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Videospiel Doom 2016

Marc Aurel

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Quelle: reddit.com

Genre:
FPS-Action
Plattform: PC, XBOX One, PS4
Entwickler/ Publisher: id-Software/ Bethesda
Release: 13.05.2016

Bereits 2016 erschien die Neuauflage des Klassikers Doom aus dem Jahre 1993 und sollte der Horror-Action von Doom 3 den Rücken kehren. Die klassischen Tugenden der ersten beiden Teile rückten wieder in den Mittelpunkt: schnelle und schnörkellose Action mit tonnenweise Gegnern, Waffen, Lebensenergie und Panzerung.

Nicht umsonst stand das ursprüngliche Doom bis 2011 auf dem Index, war es doch eines der ersten „Killerspiele“ und beeinflusst die Spielebranche bis heute noch maßgeblich…ein großes Erbe war nun also anzutreten.
Doch bereits der E3-Trailer 2015 löste wahre Begeisterungsstürme aus und machte aus Doom 2016 eines der meist-erwarteten Spiele des Jahres.

Handlung und Spielprinzip

Ganz doom-typisch gibt die Handlung lediglich einen groben Rahmen vor, in welchem sich der namenlose Held über den Mars, die dort gelegenen Komplexe, durch die Hölle und zurück arbeitet und dabei Unmengen an Dämonen in ihre Einzelteile zerlegt.
Die Handlung wird rudimentär durch Audiologs, Datenbankeinträge, Hologramme vergangener Ereignisse sowie Gespräche mit einigen wenigen Nebenfiguren per Funk vorangetrieben, wobei hier bereits wesentlich mehr Handlung vorhanden ist als 1993.

Das Spielprinzip geht wieder zurück zu seinen Ursprüngen:

Der Spieler erwacht in einem Sarkophag umgeben von besessenen Technikern, die in einer High-Tech-Umgebung samt Pentagrammen und Kerzen ihren Geschäften nachgehen. Kaum hat sich der Protagonist mit Gewalt von seinen Ketten befreit, wird den Dämonen mit Faust und Pistole der Garaus gemacht. Kurze Zeit später ist dann auch die ikonische, grüne Rüstung angelegt und los geht’s.
Für die Monsterabwehr stehen dem Helden nach und nach neben den altbekannten Waffen auch noch ein paar neue zur Verfügung, wobei alles irgendwie schonmal in anderen Spielen zu sehen war.
Jede Wumme hat neben dem primären Feuermodus auch zwei Sekundärfunktionen, welche durch in den Levels platzierte Upgrade-Drohnen aktiviert und weiter ausgebaut werden.
Zudem sind über Waffenpunkte noch zusätzliche Boni zu erwerben, die beispielsweise die Doppelschrotflinte mehrfach schießen lassen, bevor nachgeladen werden muss oder den stationären Modus der Railgun auch im Laufen nutzbar machen.
Die Waffenpunkte sind über Nebenziele in den einzelnen Missionen zu verdienen, welche zu Anfang des Levels durch unseren Begleiter per Funk mitgeteilt werden. Diese reichen dann von Multikills über spezielle Glorykills bis hin zum Entdecken aller Geheimnisse auf einer Karte und sind einigermaßen abwechslungsreich gestaltet.

Die Kettensäge ist übrigens keine richtige Waffe mehr, sondern dient als sofortiger Finsher, wobei der benötigte Treibstoff von der Monstgröße bzw. –stärke abhängt. Anfangs ist die Treibstoffkapazität derart gering, dass lediglich einzelne Gegner in ihre Einzelteile zerlegt werden können. Größere Brocken werden so ohne größere Umschweife direkt erledigt und hinterlassen Unmengen an Lebensenergie und – nach entsprechendem Upgrade – auch Panzerung und Munition.
Gleiches gilt für die Glory Kills, die jedoch erst dann einsetzbar sind, wenn die Gegner durch Beschuß genügend geschwächt wurden. Dies ist am farbigen Leuchten erkennbar und je nach Position zum Gegner werden unterschiedliche Animationen abgespielt…auf jeden Fall nichts für zimperliche Gemüter, jedoch sehr effektiv und aufgrund der erscheinenden Munition und Energie doppelt gut.

Neben den Waffen kann die eigene Rüstung über in den Levels verteilten Elitewachen der UAC ebenfalls aufgerüstet werden. Diese befinden sich zum Teil an versteckten Positionen, sodass die Levels genau erkundet werden müssen oder über ebenfalls versteckte Kartenterminals alle Geheimnisse der aktuellen Mission aufgedeckt werden.
Hierzu gehören neben den obligatorischen Sammlerstücken (kleine Doom-Marine-Actionfiguren) auch Argent-Container, welche die Höllen-Energie beinhalten und entweder unsere maximale Lebensenergie, Panzerung oder Munition erhöhen.

Neu sind die Runenprüfungen, die dem Spieler teilweise starke, dämonische Fähigkeiten geben: Glory Kills sind aus weiterer Entfernung mögliche, die Items werden aus weiterer Entfernung angezogen und aufgesammelt oder der Schaden steigt.
Die Runenprüfungen sind jedoch teilweise recht happig und sind nur mit dem richtigen Umgang der passenden Waffe zu schaffen. Dies dient vor allem dazu, spezielle Bewegungen und Waffen zu lehren und den Spieler so für den späteren Mehrspielermodus fit zu machen.
Aber auch gegen die immer zahlreicheren und größeren Gegner ist mitunter ein wenig Taktik gefordert, oder selbst der übermächtige Doom-Marine hat irgendwann das Nachsehen.

Der Multiplayermodus weiß zu überzeugen und macht nach kurzer Eingewöhnungszeit richtig Spaß. Im Gegensatz zum früheren Doom-Multiplayer startet jeder Spieler mit zwei Waffen und einem Granatentyp. Durch Erfahrungspunkte werden mehr Waffen- und Ausrüstungsslots sowie immer stärkere Items freigeschalten.
Leider fehlt neben den üblichen Spielmodi, wie Team-Deathmatch und diversen Capture-the-flag-Varianten das einfache Deathmatch…was sich id-Software dabei gedacht hat?!
Dennoch ist die Multiplayer-Hatz toll gestaltet und fängt ebenfalls das schnelle Spielgefühl von Doom super ein.

Umfang und Präsentation

Die Levels sind zum Teil riesig und beherbergen Unmengen an verschiedenen Ausrüstungen und Aufwertungen. Neben den Sammlerstücken ist auf jeder Karte noch ein klassisches Geheimlevel mittels Schalter zu aktivieren, welches wir dann im klassischer Pixelgrafik erkunden…für Leute, die gerne die Spielwelt erforschen wird also einiges geboten. Je nach Spielweise verbringt der Spieler so zwischen 14 und 30 Stunden mit dem Einzelspielermodus.

Die idTech6-Grafikengine läuft auf neueren Rechnern mit 60fps und in 1080p, auf Xbox One und PS4 reduziert das Spiel die Details bei Bedarf und skaliert dann hoch, sodass Framerate und Auflösung gleichbleiben.
Die Grafik sucht jedoch auch schon auf mittleren Einstellungen ihresgleichen und verzaubert den Spieler mit realistischen Lichteffekten und tollen Gegner- und Waffenanimationen.

Das Leveldesign ist zwar nicht so schlauchig, wie bei der Konkurrenz von Call of Duty und Konsorten, jedoch sollte hier niemand eine offene Spielwelt erwarten.

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Ein Blick über die Marsoberfläche
Quelle: Steam

Der Soundtrack von Mick Gordon ist einfach der Hammer und verstärkt die verschiedenen Spielsituationen perfekt: von düsteren, fast schon psychedelischen Klängen bis hin zu treibenden, aggressiven Gitarrenriffs unterstütz die Musikuntermalung das Spielgefühl in einer Welt zwischen Zukunftstechnologie und arkanen Ritualen hervorragend. Der Sound der Waffen, Gegner und zahlreichen Umgebungen ist ebenfalls sehr gut gelungen.

Licht und Schatten

Hier eine kurze Zusammenfassung über das Für und Wider:

+ schnelles Spielgefühl
+ tolle Grafik und Sound
+ solider Multiplayermodus
+ zahlreiche Waffen samt Aufrüstung
+ viele Geheimnisse zu entdecken

- kaum Wiederspielwert der Einzelspielerkampagne
- hohe Hardware-Anforderungen (PC), Skalierung auf Xbox One + PS4
- Backtracking oft nervig

Fazit und Wertung

Mit Doom hat id-Software einen echten Action-Kracher abgeliefert, der vor allem mit dem grandiosen Soundtrack und der überragenden Graifk ein unglaubliches schnelles Spielgefühl rüberbringt. Neben den zahlreichen Waffen, Ausrüstungsgegenständen, Geheimnissen sind diverse Anspielungen und Easter-Eggs im Spiel versteckt, die nicht nur einmal ein Schmunzeln verursachen.
Für Fans von schnellen Shootern ein Muss! Leider spiegelt sich die auch nach einem Jahr immer noch hohe Qualität im Preis von knapp 50€ wider…im Steam-Summer-Sale kann dann aber gefahrlos zugeschlagen werden.

[43/50] - Spielspaß
[10/20] - Aufbau/ Handlung
[20/20] - Grafik/ Sound/ Bedienung
[8/10] - Preis/Leistungs-Verhältnis
81% - Gesamt
 
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Luzifer

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Mit etwas Glück würde ichbes bei mir zum Laufen kriegen.

Ich denke nostalgisch an die vielen Stunden mit Doom 1 und 2 zurück. Das war unschlagbar. Es war die Zeit der LAN Partys, die ein ganzes Wochenende dauerten. Und hauptsächlich kam Doom auf den Bildschirm. (Wenn man eine Verbindung hergestellt hatte. Aber dann!) Und immer die GFK9000 !
 

Marc Aurel

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Die BFG ist immer noch toll und rein optisch einfach geil.

Und sie setzt die Bosse bei direkten Treffern außer Gefecht, was die Bosskämpfe dann erträglich macht :)
 

Marc Aurel

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Interessant zu wissen:
  • Mick Gordon (der für Entwickler Bethesda auch den Soundtrack zu Wolfenstein: The New Order und Prey produzierte) wurde zu Beginn der Entwicklung angehalten, einen eher bedrohlich psychedelischen Soundtrack ohne Einsatz von E-Gitarre und -Bass herzustellen. Nach einigen Monaten schlug er dann doch den Einsatz von E-Gitarren vor, hier ein Auszug aus einem recht amüsanten Interview, welches von gamestar.de übersetzt wurde:
"...'Wisst ihr was, Jungs… wenn wir hier fünf Prozent Gitarre reinpacken, werden es die Leute lieben.' Dann wurden aus meinen fünf Prozent zehn. Dann wurden daraus fünfzehn Prozent. Und dann war es genau wie beim Feiern mit deinen Kumpels, wenn aus »nicht zu viel trinken« ein Saufgelage wird. Das war aber eigentlich ganz cool, weil wir uns diesem Metal-artigen Sound aus einer anderen Richtung genähert haben."
  • Obwohl die Handlung jedes einzelnen Doom-Teils beinahe nicht vorhanden ist, gibt es über die verschiedenen Teile hinweg eine übergeordnete Hintergrundgeschichte:
    • Doom 1: die Union Aerospace Corporation experimentiert auf dem Mars mit Teleportationstechnologie und öffnet dabei aus Versehen ein Portal zur Hölle. Der Spieler muss als Teil einer (sehr schnell bis auf ihn dezimierten) Eingreiftruppe die Dämonen bekämpfen und Verbindung zur Hölle kappen.
    • Doom 2: die Dämonen haben es auf die Erde geschafft (daher der Titel "Hell on Earth"), sodass der Doom-Marine aus Teil 1 auch hier für Ordnung sorgt
    • Doom 64 (auf dem N64): nicht nur eine Neuauflage des ersten Teils. Die Erde wird wieder aufgebaut und der Doom-Marine kehrt auf den Mars zurück, um die übrig gebliebenen Dämonen zu vernichten und verbleibt am Ende in der Hölle, um der Dämonenjagd zu fröhnen
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      Quelle: dorkly.com
    • Doom 3: die Menschheit entdeckt die alte Technologie der Teleportation in den Überresten Ihrer Vorgänger wieder und öffnet erneut ein Tor zur Hölle
    • Doom 2016: die Hölle wurde bereits über zahlreiche Expeditionen erschlossen und der Doomslayer, wie der Doom-Marine von den Höllenbewohnern genannt wird, wurde in einem Sarkophag gefangen und mit Bannrunen eingeschlossen, bis er durch die UAC gefunden und unabsichtlich befreit wurde...der Rest ist dann Geschichte :D
Wer diese interessante Geschichte gerne selbst lesen möchte, wird hier fündig.​
 
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Marc Aurel

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noch mehr unnötiges Wissen bzgl. des Soundtracks:

wenn man das Lied "Cyberdemon" durch ein Spektogramm darstellen lässt, erscheint die Zahl des Teufels samt Pentagramm
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Bei id-Software lässt man einfach kein Detail aus :D
 
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Luzifer

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Mit diesem Wissen werde ich auf der nächsten Party glänzen. Ich hoffe das Lied wird gespielt ;)
 
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