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Thema des Monats [Juni '17] Homosexualität im Rollenspiel, in Game, Thema oder kein Thema?

Sameafnir

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Eines der Dinge, die mich schon immer für das Rollenspiel begeisterte, ist die Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau, d.h. jeder kann ohne Beeinträchtigung Krieger, Magier oder was auch immer darstellen. Egal, ob es anderweitig anerkannt, möglich oder erlaubt ist. Die Freiheiten, die das Rollenspiel in dieser Hinsicht ohne Rücksicht auf sonstige ev. gültige Konventionen bietet sind einfach toll und für unsereins selbstverständlich.

In der Theorie gilt das zwar auch für Homosexualität, aber wird es tatsächlich im Rollenspiel heute auch umgesetzt?

Vor nicht allzu langer Zeit habe ich das neueste Rollenspielbuch der 7.ten See (2. Edition) erworben, welches ja von John Wick dadurch wiederbelebt wurde (bei Pegasus auch in DE erhältlich). Sehr zu meiner großen Freude wird darin offen und vielleicht sogar ein wenig plakativ das Thema Homosexualität im Rollenspiel dargestellt. Zum einen tatsächlich per Illustration (s.u.) oder auch durch Hintergründe der Hauptcharaktere. In "Nations of Theah Vol.1" kann man da nachlesen, dass Queen Elaine von Avalon mit Duchess Colleen MacLeod eine Liebesaffäre unterhält.

So, ich nenn das jetzt mal offensiv, ist mir das noch in keinem (mir bekannten) Rollenspiel-Regelwerk untergekommen, dabei sollte es doch eigentlich gar kein Thema mehr sein, oder eben doch?

Habt ihr schwule oder lesbische Charaktere in eurer Gruppe? Spielt ihr gar selbst mal eine/n? Was sind die Beweggründe oder Klischees? Oder spielt das überhaupt keine Rolle?

Meine Chars sind meistens weiblich, lesbisch (so wie ich), aber ab und an auch schon mal bi oder hetero. Warum ? Einfach weil es Spaß macht das "andere" auszuprobieren. Vielleicht geht es dem einen oder andren ja auch so?
 

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Screw

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Ich selbst bin der Ansicht, dass einem bei der Charakterentwicklung möglichst wenig Grenzen gesetzt sein sollten. Die sexuelle Ausrichtung gehört da sicherlich zu den letzten Dingen, wo ich eine Grenze ziehen würde (extreme wie Pädophilie u.ä. ausgenommen).

Was den offenen Umgang und die Darstellung in den Regel- und Quellenbüchern der Systeme betrifft, bin ich mit Shadowrun in einer guten Position, da dies ein Cyberpunk-Universum ist. Und wie schon im Wort enthalten ... PUNK. ;)
Es gibt in zahlreichen Kurzgeschichten und Romanen Bi- und Homosexualität, und spätestens seit der 4. Edition einen Runner namens "Plan 9", der bis zu sechs Mal im Jahr sein Aussehen vollständig ändert, bis hin zum Geschlecht - klar, dass dessen sexuelle Ausrichtung mehr als flexibel ist.

Jetzt wo ich darüber nachdenke, gehört die Sexualität meiner Charaktere nie zu aktiven Überlegungen beim Bau derselben, das kommt mir erst, wenn ein NSC sich mit eindeutigen Absichten nähert ... und dann muss mein Char erst mal dazu aufgelegt sein, sich über so etwas Gedanken zu machen.

Um es also kurz zu sagen: Nein, Homosexualität ist bei uns kein Thema, wie immer es beliebt.
 

Rhizom

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So, ich nenn das jetzt mal offensiv, ist mir das noch in keinem (mir bekannten) Rollenspiel-Regelwerk untergekommen

Ja, das ist erstaunlich, oder? Ich spiele ja nicht viele Kaufabenteuer und spiele auch häufig in selbstgebauten Welten, weshalb ich nicht übermäßig viele Kampagnen- und Quell-Bücher verschlungen habe -- weshalb ich auch kein Riesenexperte bin, aber tatsächlich habe ich auch ungefähr noch nie homosexuelle Charaktere in Quellbüchern gefunden. Ganz sicher nicht in Splittermond, für das ich gerade recht viele Quellmaterialien studiert habe.

Auch die vielen Spielleiter, mit denen ich gespielt habe, haben eigentlich nie Homosexuelle auftauchen lassen. Mit zwei Ausnahmen:

-- Schwule (oder jedenfalls schwule Klischees) wurden mehrmals eingesetzt, wenn es um verweichlichte, dekadente Herrscher ging, die eigentlich gar nicht herrschen können, weil sie sich immer nur um Kunst und Wolllust kümmern. (Der Renly Baratheon-Typ)
-- In bestimmter Weise dargestellte Lesbische Charaktere sind ja nach wie vor ein feuchter Männertraum und als eben solcher sind sie mir auch schon im Rollenspiel begegnet. Beschrieben von Männern für Männer.

Die Ausnahme ist natürlich meine Berliner Gruppe, in der outgame wie ingame sowieso fast alle schwul/queer sind und insgesamt recht wild zwischen sexuellen Vorlieben und Definitionen gemixt wird. Da spielen tendenziell auch alle die Sexualität, die sie auch outgame spielen, aber da kommt es auch schon mal vor, dass jemand eine Sexualität spielt, die er/sie im normalen Leben nicht ausprobieren würde. Zum "Glück" sind die Charaktere aller Spielenden in den letzten Jahren mindestens einmal gestorben. Es gibt also viel Raum zum Wechseln...
 

Tufir

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Ich sehe das ähnlich wie Screw. Um Homosexualität aus ihrer dunklen Ecke zu holen, muss man jeder Spielerin und jedem Spieler die Freiheit lassen, ihre/seine Charaktere so frei auszugestalten, wie man es heterosexuellen Teilnehmern auch anbietet. Auf der anderen Seite sollte man Homosexualität auch nicht zu stark betonen, damit einer potentiell vorhandenen Homophobie am Spieltisch keine Nahrung gegeben wird, wobei es nach meiner Ansicht bei Rollenspielern dazu kaum Anlass gibt. Aber es ist eben auch ein m. E. zwingender logischer Schluss: Wenn Homosexualität als normal gelten soll, dann muss sie sich selbst auch normal geben und darf eben nicht überbetont werden. Gleiches Recht für alle heißt eben auch gleiche Pflichten für alle.

Sami spielt in meiner Gruppe und in der eben erwähnten Hinsicht macht sie das innerhalb meiner Gruppe sehr gut. Als Spielleiter bin ich an dieser Stelle - muss ich einfach mal loswerden - von ihrer "Flexibiltät" fasziniert. ;) Ich denke diese Art von "Normalität" ist nicht jedem gegeben, egal welchem Lager der sexuellen Ausrichtung sie/er angehört.

Der Feind von Homesexualität ist die Homophobie. Wenn diese ausgemerzt wird, dann ist alles so normal wie Kaugummikauen. ;)
 

hexe

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Kaugummis empfinde ich zumindest als sehr viel ekliger als Homosexualität. Klebt an den Schuhen, stinkt und die Leute schmatzen darauf herum. Das ist richtig BÄH...

Homosexualität hingegen ist alltäglich. Da besucht man eine Bekannte und gratuliert zum Nachwuchs, wobei man neugierig nachfragt, wie sie das jetzt eigentlich machen? Mama1 und Mama2? Mami und Mama? Oder Vornamen? - Mama und Mami, wahrscheinlich.

Homosexualität ist kein Thema. Meisten spielen Spieler ihr Geschlecht und ihre Sexualität, aber häufig genug auch nicht. Auf der anderen Seite ist Homosexualität ein Thema, weil sie in der Spielwelt thematisiert wird. Mal nebenbei in der Szenenbeschreibung eines Marktplatzes. Da ist der Mann mit dem Einkaufskorb, dort ein Mädchen mit einem Huhn unter dem Arm, ein dünner Händler, der Brote laut stark anbietet und auf dem Brunnenrand zwei kuschelnde jungen Herrn. Oder auch als Plotelement oder bei häufig auftretenden NSCs. Wie sagte neulich die Katzenhexe bei DSA: "Ach, es gibt nichts besseres als einen reichen schwulen Ehemann!" Gerade DSA Regelwerke, Romane oder Regionalbeschreibungen sind sowieso voll von Homosexualität. Als ich damit angefangen habe, hatte ich mich eher gefragt, ob es eigentlich auch Heterosexualität in Aventurien gibt...

Zugeben manchmal versuche ich die Wahrnehmung der Spieler schon zu sensibilisieren. Dass man nicht nur die Prinzessin rettet sondern auch den Prinzen, der schon schmerzlichst vom Stallburschen vermisst wird. Sie solche Dinge bewusst ein um auch außerhalb des Spiels ein bisschen zum Nachdenken anzuregen.
 

Kyoshiro

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7th Sea macht das schon sehr offensiv, dort sind auch seeeehr viele Machtpositionen bewusst mit Frauen besetzt, worüber sich schon so einige echauffiert haben.
Ein schönes Beispiel ist Blue Rose, dort wird ganz bewusst gesagt, dass alle Helden und auch der Großteil der Bewohner grundsätzlich für alles offen sind und jene, die homophob etc. sind, grundsätzlich böse sind. Ob man es so drastisch nehmen muss, weiß ich nicht, aber den Spielern direkt zu sagen, dass sie weltoffen sind, finde ich gut.
In meinen Runden wüsste ich jetzt aber nicht, welcher Charakter homosexuell ist oder nicht. Lediglich ein Albin ist "offen für alles". :D Ich lasse meinen Spielern auch alles offen, wobei ich es schon immer nervig fand, wenn Herren eine Dame spielen, man es aber nicht merkt und es letztlich doch ein Kerl ist.
 

puck

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Das Thema Sexualität interessiert mich im Rollenspiel eigentlich überhaup nicht. Deswegen mach ich mir bei meinen Charakteren darüber für gewöhnlich keine Gedanken. Mir ist sogar aufgefallen, dass ich in der letzten Zeit vermehrt Interesse an Charakteren habe, die entweder einer sehr selternen Spezies angehören oder irgendwie Stigmatisiert sind und deswegen ohnehin keinem potentielle Sexualpartner begegnen. Dann wird man mit dem Thema in Ruhe gelassen. Allerdings waren bisher ALLE Charaktere Tolerant gegenüber der sexuellen Ausrichtungen anderer Personen.

Das Thema wird von mir aber auch in der Realität vielen anderen Dingen untergeordnet. Soll jeder machen was er/sie will, solange alle beteiligten damit glücklich sind.

Bleibt tapfer,

puck
 

SoulReaper

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7th Sea macht das schon sehr offensiv, dort sind auch seeeehr viele Machtpositionen bewusst mit Frauen besetzt, worüber sich schon so einige echauffiert haben.
Ein schönes Beispiel ist Blue Rose, dort wird ganz bewusst gesagt, dass alle Helden und auch der Großteil der Bewohner grundsätzlich für alles offen sind und jene, die homophob etc. sind, grundsätzlich böse sind. Ob man es so drastisch nehmen muss, weiß ich nicht, aber den Spielern direkt zu sagen, dass sie weltoffen sind, finde ich gut.
In meinen Runden wüsste ich jetzt aber nicht, welcher Charakter homosexuell ist oder nicht. Lediglich ein Albin ist "offen für alles". :D Ich lasse meinen Spielern auch alles offen, wobei ich es schon immer nervig fand, wenn Herren eine Dame spielen, man es aber nicht merkt und es letztlich doch ein Kerl ist.
Gerade in diesem Setting finde ich einen offensiveren Umgang mit dem Thema besonders passend. Ein großer Reiz des Piratentums ist es ja, gesellschaftliche Einschränkungen ignorieren zu können und sein Leben so zu führen, wie man es selber will. Und dann spielt es auch keine Rolle welches Geschlecht du hast oder welches du liebst. Diese etwas idealere Gesellschaft ist doch wie geschaffen für ein Rollenspiel und muss dann auch besonders betont werden.

Was die Sexualität meiner Charaktere angeht, mache ich mir ähnlich wie puck nur selten Gedanken drüber. Meistens haben meine Charaktere vor lauter Abenteuer garkeine Zeit dafür. Ich fände es auch irgendwie unpassend, dort in ein Klischee oder den schon angesprochenen feuchten Männtertraum abzurutschen. Meinem ersten Chara ist das mal durch den Spielleiter passiert und ich empfand dies als ziemlich unpassend...
 

hexe

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dort sind auch seeeehr viele Machtpositionen bewusst mit Frauen besetzt, worüber sich schon so einige echauffiert haben.
Wobei das eher peinlich ist für die Leute, die sich echauffieren darüber. Wenn man sich dagegen ansieht wo überall von Machtpositionen bis zum Schwertfutter keine Frauen besetzt wurden. Als ob Männer die Norm wären... Aber eigentlich geht es ja gar nicht um Gleichstellung der Geschlechter sondern um Sex.


Ich mache mir bei meinen Charakteren da durchaus Gedanken, wie wichtig Sex für sie sind. Das ist durchaus so ein bisschen Teil der Persönlichkeit - selbst bei einer Alien-Zwitter-Rasse, die zur Fortpflanzung ihre Eier irgendwo in den heißen Sand legt und gut. Beim Rollenspiel versuche ich unterschiedliche Persönlichkeiten darzustellen, da ist der hübsche Wüstenbewohner, der eigentlich nie Kontakt zu Frauen hatte, deshalb eher im Zölibat lebt und rot wird, wenn er eine Frau mit nacktem Gesicht sieht. Oder Succubus, die die Seelen ihrer Liebhaber und Liebhaberin sammelt wie Bienen ihren Honig. Oder meine Straßensamurai-Orkin, die gerne eine Disney-Prinzessin wäre und das in BTL-Chips (eine Droge) auslebt. Die Einstellung zum Sex gehört nur Persönlichkeit und ich möchte im Rollenspiel Persönlichkeiten darstellen und eher nicht vor lauter Abenteuer keine Zeit dafür haben...

Wir hatten in unseren Runde IT wie OT Männlein wie Weiblein, homo, bi oder hetero und in aller Regel haben wir Spaß beim Rollenspielen. Im Moment haben wir aber eine überdurchschnittlich hohen Anteil an Linkshändern in der Gruppe.
 

Sameafnir

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Nix gegen Linkshänder! Bin auch Eine! ;-)

Meine Säbeltänzerin in DSA hat ihre sexuelle Seite auch immer versucht auszuleben (mit Männlein und Weiblein) ist sie doch schon Rahja dies schuldig gewesen. Sie hat demnach ihre Schwertkämpfe (eigentlich Säbelkämpfe) auch eher als Tanz verstanden. Ein Tanz der durchaus reizvoll war, trug sie doch nur ein knallrotes Seidenhemd als "Rüstung". Doch, doch das gehört schon alles dazu, um einen Char wirklich komplett darzustellen.
 

Thevita

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Ich lasse meinen Spielern auch alles offen, wobei ich es schon immer nervig fand, wenn Herren eine Dame spielen, man es aber nicht merkt und es letztlich doch ein Kerl ist.
Das hat mich bis jetzt immer davon abgehalten, einen Mann zu spielen.... Einfach weil ich die Befürchtung hatte, dass ich das nicht hinbekomme und der nur so vor Klischees trieft. Aber irgendwie hatte ich dann jetzt auch mal Lust, aus der Not eine Tugend zu machen und in meiner FATE Runde spiele ich jetzt den übelsten männlichen Weiberhelden, der mit jeder Schankdame flirtet. Das hat schonmal für einen grandiosen Einstieg gesorgt, da er wegen eines sehr eifersüchtigen Verlobten mal doch schnell die Insel verlassen musste. Hat Spaß gemacht und ich bin gespannt, wie sich der Charakter weiter entwickelt. Vor allem, weil schon eine Mitspielerin gejubelt hat. Sie spielt fast nur Männer und meistens homosexuell, also irgendwie das Gegenteil zu sich. Sie meinte, wenn ich jetzt auch mal einen Mann spiele, könnten unsere Charaktere ja mal zusammen kommen. Ich weiß zwar noch nicht genau, wie das dann mit dem Weiberhelden passt und ob mein Charakter dann trotzdem Frauen immer noch hinterher rennt (was ich schon lustig finden würde), aber als Spielerin bin ich prinzipiell offen dafür.

In meinen Runden wüsste ich jetzt aber nicht, welcher Charakter homosexuell ist oder nicht. Lediglich ein Albin ist "offen für alles". :D
Ähm ja, das zweite Charakterkonzept bei dem ich mir detaillierter Gedanken zur Sexualität gemacht habe. Die kintialischen Schwertalben mit ihrer japanisch angehauchten Gesellschaft schreien ja förmlich nach unterdrückten Konflikten und ich hatte Lust mal jemand sexuell eher unentschlossenen zu spielen. Also war für meine Schwertalbin von Anfang an klar, dass sie einen Mann heiraten und Kinder bekommen wird. Als sie dann durch verschiedene Ereignisse eher gezwungen auf Wanderschaft geht, stellt sie fest, dass Frauen irgendwie anziehend sind und man auch tolle Nächte mit ihnen verbringen kann. Zu meinem eigenen Ärger muss ich gestehen, dass ich diesen Aspekt des Charakters bis jetzt noch gar nicht so richtig ausgespielt habe. Leider sind in der Gruppe sonst nur männliche Charaktere und ein Fuchsgeist, das heißt, ich muss mir blöderweise einen NSC suchen. (Ein Wink an @Kyoshiro wie wärs denn mit einem hübschen Feenwesen? :D)

Das sind meine beiden neuesten Charaktere, wo ich mir zum ersten Mal auch richtig Gedanken über die Sexualität gemacht habe. Sonst spielte das bei mir auch keine Rolle. Ich bin also sehr gespannt, wie diese Experimente so verlaufen. :)

Ansonsten leite ich im Moment noch zwei Gruppen, wo Sexualität so überhaupt keine Rolle spielt. Vielleicht liegt es daran, dass es vorgefertigte Kampagnen sind... denn selbst in der, wo wir fast durch sind, hat sich nichts in der Richtung ergeben, auch wenn so ein, zwei Mal da stand, dass dieser NSC durchaus ein Interesse an einer Beziehung hätte. Aber scheint meinen Spielern nicht so zugesagt zu haben. Kam immer überhaupt keine Reaktion in der Richtung. Vielleicht hätte ich auch noch andere Gelegenheiten anbieten sollen. Werde ich vielleicht in der gerade gestarteten Runde dann mal versuchen.
In meiner ersten Onlinegruppe, die sich leider aufgelöst hat, weil ein Spieler leider keine Zeit mehr hat, rückte das Thema lustigerweise durch einen Würfelwurf so richtig in den Vordergrund. Eine Spielerin würfelte nämlich, ob ihr Charakter interesse an einem anderen Spielercharakter hat. Der Würfel "sagte" ja und die beiden verschwanden gemeinsam auf ein Zimmer und waren von da an zusammen. Die anderen beiden Spieler wollten für ihre Charaktere dann auch jemanden und bekamen dann Geschwister des weiblichen (für alle, die es interessiert) Charakters der Spielerin. Da zoffte man sich dann so ein wenig mit der Mutter (nicht erfreut, dass ihre Kinder sich in angeheuerte Abenteurer verknallt hatten) und untereinander (kleine Schwester nicht erfreut, dass die große Schwester sich in einen windigen Kerl wie den anderen Spielercharakter verknallt hatte). Zum Schluss wurde sogar geheiratet. Ich fands unheimlich lusitg, spannend und unterhaltsam. Dieser Gruppe trauere ich immer noch sehr nach...:(
 

rabi

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Also bei uns in den Runden kommen die zumeist männlichen (und hetero) Spieler garnicht auf die Idee, schwule Charaktere zu spielen. Anders sieht es bei den gewohnheitsmäßigen Crossgender Spielern aus - da sind die weiblichen Chars der männlichen Spieler auch gern mal lesbisch oder zumindest bi (jaja Wunschvorstellungen und so). Mir persönlich ist die sexuelle Orientierung der Charaktere am Tisch völlig schnuppe, wobei jeder damit rechnen muß, daß ich das auch hin und wieder anspielen werde beim leiten.

So und nun die große fette unumstößliche Ausnahme für die DSA Spieler (und auch wenn ich in anderen Systemen nicht drübergestolpert bin, gibt es das bestimmt nicht nur dort): durch persönliche Erfahrung auf diesem Gebiet wird an meinem Tisch eher eine Horde an schwulen Schelmen sitzen, als auch nur ein einziger Spieler der seinem Charakter mehr Punkte durch Brünftigkeit zugeschustert hat. Wers kennt sollte sich die Beschreibung genau durchlesen und überlegen, ob es ihm das wirklich wert ist. Im wesentlichen spielt er einen chronischen *daswortwillichhiernichtverwenden* Nein-Nicht-Akzeptierer.
 
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Zylerath

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Hey, das ist Rollenspiel!
Spielt doch, was euch Spass macht und zum Charakter passt!
Man hat auch schon Trolle weinen sehen.
 

Zylerath

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Bei genauerer Betrachtung:
Die Sexualität eines Chars ist doch eher zweit- bis drittrangig. Bisher hatte ich noch keine Runde und kein Abenteuer wo das auch nur ansatzweise eine Rolle gespielt hätte. Ich bin mir auch ziemlich sicher, das währe auf Dauer ziemlich bizzar.
Die Bestimmung der sexuellen Ausrichtung verleiht dem Charakter mehr tiefe. Ähnlich wie die Frage ob er Veganer ist und was ihm Angst oder Freude macht hat sie ihre Berechtigung. Von daher lohnt es sich schon, sich darüber Gedanken zu machen. Nicht übertreiben.
 

Sameafnir

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Bei genauerer Betrachtung:
Die Sexualität eines Chars ist doch eher zweit- bis drittrangig. Bisher hatte ich noch keine Runde und kein Abenteuer wo das auch nur ansatzweise eine Rolle gespielt hätte. Ich bin mir auch ziemlich sicher, das währe auf Dauer ziemlich bizzar.
Die Bestimmung der sexuellen Ausrichtung verleiht dem Charakter mehr tiefe. Ähnlich wie die Frage ob er Veganer ist und was ihm Angst oder Freude macht hat sie ihre Berechtigung. Von daher lohnt es sich schon, sich darüber Gedanken zu machen. Nicht übertreiben.

Ja, Sexualität ist eine Eigenschaft, die dem Charakter mehr Tiefe und Ausdrücksmöglichkeiten verschafft. Ich würde Sie allerdings nicht als zweit/drittrangig einordnen. Für mich ist sie ein wichtiger Bestandteil meines Chars. Ebenso wichtig wie mit Blastern schiessen können, oder gut Schwimmen oder Reiten oder mutig sein oder ein geschickter Verhandler oder Wundheiler. Will sagen es ist ein Teil meines Chars. Ganz normal. Im Rollenspiel kann es eben ganz normal sein und sollte es auch. Man kann es damit treiben und übertreiben, aber übertreiben kann man mit anderen Charaktereigenschaften ebenfalls genauso.
 

hexe

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Hängt halt mal wieder sehr vom Fokus ab, den man sich für das Spiel setzt. Dass alle dabei nur Spaß haben wollen muss man nicht weiter erwähnen. Wichtiger für den Spaß ist es herauszufinden, woran die Mitspieler im Rollenspiel denn Spaß hat.

Ähnlich wie bei Filmen. Für mich ist Inglourious Basterds ein lohnenswerter Film wegen der Dialoge, die teilweise sehr lang sind und nicht wegen der übertriebenen Gewaltdarstellungen.
 

parantel

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Ui, also das hatte ich bei uns in der Runde noch nie... solcherlei Überlegungen. Wir haben immer nur Abenteuer gelöst, gekämpft, gerätzelt, geraubt, gesammelt, geredet, getötet, aber nie gefickt. Komsich, aber die Prioritäten scheinen bei uns sehr klar. Vielleicht, weil wir diesen allzu 'echten' Teil des Lebens lieber im 'echten Leben' belassen und so gar nicht darauf eingehen beim Spielen? Ich kann mich auch nicht erinnern, dass mal einer verführt wurde oder so. Wir sind halt aus anderem Holz, alles echte Helden, die nur eines im Sinn haben: Die Welt retten! Oder was eben so auf dem Plan steht. Für Flirts oder gar Familie und Kinder ist da kein Platz. Ist ja auch zeitraubend!
 

hexe

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So, ich habe bei meinem jüngsten Charakter nun beschlossen, dass sie homosexuell ist. Bis jetzt hatte ich bei ihr diesen Punkt offen gelassen (sie ist ja auch erst 19). Aber beim letzten Mal spielen dachte ich mir. Sie ist homosexuell, weil es zum Einen gut zu ihr und ihrer Geschichte passt und zum Anderen gestaltet es die Gruppendynamik interessanter. Wir haben da nämlich diese verdammt gut aussehende Schwarzmagierin/Gothic-Chick dabei. Die eigentlich mit überhaupt niemand so richtig warm wird (Magier halt). Mein Charakter ist allerdings unwichtig genug, sodass sie sie (als 'Dienerin') in ihrer Nähe duldet. Während sie meine daran erfreut sie anstarren zu können. :)
 
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