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Brettspiel Arena for the Gods

Marc Aurel

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Quelle: iellogames.com



Titel: Arena for the Gods
Autor: Maxime Rambourg
Verlag: Hutter Trade (für Deutschland) / Iello
Spieleranzahl:
2-6
Altersempfehlung: ab 8 Jahren
Spieldauer: 30 - 60 Minuten
Erscheinungsdatum: Oktober 2017
ASIN: B073P88HV1


Auf der Spiel ’17 wurde Arena for the Gods am riesigen Stand von Iello zum Probespielen angeboten und konnte dann sogar direkt gekauft werden - inkl. Messe-exklusivem Würfelturm in der passenden Arena-Optik. Die deutsche Ausgabe ist offiziell im September 2017 erschienen, doch es scheint, dass derzeit nur wenige Exemplare erhältlich sind. So können die RPG-Foren also eine exklusive Rezension zum deutschen Produkt erstellen :)


Spielprinzip

Ganz in der Tradition von King of Tokyo und King of New York bietet Iello mit der neuesten Schöpfung leichte Unterhaltung in lustigem Rahmen. Zwei bis sechs Spieler kloppen sich dabei in einer mit Fallen, Heilbrunnen und ähnlichem gespickten Arena um die Gunst des Publikums und der stärkste gewinnt am Ende.
Die Spieler erhalten zu Beginn 20 Lebenspunkte – dargestellt über wunderschöne, transparente Kuben (bekannt aus Terraforming Mars) -, welche sowohl als Währung vor dem eigentlichen Arena-Kampf, wie auch als Trefferpunkte im Kampf selbst dienen.
Mit diesen 20 Lebenspunkten wird dann verdeckt auf die zufällig aufgedeckten, verfügbaren Waffen geboten. Hierzu legt jeder Spieler zwischen 0 und 20 Lebenspunkte in seine Faust und wer am meisten geboten hat, darf als erster die Waffe aussuchen. Gleiches gilt dann für Reittier, Zauberspruch und Rüstung, deren Kauf dann entsprechend an den Lebenspunkten nagen kann.
Ist der eigene Kämpfer dann erst ausgerüstet, geht’s auch schon los in die Arena, welche mit allerlei Fallen, Heilbrunnen und Türmen ausgestattet ist. Fallenfelder reduzieren bei (meist unfreiwilligem) Betreten die Lebenspunkte, Heilbrunnen erhöhen diese wieder und die imposanten Türme begrenzen einfach nur das Spielfeld, um das Spielgeschehen ein wenig spanender zu machen.
spielfeld.jpg

Quelle: eigenes Bildmaterial
Sobald Ausrüstung sowie Startpunkte gewählt und das Spielfeld aufgebaut sind, beginnt der Gladiatorenkampf. Mittels Würfeln werden die entsprechenden Aktionen in beliebiger Reihenfolge vollführt, wobei die Ausrüstungsgegenstände hier meist Aktionen mit zusätzlichen Boni oder einfach nur vergünstigte Varianten der Grundversion darstellen.
Es ist also interessant, welchen Würfel ich in welcher Reihenfolge für welche Aktion nutze, da ich dem Gegner zuerst mit meiner Waffe Schaden zufügen und danach in eine Falle stoßen kann, was andersherum nicht möglich ist, außer man hat noch ein Bewegungssymbol zur Verfügung.
Noch interessanter wird das Ganze durch die Rüstungen, welche mittels entsprechendem Würfel-Symbol Schutzmarker erschaffen können. Diese werden dann aktiviert, wenn der eigene Held Schaden nimmt und haben meist unschöne Konteraktionen für den Gegner zur Folge.
Dies kann gepaart mit eigentlich recht einfachen Aktionen sehr unterhaltsame Aktionsketten zur Folge haben: ich schubse einen Gegner mit Schutzmarker in einen anderen Gegner mit Schutzmarker, sodass beide durch den Aufprall einen Schadenspunkt erleiden und demnach ihre Reaktion auf den jeweils anderen, benachbarten Gegner anwenden, woraus unter Umständen erneute Reaktionen durch Schutzmarker entstehen können…sehr unterhaltsam und mit erstaunlich hoher, taktischer Tiefe!
Der Spielablauf ist dabei recht schnell und durch die Würfel samt Nachwürfeln ein klassisches Push-Your-Luck-Spiel. Fies wird es allerdings, wenn sich mehrere Spieler gegen einen Zusammenraufen, da dieser dann keine Chance mehr hat. Das wird aber in den wenigsten Fällen geschehen, da derjenige das Spiel gewinnt, der beim Tod des ersten Spielers die höchsten Lebenspunkte hat…und diese sind durch einen kleinen Sichtschirm geschützt, sodass man immer ein Auge auf das aktuelle Spielgeschehen haben muss.
aktionen+schirm.jpg

Quelle: eigenes Bildmaterial


Umfang und Präsentation

Das Spiel ist für knapp 30€ zu haben und für diesen Preis erhält man – ganz Iello-typisch – tolles Spielmaterial aus Pappe. Hinzu gesellen sich die transparenten Lebenspunkt-Kuben sowie die passende Sammelschale. Die Spieleschachtel ist kleiner als übliche Boxen und die Plastikeinlage fasst alles hervorragend…ein Spiel zum Mitnehmen und für zwischendurch also.
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Quelle: eigenes Bildmaterial
Die Anleitung ist schön gestaltet, sehr übersichtlich und erklärt die wenigen Regeln super anhand von Beispielen. Neben verschiedenen Szenarien enthält das Regelbuch mehrere Spielvarianten, wie vorgefertigte Charaktere samt Ausrüstung, Spiele 1v1 oder in Mannschaften…einfach toll!
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Quelle: eigenes Bildmaterial
Besonders beeindruckt haben mich die faltbaren Türme, welche dem Spielfeld mehr Tiefe verleihen und einfach schön aussehen.


Licht und Schatten

Hier eine kurze Zusammenfassung über das Für und Wider:

+ tolle Optik, schönes und hochwertiges Spielmaterial
+ einfache und schnell erklärte Regeln
+ taktische Tiefe durch Ausrüstung
+ günstiger Preis
+ 3D-Terrain
+ hoher Wiederspielwert
+ handliche Größe für unterwegs

- sehr ähnlich zu King of Tokyo/ New York
- Gruppendynamik kann schnell Frust erzeugen


Fazit und Wertung

Mit Arena for the Gods hat Iello mal wieder ein richtig tolles und lustiges Spiel veröffentlicht, das zwar viele Gemeinsamkeiten mit King of Tokyo/ New York hat, aber sich dennoch anders spielt. Die Auswahl der Ausrüstung ist zwar wichtig, aber nicht spielentscheidend, da mit diplomatischem Geschick sowie guter Taktik auch ein Sieg möglich ist. Das Spiel besitzt keine ausgetüftelte Kampagne oder überhaupt eine Handlung, aber darum geht es ja auch nicht. Hier geht es nur darum, sich mit Freunden bei einem Bier o.ä. gegenseitig durch die Arena zu jagen, in Fallen zu stoßen, Streit zwischen Gegnern anzuzetteln und einfach nur Spaß zu haben…wer anfängt, die Lebenspunkte der anderen mitzuzählen, hat dann sowieso nicht den Sinn des Spiels verstanden. Mehrere Partien an einem Abend wird man aufgrund der fehlenden Abwechslung wohl nicht machen, aber Arena for the Gods ist eines der Spiele, die dafür regelmäßig auf den Tisch kommen.

Vielen Dank an Hutter-Trade (deutscher Vertrieb von IELLO), welche die Rezension dieses Objektes ermöglichten.

Hier geht's zur Seite von Hutter-Trade.

[40/50] - Spielspaß
[20/20] - Präsentation
[20/20] - Spielmaterial
[10/10] - Preis/ Leistungs-Verhältnis

90% - Gesamt

 

Marc Aurel

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Gestern gab's zwei Runden mit @Luzifer und einem Freund, wobei mir (erneut) folgende Dinge aufgefallen sind:
  • Partien zu dritt können manchmal ein wenig schwierig sein, da immer zwei Gladiatoren miteinander beschäftigt sind und der Dritte dann lächelnd daneben steht
  • keine Ausrüstung ist schwach und muss nur richtig kombiniert werden...es gibt sogar unglaublich starke Kombos
  • der Einstieg ist unglaublich einfach, da das Spielsystem sehr intuitiv ist
  • die Reittiere sind einfach spitze (es gibt sogar ein Krokodil :eek:)
Alles in allem ein schönes und kurzweiliges Spiel mit mehr Anspruch, als man auf den ersten Blick vermuten würde!
 

Luzifer

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Alles in allem ein schönes und kurzweiliges Spiel
Das trifft es ziemlich gut. Ich habe die Partie mit @Marc Aurel sehr genossen.

Das Material ist einfach toll und das alles steckt in einer angenehm kleinen Box! Die Regeln sind schlank und überschaubar. Der Spaß steht bei AftG im Vordergrund und so nehme ich das Spiel auch. Es ist absolut in der gleichen Nische mit King of Tokyo. Im Vergleich dazu vielleicht ein wenig langsamer, da man die Würfel erst noch einzelnen Aktionen zuordnen muss. Dafür hat AftG auch einen tatsächlichen Nutzen für die Heldenfiguren, die in der 3D Arena umherwandeln. So wird das alles zusätzlich auch zum Stellungsspiel.

Rundum toll! :super Jetzt ärgere ich mich ein wenig, dass ich es auf der SPIEL nicht mitgenommen habe.

Partien zu dritt können manchmal ein wenig schwierig sein, da immer zwei Gladiatoren miteinander beschäftigt sind und der Dritte dann lächelnd daneben steht
Zu Dritt würde ich für das nächste Mal vielleicht die Variante ausprobieren, dass jeder 2 Figuren nimmt. Somit umgeht man die Problematik des "lachenden Dritten". Macht das Spiel allerdings auch noch etwas langsamer. Wäre zumindest einen Versuch wert.

Auf eine echte Partie mit 4-6 Personen wäre ich auch mal gespannt.
 
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