte es passieren, dass ich mit meiner D&D Gruppe einen OneShot in einem anderen System spiele und auf einmal alle das viel toller finden als D&D, und dass dann aus dem OneShot die neue Hauptgruppe wird. Ist aber bisher noch nie passiert.
 
Wortklauberei ist so ein hässliches Wort... Als Mathematiker bin ich es gewohnt, mit messerscharfen Definitionen zu jonglieren und finde auch als Mensch, dass man sich klar sein sollte, worüber man egtl redet, denn Worte und Begriffe können (wie man sieht) ja sehr unterschiedlich besetzt sein.
Ich besetze mal jetzt für den folgenden Gedanken zur Frage wie folgt: One-Shot wie hexe als Abenteuer ohne festen Gruppenbezug, Abenteuer = einzelnes Szenario, das keinen weiteren Zusammenhang erfordert und auch mal auf Stufe 15 ohne Vorwissen starten kann (vlt nicht sollte, aber das ist egal), Kampagne = konsekutive Aneinanderreihung von Abenteuern mit sinnvoler Stufenanforderung und bestenfalls einem roten Faden. Die beiden letzten dann mit Gruppenbezug.
Erstmal denke ich, dass hexe Recht hat, wenn sie sagt, dass es relevant ist, wie man zum Rollenspiel kommt: will ich ein System ausprobieren oder bin ich ganz neu in den Feld? Hat ein Kumpel mich mitgeschleift oder weiß ich schon, dass ich ein Rollenspieler bin? Ich zum Beispiel wusste, dass ich das Schauspielern lieben würde, bevor ich das erste Spiel gespielt hatte. Grundsätzlich kommt es dann auch noch darauf an, wohin ich will, wie Rhizom schon angedeutet hat. Will ich eine neue Runde starten oder nur ein System kosten?
Ich finde, dass sich zum alleinigen Testen eines Systems ohne weitere Zukunftsansprüche ein One-Shot sehr gut eignet (aus oben genannten Gründen). Diese Option wird es eher für System- als für Rollenspielneulige geben, denn als Rollenspielneuling will ich vermutlich gucken, ob ich meiner ersten Gruppe beitreten möchte. Will ich aber schauen, ob sich eine Gruppe zusammenfindet, ist es eben ein Abenteuer (per Definition egtl schon). Man trifft sich mit vorgefertigten Charakteren und dem Schnelstarter unterm Arm zu einem Demoabenteuer. Wenn alle Bock auf eine nächste Runde haben (oder ausreichend viele), heißt es halt "Beim nächsten Treffen bauen wir die Charaktere". So geschehen mit meiner HeXXen-Gruppe, die gerade an ihrem Anfang steht mit System- und Rollenspielneulingen.
Kampagnen anzufangen finde ich zu frustrierend für einen Neuling. Hier wird oft viel Hintergrundwissen vorausgesetzt (schließlich macht geanu das auch einen Teil des Kampagnenflairs vielleicht aus), die Spielgeschwindigkeit mag langsamer sein und ein zufriedenstellender Abschluss sollte für den guten Eindruck nicht unterschätzt werden. Etwas, was bei einer Kampagne eher nicht so bald zu erwarten ist ;).
Da sich One-Shot und Abenteuer hier nur in der Haltung der Spieler zur Zukunft und einander gegeüber unterscheiden, werfe ich sie jetzt mal wieder in einen Topf und stelle sie (dem Thema entsprechend) einer Kampagne als "in die Vollen" gegenüber und muss sagen: One-Shot. Als Neuling sollte man ein abgeschlossenes Abenteuer geboten bekommen. Das ist für die Gruppe gut, mit der man spielt (denn dann gibt's nicht so viel Fluktuation, die ich sehr unschön finde) und auch für den Spieler.
Geht es um Gruppenzuwachs, ist die Frage schwieriger. Hier kann man eine Mischtaktik versuchen, wie Elpetteh vorgeschlagen hat: ein Abenteuer im Rahmen einer Kampagne. Ich bin ja gerade auch dabei, meine Gruppe zu erweitern um Systemneulinge und habe ein Abenteuer eingebaut, das man relativ gut abschließen kann in einer Sitzung und nicht erfordert, dass der Charakter des neuen Spielers danach noch weiter mitkommt. Man kann aber auch mal für ein Weilchen zusehen. Gast Nr. 2 zB wird neben mir sitzen, mal einen kleineren NSC (nach meinen Vorgaben) ausschmücken oder ein Monster sprechen und zuschauen, wie die Gruppe interagiert, wie das System funktioniert und wie ich leite. Ich glaube beides sind gute Startpositionen für diesen Zweck. So, puh, und ich hab immer noch keine Entschuldigungskartoffel für lange Posts...:oops:
PS: sehr schöne Geschichten, hexe :tender: Ich hoffe, ich kann später auch solche erzählen!
 
Der Unterschied liegt mMn in der Absicht/Zielsetzung, die nach dem Spielabend klar wird. Hat uns das System und die Gruppenzusammensetzung Spaß gemacht? Dann wird vielleicht aus einem (einfach und wertneutral, damit hier bloß keine Diskussion entsteht :oops:) „Einmaligen“ ein „mehrfach–Zusammenhängendes“.

Also dann würde ich mich hüten, Schnupperrunden anzubieten, wenn jedes Mal die Gefahr besteht, dass da ne Gruppe an mir hängen bleibt. XD Ich finde es voll in Ordnung, vorher ganz klar zu sagen, dass es eben nicht weiter geht. In Schnupperrunden hatte ich schon System- und auch Rollenspielneulinge, wobei es mir ja für letzteren ein wenig Leid tut, da von mir aus wirklich nichts weiter kommt und sie wieder ohne Gruppe da stehen. Trotzdem haben viele gesagt, dass es eine schöne Erfahrung war, das ganze mal auszuprobieren. Weiter habe ich noch nie Feedback erhalten, aber vielleicht kann sich dann der ein oder andere mehr unter Rollenspiel vorstellen und geht dann offener und selbstbewusster in eine Gruppe, die ihn aufzunehmen bereit ist.
 
@hexe, ich denke, dass @seydelberg damit nicht sagen wollte, dass die Gruppe am One-Shot-SL hängen bleibt. Eher, dass die Einsteiger Geschmack an der Sache gefunden haben und darauf hin ihre eigene Runde starten. Und da kann man ihnen ja ein paar kleine Tipps geben, wie sie das mit dem Spielleiten regeln können.

Einer der Beweggründe, warum ich dieses Thema gewählt habe, wurde von @FaeThropp angesprochen -> der Neuzugang. Leute im Freundeskreis bekommen immer wieder etwas von "den tollen Rollenspielrunden" mit und sind neugierig geworden (so auch eine Arbeitskollegin von mir oder eine Freundin meiner Exfrau). Die jetzt zum Einstieg in eine eingeschworene Truppe oder Hardcore-Regeltexter bzw. -Weltvertrauter zu stecken kann schon anstrengend sein.
Ich denke, da ist es sicher praktisch, wenn der Einstiegs-Abend erst einmal damit beginnt, dass jeder Spieler seinen Charakter vorstellt und beschreibt (ob da Spieler-/Charakterwissen getrennt wird, sollte die Gruppe vorher klären) und auch auf die entsprechenden Regelmechaniken ein wenig eingeht.

Noch etwas, was ebenfalls angesprochen wurde: Als One-Shot meinte ich nicht nur "1x Char, ein kurzes Abenteuer und fertig", sondern eben auch kleine Abenteuer für einen Abend, um das System und/oder die Runde mal kennen zu lernen. Für mich ist ein One-Shot ein "Ein-Abend-Abenteuer", völlig losgelöst davon, ob die Charaktere davor oder danach in dieser Welt und Zusammensetzung gespielt wurden oder werden.

cul8r, Screw
 
Wir sind eins. @Thevita
Ich fühle mich auf jeden Fall nicht angesprochen.


@Screw
Der Königsweg wäre, dass Du Dir die beiden Mädels schnappst mit ihnen Charaktere machst und einen kleinen Run spielst, um sie dann mit diesen in die 'richtige' Runde einzuführen. Vielleicht schon etwas was miteinander zu tun hat.

Damit haben sie Zeit sich die Sache in Ruhe mal anzusehen und können dann tiefer Eintauchen.
 
@hexe, @Thevita
Oops ... sorry ... Hitze des Gefechts.

@hexe
Die Überlegung ist gut ... allerdings kenne ich die Freundin meiner Frau erst von 1 Spielsitzung. Und da hatte ich eine echt schlechten Tag. Will ihr mal Zeit geben, einen besseren Eindruck von mir zu bekommen.

cul8r, Screw
 
Zum Kennenlernen geht ihr gemeinsam einen Kaffee trinken (oder ähnliches). Machen wir übrigens mit jeden neuen potenziellen Mitspieler. Kennen lernen, quatschen, Erwartungen abstecken, Wünsche formulieren, über irgendwas wie Nichtraucherschutz reden, etc. Damit man weiß, ob man sich überhaupt menschlich riechen kann.

(Und in dieser Fall erinnert mich an eine Mitspielerin, die auch mit den Spielleiter zusammen war und mir gegenüber irgendwann Stuten bissig wurde, weil ich mich mit ihrem Mann 'ohne sie' über meinen SCs, das Rollenspiel, etc unterhalten habe. - Ja, die Runde habe ich dann wieder verlassen, weil das so nicht gegangen ist.
 
(Und in dieser Fall erinnert mich an eine Mitspielerin, die auch mit den Spielleiter zusammen war und mir gegenüber irgendwann Stuten bissig wurde, weil ich mich mit ihrem Mann 'ohne sie' über meinen SCs, das Rollenspiel, etc unterhalten habe. - Ja, die Runde habe ich dann wieder verlassen, weil das so nicht gegangen ist.
Weiber! :hoffnarr
 
In dem Fall ja, bei Männern kommt eher ein: 'Wenn ich Dich nicht haben kann, dann will ich auch keine Freizeit mit Dir verbringen!' Aber wir schweifen ab...
 
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