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Diskussion Welche Voraussetzungen stellt ihr an eure Spieler

Exitus13

Neubürgerlich
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Hallo zusammen,

konnte schon einige Runden spielen/leiten, habe jedoch (auf langer Sicht) keine Erfahrungen, was P&P angeht. Um mich kurz zufassen hier das tl;dr:

Was erwartet ihr von euren Spielern, wenn ihr eine neue Kampagne startet?
Ist es in Ordnung, wenn diese unvorbereitet (ohne Konzept; Hintergrund) am Tag X erscheinen um hier einen Charakter mit dem GM zu erstellen?
Oder soll der Spieler mit einem seitigem Din A4 Blatt erscheinen, wo Hintergrund, Ziele und 2-4 Verwandte/Bekannte vermerkt sind?


Ich stelle diese Fragen, weil ich gerne in Erfahrung bringen möchte wie andere P&P Gruppen laufen. Mir ist klar, dass die Wahrheit mit ziemlicher Sicherheit ein Mittelweg aus den o.g. zwei Punkten ist, jedoch weiß ich nicht wie dieser aussieht.
Ich habe mit vielen Leuten zusammen gespielt und habe derzeit an die 10 Leute die Interesse haben P&P zu spielen.
Jedoch hat keiner Lust wirklich Arbeit reinzustecken.
Mein Problem hier ist, dass ich sehr extrem bin was P&P angeht und wenn ich mir einen Charakter erstelle, ist es meistens der mit "Din A4 Blatt Hintergrund". Somit ist es mir leider nicht möglich zu differenzieren, was normal ist und was nicht.

Ihr könnt gerne nur auf mein tl;dr eingehen, falls wer was zu meiner Problematik zu sagen hat immer raus damit.

Dankö
 

Tealk

Bürgertum
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Ist es in Ordnung, wenn diese unvorbereitet (ohne Konzept; Hintergrund) am Tag X erscheinen um hier einen Charakter mit dem GM zu erstellen?
Oder soll der Spieler mit einem seitigem Din A4 Blatt erscheinen, wo Hintergrund, Ziele und 2-4 Verwandte/Bekannte vermerkt sind?
Kommt drauf an mit wem du anfängst, Leute die du kennst und die auch das System kennen oder eben Fremde die unter Umständen keinen Plan vom System haben.

Meist mach ich die Chars mit den Spielern, vor dem ersten Spieltag. Dann dürfen sie sich bis zum Spieltag eine Storry ausdenken.

Jedoch hat keiner Lust wirklich Arbeit reinzustecken.
Dann wirst weder du noch die Spaß daran haben.

ist es meistens der mit "Din A4 Blatt Hintergrund"
Ich schreibe meine Hintergründe meist recht kurz und habe dafür aber viele Stichpunkte die den Char aus machen. Damit lässt sich, finde ich, auch leichter im spiel Arbeiten.
 

PZII

Auf Abenteuer
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Hallo;
Ich stelle die Char mit meinem Spieler zusammen auf, dass heißt vom auswürfeln der Attribute bis auch zum Hintergrund, wenn es das System hergibt. Hauptsächlich haben ich zuletzt PATHFINDER gemeistert und da geht das Sehr Gut ,
durch die vielen Bücher.
Zur Zeit arbeite ich am System : MYTHRAS / CLASSIC FANTASY, und auch da kann man, muss man aber nicht , seien Char gut durch würfeln zusammen bauen.
Ich mach das immer so, da ich auch den Hintergrund der PC nutze ,um was in meinen Campaign zu spielen, z.b Die Entführung der Schwester einer der Spieler.

Die Lust der Spieler , an ihrem Char zu arbeiten kommt mit der Zeit, werfe ihnen nur immer wieder ein paar alte Brocken aus den Alten Abenteuer hin z.b. Der alte Schiffskapitän ,
der sie von A nach B gebracht hat, und an den sie sich erinnern.
Sie werden dann anfangen sich Stichpunkte aufzuschreiben , und damit fängt es an.
Natürlich mach das nicht alle, aber Du kannst ja auch XP an die verteilen die sich die Arbeit machen , aber nur immer ein paar .....

Hoffe es hat Dir was geholfen, viel Spaß.
 
G

Gast

Gast
Ich erwarte, dass die Spieler sich zumindest Grundkenntnisse über die Spielwelt aneignen. Idealerweise, was für Völker die Welt bewohnen und welche politischen Verhältnisse dort herrschen usw. Das machen sie meistens auch. Vor der eigentlichen Charaktererstellung aber, sitze ich mit ihnen schon zusammen und erzähle Einiges zur Welt und dem Regelsystem, sollte es denn neu für sie sein.

Ich erwarte von den Spielern, dass sie ein Charakterkonzept vorlegen. Dieses Konzept wird dann ausgebaut und optimiert, meistens dann eben mit den anderen Spielern. Hier bin ich recht pingelig, immerhin muss ich als Spielleiter die ganze Welt kennen und sie darstellen, da kann ich von den Spielern auch verlangen, dass sie sich vernünftige Gedanken über ihren Spielercharakter machen. Als Spieler leiste ich natürlich auch das, was ich als SL von meinen Spielern erwarte: Engagement.

Ich war mal zu Gast in einer D&D Runde, die tatsächlich "Wegwerfcharaktere" erschaffen hat. Bedeutet: Konzept gleich 0, eben nur nackte Zahlen auf nem Charakterbogen, leblose Figuren ohne ... Charakter. Schrecklich sowas. Dann haben sie gleich zwei Charaktere parallel erstellt, damit sie einen in der Hinterhand haben, sollte der erste sterben. War nicht wirklich meine Vorstellung von Rollenspiel. Diese Gruppe habe ich gleich nach dem ersten Abend wieder verlassen.
 

Ancoron

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Mein allererster Charakter hatte soviel Tiefgang wie ein Wassertropfen auf ner glühenden Herdplatte, sprich er war ein Elf, und damit hatte es sich dann..... Was wahrscheinlich auch der Grund ist, warum ich mich nicht einmal mehr an seinen Namen erinnern kann.
Wenn Rollenspiel Spaß machen soll, ist es erforderlich, das man sich Gedanken über den eigenen Charakter machen muss.
Schließlich ist es wie in der realen Welt - da hat es auch nicht einfach "Puff" gemacht und man stand mitten in einer Stadt...
 

Exitus13

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Dann wirst weder du noch die Spaß daran haben.

Das befürchte ich auch, jedoch hoffe ich darauf, dass wir durch kontinuierliches Spielen irgendwann an den Punkt kommen, wo auch mal was zurück kommt.
Vielleicht habe ich sie nicht genügend animiert. Ich mein, die Leute haben definitiv Interesse daran P&P zu spielen, aber nicht so wie ich es mir halt vorstelle.
Sie machen nichts, während ich der Exzentriker bin. Ich weiß leider nicht was "normal" ist, da ich fast ausschließlich mit Anfängern gespielt habe und die Runden die ich mit erfahrenen Spielern gespielt habe, sind leider nach 1 oder 2 Runden im Sande verlaufen.

Ich schreibe meine Hintergründe meist recht kurz und habe dafür aber viele Stichpunkte die den Char aus machen. Damit lässt sich, finde ich, auch leichter im spiel Arbeiten.

Der Kram mit einer ein seitigen Hintergrundgeschichte war auch eher als Übertreibung gedacht. Wobei ich sagen muss, dass meine ersten 1-2 Charaktere wirklich so waren.

Die Lust der Spieler , an ihrem Char zu arbeiten kommt mit der Zeit, werfe ihnen nur immer wieder ein paar alte Brocken aus den Alten Abenteuer hin z.b. Der alte Schiffskapitän ,
der sie von A nach B gebracht hat, und an den sie sich erinnern.
Das versuche ich bereits in meiner Story, jedoch habe ich das eher "unbewusst" gemacht, da ich sowas für das wordlbuilding immer als sehr wichtig angesehen habe.
Werde aber versuchen "alte" Charaktere öfter (und bewusst) einzubinden.
 

Ancoron

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Ich halte die "einseitige" Hintergrundgeschichte eher für eine Untertreibung - wer sich wirklich mit seinem Charakter beschäftigt, braucht definitiv mehr als eine DIN A4 Seite....
 

Thor Naadoh

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Manche Leute können auch sehr klein schreiben. Ich hatte mal ne Schülerin, die hat grundsätzlich auf Karopapier geschrieben und dort jede Zeile einzeln genutzt - ohne Überschneidungen und sehr gut leserlich. Die Untergrenze war die Strichbreite des Stiftes.

Egal, @topic:
Ich finde an der Stelle das System 7te See (2E) sehr schön: Die Charaktererstellung beginnt immer mit dem "Spiel der 20 Fragen" in dem die wichtigsten (nicht systemrelevanten) Eigenschaften schön beieinander festgelegt werden. Ich halte das für eine sehr große Hilfe, denn mir fällt es z. B. schwer, einen Charakter einfach so aus dem Stegreif zu beschreiben. Mit einem "Leitfaden" vor Augen geht das Ganze viel leichter vonstatten.
 

Exitus13

Neubürgerlich
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Ich erwarte, dass die Spieler sich zumindest Grundkenntnisse über die Spielwelt aneignen. [...] Ich erwarte von den Spielern, dass sie ein Charakterkonzept vorlegen. [...] Als Spieler leiste ich natürlich auch das, was ich als SL von meinen Spielern erwarte: Engagement.
So sehe ich das auch.
Ich hoffe, dass ich sie im laufe der Zeit zu sowas motiviert bekomme.

Ich halte die "einseitige" Hintergrundgeschichte eher für eine Untertreibung - wer sich wirklich mit seinem Charakter beschäftigt, braucht definitiv mehr als eine DIN A4 Seite....
Ich weiß nicht ob es eine über- oder eine untertreibung ist. Die maximale Spielzeit mit einer konstanten Gruppe war bis dato 3 Sessions. In derzeit habe ich mir "nur eine Seite-Gedanken" gemacht.
Im Laufe des Spieles währe da mit Sicherheit mehr dazugekommen.

Mit einem "Leitfaden" vor Augen geht das Ganze viel leichter vonstatten.
Es ist ja nicht so als ob ich ihnen nicht anbieten würde bei dem ganzen Kram zu helfen. Das minimum was ich verlange (oder eher verlangen möchte) ist grobe Kentnisse des Regelwerks, der Spielwelt + Rassen, zwei Sätze Hintergrund und ein Satz Zukunft (Ziele).
 

SoulReaper

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Ich hab da wohl eine leicht andere Meinung zu diesem Thema, als die meisten hier. Was ich von meinen Spielern erwarte? Das sie gerne zum Rollenspiel kommen und sich an unsere Abmachungen halten, mehr nicht! Denn alles andere ist vollkommen Individuell und abhängig von der Gruppe und den Spielern.

Und was den Rest angeht: Wenn ich von meinen Spielern will, dass sie bestimmte Sachen der Spielwelt wissen, erzähle ich sie ihnen. Und große Charakterkonzepte sind nicht nötig, damit man tiefe Charaktere hat. Ich selber habe zu Anfang meist nur eine grobe Vorstellung mit ein paar Ideen meines Charas und der Rest entwickelt sich dann mit der Zeit. So können die anderen (und ich selber) den Charakter richtig kennen lernen.

Nach meiner Erfahrung sind seitenlange Hintergründe vor der ersten Spielsession eher überflüssig. Denn entweder ist er der immer gleiche Kram (Eltern vom fiesen Fiesling ermordet, Chara schwört ewige Rache, mal so als ein Beispiel) oder man hat einen Anfänger Charakter der auf Stufe 1 schon mehr erlebt hat als die ganze Gemeinschaft des Ringes am Ende vom Herrn der Ringe. Natürlich ist es nicht immer so, Ausnahmen bestätigen die Regel.

Wenn du dir etwas Bestimmtes von deinen Spielern wünscht, dann rede mit ihnen darüber. Und dann mach ihnen genau das, was du willst, schmackhaft. Wenn du extrovertierte Charas willst, leite selber so und zeige ihnen, wieviel Spaß das macht. Wenn die Spieler dann in diese Richtung gehen, belohne sie. Ein paar Extra XP-Punkte vielleicht, besser finde ich es persönlich aber, wenn sie durch dieses Verhalten im Spiel einfach mehr Erfolg haben.

Übrigens auch ganz wichtig: Frag auch mal seine Spieler, was sie wollen! Frag sie auch nach ein oder zwei Sitzungen, obs ihnen gefällt und ob sie etwas wüssten, was du vielleicht anders machen könntest. Offenheit wirkt bei diesem Hobby oft Wunder! ;)
 

Elpetteh

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Ich stelle meinen Spielern immer frei, ob sie mir eine Vorgeschichte einreichen.
Bei der Charaktererschaffung erwarte ich so etwas in der Regel überhaupt nicht. Meistens müssen sich die Spieler ja auch erst selbst in das Setting einleben.
Spieler, die mir dann irgendwann eine angemessene Vorgeschichte nachreichen, erhalten aber XP von mir und zwar ungefähr so viele, wie ich an einem durchschnittlichen Abend vergebe.

Danach bastel ich meistens nen schönen Nebenplot aus der Vorgeschichte. Der Spieler kriegt ein besonderes Spielerlebnis und die anderen werden ein bisschen neidisch.
Und ZACK, am nächsten Abend kommen die anderen meistens auch mit einer Geschichte an.
 

Ancoron

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@SoulReaper, dein Beispiel hört sich verdächtig nach "Faible 1" an.....

Außerdem denke ich, das man schon ein paar Vorstellungen davon haben sollte, wie man seinen Charakter spielt, denn "er ist ein Elf/Mensch/Zwerg" ist doch ein wenig dürftig...
Ein wenig mehr sollte es doch sein, z. B. Ein halbelfischer Dieb, der in den Straßen und Gassen der Stadt aufgewachsen ist und jetzt aus welchen Gründen auch immer aus besagter Stadt verschwinden muss...

Aus dieser kurzen Hintergrundgeschichte kann man sich einen Charakter erstellen, die Persönlichkeit anpassen und ihn/sie mit der Zeit weiter entwickeln.
 

Exitus13

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@SoulReaper
Danke für deine (andere) Darstellung der Problematik.

Ich denke mal ich werde einfach weiter spielen und hoffen, dass sich im Laufe der Abenteuer schon das ein oder andere herauskristallisiert.

Das mit dem seitenlangen Hintergrund war auch eher als Übertreibung gedacht, mit schon 2 oder 3 Sätze zur Vergangenheit wäre das Thema auch abgehakt.
Wobei auf der anderen Seite, je mehr ich zu einem Charakter meiner Spieler weiß, desto besser kann ich ihn in die Spielwelt einbeziehen.
So sollte auch mein "Belohnungssystem" aussehen. Wer mir Informationen zu seinem Charakter gibt, der bekommt "maßgeschneiderte" Quests o.ä., je mehr Infos ich habe, desto mehr Mühe gebe ich mir mit den Quests.
Problematisch finde ich nur, dass ich denen nicht direkt in der 2ten oder 3ten Session ihren verloren geglaubten Bruder oder was auch immer vor die Füße schmeißen will.

Was das Thema "bereden" angeht, so habe ich bereits alles versucht. Ich habe sie mehrere Male darauf hingewiesen, was ich gerne von ihnen hätte und ich habe mitlerweile keine Lust mehr sie ständig zu Fragen ob sie mittlerweile was haben.
Auf die Fragen hin ob ich so gut meistere etc. antworten sie immer, dass sie wirklich sehr zufrieden sind, was mich auch sehr freut.
Auf der anderen Seite kann ich aber auch leider keine all zu tiefe Kritik erwarten, da sie selber unerfahren sind.
Ich schätze mal, dass sie nicht wissen "was so alles geht" in einem P&P.
Das versuche ich ihnen zu zeigen, ich habe zwar selber wenig Erfahrung, jedoch befasse ich mich sehr exzessiv mit P&P.

Aber wie schon gesagt; Danke für die andere Darstellung und ich werde jetzt einfach weiter so machen, vielleicht wirds ja mit Erfahrung besser.

Was jedoch nicht bedeutet, dass ich ab hier keine weiteren Tipps mehr annehme.
Vielen Dank schonmal soweit an alle!
Ihr habt mir wirklich weitergeholfen.
 

Ancoron

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Am besten nimmst du ein leeres Notizbuch und das größte und dickste Buch, das du finden kannst.
Das leere Notizbuch sind deine Spieler - und der riesen Schmöker ist das, was im Rollenspiel alles geht.....
Und wenn deine Spieler etwas mehr wie der Schmöker wären und weniger wie das Notizbuch, dann wärst du schon glücklich :D
 

Thevita

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Ansonsten helfen wir auch gerne weiter, wie du merkst. Wenn deine Spieler Hilfe brauchen und wollen, dürfen sie gern vorbei schauen. :D
 

Exitus13

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Am besten nimmst du ein leeres Notizbuch und das größte und dickste Buch, das du finden kannst.
Das leere Notizbuch sind deine Spieler - und der riesen Schmöker ist das, was im Rollenspiel alles geht.....
Und wenn deine Spieler etwas mehr wie der Schmöker wären und weniger wie das Notizbuch, dann wärst du schon glücklich :D

Das ist korrekt und mit dem ganzen kram den ich gelesen/gesehen habe, ist mein Gehirn dieser Schmöker.
Das Problem ist nur, dass die Notizbücher von mir beschrieben werden müssen ohne Eigeninitiative ihrerseits.

Ansonsten helfen wir auch gerne weiter, wie du merkst. Wenn deine Spieler Hilfe brauchen und wollen, dürfen sie gern vorbei schauen. :D
Ja so wie ich das hier sehe definitiv!
Nur denke ich, dass wenn ich meinen Spielern schon die einzelnen Rassen und Klassen vorkauen muss damit sie sich entscheiden, weil sie keinen bock haben zu lesen. Dann werde ich sie glaube ich wohl kaum zu einem Internetforum mit Anmelden etc. überredet bekommen.
 

hexe

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Zuerst kommen bei mir auch eher so Sachen wie bei @SoulReaper. Zuerst sollen die Spieler diese Runde ernst nehmen, ihnen eine gewissen Zeit in ihrer Freizeitplanung einräumen und Motivation zeigen. Wir wollen alle zwei Wochen spielen und dann spielen wir auch alle zwei Wochen und wer lieber auf die coolere Party geht, der darf dahin, aber braucht auch nicht mehr zu uns kommen.

Zuerst also Prioritäten abklären. Diese Rollenspielrunde in Deinem Leben, wo steht sie da? Wie oft hast Du dafür Zeit?

Dann die Erwartungen. Warum eigentlich Rollenspiel? Warum nicht angeln? Auch welche Erwartungen kann ich als SL erfüllen und welche nicht. Was kann ich bieten, was wollen sie eigentlich haben? Bier, Brezeln, Dungeon? Tiefe, Herzklopfen, Immersion?

Erst wenn dass geklärt ist, die Sache mit den Charakteren. Hat jemand schon eine Idee? Unabhängig vom System. Fragen worauf Lust ist. Was sie darstellen wollen? Jemanden mit einem Schwert ist genauso gut, wie gedisster Halblings Koch, der aus Frust über seine Artgenossen Dieb und Assassine geworden ist, aber eigentlich nur Anerkennung für seine Lakritzschnecken sucht. Erst wenn jeder so eine Idee für eine Richtung hat, dann mit Klassen, Rassen und anderen Gameterms kommen diese raus suchen anbieten. Schwert ist einfach, mehr einen strahlenden Ritter oder lieber Wildnisläufler oder dreckiger Söldner? Vielleicht sogar ein Halbork, nein mehr Prinz Charming? Paladin? Nein, zu krass, eher ein netter Krieger menschlich mit hohen Charisma. Wahrscheinlich eher aus gutem Haus? Nö, eher einfache Schicht hochgearbeitet. Auf Nachfragen kommt meist schon etwas mehr... oder Ideen werden gerne übernommen, wenn man genug hinwirft.

Ich mache das lieber vorher über private Kommunikationskanäle. Nur wenn da nichts kommt, dann halt am Tisch, aber dann nicht erwarten, dass viel Zeit zum Spielen bleibt.

Wenn so GAR NICHTS kommt. Archetypen, aussuchen lassen. Schauen ob man jetzt eine Idee hat, die noch viel cooler ist als der Archetyp...

Im Spiel darf immer noch Hintergrund dazu kommen. Ich hab bei meinen auch meist erst nur eine ungefähre Vorstellung. Beim ersten Mal spielen lernt man den Charakter auch meist erst selbst kennen und merkt dann schon in welche Richtung es geht oder wohin. Bei meinem letzten einer Jedi für Star Wars wusste ich nur, ah die kommt aus den Unterschichten von Crouscant und wurde vom Orden halt irgendwie entdeckt, als Kind schon etwas älter. Erst später hab ich ne Kurzgeschichte dazu geschrieben, wie genau. Muss nicht immer alles gleich sein. Der Charakter braucht auch noch Raum, um im Spiel dazu gewinnen zu können.


Also. Werf die Brocken hin, die sie fressen. Hol sie dort ab wo sie stehen.
 

Ancoron

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Also wenn du nach dem Input von @hexe deine Spieler immer noch nicht dazu bringst, das sie mal (geistig) ihren Hintern bewegen, sollten sie vielleicht doch eher angeln gehen - das kann man auch gut mit Bier trinken verbinden.
 

SoulReaper

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@SoulReaper, dein Beispiel hört sich verdächtig nach "Faible 1" an.....
Ehrlich gesagt, habe ich das noch nie gespielt. Kenne ich so aber aus vielen Büchern, Filmen und naja... Charakterhintergründen. ;)

Ich schätze mal, dass sie nicht wissen "was so alles geht" in einem P&P.
Und hier kommst du ins Spiel mit deiner Erfahrung. Hab ich auch schonmal gehört, als ich in eine neue Gruppe eingeladen wurde. Ich kannte nur einen der Spieler von früher und wusste, das zwei blutige Anfänger dabei sind. Also hab ich die erste Spielrunde mal direkt mit einem Knall anfangen lassen und alles an Charakterspiel rausgepackt, was ich drauf hab. Und es hat gewirkt. Die Neulinge sind einfach aus sich rausgekommen und es wurde eine grandiose Runde, die jetzt auch schon bald vier Jahre hält.

Deswegen zeige ihnen einfach, was geht. Zwing sie vielleicht auch mal in ihren Hintergrund rein. Die Gruppe kommt in ein neues Dorf und als die Dörfler den Namen eines der Spieler erfahren, werden diese unfreundlich. "Das du dich traust, hierher zu kommen... nach allem was dein Vater damals hier getan hat. Und jetzt verpisst euch besser!" Und wenn der Spieler dann fragt, was sein Vater gemacht hat, gibst du die Frage zurück: "Ja hat dein Vater dir niemals von seiner Vergangenheit erzählt...?" Wenn er sich jetzt nichts ausdenkt dann "... tja, war das wohl sein Geheimnis..."
Dann noch ein wenig geheimnisvoll reinblicken und schauen, ob die Spieler anbeißen. Oder mach was ganz anderes mit ihnen... dir fällt da schon was ein.

Übrigens auch ganz wichtig: Erwarte nicht zuviel. Sei auch mit kleinen Erfolgen zufrieden. Und spätestens, wenn sie nach ein paar Wochen noch von der einen total coolen Szene sprechen, hast du gewonnen...
 

BonnekF

Bürgertum
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Ich hab da wohl eine leicht andere Meinung zu diesem Thema, als die meisten hier. Was ich von meinen Spielern erwarte? Das sie gerne zum Rollenspiel kommen und sich an unsere Abmachungen halten, mehr nicht! Denn alles andere ist vollkommen Individuell und abhängig von der Gruppe und den Spielern

Das sehe ich ähnlich. Mir ist allen Vorran wichtig, dass meine Spieler sich an die Grundpfeiler meiner Tisch(n)etikett halten und sich auf das Spiel einlassen.
Ein Charakterkonzept, besonders für bei neuen Spielern, zu Anfang zu erzwingen kann auch etwas überfordern.

Der Schlüssel in deinem Fall ist die Kommunikation. Wollen deine Spieler Rollenspiel oder lieber nur Hack n Slay? Wenn sie interesse an ersterem haben wird sich das mit der Zeit entwickeln. Genug Vorschläge wie das laufen kann hast du ja schon gesehen.

Ich habe aktuell einen Spieler der sich in den ersten beiden Sessions noch sehr schwer tat so etwas ähnliches wie ein Charakterkonzept aufzustellen, in der dritten wurde er aufgeschlossener und während der vierten spielte er bereits mehr Rollenspiel als die anderen Spieler an diesem Abend zusammen. In der Pause gab er mir dann klare Vorstellungen davon was er mit seinem Charakter erreichen will und welche Ziele er verfolgt. Da die anderen dies mitbekommen haben hoffe ich nun auf einen Schneeballeffekt.
 
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