• RPG-Foren.com

    DIE Plattform für Fantasy & Sci-Fi Rollenspiele

    Ihr findet bei uns jede Menge Infos, Hintergründe zu diesen Themen! Dazu Forenrollenspiele, Tavernenspiele, eigene Regelwerke, Smalltalk und vieles mehr zu bekannten und weniger bekannten RPG-Systemen.

Thema des Monats [August '18] Illustratoren und Ihre Kunst, die Macher im Schatten von RPG?

Sameafnir

Ältestenrat
Beiträge
6.037
Punkte
188
Liebe Mitbürger,

mit etwas Verspätung unser Augustthema - man möge es mir verzeihen ... ich schiebe es einfach auf die Hitze und das "matschige" Hirn! ;-)

Jedes Mal, wenn ich ein Regelwerk in die Hand nehme und durchblättere wird der erste Eindruck stark von den Illustrationen bestimmt. Sind diese intensiv und dem Rollenspielthema angepasst umso mehr. Sind sie hingegen aus meiner Sicht „hingewatzt“ oder unpassend, dann lege ich das Buch auch schon mal weg, ohne weiter reingeschaut zu haben.

Positive Beispiele für supertolle Illustrationen, die ich immer wieder gerne nenne, sind 7th Sea und Degenesis. Splittermond hingegen sind zwar schön gezeichnet, mir persönlich aber zu „kindlich“ in Ermangelung eines besseren Adjektivs.

Für mich sind also die Darstellungen, Zeichnungen der Charakter oder der Welt sehr wichtig und prägen meine Auswahl an RPGs mit. Klar, natürlich ist auch das eigentliche Thema erstmal bestimmend, sprich steh ich eher auf Endzeit Apokalyptisch oder eher auf Fantasy à la Tolkien usw.

Aber gerade die künstlerische Umsetzung oder Artwork bei Degenesis von Marko Djurdjevic um nur einen zu nennen, hat mich angesprochen.

Auf Con's, wenn ich s denn mal hinschaffe nehme ich mir daher auch immer Zeit bei den meist anwesenden Illustratoren zu schauen, ein Schwätzchen zu halten und auch gerne mal die eine oder andre Zeichnung käuflich zu erwerben. Es ist echt interessant die Menschen „in echt“ zu sehen, die hinter der kreativen Darstellung von Welten und Charakteren stehen. Auch wenn viele hinter den Kulissen oder zumindest im Halbschatten der Spielewelt bleiben oder nur online nachzuschlagen sind.

Wie sieht das bei euch aus. Welche Rolle spielen die „bunte Bilder“ und die sie erschaffen im RPG für euch?

Für Interessierte hier noch ein paar links zu Illustratoren: (freue mich auf auf jedwege andere links von euch!):

Caryad – Illustration & Artwork

illucity: Verena Biskup | Illustration

http://www.elifsiebenpfeiffer.de

Marko-Djurdjevic on DeviantArt

Browse Popular All Time | DeviantArt
 
Nun, Links habe ich keine, aber Senf kann ich zugeben.

Die Bilder in den Splittmondbüchern würde ich weniger als „kindlich“ bezeichnen sondern eher als comichaft. Einen ähnlichen Stil haben die Zeichnung in Mutant: Jahr Null. Kunststück - sind sie doch vom selben Verlag.

7te See dagegen finde ich gar nicht sooo gut (aber auch bestimmt nicht schlecht). Sie erinnern mich immer ein wenig an die furchtbar bunten und kitschigen 50er und 60er Piratenfilme aus Hollywood mit Erol Flyn und Konsorten (Ja, ich bin so alt, dass ich mich daran erinnere).

Bei Degenesis stimme ich absolut zu. Die Illus darin sind im Moment der Gipfel. Auf der anderen Seite steht Paul Bonner mit seinen Bildern in den Trudvang Chronicles dem nur ganz leicht nach und auch Martin Bergström, der für Symbaroum und Coriolis die Illus gemacht hat, ist nicht zu verachten.

Bei Lex Occultum wird ein ganzes Team internationaler namhafter Künstler für RiotMinds (Trudvang Chronicles) tätig sein und ich bin schon ganz besonders gespannt auf diese Bücher.
 
@Tufir ja comic-haft trifft es besser, was die Zeichnungen / Artwork in Splittermond angeht. Da ich mit diesem ganzen Manga-Gedöns nichts anfangen kann, passt das ja dann auch wieder! :)

Und Stimmt ja die Illustrationen in Trudvang Chronicles habe ich ganz vergessen zu erwähnen, die sind echt super und das auf ihre ganz eigene Art und Weise! Was ich da auch total toll finde, ist dass die sehr gut zur Welt passen. Das ist glaube ich auch eine Kunst, die Illustrationen von Hintergründen und Charakteren der Spielewelt entsprechend zu gestalten. Hier noch zu nennen ganz sicher Star Wars mit den ersten Rollenspielbüchern und den vielen Aliens, als Beispiel.
 
Wie sieht das bei euch aus. Welche Rolle spielen die „bunte Bilder“ und die sie erschaffen im RPG für euch?
Ich würde nicht sagen, dass die Illustration der entscheidende Grund für mich ist, ob mir ein Rollenspiel gefällt. Aber sie können sehr stark dabei helfen. ;)

Die für mich herausragenden Systeme (Degenesis und Trudvang Chronicles) wurden hier ja schon genannt. Marko von Degenesis ist ja selber auch kein Rollenspielautor sondern Illustrator und sah sein Rollenspiel immer eher als eine Spielwiese, um sich kreativ austoben zu können. Wahrscheinlich scheint er deswegen auch immer der französischen Fangemeinde etwas näher zu stehen als der deutschen, weil ich das Gefühl habe, dass der künstlerische Aspekt immer etwas mehr gewürdigt wird. Dazu kommt für mich aber auch immer, dass mir Hintergrund und Spielsystem von Degenesis schon immer sehr gut gefallen haben. Und nur zusammen ist Degenesis dann das, was es heute für mich ist.

Zum Thema Endzeit und comichafte Illustrationen solltet ihr übrigens mal einen Blick auf Endland werfen, dass ebenfalls von Marko illustriert wurde. Das ganze System ist sehr viel pulpiger und die Bilder erinnerten mich von Stil her an die Comics von Frank Miller. Und meine Spieler und ich hatten einige sehr spaßige Stunden damit. Mit etwas Recherche kommt man übrigens auch heute noch an legale freie PDFs.

Wie zu Anfang gesagt, sind die Illustrationen für mich aber nicht alles. Ich mag zum Beispiel auch sehr das Rollenspiel Lodland, obwohl ich es für grottenhässlich halte. Aber hier überwiegt für mich der Spaß an der interessanten Spielwelt und den funktionierenden, einfachen Regeln.
 
Ich muss zugeben, dass die Illustrationen für mich eigentlich fast gar keine Rolle spielen.
Was, wenn ich jetzt einmal darüber nachdenke, seltsam finde. Ich selbst bin Hobbyzeichner und verbringe somit viel Zeit in meinem Leben zu zeichnen und mir die Kunst von anderen anzuschauen.
Vielleicht ist das aber auch genau der Grund warum es für mich keine Rolle spielt? Ich verbringe sonst so viel Zeit damit in meinem Leben, das wenn ich über Abenteuer nachdenke mein Fokus auf dem Inhalt des Geschriebenen ist, der Fokus für Kunst wird ja bereits anders ausgelebt. Abgesehen davon, wenn ich etwas lese habe ich immer direkt im Kopf wie ich es zeichnen würde und die Illustrationen sind das nicht. Und falls ich diese in einem Abenteuer wirklich grausam finden würde, könnte ich immer noch versuchen es besser zu machen. (Und entweder dann stolz sein, weil mir mein Ergebnis besser gefällt oder die Klappe halten, weil ich es nicht besser hin bekomme.)

Ganz abgesehen davon spiele ich nur AD&D 2e und ja, da sind viele Zeichnungen... Geschmackssache? Man kann meistens erkennen, wann die Bücher ungefähr veröffentlicht wurden, da die meisten Künsterler/innen einen Stil haben der sehr typisch nach dieser Zeitperiode aussieht. Mein Fall ist er zum Beispiel nicht, ich freue mich immer über jede Illustration welche nicht in diesem typischen Stil ist. Aber abhalten tut mich das überhaupt nicht.
Ich zeige auch lieber nicht zu viele Bilder aus dem Abenteuer, schließlich haben meine Spieler alle Fantasie und können diese einsetzen. Sobald es halt für das Verständnis wirklich wichtig ist, zeige ich auch mal ein Bild (aber meistens sind das nur Maps).
 
Seit der Ankunft der Vollfarb-Regelwerke haben Illustrationen deutlich an Bedeutung gewonnen. Ich denke da an die alten DSA-Regelwerke mit Klammerbindung - schwarz-weiß, innen ein buntes Potpurri an Illustrationen - mal gut, mal da. Da ist das inzwischen etwas anderes - gerade Degenesis, Trudvang, Coriolis - das wirkt alles wie aus einem Guss.

Und trotzdem kenne ich nur die wenigsten der Künstler beim Namen.
Zum einen, weil ich (im Gegensatz zu Brettspielen) im Impressum nach den Künstlern suchen müsste und dann immer noch nicht sicher einzelne Bildern den Künstlern zuordnen kann (es sei denn, die Signatur wäre erkennbar). Vielleicht gehören Künstler auch aufs Cover? Andererseits - was macht man dann mit reinen Auftragsarbeiten und verschiedenen Künstlern?
Zum anderen aber, weil die Illustrationen dennoch nur Beiwerk sind. Beiwerk, dass den Lesegenuss erhöht, aber eben nur die zweite Geige spielt.
 
Ich zeige auch lieber nicht zu viele Bilder aus dem Abenteuer, schließlich haben meine Spieler alle Fantasie und können diese einsetzen. Sobald es halt für das Verständnis wirklich wichtig ist, zeige ich auch mal ein Bild (aber meistens sind das nur Maps).

Speziell diesen Satz finde ich interessant und schwierig zugleich. Denn ja, natürlich sollen die Spieler ihre Fantasie einsetzen und sich so viel wie möglich vorstellen. Tun dies in der Regel auch. Aber ich bin ein sehr ... visueller Typ ... das heisst das Bild einer Kneipe im Spiel vermindert nicht etwa meine Spielfreude oder meine Vorstellungskraft, sonder wird eher eingebunden. Zum Bild gesellen sich dann halt noch andere "Bilder" aus meinem Kopf ... die opulente Schankmaid, die schmutzigen Tische gefüllt mit allerlei Bechern und Essensresten, ein einsamer Gast in schäbigen Klamotten ganz hinten in der Ecke der Kneipe ... und ebend das was der SL noch preis gibt dazu. Heisst also ich finde Bilder meistens - nicht immer - der eigenen Fantasie förderlich im Spiel.

In Regelwerken sind es dann die Hintergründe, die Welten, oder auch die Charakterbeispiele im Bild, die auf mich inspirirend wirken. Selten möchte ich, dass mein Char dann tatsächlich so aussieht wie in einer der Abbildungen, aber das eine oder andre Detail würde schon seinen Weg in eine Zeichnung/Darstellung finden (könnte ich denn zeichnen). So habe ich mir aber tatsächlich einen Char zeichnen lassen von einer prof. Zeichnerin gegen Bares, weil es mir eben so wichtig war und ich bereit war dafür auch zu zahlen.

Spannend finde ich, dass es aus der Perspektive des Zeichners - also deiner @Theo eher eine kleine bis keine Rolle spielt.
 
Also für mich spielen Illustrationen schon eine Rolle. Hab ich gerade erst wieder beim Pathfinder Playtest gemerkt. Die Illustrationen finde ich dermaßen hässlich, dass ich nicht so richtig Lust habe, mir alles durchzulesen, wenn auf jeder zweiten Seite diese potthässlichen Goblins warten.... Auf der anderen Seite hat es mich sehr gefreut, dass D'n'D endlich mit ordentlichen Illustrationen versehen wurde und nicht mehr die Hälfte nach unprofessioneller Fan-Art aussieht. Und dann gibt es noch die, die nett sind und einfach nicht stören wie bei Splittermond. XD Wirklich abgehalten haben nicht die Illustrationen von einem System nie. Außer vielleicht bei Trudvang... Also da sind eben schon welche dabei, die ich einfach nur hässlich finde, auch wenn ich die hohe Qualität anerkenne. Aber dieses verdrehte Fabelwesen/Geistergedöns ist eben teilweise einfach nicht meins. Abgehalten vom System haben sie mich aber wegen der Stimmung, die sie verbreiten. Mit so einem mystisch düsteren System möchte ich einfach nicht meine Zeit verbringen. Auf der anderen Seite habe ich Numenera wohl wegen der Landschaftsbilder im Regal stehen. Die sind vielleicht nicht die besten (obwohl ich sie schön finde, aber von Qualität habe ich nicht so viel Ahnung), aber ich habe mich immer gefragt, was wohl hinter dem Horizont oder hinter dem Betrachter. Letztendlich hat das aber nicht ausgereicht, um so warm mit dem System zu werden, dass ich jetzt unbedingt eine Gruppe dafür haben musste.

Und Sami wollte Links: Der Typ hier hat bei den Monsterhandbüchern für D'n'D und bei Magic Karten mitgewirkt.
 
@Thevita danke für den link! Ja, nicht uninteressant, wobei mir der Typ zuviel religiöse "Kunst"? auf seiner Seite hat. Das erinnert mich immer irgendwie an "Sekte" wobei das natürlich eine rein subjektive Meinung von mir ist!

Das ist bei mir übrigens genauso, wenn die Illustration mir absolut gar nicht gefällt, ich sie als hässlich empfinde, dann ist die Lust drauf es zu spielen minimal - es sei denn das Setting
ist so spannend, dass ich s doch versuche. Aber bisher nicht vorgekommen.
 
Ich würde hier gern kurz vor Ende des Monats noch auf ein anderes Spiel hinweisen, das Ihr noch gar nicht erwähnt habt, und bei dem die Illustrationen wirklich den Ausschlag gegeben haben, dass ich den Kickstarter unterstützt habe: Legacy: Live Amongst The Ruins. 2nd Edition. Ich habe da jetzt ein Artbook bekommen, Postkarten, und natürlich auch lauter schöne Bilder in den Büchern. Ich glaube, das ist für meinen Geschmack wirklich das schönste Spiel, das ich je gesehen habe. Und das macht wirklich Lust aufs Spielen...

Legacy_2e_cover.png
 
Ähnlich wie Rhizom, konnte ich nicht mehr die Finger von lassen, als ich einen Blick hineinwerfen durfte: Lamentations of the Flame Princess hat den Sexappeal von Led Zeppelin, gepaart mit dem Minimalismus eines frühen Klimt. Neben dem tollen Regelkorpus - meine Nummer eins in Sachen Illustrationen.

PS: Tolles Monatsthema!
 
Ähnlich wie Rhizom, konnte ich nicht mehr die Finger von lassen, als ich einen Blick hineinwerfen durfte: Lamentations of the Flame Princess hat den Sexappeal von Led Zeppelin, gepaart mit dem Minimalismus eines frühen Klimt. Neben dem tollen Regelkorpus - meine Nummer eins in Sachen Illustrationen.

PS: Tolles Monatsthema!

Danke @seydelberg , für den Hinweis zu Lamentations of the flame Princess (war mir gänzlich neu!) sehen in der Tat sehr schön aus, die Illustrationen. Zumindest das was man so erhaschen kann. für Interessierte hier noch der link zu deren offizieller Seite! Und toll, dass dir das Thema gefällt!
 
Und damit ist der Monat auch schon wieder rum! Natürlich lassen wir wie immer den Thread offen für weitere Wortmeldungen hierzu! Es ist wirlich spannend zu lesen, dass Zeichnungen oder Illustrationen in Regelwerken, Rollenspielen doch eine ganz unterschiedliche Bedeutung für euch haben! Vielleicht konnten wir mit diesem Thema ja sogar den einen oder anderen unter euch darauf aufmerksam machen, dass es neben Charaktererstellung und Regelwerken noch andere tolle Seiten an Rollenspielen/Werken zu finden sind!
 
Zurück
Oben Unten