seydelberg
Bürgertum
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Ich fühle mich behindert in der Möglichkeit, im "modernen" Leben mitzuwirken. Diese Art, die von sehr rapider Abwechslung der Inhalte bestimmt ist, wirkt für mich wie ein Rückschritt. Einer in die falsche Richtung. Wenn ich unterwegs bin und zwei Drittel meiner Mitmenschen auf ihr Smartphone starren, kann ich mich nicht gegen das Gefühl der Degeneration wehren. Was für eine degenerierte Spezies. Der Großteil der westlichen Welt, lebt in Betonklötzen und genießt LCD-Bräune. Wäre die Welt eine Art Rollenspiel, würde ich niemals einen klassischen westlichen Menschen spielen wollen. Oder aber einen grandiosen Abend haben indem ich ihn humorvoll ausspiele. "Ist da WLAN in der Höhle?"
Wenn ich Neulinge an das Stift & Papier heranführe mit einer kleinen Runde, musste ich in den letzten Jahren oft schlucken. Viele Menschen können weder ordentlich lesen, noch sich Zusammenhänge, die sich über mehr als eine halbe Seite verteilen, erschließen. Von Spaß konnte gar keine Rede sein. "Gibt's ein Programm für die Char-Creation vom DD?" "Naja, sowas wie die Klassenverteilung auf Spielpositionen gibts hier nicht, und das beste Programm ist dein Cortex."
Es ist nichts Neues, das kurze Texte die Fähigkeit verkümmern lassen, lange zu entziffern. Die Augen gehen auch dabei drauf. Wie ich gestern in einer Bar von nem Arzt (kommt'n Arzt in ne Bar...) gehört habe, liegt die flächendeckende Verkümmerung der Sehstärke an einem Mangel von echten UV-Strahlen.
Das Rollenspiel ist für manche ein MultiMassOfflineRolePlayingGame - für mich ist es ein eskapistisches Improvisationstheater. Und da gehört auch meditatives Lesen dazu. Und echte Gespräche. Mit anderen vernunftbegabten Wesen.
Wenn ich den Schriebs überfliege, sehe ich nur Konservatismus. Obwohl mit dem Wort oft etwas assoziiert wird, dass nicht auf diese Situation zutrifft, möchte ich natürlich Dinge bewahren. Tradition bedeutet nicht, die Asche aufzubewahren, es bedeutet das Feuer am Leben zu halten.
Ich bin hier nicht der Einzige, der diesen Weg gewählt hat, und trotzdem voll im Leben steht. Das Klischee des sozial-inkompetenten Nerds trifft sicherlich auf einige zu, ist aber nicht häufiger anzutreffen als in allen anderen Teilen unserer Gesellschaft.
Menschen, die sich für Bücher und Regeln, spielen mit Freunden, konstruktiven Austausch interessieren, sind ein rarer Auswuchs der Moderne geworden. Diese Menschen, wir, haben ein ausgeprägtes Gerechtigkeitsbewusstsein, können uns viele mögliche Ausgänge für unterschiedlichste Vorgänge vorstellen, sind oft interessiert an Logik, Technik, Naturwissenschaften und Kunst. Kreativität ist ein seltene Begabung, und nicht zu verwechseln mit Phantasie. Hier findet man Kreativität und Phantasie. Oft sind wir lieb, geduldig, und ziehen die Ellenbogen ein - weil wir wissen, dass eine Gemeinschaft nur so stark ist wie ihr schwächstes Glied.
Ein hoch auf die Weltenwanderer, die ausziehen, um die Grenzen ihrer Existenz zu erweitern ohne den Bezug zur Realität zu verlieren!
Wenn ich Neulinge an das Stift & Papier heranführe mit einer kleinen Runde, musste ich in den letzten Jahren oft schlucken. Viele Menschen können weder ordentlich lesen, noch sich Zusammenhänge, die sich über mehr als eine halbe Seite verteilen, erschließen. Von Spaß konnte gar keine Rede sein. "Gibt's ein Programm für die Char-Creation vom DD?" "Naja, sowas wie die Klassenverteilung auf Spielpositionen gibts hier nicht, und das beste Programm ist dein Cortex."
Es ist nichts Neues, das kurze Texte die Fähigkeit verkümmern lassen, lange zu entziffern. Die Augen gehen auch dabei drauf. Wie ich gestern in einer Bar von nem Arzt (kommt'n Arzt in ne Bar...) gehört habe, liegt die flächendeckende Verkümmerung der Sehstärke an einem Mangel von echten UV-Strahlen.
Das Rollenspiel ist für manche ein MultiMassOfflineRolePlayingGame - für mich ist es ein eskapistisches Improvisationstheater. Und da gehört auch meditatives Lesen dazu. Und echte Gespräche. Mit anderen vernunftbegabten Wesen.
Wenn ich den Schriebs überfliege, sehe ich nur Konservatismus. Obwohl mit dem Wort oft etwas assoziiert wird, dass nicht auf diese Situation zutrifft, möchte ich natürlich Dinge bewahren. Tradition bedeutet nicht, die Asche aufzubewahren, es bedeutet das Feuer am Leben zu halten.
Ich bin hier nicht der Einzige, der diesen Weg gewählt hat, und trotzdem voll im Leben steht. Das Klischee des sozial-inkompetenten Nerds trifft sicherlich auf einige zu, ist aber nicht häufiger anzutreffen als in allen anderen Teilen unserer Gesellschaft.
Menschen, die sich für Bücher und Regeln, spielen mit Freunden, konstruktiven Austausch interessieren, sind ein rarer Auswuchs der Moderne geworden. Diese Menschen, wir, haben ein ausgeprägtes Gerechtigkeitsbewusstsein, können uns viele mögliche Ausgänge für unterschiedlichste Vorgänge vorstellen, sind oft interessiert an Logik, Technik, Naturwissenschaften und Kunst. Kreativität ist ein seltene Begabung, und nicht zu verwechseln mit Phantasie. Hier findet man Kreativität und Phantasie. Oft sind wir lieb, geduldig, und ziehen die Ellenbogen ein - weil wir wissen, dass eine Gemeinschaft nur so stark ist wie ihr schwächstes Glied.
Ein hoch auf die Weltenwanderer, die ausziehen, um die Grenzen ihrer Existenz zu erweitern ohne den Bezug zur Realität zu verlieren!
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